Unwerwarete Messergebnisse

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Mummeluck
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von Mummeluck »

Hi Achim,

die decken sich mit Deinen Ergebnissen. Die EABC80 ist wegen der beiden Dioden sehr speziell?!?

Bei der Radioreparatur ist mein Hauptweg auch die "Referenzröhre".

Nur, wenn ich ein Gerät weitergebe, messe ich alle verbauten Röhren mit Protokoll. Da hat man ein bisschen Sicherheit.

In erster Linie war für mich der Aufbau interessant. Also der Weg war das Ziel.

Da ich hauptsächlich Gitarrenverstärker und altes Studioequipment repariere, restauriere und oder neu baue hat es mir bei der Selektion der Röhren schon prima Dienste geleistet.
Ich bin dienstlich mehrfach im Jahr in China und in Russland und kann da die "NOS" Röhren vor Ort checken. Die versuchen einen da sonst so richtig zu neppen ...

Aber Glückwunsch zu Deinem Gerät. Für ein Fertiggerät aus den Händen von Helmut ist es ein fairer Preis.
Man kann mit einer Tüte Röhren und dem Gerät wirklich die Zeit verlieren. Es ist ein fantastisches Männerspielzeug. :D

Gruß


Heiko


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achim1
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von achim1 »

Es war ein kleines bisschen teurer, aber bezahlbar ist der Aufwand den Helmut da getrieben hat sowieso nicht.
Und du hast so recht. Jetzt sitze ich seit 20 Stunden ohne Schlaf vor dem Teil, überall Röhren und dabei solllte ich endlich das bad weiter sanieren.... :D

Gruß,
Achim
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captain.confusion
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von captain.confusion »

Hallo!

Das von mir verwendete Philips-Datenblatt gibt 1 / 10 / 10 mA als maximalen Diodenstrom an: http://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EABC80.pdf
Was jetzt richtig ist sei dahingestellt.
Ich bin der Meinung, dass zum Prüfen von Röhren auch ein gewisses Hintergrundwissen dazugehört.
Man kann eine Röhre in ein x-beliebiges Testgerät einstecken, aufs Knöpfchen drücken und dann das Ergebnis anschauen. Dann sieht man gut / brauchbar / schlecht oder grün / gelb / rot oder sonst eine Einteilung. Danach kann man die Röhren selektieren. Allerdings ist wie Du selbst ja schon erkannt hast rot oder unbrauchbar nicht immer = geht nicht mehr. Nochmal dazu ein Beispiel: Ich habe letztens ein völlig müde EL84 mit 22 mA (Grenze hier 27 mA) in ein Radio gesteckt. Die spielte immer noch. Man konnte zwar nicht mehr ganz so weit aufdrehen, aber es funktionierte. Oder eine müde ECC85 mit 4 mA. Man merkte sofort, dass der Empfang schlechter wurde, das Magische Auge zeigte weniger an. Aber mein Lieblingssender war immer noch rauschfrei zu hören. Man mußte etwas lauter stellen aber es funktionierte. Jetzt stellt sich die Frage was Du willst? Die Röhren bis zum Ende verwenden oder immer gute Röhren verwenden? Für ersteres baucht man kein Testgerät, das ginge wiederum mit Referenzröhren. Einen Satz davon einstecken und dann Stück für Stück die zu prüfende Röhre dagegen austauschen.
Wenn man einen Röhrenprüfer verwendet, sollte man aber auch wissen, was man da gerade misst um den Zusammenhang zu verstehen. Darum sind die Datenblätter für mich unverzichtbar. Das gilt auch für die Spannungen und Ströme mit denen gemessen wird.
Ich frage mich immer noch, warum Du Referenzröhren willst. Du hast ein Messgerät, dass luxuoriöser gar nicht sein kann. Es zeigt Dir binnen kürzester Zeit alles über eine Röhre. Du kannst Dir Kurven anzeigen lassen und lauter andere nette Dinge. Ein schöneres "Spielzeug" kann sich der Röhrenfreund nicht vorstellen.

Viele Grüße
Frank
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Mummeluck
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von Mummeluck »

Hi Frank,

ich gebe Dir uneingeschränkt recht.
Man sollte sich auf alle Fälle mit der Materie beschäftigen und wissen, wie man die Meßergebnisse interpretiert, oder zu mindestens langsam versuchen es zu begreifen.

Ein Datenblatt zu jeder Röhre ist für mich unerlässlich, auch mit komfortablem Roetest.

Gruß aus Berlin


Heiko


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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von achim1 »

Ihr habt völlig recht. Bin ja grade drüber mich einzuarbeiten. Mit dem Prüfgerät wird die Theorie schon mal etwas anschaulicher.
Bislang hatte ich halt "Referenzröhren" benutzt. Ich hatte die Röhren an einem funktionierenden Radio nach Gehör selektiert und die bei denen ich mir einbildete, dass der Klang und Empfang am besten war, die dienten als Referenz.
Ich denke, so falsch war das nicht. Bei der Reparatur eines neuen Radios musste ich den möglichen Fehler "schlechte Röhre" ja irgendwie ausschließen.
Mit Referenzröhre meinte ich im Zusammenhang mit dem Roe Test nur, dass ich mal wissen will, was das Gerät bei einer fabrikneuen Röhre so ausspuckt.
Es irritiert mich halt, dass von 30 EABC und UABC nur eine einzige überall im Grünen Bereich liegt.
Dass die Datenblätter so abweichen ist auch seltsam. Wegwerfen werde ich keine Röhre die den Praxistest besteht, egal was das RoeTest sagt.

Gruß,
Achim
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von weiser_uhu »

Mummeluck hat geschrieben:
Ich bin dienstlich mehrfach im Jahr in China und in Russland und kann da die "NOS" Röhren vor Ort checken. Die versuchen einen da sonst so richtig zu neppen ...

...glaub ich gerne !
jaaa, dafür ist es wie geschaffen: Vor Ort und vor dem Kauf eine Prüfung. Röhrenkauf ist Vertrauenssache, und wenn man sie aber prüfen kann, hat das Vertrauen eine bessere Basis. Der Glaube wird durch Wissen ersetzt. :D
Grüße
-charlie-
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captain.confusion
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von captain.confusion »

Hallo Achim!

Eine wirklich fabrikneue Röhre wird in der Regel über 100% haben.

Viele Grüße
Frank
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Mummeluck
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von Mummeluck »

Achso,

ein wichtigstes Feature des Gerätes hatte ich noch vergessen. Man hat mit dem Roetest ein computergestütztes Netzteil für alles, was man rund um die Röhre benötigt:

- Anodenspannung bis 600 V
- alle erdenklichen Heizspannungen mit ausreichend Strom
- negative Gitterspannung

und das an programmierbaren 10 Stellen!

Einfach eine Fassungsbox mit externen Buchsen bauen und die benötigten Spannungen als "Röhre" abspeichern.


Gruß


Heiko


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UBV
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von UBV »

Hallo,

hatte mir damals die Version 5 nachgebaut. Ich möchte das RoeTest nicht mehr missen! Bei den E(U)ABCs kann ich die Messergebnisse bestätigen. Bei gebrauchten Röhren war fast immer die Triode oder eine Diode sehr schwach.

Gruß Bertram
achim1
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von achim1 »

Danke für die hilfreichen Antworten.
Die nächste Überraschung erlebte ich mit der EBF89. Hier das genaue Gegenteil. Messwerte von mehreren 100% Kann das sein?
In einer B2D23A spielen alle Röhren einwandfrei.
Ich hab mal das Messprotokoll beigefügt. An den in der Datenbank hinterlegten Werten konnte ich keine Unstimmigkeiten feststellen.
Wäre für Kommentare dankbar.
Bitte die Ansicht vergrößern für bessere Lesbarkeit oder abspeichern.
Bild
Gruß,
Achim
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von weiser_uhu »

also die Penthode, das ist okay, bischen drüber, das ist real, die Sollwerte sind ja auch nur glaubhafte Messwerte längerfristiger Messungen. Bei den Dioden sind die Sollwerte niedrig angesetzt, vermutlich reicht es in der Praxis völlig aus, wenn sie diese Werte liefern (wurde ja schon darüber berichtet). Ich glaube aber, dass die Messwerte durchaus auftreten können. Messwert ist Messwert, dagegen kann man nichts sagen !

Grüße
-charlie-
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UBV
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von UBV »

Hallo Achim,

das sehe ich genau wie Charlie.

Gruß Bertram
achim1
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von achim1 »

Danke euch beiden für die Antworten. Wahrscheinlich seh ich das alles noch etwas zu starr.

Gruß,
Achim
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weiser_uhu
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von weiser_uhu »

Hallo Achim!
Seh die Sache ganz entspannt. Du hast ein wirklich sehr gutes Messinstrument zur Beurteilung von Röhren. Man kann sehr viel damit machen und wird einige Zeit brauchen, die Möglichkeiten zu erkennen und sinnvoll zu nutzen. Gleichzeitig hat man von (fast allen) Röhren die Daten in der Hand. Ich glaube, eine als "gut" mit diesem Gerät geprüfte Röhre wird auch funktionieren. Insofern kann man, besonders wenn man viele Röhren hat, oder welche von "fremden Leuten" kaufen will, zunächst die "Spreu vom Weizen" trennen. Das bedeutet aber nicht, dass weniger gute Röhren nicht funktionieren. Das kommt im Einzelfall immer darauf an, was dort am konkreten Einsatzfall von der Röhre erwartet wird. Deshalb sollte man mit Wegwerfen weniger guter Röhren zögerlich sein.

So gesehen ist eigentlich jede Röhre ein Unikat. Sie wurde früher (wie es jetzt ist weiß ich nicht) in Handarbeit aus Einzelteilen von hübschen, sexy Frauen mit Liebe und Sorgfalt zusammengebaut. Deshalb hat jede Röhre, auch wenn sie neu ist, andere Werte. Das macht aber gar nichts. Die meißten Schaltungen tolerieren das, durch Gegenkopplungen werden individuelle Unterschiede weitgehend ausgeglichen, sodass man Unterschiede im Einsatzfall nicht bemerken kann.

Ich wünsche Dir noch schöne Stunden mit diesem top RPG!
Grüße vom
-charlie-
achim1
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Re: Unwerwarete Messergebnisse

Beitrag von achim1 »

Danke Charlie,
hast du vielleicht ein Foto oder einen Link von den sexy Frauen die die Röhren montiert haben? :D
Bin doch der totale Fan vom sexy Style der 50er... :wink:

Gruß,
Achim