Nordmende Hifi Elektra 62

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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hf500
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von hf500 »

mismas hat geschrieben: Das Messgerät ist ein preisgünstiges: velleman DVM870 (habe aber das Gefühl dass das ungeeignet ist)
Moin,
wenn du zu der Zeit, als das Radio neu war, so ein Messgeraet gehabt haettest... ;-)

Das Ding erfuellt praktisch alle Anforderungen, die man daran fuer Messungen an den Radios haben kann.
Ausreichende Genauigkeit, hoher Innenwiderstand, Bereich bis 600V. Leider hat kaum ein DMM einen 2A-Messbereich, aber man kann damit leben. Eine Einschraenkung waere, dass es Wechselspannungen/-stroeme nur zwischen 40Hz und 500Hz ausreichend genau misst. Messungen an Tonfrequenzspannungen muss man also mit anderen Geraeten machen. Aber das ist bei vielen preiswerten DMM so, irgendeinen Kompromiss muss man eingehen.

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Peter
mismas
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von mismas »

Hallo

Danke für das viele Feedback.
Habe noch einmal den pin 2 der EL84 gemessen.
Ohne röhre liegt keine Spannung an. Mit Röhre habe ich jetzt 12mV, beim Tausch gegen eine andere EL84 10.7mV.
Spielt bei der 2. EL noch etwas leiser.
Aber warum ich jetzt einige mV anstatt vorher 2,4V habe... :?:
Leider sind im Schaltplan am Pin 2 keine Spannung eingetragen.
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Elko
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von Elko »

Genau zu diesem Thema gibt es von Herrn Dr. A. Renardy eine sehr schöne Abhandlung.
Und die lautet (Zitat):

An Punkt (4) darf keinerlei Spannung feststellbar sein, weil Spannung dort einen Fehler anzeigt, sei es, daß der Isolationswiderstand des Kopplungskondensators zur voraufgehenden Stufe zu gering ist oder daß das Vakuum der Röhre zu gering ist und ein Gitterstrom auftritt, der am Gitterableitwiderstand einen Spannungsabfall erzeugt.
P1080002.JPG
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noli turbare circulos meos

Mit Röhrengruß
Martin
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von röhrenradiofreak »

12 mV sind kein Problem. Sofern sie stimmen.

Hast Du zwischen den Messungen irgendwas an dem Radio verändert?

Es kann sein, dass die Spannung zunächst fast Null ist, aber nach einiger Betriebszeit anzusteigen beginnt. Deshalb würde ich noch einmal messen, nachdem das Radio mindestens eine halbe Stude gelaufen ist. Ob mit oder ohne Signal, ist egal. Wenn sich in dieser Zeit eine positive Spannung aufbaut, ist die EL 84 defekt.

Lutz
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von mismas »

Hallo,

Nein ich habe nichts verändert. Gemessen wie beim ersten mal mit radio auf ukw.
Ich habe jetzt einmal eine EL84 aus meinem fidelio, was super funzt, eingebaut, und festgestellt, dass die spannung gegen pin 1 auch nur bei 12, 4 mV DC liegt. Weis nicht woher die 2 bzw 2.4V von der ersten messung kommen.
Umgekehrt habe ich die EL84 des Elektra beim Fidelio eingesetzt und da spielt alles laut und kräftig.
Das Radio habe ich nur kurz laufen lassen, würde aber trotzdem die EL ausschließen.


Edit:
Habe Pins der EL nocheinmal gemessen.
Direkt nach dem Einschalten:
1: 12.4mV
2: 12mV
3: 6.15V

Nach ca 10 min.
1: 1.2V
2: 1.28V
3: 6.95V

Die Spannungsänderungen an dem anderen Pins sind gering, daher nicht aufgelistet.
Vom Klangbild oder der Lautstärke ändert sich nichts.
Kann da jemand was draus interpretieren?
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von röhrenradiofreak »

Allerdings kann man daraus etwas interpretieren.

Die EL 84 hat den Fehler "thermische Gitteremission": Das Steuergitter wird zu heiß und beginnt deshalb, Elektronen zu emittieren. Folge ist eine Arbeitspunktverschiebung, der Anodenstrom steigt, was an der ansteigenden Spannung an Stift 3 zu erkennen ist.

Es kann sein, dass sich dieser Effekt noch verstärkt, wenn das Radio länger als 10 Minuten läuft, oder dass er auf die Dauer zunimmt. Dann wird er irgendwann auch zu nachlassender Lautstärke und Verzerrungen führen. In jedem Fall ist die EL 84 auszutauschen, denn durch den ansteigenden Anodenstrom werden der Netztrafo, der Gleichrichter und der Ausgangsübertrager stärker belastet bzw. überlastet.

Lutz
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von nordmender »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Allerdings kann man daraus etwas interpretieren.

Die EL 84 hat den Fehler "thermische Gitteremission": Das Steuergitter wird zu heiß und beginnt deshalb, Elektronen zu emittieren. Folge ist eine Arbeitspunktverschiebung, der Anodenstrom steigt, was an der ansteigenden Spannung an Stift 3 zu erkennen ist.

Es kann sein, dass sich dieser Effekt noch verstärkt, wenn das Radio länger als 10 Minuten läuft, oder dass er auf die Dauer zunimmt. Dann wird er irgendwann auch zu nachlassender Lautstärke und Verzerrungen führen. In jedem Fall ist die EL 84 auszutauschen, denn durch den ansteigenden Anodenstrom werden der Netztrafo, der Gleichrichter und der Ausgangsübertrager stärker belastet bzw. überlastet.

Lutz
Die Sache mit der thermischen Gitteremission steht so ziemlich in jedem 3. Fred.
Ich bin mir nicht sicher,ob die Aussagen von Kundigen zu dem Verhalten von Endröhren,wie z.B. EL84 überhaupt mental erfaßt werden?
Ist aber wohl im Zeitalter des Schnarchfones gang und gäbe,daß man nicht mehr lesen und verarbeiten will.

Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von röhrenradiofreak »

Claus, so ganz nachvollziehen kann ich Deine Sichtweise nicht.

Bist Du der Meinung, dass es keinen Zweck hat, Fehler zu erklären? Dann könnte allerdings ein großer Teil des Forums dicht gemacht werden.

Lass uns doch erst einmal die Reaktion des Anfragenden abwarten.

Lutz
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von eabc »

Der Mathias :mrgreen: , scheint aber Erklärtes nicht zu "Schnallen" :wink:
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von nordmender »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Claus, so ganz nachvollziehen kann ich Deine Sichtweise nicht.

Bist Du der Meinung, dass es keinen Zweck hat, Fehler zu erklären? Dann könnte allerdings ein großer Teil des Forums dicht gemacht werden.

Lass uns doch erst einmal die Reaktion des Anfragenden abwarten.

Lutz
Lutz,
ich freu mich über JEDEN,der sich für die von uns geliebte Technik interessiert! :super:
Mir ist nur völlig unverständlich,warum wir hier zum x.ten Mal die gleichen Problematiken "durchkauen" sollen.
Wenn Jemand des Lesens mächtig,mitzieht und sich auf systematisches Vorgehen einläßt,ok.
Aber dem ist überhaupt nicht so.
Es wird zu oft erwartet,nur nach Art eines Tierkindes,mit Vorverdautem gefüttert zu werden.
Um den Lerneffekt beim Hilfesuchenden,und mit Erfolgserlebnis,auf beiden Seiten,auch für den Helfenden,das sollte es sein.
Da warten wir dann mal ab,wohin dieser Fred läuft???

Gruß
Claus
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von glaubnix »

Hallo Mathias,

das Schaltbild für die Elektra findest du im GFGF unter Nordmende ElektraZ13. - Nachtrag: Ich sah soeben, beim Nachlesen der Beiträge, dass Lutz das SB schon lange eingestellt hat; also sollte es daran nicht scheitern.

Nun zu deinen Messungen: Die -14 Volt am Gitter (pin1) des MA weisen darauf hin, dass du einen Sender mit guter Feldstärke eingestellt hast und das Empfangsteil (HF-Teil) des Gerätes Funktion aufweist.

Der Fehler ist daher im NF-Signalweg zu suchen. Dazu meine erste Frage: Hast du den Stecker zu den "Klangtasten" korrekt eingesteckt? Ist kein Draht an dem Stecker oder an den Klangtasten gebrochen?

Um einen evtl. Fehler in diesem Bereich zu umgehen, kannst du testweise die pins 6 und 7 an der, am Chassis befindlichen, Klangtasten-Buchse (9pol Röhrenfassung) überbrücken - Zählweise wie bei den Röhrenpins.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
mismas
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von mismas »

Hallo,

Ich kann verstehen wenn für viele, für die die Problematik offensichtlich ist, das ständige "wiederkäuen" langatmig wird und bisweilen an den Nerven zerrt.
Aber auch wenn ich regelmäßig andere threada hier lese sehen ich da nicht sofort Zusammenhänge dazwischen.
Denn auch wenn ich Mechatronik gelernt und studiert habe so ist Röhrentechnik etwas was nicht unterrichtet wird. Und aufgrund fehlender Literatur kann ich die gemessenen Werte und Funktion der Röhren nicht wirklich deuten. Und Radiotechnik ist auch eher Neuland, also bitte nach dem Sprichwort "Unwissenheit ist keine Schande, nichts lernen zu wollen schon", etwas Nachsicht.
Bin dabei mein erstes Buch diesbezüglich zu lesen (Radios der 50er Jahre), sollte also langsam werden.

Zurück zum Thema:
Schaltplan hab ich
Und das Radio hat keine Klangtasten (du meinst doch Jazz, solo, ...?)

Ich hätte als nächstes die EL des Fidelio eingebaut und geschaut wie Spannungen nach 10 min sind.

Gruß
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von glaubnix »

Hallo Mathias,

schade, dann entspricht das Schaltbild nicht wirklich deinem Gerät.

Aber: --- Falls du den C172 (10nF) ausgewechslet hast, hast du den Ersatz-C korrekt eingelötet?
Ich denke da war ein Dreibein drin, wegen der Abschirmung, daher kann man beim Austausch Fehler machen.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von röhrenradiofreak »

mismas hat geschrieben:Und das Radio hat keine Klangtasten (du meinst doch Jazz, solo, ...?)
Dann verrate doch bitte mal, was auf dem Typschild steht.
mismas hat geschrieben:Ich hätte als nächstes die EL des Fidelio eingebaut und geschaut wie Spannungen nach 10 min sind.
Das macht aus folgenden Gründen wenig Sinn: Ob die Röhre diesen Effekt zeigt, hängt nicht nur von der Röhre selbst ab, sondern auch von ihrer Belastung. Ist diese im Fidelio zufällig etwas geringer, tritt der Anstieg der Spannungen möglicherweise nicht auf. Das ändert aber nichts daran, dass die Röhre fehlerhaft ist.

Lutz
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Re: Nordmende Hifi Elektra 62

Beitrag von glaubnix »

Hallo Mathias,

du hattest doch dein Gerät im Rmorg gefunden. An der Stelle kannst du auch das passende Schaltbild herunterladen. Du klickst einen Schaltbildteil an, dann erscheint es ausschnittweise in groß. Dieses klickst du nochmals an und dann erscheint das Menü zum download. Name und E-mail-Adresse eingeben, dann bekommst du es direkt "zugestellt". Du musst die beiden SB-Teile in zwei Etappen dowloaden.

Ich habe das SB auf diese Weise erhalten, möchte es aber nicht weiterleiten, da es jeder bekommen kann und ich nicht weiss ob dies im Sinne des Rmorg wäre.

Hallo Lutz,

ich denke, um das Gerät ans Laufen zu bringen ist das thermische Langzeitverhalten der EL84 bezüglich Gitteremission zunächst zweitrangig. Es sollte zumindest testweise (kurzfristig) eine zufriedenstellende Wiedergabe mit ausreichender Lautstärke möglich sein. Die Untersuchung der Röhre wäre dann bei Bedarf eine nächste mögliche Baustelle. Zumal auch noch eine zweite Röhre zum Testen verfügbar ist, welche jedoch keine Besserung brachte.

Deshalb sollte erst der eigentliche Fehler beseitigt werden, welcher vermutlich beim C-Tausch "eingebaut" wurde.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.