Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Ormus
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Re: Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Beitrag von Ormus »

Ein paar technische Fragen:

Ich habe neue Bauteile eingelötet.

Alle Elkos habe ich ersetzt, allerdings habe ich den Platzbedarf etwas unterschätzt. Bzw. wahrscheinlich einfach auch die falschen Teile besorgt :oops:

1) den einen dunklen R hat gemessen 120Ohm, sollte laut Plan 200 haben, war bereits rissig. Wie im Bild zu sehen hab ich den durch einen 180 Ohm Hochlastwiderstand, den ich noch hatte, ersetzt. Ich hoffe, dass geht so.

2) Ich habe mal alle blanken Drähte gegen das Chassis durchgepiepst. Dabei fiel mir auf, dass bei allen Elkos nur der negative Anschluss durchgeleitet hat (soweit richtig denk ich), außer bei einem 47µF Elko. hier piepsen sowohl "+" als auch "-". Ich denke, das ist ein Kurzer? Anhand meiner Fotodoku "Vorher-Nachher" hab ich alles richtig angeschlossen, würde aber nicht meine Hand für ins Feuer legen (oder an den Strom). Anhand der Fotos wahrscheinlich schwer zu sagen? So würde ich das Gerät ungern in die Steckdose stecken.

Bild
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Es ist der Elko mit dem roten Schrumpfschlauch.

Gruß Oli
Ormus
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Re: Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Beitrag von Ormus »

Guten Abend zusammen,
ich möchte nicht nerven, aber kann mir jemand bei der Kondensator-Frage unter die Arme greifen? Ich würde das Gerät gerne an den Strom nehmen, traue mich so aber nicht :roll:
Darf ich den Plan von radiomuseum.org hier hochladen?

Beste Grüße, Oli
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eabc
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Re: Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Beitrag von eabc »

Hallo Oli,
einen Röhrenverstärker "Durchpipen" ist bestimmt nicht die fachmännische Art, eher sollten hier mittels Messung Fakten geschaffen werden.
Elkos z. B. werden auf ihre Kapazität geprüft, die Toleranz liegt da bei -20/+50% der aufgedruckten Kapazität
M.f.G.
harry

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Re: Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Beitrag von Ormus »

Hallo Harry,

vom Fachmann bin ich auch meilenweit entfernt :lol:

Die Elkos wurden allesamt von mir gegen Neuware ausgetauscht, nur bin ich mir nicht sicher, ob ich mich beim Anlöten vertan haben könnte.

Will nicht, dass mir die Sicherungen rausfliegen wenn ich Saft drauf gebe.

Danke & Gruß, Oli
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Re: Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Beitrag von eabc »

Oli, das mit den Sicherungen"rausfliegen " geht mitunter schneller als es einem lieb ist, oft kommt zuvor aber noch ein Abrauchen wichtiger Teile, wenn einem die theoretischen Grundlagen fehlen um die Schaltung zu verstehen bzw. man die Eigenschaften der gewechselten Komponenten nicht kennt.
Grundsätzlich sollte in solchen Fällen dann mittels geregelter AC oder mittels Vorschaltlampe experimentiert werden
M.f.G.
harry

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Re: Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Beitrag von glaubnix »

Hallo Olli,

meines Erachtens war das Gerät vor deiner "Reparatur" in einem recht ordentlichen Zustand. Es wäre richtig gewesen dieses gegebenenfalls mittels eines Tenntrafos oder andernfalls unter Vorschalten einer Glühlampe "hochzufahren". An dem solchermassen im Schonbetrieb arbeitenden Gerät wäre es möglich gewesen grundsätzliche Fehler und defekte Teile festzustellen.

Wegen der im Netzteil angewendeten Spannungsverdopplung muss zumindest einer der Elkos (die Dinger im verschraubten Alubecher) hochgelegt, also von Masse isoliert sein. Bei professionellen Verdrahtungen hat man oft, um Brummschleifen zu verhindern, auch die anderen Elkos isoliert angeordnet, um sie an einem geeigneten Massepunkt zu kontaktieren.

In dem dem jetzigen Zustand ist es möglicherweise wirklich gewagt das Gerät einzuschalten, weil man (selbst eingebaute) Verdrahtungsfehler nicht ausschließen kann. Bei dem entstandenen "Verdrahtungs-Gewusel" ist es nicht einfach zu erkennen welche Verbindungen bestehen - das Ganze ist, kurz gesagt, recht unübersichtlich geworden.

Vielleicht kannst du aber unter den Eingangs beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen trotzdem einen Testlauf versuchen.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
myrgatroyd
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Re: Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Beitrag von myrgatroyd »

Hallo,
die oben genannten Tipps solltest du druchaus beherzigen.
Nun aber noch mal zum Einsatzzweck:
Du möchtest das Dingen als Gitarrenverstärker betreiben?
Mit nem Bodentreter vorndran, als Vorstufe für deinen Verstärker?
Dann lass es bleiben, die Transistordinger von heute können das auch ganz gut.
Klang beim Guitaramp entsteht durch Übersteuerung. Röhren mischen, wenn übersteuert, harmonische Verzerrungen hinzu. Transistoren können das nicht.
Entweder der Sound wird in der Vorstufe geformt, indem die dortigen Röhren zu hart angeblasen werden und daher über ihren Grenzwert gehen, oder aber die Endstufe zerrt. Da kommts auf die Röhren an. Wie die PCL reagieren, weiß ich nicht, die sind ausm Fernseher.
Von deinem Verstärkling ist wohl kein cooler Röhrensound zu erwarten, außer, der ist so tierisch laut eingestellt, dass die Endröhren matschen... das ist bei Röhre nicht so einfach.
Du wirst doch sicher auch nicht deine Elektrogitarre mit extrem ausgewogenen Saiten mit Nylon bespannen? Das soll heißen, dass ich dir vom Sound her von dem vorgesehenen Setup abrate. Die Arbeit wäre zuviel.
Das wär die musikalische Frage. Die praktische Frage wäre, wie denn dein Verstärker mit dem Bodentreter gekoppelt sein sollte?
Dann müsste man wissen, was das Ding an mV raushaut und an Ohmsen am Eingang braucht, ob der ein Stereoeffekt oder ein Monoeffekt ist und was der Verstärker an mV und Ohmsen am Eingang erwartet...
Sorry, hätte gerne eine kürzere oder befriedegendere Antwort gegeben...
Liebe Grüße
Alex
Ormus
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Re: Unbekannter Röhrenamp, Anfängerfragen

Beitrag von Ormus »

Hallo Leute,

ich beherzige Eure Tips und geh nicht an den Strom mit dem Gerät. Ich möchte mir jetzt nur für den Kasten alleine keinen Trennstelltrafo oder ähnliches anschaffen, lieber würde ich das Geld in eine professionelle Repataur / Modifikation * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*,sollte es sich denn lohnen. Falls jemand Zeit oder Lust dazu hätte in den nächsten Monaten, kann er sich gerne per PN bei mir melden

Nochmal zum Einsatzzweck: Ich denke, mit den beiden ECL 86 komme ich auf ein paar Watt Leistung, das würde mir schon reichen.

Ich besitze Fender Prosonic, Fender Champ 600, Laney L5 sowei Traynor Yorkville Amps, jeweils allsamt Röhrenamps, von der Seite kenne ich mich schon ein wenig aus. Der Amp ist wie gesagt als Orgelverstärker konzipiert, müsste demnach auch mit Gitarrensignalen einigermaßen zurecht kommen müssen.

Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen!

Gruß Oli