das mit dem oben in Rot eingezeichenten Elko kann nur funktionieren, wenn:
Die Spannung ueber dem Kondensator bei einsetzendem Katodenstrom der ECC83 so weit hochgezogen wird, dass sein Reststrom wegen Spannungsueberlastung ansteigt und er "niederohmig" wird, wenn er nicht gleich durchschlaegt.
Ziemlich sinnlos. Aber plausibel, dass dieser Schaltfehler, wenn ab Werk oder vor langer Zeit woanders eingebaut, nicht direkt auffaellt.
Auffaellig ist, dass die Katodenwiderstande der Endroehren nicht kapazitiv ueberbrueckt sind und diese Widerstaende eigentlich auch zu hoch im Wert sind. Fuer eine EL84 nimmt man nach Datenblatt fuer Eintakt-A Betrieb 170 Ohm, hier sind es 220 Ohm. Damit wird der Roehre ein anderer Arbeitspunkt gegeben, Anodenstrom nur 28mA und erhaelt eine Leistung von etwa 3W bei einer Roehre, die an sich 5,7W leisten kann. Sie laeuft hier also auf "Sparflamme", man erhaelt mehr Lebensdauer auf Kosten der Ausgangsleistung _einer_ Endstufe. Da man davon zwei hat, kommt man wieder auf eine Gesamtleistung von etwa 6W, was bei dieser Art Radio fuer genuegend "Krach" sorgt.
Der nicht ueberbrueckte Katodenwiderstand sorgt fuer eine erhebliche Stromgegenkopplung der Endroehre. Senkt Verzerrungen, erhoeht aber den Steuerspannungsbedarf, der durch die beiden vorgeschalteten Stufen mit 2x ECC83 aufgebracht werden muss. Auch diese Roehren haben nicht-ueberbrueckte Katodenwiderstande, sind damit relativ stark gegengekoppelt. Der Grund dafuer, dass man in jedem NF-Verstaerkerzug zwei NF-Trioden brauchte. Normlerweise, zahlreiche Radios zeigen es, reicht zur Aussteuerung einer EL84 in der gebraeuchlichen Standardschaltung eine NF-Triode aus.
Ach ja, damit es sich nicht festsetzt: Die Verbindung zwischen den Mittelroehrchen der ECC83 und nach Masse ist keine Litze, sondern isolierter Schaltdraht

Verdrahtung mit Litze ist bei diesen Geraeten sehr selten.
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Peter