Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

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MKJJ
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von MKJJ »

mal die Röhren ziehen und im ausgeschalteten Zustand mit einem Ohmmeter die Widerstandswerte an der Röhrenfassung vergleichen,

Alle Werte sind praktisch gleich.
Miß mal die Spannungen vom Gitter bzw der Katode zum Bezugspotential (Masse).
Gitter Triode
gut: -0,3 V schlecht: -0,8 V (mit Signal)
gut: -0,2 V schlecht: -0,03 V (ohne Signal)
Kathode Triode
gut: 0,5 V schlecht: 0,6 V (mit Signal)
gut: 0,6 V schlecht: 0,9 V (ohne Signal)

Gitter Pentode
gut: 0,2 V schlecht -28 V (mit Signal)
gut: -4 V schlecht -5 V (ohne Signal)
Kathode Pentode
gut: 5,2 V schlecht 5,2 V (mit Signal)
gut: 2,8 schlecht: 1,8 (ohne Signal)

Kleinere Abweichungen können daher kommen, dass ich die schlechte Seite nicht richtig einstellen kann. Auffällig ist aber immer diese extreme Abfall der Gittervorspannung an G1 der Pentode, sobald ein Signal angelegt wird. Das ist doch irre, oder? :shock:
Munzel
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von Munzel »

Die Spannungen am Pentodensystem hauen nicht hin, weder bei dem als gut noch bei dem als schlecht empfundenen Teil.
g1 muß 0 V haben, k so um die (6...7) V und g2 etwa Versorgungsspannung.
MKJJ
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von MKJJ »

Die Spannungen am Pentodensystem hauen nicht hin, weder bei dem als gut noch bei dem als schlecht empfundenen Teil.
Das ist nicht "empfunden". :wink: Hier sind die Kurven bei gleicher Einstellung am Oszi. Sicher sind viele Hinweise gut und richtig. Aber zunächst einmal gibt es hier ein wirklich massives Problem.

tek1.jpg
tek2.jpg

Also, die zweite Kurve ist KEIN Rechtecksignal! :D
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Munzel
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von Munzel »

Die Werte sind in beiden Kanälen auf ihre Weise schlecht. Ich habe Dir das Datenblatt der ECL86 verlinkt. Daß der AÜ nicht paßt (Ra zu klein), hatte ich Dir auch geschrieben.
Bevor die Gleichspannungswerte nicht annähernd stimmen, brauchen wir gar nicht weiter mit Wechselspannung zu suchen.
Yamanote
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von Yamanote »

MKJJ hat geschrieben: Mo Sep 01, 2025 21:21Alle Werte sind praktisch gleich.
Dann sollten sich auf beiden Kanälen eigentlich auch gleiche Gleichspannungsverhältnisse einstellen, wenn es nicht ein Problem gibt, welches erst bei höherer Spannung auftritt.

Dann zieh als Nächstes mal die Röhren, schalte das Gerät ein und vergleiche die Gleichspannungen an den Röhrenpins der beiden Kanäle.
Viele Grüße,
Günter
Didi
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von Didi »

Hallo

Trotz Fehlanpassung durch die NF Trafos zeigen mir die Oszi Bilder, daß der obere Kanal zumindestens spielen tut. Die Kurve vom unteren Kanal deutet auf eine viel zu niedrige Gitter 1 Vorspannung was ebenfalls schon festgestellt wurde. Nach Schwingen sieht es für mich nicht aus.

Wie wurde der Verstärker aufgebaut ? Da würde ich gerne ein Foto davon sehen.

MfG. Didi
MKJJ
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von MKJJ »

Trotz Fehlanpassung durch die NF Trafos zeigen mir die Oszi Bilder, daß der obere Kanal zumindestens spielen tut.
Wieso Fehlanpassung? Das ist ein AÜ, den Grundig für genau die ECL86 eingesetzt hat. Ich kann mir schwer vorstellen, dass die nicht wussten, was sie taten. Und was meinst Du mit "zumindest" spielen? Der Sinus sieht für mich einwandfrei aus. Ich habe damals beim Erstaufbau auch die üblichen Messungen gemacht. Klirrfaktor und Frequenzgang waren im üblichen Rahmen. Wobei ich die technischen Daten bei Borngräber nicht voll nachvollziehen kann. Auf 4 Watt bin ich nie und nimmer gekommen. Zumindest nicht bei unter 10 % Klirr.

Der Aufbau ist auf zwei Monoplatinen. Kannst Du hier auf der Seite von Borngräber sehen:

http://www.roehrenkramladen.de/PCL86-Amp/pcl86-amp2.htm

Meine Verdrahtung ist natürlich nur provisorisch auf einem Holzbrett.
Daß der AÜ nicht paßt (Ra zu klein), hatte ich Dir auch geschrieben.
Du sprichst von dem AÜ im Schaltbild, oder? Ich habe, wie gesagt, einen anderen, der genau für die ECL86 gebaut wurde. Grundig hat allerdings in den Schaltplänen immer nur DC-Widerstände, Wicklungen und Durchmesser angegeben. Ich gehe mal davon aus, dass die das korrekt berechnet haben. :D Das sah dann so aus:

grundig.jpg
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Munzel
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von Munzel »

Dann passen wenigstens schon mal die Ausgangstrafos.
Ohne Signal müssen (!) sich brauchbare Gleichstromarbeitspunkte einstellen. Wie gesagt, Gegenkopplung abgeklemmt.
Wie hoch ist denn eigentlich die Anodenspannung?
yehti
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von yehti »

Messe doch bitte mal die Widerstände vonm Steuergitter der Pentode zu Masse.
Es kann sein, daß ein Gitterableitwiderstand nicht tut.
Gruß Gerrit
MKJJ
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von MKJJ »

Wie hoch ist denn eigentlich die Anodenspannung?
B+ hatte ich erst nach Schaltplan auf 250 V eingestellt. Es gab aber auch in Foren Hinweise, dass etwas weniger besser sei. Aktuell liegt das bei 240 Volt.
Messe doch bitte mal die Widerstände vonm Steuergitter der Pentode zu Masse.
Sind 681k, also alles korrekt.

Ich weiß, das klingt alles völlig irre. Deshalb habe ich ja auch Ewigkeiten den Fehler gesucht, bevor ich das hier gepostet habe. Jeder einzelne Wert ist für sich erstmal korrekt.
Munzel
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von Munzel »

Mach ruhig 250V, dafür gibt es gute Anhaltspunkte im Datenblatt.
Erstmal müssen die Gleichspannungswerte dorthin, wo sie hingehören. Also:
R1 auf Null zurückdrehen
R16 auslöten
R2 auf 1MOhm verringern
Den Gesamtwert des Katodenwiderstandes der Pentode stellst Du auf 170 Ohm ein.
Dann die Röhren reinstecken und messen, welche Spannungen sind an kT, gT, aT sowie kP, g1P, g2P und aP messen lassen. Alle Werte auf Masse bezogen messen.
Didi
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von Didi »

Hallo MKJJ

Wenn alles überprüft wurde , bleibt nur noch die Leiterplatte selbst übrig , vieleicht ein Haarriss an einer Leiterbahn .
Der Röhrensockel könnte auch fehlerhaft sein .

MfG. Didi
Yamanote
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von Yamanote »

Ich stimmeDidi zu.
Munzel hat geschrieben: Mi Sep 03, 2025 16:14Dann die Röhren reinstecken und messen, welche Spannungen sind an kT, gT, aT sowie kP, g1P, g2P und aP messen lassen. Alle Werte auf Masse bezogen messen.
Wie schon geschrieben, würde ich die Messungen auch bei gezogenen Röhren machen, ob der Fehler nur bei Stromfluß auftritt.
Viele Grüße,
Günter
yehti
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Re: Probleme mit ECL86 Eintakt (Borngräber)

Beitrag von yehti »

681K direkt am Widerstand oder vom Steuergitter der Pentode zu Masse?
Die -28V sind verdächtig, da wird die Röhre "verstopft".
Ansonsten, wenn das Steuergitter direkt nach Masse kurzgeschlossen wird sollten bei beiden Röhren ähnliche Spannungen zu messen sein.
Auch mal die Schirmgitterspannungen messen.
Gruß Gerrit