Musiktruhe mit Braun RC 8

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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eabc
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von eabc »

Hallo Mathias,
Löte mal die Sekundärwicklung der Anodenspannung vom Gleichrichter ab und messe die AC direkt an den Wicklungsenden erneut
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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mismas
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von mismas »

Hallo Harry,

den gemessenen Wert von 25V AC hatte ich bei einseitig abgelötetem Gleichrichter zwischen den Wiklungsenden 9 und 10 gemessen. Sorry hätte ich besser beschreiben müssen.
Habe noch einmal an komplett abgelötetem Gleichrichter gemessen und jetzt nur noch ca. 2V AC messen können. Aber wirklich konstant ist der Messwert nicht... :?
Ich hätte die Spannungen noch einmal bei einer anderen vorgewählten Spannung gemessen, um zu schauen ob der Fehler bleibt.

Oder noch einen andere Idee?


Gruß

Mathias
Zuletzt geändert von mismas am So Apr 17, 2016 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
mismas
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von mismas »

Hallo,

Habe den Widerstand der Trafowicklungen durchgemessen.
Auf der Primärseite bin ich bei vorwahl auf 220V an den Kontakten des Netzsteckers bei knapp über 20 Ohm. An der Sekundärseite an den Kontakten 9 und 10 messe ich aber keinerlei Verbindung. Damit ist dort wohl der Bock begraben.
Jetzt zu meiner Idee:
Da die Eingangsspannung des Gleichrichters gleich der Netzspannung ist die Anschlüsse direkt ans Netz zu legen. Also nach der Feinsicherung versteht sich. Damit wäre das Gerät natürlich nur noch bei ca 230V betreibbar. Was mir mehr Kopfzerbrechen bereitet ist die fehlende galvanische Trennung... daher meine Frage, ob dass so funktieren würde oder ich zumindest einen zweiten Trafo mit 1zu1 Wicklungsverhältnis dazwischen setzten sollte.allo,

Gruß

Mathias
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von hf500 »

mismas hat geschrieben: Da die Eingangsspannung des Gleichrichters gleich der Netzspannung ist die Anschlüsse direkt ans Netz zu legen. Also nach der Feinsicherung versteht sich.
Moin,
ganz schlechte Idee, denn das Geraet ist fuer "Allstrombetrieb", genauer: Betrieb ohne Netztrennung, nicht gebaut, es hat die erforderlichen Isolierungen nicht.

Man sollte sich also auf die Suche nach einem geeigneten Netztrafo machen (Heizleistungsbedarf zusammenrechnen, Skalenlampen nicht vergessen ;-) und den Anodenstrom anhand des Gleichrichters oder aus dem Schaltbild ermitteln).

Wobei mich wundert, wie man die Anodenwicklung umbringen kann, ohne dass es "riecht". Wickeldraht abgebrochen/durchkorrodiert?

73
Peter
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radio-volker
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Schaltplan ist kein Problem, bitte sehr:

Bild


Heizbedarf wird bummelig bei 3 A bis 3,5A, Anodenstrom bummelig etwas über 100mA liegen.

Zusatz:
Wenn die Heizung geht, kann man im Gehäuse bestimmt einen kleinen Industrie Trenntrafo 230V/230V unterbringen, bei bummelig 125mA Anodenstrom reicht da eine 30VA Type. Die kosten hier 12 Euro und haben Abmessungen, Grundfläche 70x80 mm und Bauhöhe 75mm. Einfach seitlich ins Gehäuse schrauben und gut ist. Die halten auch mehr als 30VA aus, warm werden die erst ab 40VA.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von hf500 »

Moin,
schade, etwas unscharf. Den Anodenstrom bekommt man, wenn man den Spannungsabfall ueber dem Siebwiderstand und dessen Groesse hat. Ist alles angegeben, kann ich hier aber nicht lesen.

Ach ja, bedingt durch den Lastfaktor der Brueckengleichrichtung sollte die Anodenwicklung etwa das 1,3-fache des errechneten Anodenstromes leisten. Etwas mehr Reserve kann natuerlich nicht schaden.

73
Peter
mismas
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von mismas »

Guten Abend die Herren,

Werde zunächst über einen zweiten 1zu1 Trafo für die galvanische Trennung sorgen. Bis ich einen baugleichen gefunden habe.

Habe mich auch gewundert warum der Trafo keine Spanning mehr liefert. Werde die Isolierung direkt nach dem Trafo entfernen und dort noch einmal messen.


Gruß

Mathias
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radio-volker
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Die Stromaufnahme gibt das Schaltbild mit 104mA bei 262 V Ua an. Was für mich falsch ist, die Gurke zieht mehr.
Der Wert 1,3 ist ok für den Trafo, bei 230 gerechnet mit 125mA ( also mit evt.Reserve, da kommen wir der Sache schon näher!) und Faktor 1,3 kommst du auf bummelig 36VA, ein 30VA Industrietrenntrafo macht das locker, da die von Hause auch immer Reserven drin haben. Sie werden halt 5 Grad wärmer und kommen dann anstatt auf 40 Grad eben auf 45Grad. Du bekommst halt nicht die 262 V raus sondern etwas weniger, da der Originaltrafo 236V sekundär liefert. Aber das sind alles peanuts, 5% weniger Spannung machen keinen Kohl fett, hätte ich das Radio würde es morgen schon wieder losbrüllen, ist überhaupt kein weiterer Gedanke dran zu verschwenden für mich. Ich habe pro Monat mindestens 2-3 solcher Radiogurken auf dem Tisch und die Kunden wollen die Reparatur schnell und preisgünstig, die Sache ist bedingt durch den Platzbedarf.
Für die Sicherheitsfanatiker kann man auch einen 40VA Trafo nehmen, wenn der Platz das hergibt, oder einen 50VA, alles eine Geldfrage, der kostet halt 20 Euronen.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von mismas »

Hallo Volker,

Danke fürs ausführiche Feedback.
Das Radio gehört in ein Musikschrank, Platz habe ich da genug für den Trentrafo.
Habe moch einmal direkt am Trafo gemessen. Die Sekundärwiklung ist tot.
Ich schaue gleich mal nach Ersatz.

Einen schönen Abend noch.


Mathias
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von Klarzeichner »

Hallo Mathias,

du weißt aber schon, dass der blanke Draht aus dem Trafo nur blank aussieht, aber in Wahrheit lackisoliert ist? Was mir aufgestoßen ist, war, dass du geschrieben hast, dass der Draht "nur schlecht Lötzinn angenommen hat". Die Drahtenden aus dem Trafo musst du ein Stückweit abschaben, erst dann kommt das blanke Kupfer heraus, das sich dann auch einwandfrei löten lässt.

Gruß
Stefan
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von rettigsmerb »

... oder mit dem Kolben einer sehr heiß eingestellten Lötstation (ruhig auf "Full Power" einstellen, meine macht dann 450°C) unter Zuhilfenahme von reichlich Lot und Flussmittel von der Drahtspitze beginnend durch den Lack "brennen" (Blechdose zum Abkleckern drunter stellen!). Das hat den Vorteil, dass keine Kerbstellen entstehen, an denen der Draht möglicherweise später brechen könnte. Das gilt besonders für sehr dünne Trafodrähte.
Auch HF-Litzen kann man so sehr gut verzinnen. Man muss nur vorher vorsichtig mit Daumennagel und Zeigefinger die Seidenumspinnung auf die gewünschte Länge "abribbeln", so dass nur noch die Litzenenden zu sehen sind. Vor dem Löten verdrillen!
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von hf500 »

Moin,
es braucht in der Regel die Tortur mit 450°C nicht. Das schafft mein auf 370°C eingestellter WTCP-S auch. Eine Kugel Zinn auf die Spitze und den Draht hineinstecken, bis er Zinn annimmt. Von Zeit zu Zeit etwas frisches Zinn zugeben. Seit etwa Ende der 50er verwendet man "loetbare" Lackdraehte, um die industrielle Fertigung von Geraeten etc. zu erleichtern.

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Peter
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Re: Musiktruhe mit Braun RC 8

Beitrag von mismas »

Hallo Stefan,

als ich deinen Tipp gelesen hatte, hatte ich schon so ein Gefühl. Und du lagst goldrichtig. :danke:
Kaum daheim, mit einem Messer die Ader angekratzt, Multimeter drann, kristallklare 260V.
Ich wusste nicht dass die lackisoliert sind, sehen ja nach angelaufenem Kupfer aus.
Also ratzfatz wieder alles zusammengebaut, verlötet und eingeschrumpft. Jetzt erfreue ich mich seit 3 Stunden wieder meiner Platten :mrgreen:

Habe zwar schon einen anderen Trafo bestellt, aber der findet sicherlich iwo anders Einsatz als Spendeorgan.


Gruß

Mathias
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