Funke W19 mit plötzlichem Schaden

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Pusteblume
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Pusteblume »

Franz hat geschrieben:Funke gibt (---) für das Messinstrument einen Wert von 1000 Ohm / Volt an
tut mir leid, wenn ich da widersprechen muss und Schade, daß Du Dich zurückziehst...

Funke gibt für die gesamte Kombination aus den verklebten Widerständen und dem Messwerk einen Wert von 1000Ohm/Volt an. Nicht für das Messwerk ansich, weswegen in der Patentschrift auch keinerlei Widerstanswerte eingetragen sind.
Da es verschidene Ausführungen gab, wurden die Vor- und Nebenwiderstände Typenabhängig dem jeweils verwendeten Messwerk angepasst.

mfg. Dirk
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Radiomann
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Radiomann »

edi hat geschrieben:@Radiomann... ist ja nur zur Veranschaulichung, klar, daß man in Meßwerken armdicke Drähte eher selten zu sehen bekommt... :D
Genau das wollte ich eben herausstellen.
Nicht, dass ein Neuling etwa denkt, Messgeräte für mehrere Ampere besitzen entsprechende Drahtstärken - wenn auch nicht gerade armdick - im Inneren.
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Franz hat geschrieben:..........
Ich ziehe mich aus der Diskussion mit einem Zitat aus meinen Unterlagen nun zurück. .....M.f. G. Franz
NEEEIIINNN. :shock: Bitte nicht.
Ich bin jedem hier dankbar für seine Beiträge, weil ich das Problem selbst nicht aus eigener Kraft lösen kann. Ich werde dabei gerne jeden Hinweis abarbeiten, und dabei ist es mir wirklich egal, ob es letztlich ein Holzweg war.
Ich prüfe liebend gerne eine auch noch so unwahrscheinliche Option, damit ich wirklich sicher bin, dass alles betrachtet wurde.

Und falls es meine Person betrifft: ich sagte es eingangs: ich bin in dieser Hinsicht Laie, d.h. Rückfragen meinerseits sind keine Kritik, sondern Verständnisfragen, damit ich die gegebenen Tipps auch hundertprozentig zielführend umsetzen kann. Und da ein solches Messinstrument fragil ist, frage ich lieber 2x, bevor ich aus einem Missverständnis heraus was zerdeppere.

Und in diesem Sinne :bier: sollten wir das Problem am Gerät lösen, denn ich denke, dieses Thema wird dann am Ende auch für viele andere W19 - Besitzer nachlesenswert sein.
____________________________ Strich drunter______________________

Und nun noch ein Zwischenergebnis: ich habe die von pl504 vorgeschlagene Lösung mit Widerstand und 9V-Batterie noch nicht abgearbeitet, ebenso wenig das Instrument so weit zerlegt, dass ich den 3,5 Ohm inspizieren konnte, das wollte ich gestern Abend aus Müdigkeit heraus nicht mehr angehen, werde es aber tun!

Stattdessen, und das berichte ich hier kurz, bin ich zufällig zu folgendem "Ergebnis" gelangt:

Ich wollte einfach nur von oben, d.h. an den Steckfeldbuchsen, den Widerstand des Messwerks mit angeschlossener Widerstandskette messen. Laut dem von edi übermittelten Schaltplan habe ich dazu einen Steckstift des Geräts in die Buchse "1mA" gesteckt, damit eine Verbindung des Messwerks zur Buchse VI hergestellt wird und ich an den Steckbuchsen IV und VI (ich hoffe, ich repetiere dies jetzt aus dem Kopf richtig) diesen Widerstandswert mittels Multimeter ablesen kann (interessehalber).

Daraufhin schwang das W19-Instrument bedingt durch die Messeigenspannung des Multimeters aus, und zwar über die 2 hinaus. Daraufhin habe ich diese ungeplante "Versuchsreihe" fortgesetzt, bis ich schließlich eine 9V-Blockbatterie + nachgeschalteten 2,2k-Widerstand (zuvor hatte ich andere Widerstände probiert, und unterschiedliche Ausschläge erhalten) direkt an die Buchsen IV und VI gab und damit einen 80% - Ausschlag des Instruments mit ruhiger Nadel hatte. Alle Ausschläge der nadel erfolgten mit der von früher gewohnten Schnelligkeit und einmaligem leichten Überpendeln des danach angezeigten Wertes.
Vielleicht hilft das den Fachleuten hier weiter, es war ein Zufallsprodukt. Zeigt aber zumindest, dass das Instrument mechanisch beweglich ist.


k.
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Pusteblume »

wenn der Stift wirklich in der 1mA Buchse saß, hat das Gerät den 5mA-Bereich angezeigt.

Was meiner Vermutung sehr nahekommt, daß die 5mA eventuell irgendwoher Dauerkontakt hat und damit jede Messung verfälscht. Bitte unbedingt diese 5mA-Buchse prüfen, ob die bei nichtgestecktem Stift wirklich offen ist.

mfg. Dirk
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Pusteblume »

Falls da nix zu finden ist...

Bitte noch mal das selbe tun 9V+2,2k in Reihe an "IV" + "VI" und nur den Stift von 1mA auf 2,5mA, 5mA und 10mA stecken.

Wie verhält sich dabei der Zeigerausschlag? (die %Angabe reicht so in etwa) Bei 2,5mA und 5mA dürfte sich nix ändern. Auf Stellung 10mA müsste der Wert halbiert werden... wenn meine Theorie stimmt. Eventuell noch mal auf Stellung 25mA wenn ich falsch liege.
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Pusteblume hat geschrieben:Falls da nix zu finden ist...

Bitte noch mal das selbe tun 9V+2,2k in Reihe an "IV" + "VI" und nur den Stift von 1mA auf 2,5mA, 5mA und 10mA stecken.

Wie verhält sich dabei der Zeigerausschlag? (die %Angabe reicht so in etwa) Bei 2,5mA und 5mA dürfte sich nix ändern. Auf Stellung 10mA müsste der Wert halbiert werden... wenn meine Theorie stimmt. Eventuell noch mal auf Stellung 25mA wenn ich falsch liege.
1.) Die 5mA-Steckverbindung ist "offen", also bei nicht gestecktem Stift kein Kurzschluss.

2.) Die obigen Punkte muss ich noch abarbeiten, weil ich den Beitrag erst gelesen habe, als ich bereits das Instrument komplett ausgebaut und vermessen hatte. Dazu muss ich das Instrument wieder ins Gerät einbauen und verlöten.

3.) Daher zunächst meine weiteren Messungen, bei komplett ausgebautem Messinstrument:

a) Wenn die Platte mit den verklebten Drahtwiderständen "weg" ist, hat man das Instrument mit den Anschlusskabeln grün und braun vor sich liegen . Zwischen beiden befindet sich noch eine 3. Lötöse.
Ohmmessungen des Anzeigeinstruments wie folgt:
Zwischen den Anschlusskabeln gelb und grün: ca. 21,7 Ohm
Zwischen grün und 3. Lötöse: 28,5 Ohm
Zwischen braun und 3. Lötöse: 7,0 Ohm
Ich weiß, da ist eine kleine messtechnische Differenz, die wohl der Qualität des Multimeters geschuldet ist. Man muss anmerken, dass das Multimeter einen wohl zuleitungsbedingten Fehler von 0,3 Ohm hat, d.h. das ist das Messergebnis, wenn ich die Prüfspitzen zusammenklemme.

Hinweis: Zwischen Anschluss braunes Kabel und 3. Lötöse (also bei der 7 Ohm-Messung) ist ein hauchdünner Draht sichtbar, allerdings kein gewickelter Drahtwiderstand.

b) Wiederholung der Messung von gestern, nun Instrument ausgebaut und eben/flach auf dem Tisch liegend, keine großen Metallteile (Werkzeuge) in der Nähe:
Anschluss eines 2k-Widerstandes (hab einen gefunden, der 1,996 k anzeigt) und 9 Volt-Blockbatterie (unbelastet gemessen: 9,6 Volt) an die Kabel grün und braun: Fast Vollausschlag, etwa bei "9".
In dieser Stellung ein Amperemeter dazwischen gehängt: 4 mA (nicht: 4 uA).

Werde weiter machen und berichten.
@pl504: Jetzt bin ich allerdings irgendwie mit Deinem Vorschlag mit dem 180k-Widerstand nicht mehr weitergekommen und habe mich selbst verwirrt: Wie müsste ich den anschließen? Oder braucht's die Messung nicht mehr?

k.
Zuletzt geändert von klausw am Fr Jul 08, 2011 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

So, und weiter geht's:

ich habe nun die Drahtwiderstände (Shunts) einzeln vermessen: Die Werte stimmen ziemlich genau mit den Werten, die Franzens Darstellung des Instruments zeigt.

Einzig der dort mit 3,5 Ohm beschriebene Widerstand zeigt bei mir (da ist es wohl der im vorigen Beitrag beschriebene dünne Draht im Inneren des Instruments) 7 Ohm (wenn ich den Messstrippenfehler abziehe: 6,7 Ohm) und weicht damit erkennbar ab.
Ist das der Fehler??
Die 3 Lötösen innerhalb des Instruments (siehe vorheriger Beitrag) habe ich bereits vorsichtig nachgelötet, um kalten Lötstellen entgegen zu wirken.

Insgesamt ergibt sich ein Wert von 162,3 Ohm (zwischen Kabel grün und Kabel braun) und 168,8 Ohm zwischen den Punkten + und - , siehe Innenverschaltung des Instruments:
funke.jpg

k.
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von klausw am Fr Jul 08, 2011 18:11, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Pusteblume »

kann ich ohne Bild nicht nachvollziehen, wo grün, blau oder was weiß ich ist...
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Pusteblume hat geschrieben:kann ich ohne Bild nicht nachvollziehen, wo grün, blau oder was weiß ich ist...
Warst schneller, als ich: hab die Datei angefügt.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Pusteblume »

jojo,
also du hast in etwa einen vollausschlag bei separierten kabeln grün und braun mit ca. 4mA. seh ich das richtig?

4mA durch das Messwerk mit den 167Ohm (oder so) ?
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Pusteblume hat geschrieben:jojo,
also du hast in etwa einen vollausschlag bei separierten kabeln grün und braun mit ca. 4mA. seh ich das richtig?

4mA durch das Messwerk mit den 167Ohm (oder so) ?
Ja, 4 mA.
Ohm: Nicht zu vergessen, den zusätzlichen 2k Ohm-Widerstand, der in der Versuchsschaltung mit der 9V-Batterie mit drin liegt.

k.
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Pusteblume »

und die ganzen Widerstände, die auf die Platte geklebt waren sind nicht irgendwie noch mit dran?
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Pusteblume hat geschrieben:und die ganzen Widerstände, die auf die Platte geklebt waren sind nicht irgendwie noch mit dran?
Bei der oben beschriebenen Versuchsschaltung (heute) war die Platte weg, Spannungsquelle mit Amperemeter war direkt an den Lötösen im Inneren des "nackigen" Instruments angeklemmt.

k.
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Pusteblume »

Verdammt! sorry...

ich hatte auf nen Kontaktfehler gehofft...

Ich befürchte, daß Dein Instrument das zeitliche gesegnet hat. Das wirklich böse daran... man kanns nicht so einfach austauschen...

Wenn das "nackige" Instrument mehr als 4mA zum Vollausschlag benötigt, ist das viel zu viel. Es sollten etwa 250µA sein laut Beschreibung auf der englischen Seite, die hier gepostet war.
The meter is based on a 250uA full scale meter, and with an interesting array of resistors they make it either a volt meter, or ampere meter, each with several scales.
steht auf http://www.jacmusic.com/Tube-testers/W1 ... ation.html... shit!
edi
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von edi »

So, ich bin gerade nach Hause gekommen. Habe in meinen Restbeständen an Instrumenten gekramt, nicht alles weg, einige habe ich noch behalten.
Ich habe noch Instrumente, die geeignete Einbaumaße haben. Die können mit 4 Federklammern unter den Befestigungsschrauben eingebaut werden (so habe ich das bei mienem alten Funke gemacht).
Ich muß jetzt mal checken, welche von den Werten her passen, die mit Büroleim angeklebten Typenschildchen haben sich abgelöst.
Einige sind schwarz, die würden optisch passen, andere lichtgrau. Ich hatte auch ein graues, war mir Banane, das sollte messen, nix anderes.
Die Original- Platte mit den Widerständen habe ich weiterverwendet, nur hinten mit einem runden Distanzstück und einem Klecks Heißkleber an die Insrumenten- Rückseite angepappt.
Also alles sogar originalisierbar.

Ich setze jetzt voraus, dß die Angabe im Funke- Meßinstrumenten- Schaltplan stimmt, und das Instrument des RPG "pur" 50 Mikroampere Vollausschlag hat.
Mit einer regelbaren Spannungsquelle und Höhersetzen der Prüfspannung kann ja sonst der Vollausschlag durch die Stromanzeige des Vergleichsmeßgeräts festgestellt werden.

Wie ich das so verstanden habe, haben Sie das getan, und das Instrument hat 4 mA Vollausschlag ?
Dann wäre das Instrument allerdings ganz schön hin. Dann würde es ja nicht mal den eigenen 1 mA- Bereich schaffen !

Die einzige Messung, die wirklich Aufschluß bringen kann, ist eine Reihenschaltung: Spannungsquelle, Widerstand (z. B. 9,0 V und 180 KOhm), Vergleichsmeßinstrument mit geeignetem Bereich (etwa 100 Mikroampere), und RPG- Instrument, "pur", OHNE Parallelwiderstände.
Wenn das Vergleichsinstrument dann 50 Mikroampere anzeigt, ist schon mal der RPG- interne Reihenwiderstand ok, denn er läßt ja den Strom zu.
Wenn dann das RPG- Zappel zuwenig anzeigt- ja, dann hat's das Meßwerk erwischt.

Edi

Bild
Prüfung des Meßinstruments "pur".
Natürlich alle anderen Anschlüsse abgelötet, nix dran.
Der 3,5 Ohm ist ok, wenn der Vollausschlagsstrom voll fließen kann (Vollausschlag mindestens im Vergleichsgerät).
Beide Geräte müssen den gleichen Wert anzeigen.

(Ja, ich weiß... der Stromrichtungspfeil...
Stromrichtung jatzt mal Banane, es kommt nur darauf an, daß durch ALLE Bauelemente 50 Mikroampere fließen)