maxnix hat geschrieben:Aufgrund seiner Spielbereitschaft liesse sich ja auch noch Manches andere verwenden, wobei mir da wieder die Erfahrung fehlt, was evtl. besser gleich in die Tonne soll.
Ich hebe von Schlachtgeräten immer alle Teile auf, die nicht irreparabel defekt sind. Man weiß ja vorher nie, was man vielleicht irgendwann nochmal brauchen kann. Selbst Teile, die normalerweise nie kaputt sind, könnten bei einem verbastelten Radio defekt sein oder fehlen.
nach ausgiebigen Recherchen hier im Forum zu diversen Themen der Röhrenradios um meinen Wissensstand zu erweitern, habe ich mir nun wieder dieses Chassis vorgenommen.
Zunächst mal die EL84 eingesteckt und einen externen Lautsprecher 4 Ohm angeschlossen. Zu hören ist gar nichts. Auch wenn ich mit einer Lautspr.-Leitung am Ausgangsübertrager kratze - nichts.
Habe dann die LS-seitigen Anschlüsse des AÜ abgelötet und die Wicklung gemessen = unendlich Ohm, kein Zeigerausschlag
Die röhrenseitigen 3 Lötfahnen haben alle untereinandernein paar wenige Ohm.
Das bedeutet ja wohl, das der AÜ hinüber ist.
Kann ich hier ersatzweise einen beliebigen AÜ für EL84 verwenden, oder muss es dieser spezielle sein, weil er
die "kleine" Wicklung an der der 1,5 kOhm Widerstand hängt, hat? Oder wäre das zu evtl. zu vernachlässigen?
Die dient wohl als Siebdrossel für die Anodenspannung.
Kann ich evtl. selber eine neue Wicklung auftragen, wieviele Windungen werden das etwa sein?
Stets dankbar für eure Tipps
Rudi
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Das die Sekundärwicklung eines AÜ unterbrochen ist, ist sehr selten, da der Draht im Gegensatz zur Primärwicklung mind. doppelt so dick ist, eher ist hier von einer kalten Lötung bzw. oxidiertem Messkontakt auszugehen
Prüfe bitte deshalb noch einmal diesen Löt,- und Messpunkt.
Achte auch bitte darauf, das lt. Schaltbild, ein Ende dieser Wicklung an Masse (d.h. ans Chassis) gelötet ist, da Lötstellen direkt am Chassis i.d.R. extrem schnell erkalten bzw. einem größeren Wärmeeintrag bedürfen, ist hier die Gefahr der kalten Lötstelle am größten.
M.f.G.
harry
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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Jetzt habe ich nochmals nachgemessen, da ich erst jetzt entdeckt habe, dass die Anschlüsse zum LS ganz unten am AÜ, knapp über dem Chassis, liegen.
Alle Zuleitungen abgelötet. Gemessen mit einem DMM. Ich weiss, dass bei Spulen so kein exakter Widerstandswert rauskommt.
Somit ergibt sich an der Sek.-Wicklung ein Widerstand von 1,2 Ohm
Primärseitige Werte zeigt die Skizze, der AÜ scheint somit doch o.k. zu sein, oder?
an allen drei Anschlüssen liegt im normalen Betrieb ca 280 Volt DC.
Ich habe dann bei abgelöteten primärseitigen Leitungen mal 6,3 Volt AC an die möglichen Kombinationen angelegt. Aus dem LS kommt das 50Hz-Brummen, allerdings nicht sehr laut.
Im Betrieb ist allerdings überhaupt nichts zu hören. Kein Brumm, kein Schaltknacks beim Betätigen der Tasten. Mit anderen Radios spielt der Test-LS ordentlich.
Was mich auch wundert, ist das bei PHONO die EM84 nicht ausgeht. Ist das nicht üblicherweise so?
Jetzt bin ich mal gespannt, was den Experten als Ursache einfällt....
Rudi
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Der Primärseitiger Wicklungs DC-Widerstand den du gemessen hst, ist für einen AÜ viel zu niedrig mind. das Vierhundertfache in Ohm, sollten messbar sein. Dieser AÜ scheint einen saftigen Primärseitigen Windungsschluß zu haben, oder der Messwert ist falsch abgelesen.
Der Messwert der Sekundärwicklung wäre i. O.
M.f.G.
harry
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eabc hat geschrieben:Der Primärseitiger Wicklungs DC-Widerstand den du gemessen hst, ist für einen AÜ viel zu niedrig mind. das Vierhundertfache in Ohm, sollten messbar sein. Dieser AÜ scheint einen saftigen Primärseitigen Windungsschluß zu haben, oder der Messwert ist falsch abgelesen.
Der Messwert der Sekundärwicklung wäre i. O.
Windungsschluss erscheint sehr wahrscheinlich. Das hat dann wohl keinen Einfluss auf den Anodenstrom? Denn der ist ja im grünen Bereich.
Muss als Ersatz dann unbedingt der originale AÜ her, wegen der 3 Anzapfungen?
Rudi
Zuletzt geändert von maxnix am Fr Apr 24, 2015 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
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ah - Harry war mit seiner Antwort schneller als ich den Nachtrag machen konnte.
Deshalb nochmals die Frage, ob als Ersatz unbedingt ein original AÜ her muss wegen der 3 Anzapfungen. Wird wohl kaum zu finden sein. Oder geht auch ein anderer AÜ für EL84 ?
Inzwischen denke ich, dass die Ursache für den Tod von Netztrafo, Gleichrichter, Elko hier zu suchen ist.
Die Frage ist nun auch, ob eine Instandsetzung dieser Truhe (so schön sie ist) dann noch wirklich Sinn macht?
Moin,
fast alle deutschen Hersteller verwendeten Ausgangsuebertrager mit Brummkompensationswicklung. Die war billiger als der sonst notwendige hoehere Aufwand an Siebmitteln im Netzteil. Daher ist die Chance gross, dass man EL84-Uebertrager mit passender Primaerwicklung findet. Die Sekundaerwicklung wird meist auch passen, die Lautsprecheranpassung war typisch fuer 4-5 Ohm.
Der Uebertrager wird das Netzteil kaum umgebracht haben. Es ist so gut wie bedeutungslos, ob die Anode der Endroehre ueber einen Widerstand von vielleicht 200 Ohm am Netzteil haengt oder direkt. Weil die Endpentode einen hohen Innenwiderstand hat (gesteuerte Stromquelle), ist der Anodenstrom von der Anodenspannung in einem gewissen Bereich unabhaengig. Kann man auf einem Roehrenmessgeraet schoen demonstrieren, da wird die Anode, wie die anderen Elektroden auch, direkt mit der entsprechenden Spannungsquelle verbunden.
Eigentlich wil man den ohmschen Widerstand der Primaerwicklung so klein wie moeglich haben, der erzeugt nur Verluste. Arbeitswiderstand der Androehre ist der auf die Primaerseite heruebertransformierte Widerstand des Lautsprechers. Weil aber ein verlustaermerer Uebertrager mit geringeren Widerstaenden groesser und teurer wird, geht man da aus wirtschaftlichen Gruenden einen Kompromiss ein.
Wenn C97 (5nF) durchschlaegt, kann er das Netzteil und den Uebertrager umbringen.
73
Peter
Zuletzt geändert von hf500 am Fr Apr 24, 2015 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Rudi,
für die EL84 ist es nur wichtig, das die Anpassung, d.h. der AC Widerstand stimmt, damit ihre Sprechleistung möglicht Verlustfrei auf den Lsp. kommt.
Der Anodenstrom der EL84, ist bei einem Windungsschluß des AÜ nur geringfügig abweichend.
Aus diesem Grund auch nicht der Killer vom Netztrafo und Gleichrichter.
Windungsschlüsse im AÜ werden i.d.R. durch Inkontinente Koppel C,s oder def. Endröhren sowie durch Feuchtigkeit im Lager.- bzw. Betriebsort sowie durch mangelnde Lautsprecher verbindung (Belastungsabfall), begünstigt.
M.f.G.
harry
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Ich denke, dass ein für EL84 geeigneter Übertrager mit ca. 7000 Ohm passen würde. da schau ich mal bei Ebay.
Falls ich die Truhe je wieder zum Klingen kriege und es ist ein zu starker Brumm zu hören wegen evtl. fehlender - von Peter erklärten "Brummkompensationswicklung" - könnte das ggf. mit anderen Mitteln reduziert werden.
Sodele,
dank eurer Hilfe und einem anderen AÜ (nicht Original) kommen die ersten Töne aus dem Lautsprecher. Und das auf UKW gar nicht so schlecht.
Es ist zwar ein Brumm hörbar, der aber beim Empfang eines Senders fast weggeht. Die EM84 reagiert auch bis zum Maximalausschlag.
Bei LW und KW sind zwischen Rauschen und Knistern auch ab und zu mal Sender zu hören,(mit 1 Meter Draht) auf MW ganz leise irgendwo mal was. Wo kann man denn heute auf MW noch was hören?
Der o.g. Brumm bleibt allerdings bei "PHONO" , da muss ich wohl die Siebung noch näher betrachten.
Nach diesem Erfolgserlebnis werde ich mich jetzt mal an die Kondi-Kur machen. Den Ratio messe ich (ausgelötet) mit 1280 nF, muss wohl ersetzt werden. Und die ELECTRICA mit dem schönen "Giraffenmuster", sollten wohl auch raus?
Die EROs natürlich sowieso, da habe ich bereits ein Sortiment bei ATR gekauft.
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weiß net was andere tun würden, ich würde die sofort raus schmeißen bevor
ich überhaupt was teste. Na gut mit einer Vorschaltlampe vielleicht gaaanz vorsichtig.