"Voxhaussender"- nie wieder ?

Fragen zum Betrieb von alten Radios und zum Anschluss von externen Geräten.
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Munzel
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von Munzel »

Kommt drauf an. Es gibt Labertaschen, aber ehrlich gesagt ist es mir angenehmer, wenn jemand mehr als nur Rapport und paar Technikbrocken zur Station von sich gibt.
edi
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von edi »

Munzel hat geschrieben:Kommt drauf an. Es gibt Labertaschen, aber ehrlich gesagt ist es mir angenehmer, wenn jemand mehr als nur Rapport und paar Technikbrocken zur Station von sich gibt.
Ich habe früher -und das ist viele Jahrzehnte her- mitgehört, und da ging es tatsächlich noch um die Technik, was man geändert hat, Schaltungsdetails, Unterschiede der Ergebnisse in den Berichten, welcher Empfänger, wie man den auf FA- Belange umgerüstet hat, usw.,
Da konnte man im Geiste vor sich den Schaltplan sehen, die Änderungen eintragen, das war... Technik pur.
Berichte, aus welchen Himmelsrichtungen wer und wie gut empfangen wurde, nach Änderung der Antenne... alles aus der Praxis.
Aktionen, Wettbewerbe... es waren nicht nur stupide "Rapporte".
Ok, manchmal auch private Sachen.
Das war für mich als Technik- Begeisterter doch schon einigermaßen interessant.

Heute... diskutieren FA stundenlang um die Länge der Grashalme im Garten, ok, privat darf ja durchaus sein, aber sonst, welches Funkgerät welcher Marke am besten sei, diskutiert um... Katalogangaben.
Die Technik- alles aus dem Laden.
Selbst gebaut wird nur noch die Antenne. Nur da wird enormes Wissen getauscht, da würde selbst Rothammel blaß werden.

Jedesmal, wenn ich reinhörte, immer wieder solche "Diskussionsrunden". Nicht so prickelnd, das entspricht dem
einem frisch gestrichenen Gartenzaun beim Trocknen zusehen.
edi
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von edi »

Ich schrieb von evvtl. sehr hohen Kosten, die zu erwarten wären- ich habe nochmal nachgefragt, das war in dem genannten Dokument nach Jahren bis 2021 aufgeschlüsselt, das hatte ich übersehen.

Hier die Daten für Mittelwelle:
2003 - 1442 EU
2004 - 1916 EU
2005 - 3035 EU
2006 - 2176 EU
2007 - 3050 EU
2008 - 4102 EU
2009 - 4632 EU
2010 - 3208 EU
2011 - 2452 EU
2012 - 2316 EU
2013 - 2714 EU
2014 - 2448 EU
2015 - 3231 EU
2016 - 0 EU
2017 - 4302 EU
2018 - 3184 EU
2019 - 0 EU
2020 - 0 EU
2021 - 0 EU

Der genaue Betrag ist also nicht vorauszusehen, kann Null sein, aber auch eine hohe 4 bis x- stellige Summe.
Und klar... wenn Klein Edi einen Mittelwellensender anmeldet, kommt der Chef der BNetzA garantiert auf die Idee, in jeder Stadt Putztrupps loszuschicken, die die Mittelwelle gründlichst reinigen, jedes Schaltnetzteil, jede Ethernet- Wandwarze ermitteln, jeden unentstörten "Hühnerschreck" (früher die Vorläufer der Mopeds) aufpüren und totlegen, und Edi die Agenten, Dekontaminierungstrupps und die Spähwagen in Rechnung zu stellen, da kann man richtig loslegen, und sich an dem einzigen Nutzer der Mittelwelle schadlos halten.

Obwohl Störer ja mit Sicherheit auch finanziell "verdonnert" werden- die Nutzer des Frequenzbandes löhnen u. U. gering, oder auch exorbitant für den "Frequenzschutz".
Planungssicherheit ist damit ein Fremdwort.

Eigentlich ein Unding, daß sowas geht.
Da ist Lotto sinnvoller.

Kein Wunder, daß langsam alle AM- Sender "verschwanden".

Unter diesen Umständen ist das für mich als Privatperson nicht machbar.

Hier bisher 5 Wortmeldungen zu der Idee, den "Voxhaussender" auf Kurzwelle zu betreiben, und alle...
...Empfehlungen, das bleibenzulassen.
In einem Forum von Freunden historischer Rundfunktechnik.
Traurig.
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von Munzel »

edi hat geschrieben:Ich habe früher -und das ist viele Jahrzehnte her- mitgehört, und da ging es tatsächlich noch um die Technik, was man geändert hat, Schaltungsdetails, Unterschiede der Ergebnisse in den Berichten, welcher Empfänger, wie man den auf FA- Belange umgerüstet hat, usw.,
Schau Dir doch einfach mal die Unterlagen selbst eines älteren KW-Transceivers an. Da ist nicht mehr viel, was man da überhaupt noch ändern kann oder sollte, von Details abgesehen. Oder wölltest Du gern eine PLL von Hand häkeln, wie im NRD-515?
Es ist doch schön, daß man mittlerweile Geräte kaufen und damit einfach loslegen kann.

Wenn Du mehr Altgerätegefühl brauchst, dann kauf Dir doch so einen alten Kasten von Geloso (G4/225 oder G4/228) und den dazu passenden Empfänger und mache einfach Betrieb. Das darfst Du mit AFu-Lizenz dann rund um die Uhr, für etwa 30€ im Jahr.
edi hat geschrieben: Hier bisher 5 Wortmeldungen zu der Idee, den "Voxhaussender" auf Kurzwelle zu betreiben, und alle...
...Empfehlungen, das bleibenzulassen.
In einem Forum von Freunden historischer Rundfunktechnik.
Traurig.
Weiß nicht, was Du erwartet hast. Ich hatte Dir geschrieben, daß hierzulande allem Anschein nach der Wille dazu fehlt. Das muß man nicht gut finden, sollte es aber zur Kenntnis nehmen. Mein Rat war, sich um Möglichkeiten im Ausland zu kümmern.
Wenn Du gern senden willst, dann mach halt Amateurfunk. Vielleicht findest Du darüber auch im Ausland Interessenten und Mitstreiter.
edi
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von edi »

Munzel hat geschrieben:Wenn Du mehr Altgerätegefühl brauchst, dann kauf Dir doch so einen alten Kasten von Geloso...
Ich bin kein Funkamateur, und brauche keinen "Transceiver".
Es ging mir in der ganzen Beitragsfolge nur um den beschriebenen, historischen Aufbau.
Munzel hat geschrieben:Weiß nicht, was Du erwartet hast.
Zumindest hätte ich gedacht, daß es für Freunde alter Radios interessant wäre, Aussendungen in der alten Betriebsart AM empfangen zu können, so daß sie empfangen können, was nur für sie bestimmt ist.
Munzel hat geschrieben:daß hierzulande allem Anschein nach der Wille dazu fehlt.
Ja, sieht so aus, als interessiert sowas keinen mehr.
Selbst Röhrenradios leiern wohl in den allermeisten Fällen nur den täglichen UKW- Dudelfunk ab, die Wellenschalter korrodieren auf den AM- Bereichen, da sie nie betätigt werden.
edi hat geschrieben:Mein Rat war, sich um Möglichkeiten im Ausland zu kümmern.
Das historische Equipment ist keine Mobilstation.
Und Auswandern ist mangels ausreichender Mittel keine Option.
Die Leistung ist außerdem gering, damit wäre nur Reichweite mit bester Antennenlage drin.
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von röhrenradiofreak »

Da hier weitere Meinungen gewünscht sind, hier ist meine:

Die Alternative, den Sender im 40m-Amateurfunkband zu betreiben, ist eine große Abweichung von den historischen Verhältnissen.
- Die Frequenz ist ungefähr zehnmal so hoch, dieser Frequenzbereich wurde 1923 noch nicht für Rundfunk genutzt.
- Mit AM-Modulation ist aufgrund der erlaubten Bandbreite nur ein sehr eingeschränkter NF-Übertragungsbereich möglich.
- Ein frequenzstabiler Steuersender wird benötigt, außerdem ein wirksames Oberwellenfilter.
- Somit entspricht der größte Teil der Sendetechnik nicht der historischen Technik.
- Musiksendungen sind im Amateurfunk nicht erlaubt, alles andere ist im Vergleich zum Rundfunk stark eingeschränkt - sofern eine derartige Sendung überhaupt geduldet wird.

Mein Fazit: es lohnt nich nicht, so schade das auch ist.

Lutz
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von edi »

Hallo,@Röhrenradiofreak,

Das hatte ich eigentlich alles so schon angesprochen.

Wenn "echter" Rundfunk nicht geht, bliebe Amateurfunk als letzte Möglichkeit, um das Ding "on air" zu bringen, da gäbe es kaum Hürden, nur darum warf ich das ein.
Musik und Unterhaltungsprogramm wäre da außen vor- und ich schrieb mehrmals- daß dies auch nicht der Zweck sein sollte.

Bandbreite und damit Übertragungsbereich, ja, für die Betriebsart AM -die ja nicht verboten ist- ist sie ziemlich eingeschränkt, würde aber gehen, ich habe es ja auch -und es wurde hier nochmal eingeworfen- bei SDR Twente probiert. 2,7 kHz ist verständlich. Aber klar- "Klang" ist was anderes.
Ein frequenzstabiler Steuersender wird benötigt, außerdem ein wirksames Oberwellenfilter.
Letzteres hatte ich sowieso schón für Mittelwelle- das müßte natürlich umdimensioniert werden.
Schon auf MW erreichte ich 58 dB Unterdrückung unerwünschter Aussendungen ! Bei KW wären 40 dB angesagt.
Und ein hochstabiler Steuersender war schon mal für die Beantragung des MW- Rundfunks vorhanden. Der geht aber nur bis 2,2 MHz.
Für KW wäre ein geeigneter Generator zu beschaffen.

(Edit: Für Amateurfunk wäre nicht mal die enorme Stabilität vonnöten, die für einen Rundfunksender gilt, ich habe einen wenigstens brauchbaren Steuersender, es wäre auch möglich, den hochstabilen Steuersender zu verwenden, und die geeignete Oberwelle auszufiltern)
sofern eine derartige Sendung überhaupt geduldet wird.
Wenn der Inhalt nicht dem Amateurfunk widerspricht, können Leute dulden oder nicht dulden...
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt...".
Tugendwächter -das wurde ja schon so angesprochen- gibt es in DE reichlich, Stichwort "Anzeigenhauptmeister", und so kann es natürlich bis vor Gericht gehen, auch wenn man im Recht ist.

Ja, die Frequenz ist natürlich 10mal so hoch- ist mir auch aufgefallen.
:-)

Ein kurzer Test- es würde gehen- mit sehr viel Verlust. So manchen Steuersender könnte ich wohl gleich selbst an die Antenne klemmen.
Es geht ja nur darum, die alte Technik zu benutzen.
Oldtimer- Auto-Besitzer versuchen ja auch, die Technik so zu behalten, wie es gebaut wurde, und sei sie im Vergleich zu heute noch so grottig.
Somit entspricht der größte Teil der Sendetechnik nicht der historischen Technik.
Doch. Der historische Aufbau könnte ohne bauliche Änderung weiter betrieben werden- es wäre tatsächlich nur anstelle der Rückkopplung ein externer Steueroszillator eingeschleift werden, "1 Draht ab, 1 Draht ran".
Hab's getestet- es funktioniert auch so einfach.
Eine weitere Änderung wäre ein Pi- Filter an der Antenne, der aber nicht zum Aufbau gehört. Original war es nur 1 Spule, die erst auf dem Tisch stand, später auf einer Erweiterungsplatte seitlich, noch später in einem anderem Raum oder gar draußen.
Die Anpassungsmöglichkeiten der Induktivitäten selbst waren ja schon vor 100 Jahren reralisiert worden- durch Variometer und versetzbare Anzapfungen.

Der "Voxhaussender" könnte also tatsächlich genauso, wie er gebaut wurde, weiterbetrieben werden.
Technisch ist es machbar, würde ich hinbekommen.

Aber eben das Interesse... und ja, Kurzwelle... Das ist es ja- zwangsmäßig, die letzte Option.
Besitzer ältester Dampfradios blieben außen vor.
Obwohl- ab etwa 1933 gab es schon KW in Röhrengeräten- ich habe 2 solche Geräte (Körting "Cyclo Super S2400WL" und "Supramar")
röhrenradiofreak hat geschrieben:Mein Fazit: es lohnt nich nicht, so schade das auch ist.
Darauf wird es hinauslaufen.
Stefan02
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von Stefan02 »

Hallo,

Ich schreibe auch mal meine Infos dazu, diese sind aber nur "Persönliche Recherche", und geben ggf. nicht die Tatsachen wieder.

Wie auch du, Edi ... schlägt mir das Festhalten an eigentlich "Antiquierten" Frequenzen auf´s Gemüt. Ich kann nachvollziehen, dass die "AM Sender", also LW,MW,KW
ab geschalten wurden. Zwar hat man auf KW wohl noch die eine oder andere Sendestation (Nauen?) hierzulande stehen lassen, bekannterweise wurden aber LW und MW
die Sendemasten wegen den Kosten, welche sie generieren (Wartungskosten) entfernt.

Es wäre "eigentlich" fair und gut gewesen, den Radiosammler*innen* hier dann Zugeständnisse zu machen, die über viele Quellen beziehbaren "AM Transmitter" als
legale (Im Sinne von "Lizenzfrei" oder "Lizenz kann mit geringem Aufwand erworben werden") zu überlassen, um eben die alten Radios weiter zu bespielen. Klar, es gibt
Modulatoren, welche direkt am Radio anschließbar sind, und ... immerhin ... die induktive Übertragung ist uns genehmigt, welche auch Reichweiten von <10m (idr. 1...2m)
ermöglicht, und mehrfach von der BNETZA als "Dulden wir, ist okay" gehandhabt wurde.

Ich habe auch schon sehr oft meine Meinung in div. Foren geschrieben, hierzu, mit dem Vorschlag, anhänglich an die Amateurfunk "Klasse A" Lizenz die Option zu
binden, den Leuten "Privatrundfunk" einzuräumen. Will sagen, die BNETZA soll eine Frequenz reservieren, beispielsweise knapp über dem 49m Band (z.B. 6220KHz)
auf der Leute, Funkamateure der Lizenzklasse A, legal "Rundfunk senden dürfen" "1h im Monat". Die BNETZA hätte hier nur ein Auge auf die Technischen Details, also
das einhalten der Leistung, der Programminhalt ist Sache der Person, die das Programm erstellt, und eventuelle Schnittpunkte (GEMA und co.) wären nicht Sache der
BNETZA. Dabei würde ich es so handhaben, dass man "1 Stunde pro Monat" zugeteilt bekommt. Die Sendezeit kann "gewünscht" werden, wird aber im letzten Schritt
von der BNETZA definiert. Es gäbe nur diese eine Frequenz, die man sich Teilen könnte. Sagen wir am 1. des Monats sendet dann Funkamateur 1 von 10-11 Uhr am
Vormittag ... und Funkamateur 2 sendet von 11-12Uhr am selben Tag am Vormittag.

So hätten alle gewonnen, denn Leute wie du (und man könnte sagen ich), die aus "technischer Motivation" ein wenig senden möchten, bekämen so die Gelegenheit,
eben das durchzuführen, legal. Die BNETZA kann ja dann Zusatzgebühren von symbolischen 10€ pro Monat fordern und so weiter, und so weiter. Zwar habe ich über die
letzten Dekaden (ja, Dekaden) beobachtet, dass auch andere Leute mit der Leier "Auja, selber ein wenig Senden zu dürfen wäre schon cool" kommen, meine Vorschläge wurden
jedoch stets mit "Amateurfunk ist kein Rundfunk" abgeschmettert (nicht von der BNETZA, von den anderen Usern *innen*) ... und so ist es halt. Überhaupt wurde mir auch
zugetragen (ungeprüft) dass viele dieser Einschränkungen "Reduzierte AM Bandbreite" von den Funkamateuren selber kommen, und von der BNETZA gerne umgesetzt wurden.

Andere Länder, insbesondere die USA, handhaben das Thema Amateurfunk besser. Neben einem besseren Finanzierungssystem sind dort auch pro "relevantem" Band (160,80,40)
explizit AM Frequenzen (ein kleiner Bereich oder 1 Festfrequenz pro Band) zugewiesen, auf denen viel Bandbreite erlaubt ist. Ein Besuch entsprechender "Web SDRS" zeigen, dass
dort viel Aktivität herrscht, der Umgang miteinander ist Freundlich, Technik bezogen, und die Modulationsqualität entspricht der eines regulären Rundfunksenders (da mehr als 2,7KHz
erlaubt sind).

Das ganze bringt jetzt nur nicht viel, ich gebe aber ein paar Denkanstöße.

Ebenfalls vor "...lange" sah ich mal ein Video, wie jemand legal mit 10mW auf UKW Radioprogramm machte (Pc, "Winamp" ... wer kennt das noch?). Es war eine Dokumentation, und es wurde auch die Antenne gezeigt, die von der BNETZA ganz offiziell eingemessen und als "Okay" gesehen wurde. Reichweite war so 1...2km um das Haus des Betreibers, und er hatte (hat?) Zuhörer*innen*.

Was er da machte, war das Auslegen der Gesetze, und die BNETZA lies ihm das durchgehen. Es gab (gibt?) damals (Heute?) sogenannten "UKW Grundstücksfunk", den jeder "Mit Bedarf" beantragen kann. Leistungen wären bis 50mW gegangen, idr. wurden 10mW zugeteilt. Wichtig. Die Person, die sich die 10mW Zuteilen lies, hatte dies über einen Verein (merken), und bekam so die Zuteilung. Alles im legalen Rahmen, abgenommen von der BNETZA, sendet der eine da auf UKW, was die "Hörerwünsche" sind und so weiter.


Das selbe ist auf Mittelwelle der Fall. Es ist erschreckend, zu lesen, wie die BNETZA solch eine simple Bitte einer "Vorrübergehenden Aussendung" niederschmettert. Aber pass auf. Es gibt etliche Radio Museen in Deutschland. Das erste Museum, dass mir bekannt ist, dass eine "Sonderlizenz" für Mittelwelle bekam, ist das Radiomuseum Cham. Sie haben den BR Sender 801KHz bekommen, den sie mit reduzierter Leistung (irgendetwas zwischen 1 und 10W) betreiben. Der ! Verein ! des Museums stellte einen Antrag auf Frequenzzuteilung, der (so war damals der Wortlaut in etwa) "Alsbald von der BNETZA genehmigt" (Also durchgewunken) wurde. Seitdem Senden sie, und da sie eine Langdrahtantenne verwenden, gab es Rapporte, der Sender sei selbst in 70km (!) Entfernung mit dem Autoradio noch "Erahnbar".

Der 2. Sender, der mir hier bekannt ist, der relativ "Jung" ist, ist der "Radio Eule" Sender im Deutschen Museum in München. Klar, da ist ja ein "Riesen Apparat", also das Museum, Millionenschwer, Angestellte, viele Besucher ... also eher "Öffentlich" dahinter. Auch hier wurde der Antrag "durchgewunken", und so sendet man munter mit eigen produziertem Programm, mit 10W, auf 1500KHz über Langdrahtantenne.

Jetzt ist halt die Frage, wäre das eine Option? Wann ist es ein "Museum"? 10 Radios im Schrank platzieren, es Museum nennen, wird nicht reichen ... zudem ist da immer "...Verein" mit dabei, aber vielleicht ist das ja ein Denkanstoß.

Auswandern wurde vorgeschlagen. Unser Nachbarland, die Niederlande, handhabten die MW Abschaltung komplett anders als hier. Kurz, nachdem der letzte "öffentliche" Sender verstummte, wurde verkündet, dass nun Privatpersonen für realistische Preise MW Frequenzen beantragen können. Die beantragbaren Leistungen sind zwischen 1 ... 100W, und was ich so herausfand, läuft es dann planend ab. Man beantragt die Frequenzzuteilung, es wird geprüft, ob das "an dem Standort okay ist", und wenn ja, darf man senden. Hier gibt es jährliche Kosten (jährlich wohlgemerkt) von < / = 1000Euro (ich hab was um 750Euro pro Jahr gelesen) ... ich vermute stark, die Kosten hängen davon ab, ob man 1W oder 100W Leistung haben will. Seit dieser Zulassung gibt es jedenfalls sehr viele Sender in den Niederlanden, die von Privatpersonen betrieben werden.

Im anderen Nachbarland Österreich hat es jemand durch bekommen, einen MW Sender (500W? 750W? Ich habe es nicht so genau verfolgt) als Privatperson "nach Lust und Laune" betreiben zu dürfen ... allerdings, wenn ich richtig erinnere, ist die Person, die das macht, auch semi Prominent, da er relativ lange beim "ÖR" dort gearbeitet hat, und halt (denke ich) "Vitamin B Sympathie" hat... kann aber auch sein, dass man es in Österreich lockerer sieht, gerüchteweise sei dort auch "Breite" AM > 2,7KHz auf den AFU Bändern erlaubt.

Bei Rundfunk per Definition kommt übrigens noch etwas anderes dazu (Achtung, Halbwissen). Als ich mich mal in das Thema einlas ... las ich, dass von "Medienseite" her Rundfunk dazu verpflichtet ist, mindestens Stündlich Nachrichten zu bringen ... vielleicht gab es sogar eine Verpflichtung, 24h Programm zu machen ... aber das habe ich damals alles nur so überflogen.

Fraglich ist ... wenn ich so drüber nachdenke, wie "Europa 24", ein (meines Wissens nach) 10W Kurzwellensender, von einer Privatperson betrieben "Rundfunk", damals die Zulassung bekam. All diese Infos weis ich, weil ich wirklich, wirklich viel in diversen Foren lese, und insb. das Thema "selbst Senden" da sehr verfolge.
edi
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von edi »

Stefan02, ich habe schon oft Ihre Texte gesehen.
Nur- was Sie sich vorstellen, hatte keine Chance, und wird es wahrscheinlich nie haben- Ausnahme: Ein Jackpot bei einer Lotterie.

Und die von Ihnen erwähnten, genehmigten Rundfunksender, ob 1 Watt oder 1 Megawatt, müssen das erfüllen, was die BNetzA verschreibt, und ich ja auszugsweise beschrieb.
Die sind als Museen aber auch finanziell weitaus besser aufgestellt, ich eben nicht.

In meinen Ausführungen sind noch nicht mal die technischen Vorabnahmen drin. Und die auch nicht die medienrechtlichen Sachen erwähnt- die kommen noch dazu. Bei "richtig Programm" sind da etwa noch die Gebühren für GEMA/GVL, und die sind richtig hastig. Das, plus die beschriebenen Gebühren der BNetzA- für eine Privatperson ein tödliches Risiko.

Ich habe ja 1mal die Möglichkeit bekommen, 24 Stunden senden zu dürfen. (da übrigens auch noch einmal extra die medienrechtliche Genehmigung !).

Das könnte problemlos verlängert werden, die Gesetze geben es her.
Es ist aber nicht gewollt.
Munzel
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von Munzel »

edi hat geschrieben:
Munzel hat geschrieben:Wenn Du mehr Altgerätegefühl brauchst, dann kauf Dir doch so einen alten Kasten von Geloso...
Ich bin kein Funkamateur, und brauche keinen "Transceiver".
Eine AFu-Lizenz Klasse A wäre aber die Grundvoraussetzung, um den Sender auf AFu-Frequenzen zu betreiben.
edi hat geschrieben:
Munzel hat geschrieben:Weiß nicht, was Du erwartet hast.
Zumindest hätte ich gedacht, daß es für Freunde alter Radios interessant wäre, Aussendungen in der alten Betriebsart AM empfangen zu können, so daß sie empfangen können, was nur für sie bestimmt ist.
Sicher wäre das interessant, aber wenn, dann mit einem großen AM-Sender, der zumindest in den Abendstunden landesweit gehört werden kann.
edi hat geschrieben:Das historische Equipment ist keine Mobilstation.
Der Tischaufbau sollte sich in einem LT35 oder Sprinter problemlos transportieren lassen. Außerdem habe ich nichts von Auswandern gesagt. Du willst den Sender doch sicher nicht rund um die Uhr betreiben, oder? Frag doch halt mal an, Polen, Tschechien, Dänemark, Ungarn ...
In anderen Ländern wäre evtl. auch die Antennensituation entkrampfter, da drehen vielleicht die Nachbarn nicht gleich am Rad, nur weil ein Draht in der Luft hängt. Genaugenommen bräuchtest Du für halbwegs brauchbare Ausstrahlung ohnehin eine Vertikalantenne, ansonsten geht das Meiste der abgestrahlten Leistung entweder in die Erde oder in den Himmel.

@Stephan02: Leseabbruchbedingung in Zeile 9 Deines Beitrages erreicht.
edi
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von edi »

Munzel hat geschrieben:Wenn Du mehr Altgerätegefühl brauchst, dann kauf Dir doch so einen alten Kasten von Geloso...
Munzel hat geschrieben:Eine AFu-Lizenz Klasse A wäre aber die Grundvoraussetzung, um den Sender auf AFu-Frequenzen zu betreiben.
Ja klar, Lizenz ist Voraussetzung.
Ich meinte ja, daß ich kein ausgesprochenes AFu- Equipment besitze oder benötige.
Munzel hat geschrieben:Sicher wäre das interessant, aber wenn, dann mit einem großen AM-Sender, der zumindest in den Abendstunden landesweit gehört werden kann.
Es soll ja mit dem historischen Sender sein, und das wäre ja vielleicht für Besitzer alter Radios ein Anreiz, zu versuchen, diesen an entfernteren Orten mittels geeigneter Antennen zu empfangen. Immerhin wurde der originale "Voxhaussender" damals bei günstigen Bedingungen sogar England empfangen, und mein Sender war in Österreich gut nachweisbar, die Modulation war aber leider zu schwach.

Das war auch meine Begründung für den erneuten Antrag bei der BNetzA- Darum könnte es ja eigentlich als Versuchsfunk durchgehen- senderseitig wie empfängerseitig.
Und Amateurfunk ist ja eigentlich auch genau sowas- nur die Frequenzen eben anders.

Ich meine, auch mit dem historischen Gerätschaftenm könnte schon was gehen, was ich da voriges Jahr hinbekommen habe, zeigt, daß einiges verbesserungswürdig wäre.

Nun muß man es so sehen: Ich konnte nicht real (an der Antenne) testen- die Genehmigung galt genau für einen Tag, den Sendetag, die bekam ich 5 Wochen vor dem Sendetag, die schriftliche Genehmigung, die an der Sendestation zu sein hatte, erst 2 Wochen vor dem Tag. Die Antennen und Erddrähte habe ich auch erst 3 Tage vor dem Termin errichten können, nachdem bessere Möglichkeiten ausfielen.

Den geringen Modulationsgrad habe ich inzwischen weit verbessern können, und die Antennenhöhe war viel zu niedrig- Masten wären die Lösung, könnte ich bekommen, und die wären auch nicht so teuer.

Auf eine AFu- Frequenz wäre die Sache wahrscheinlich noch entspannter, als bei "wackelndem Gleichstrom".
:-)
edi hat geschrieben:Der Tischaufbau sollte sich in einem LT35 oder Sprinter problemlos transportieren lassen.
...
In anderen Ländern wäre evtl. auch die Antennensituation entkrampfter
Ja, vom Transport ist es machbar.
Noch besser wäre ein Wohnmobil oder Bus, dann z. B. zu einem Event, so wie man mit einem Oldtimer- Auto zu einem Oldtimer- Treffen fährt..
Ob das aber funkmäßig betrieben werden dürfte...
Vielleicht weiß hier ein Mitleser was. Darf ein Funkamateur eigentlich seine Station in einem anderem Land anwerfen ?
Munzel hat geschrieben:@Stephan02: Leseabbruchbedingung in Zeile 9 Deines Beitrages erreicht.
Ja, Stephan schrieb schon Texte, die würden ein dickes Buch füllen.
Nur- an die falsche Adresse. In die Foren kann er schreiben, bis er schwarz wird.
Und an die Ämter und Verantwortlichen- da ist von vornherein klar, daß es vergebene Müh' ist.
Munzel
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von Munzel »

edi hat geschrieben:
Munzel hat geschrieben:Wenn Du mehr Altgerätegefühl brauchst, dann kauf Dir doch so einen alten Kasten von Geloso...
Ja, vom Transport ist es machbar.
Noch besser wäre ein Wohnmobil oder Bus, dann z. B. zu einem Event, so wie man mit einem Oldtimer- Auto zu einem Oldtimer- Treffen fährt..
Ob das aber funkmäßig betrieben werden dürfte...
Naja, vielleicht hat man in anderen Ländern für Nicht-AFu-Betrieb geringere Hürden. Das wäre zu ergründen.
edi hat geschrieben:Vielleicht weiß hier ein Mitleser was. Darf ein Funkamateur eigentlich seine Station in einem anderem Land anwerfen ?
Ja, darf er bei vorübergehendem Aufenthalt (bis 3 Monate), und da kommt es darauf an, ob und welche CEPT-Empfehlungen jeweils im Gastland umgesetzt wurden. Was wie umgesetzt wurde und was man jeweils darf, dazu gibt es beim DARC eine riesige Liste. In Albanien darfst Du fast überall mit 8kHz Bandbreite senden... https://files.darc.de/index.php/s/CKT38kZP6miK7xf
edi hat geschrieben:
Munzel hat geschrieben:@Stephan02: Leseabbruchbedingung in Zeile 9 Deines Beitrages erreicht.
Ja, Stephan schrieb schon Texte, die würden ein dickes Buch füllen.
Es war wegen der Genderei. Konsequent beim ersten Sternchen im Wort abzubrechen erspart weitere Mühen.
edi
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von edi »

Munzel hat geschrieben:Naja, vielleicht hat man in anderen Ländern für Nicht-AFu-Betrieb geringere Hürden. Das wäre zu ergründen.
Ist doch aber ein trauriges Kapitel, daß man überhaupt sowas in Erwägung zieht.
Munzel hat geschrieben:Es war wegen der Genderei. Konsequent beim ersten Sternchen im Wort abzubrechen erspart weitere Mühen.
Ja, da haben Sie den Text weiter gelesen, als ich.
:-)
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von Munzel »

edi hat geschrieben:
Munzel hat geschrieben:Naja, vielleicht hat man in anderen Ländern für Nicht-AFu-Betrieb geringere Hürden. Das wäre zu ergründen.
Ist doch aber ein trauriges Kapitel, daß man überhaupt sowas in Erwägung zieht.
Ja, in der Tat.
edi hat geschrieben: Ja, da haben Sie den Text weiter gelesen, als ich.
:-)
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Bernhard45
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Re: "Voxhaussender"- nie wieder ?

Beitrag von Bernhard45 »

edi hat geschrieben:I
Da ist Lotto sinnvoller.

Kein Wunder, daß langsam alle AM- Sender "verschwanden".

Unter diesen Umständen ist das für mich als Privatperson nicht machbar.

Hier bisher 5 Wortmeldungen zu der Idee, den "Voxhaussender" auf Kurzwelle zu betreiben, und alle...
...Empfehlungen, das bleibenzulassen.
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Traurig.
Ich denke auf Grund der Lebenserfahrung aller Antwortgeber, deinen Darlegungen hinsichtlich der Kosten und unter Beachtung des Zieles (Abwandern auf KW) ist das von allen Beteiligten die ehrlichste Antwort gewesen.
Wir hätten auch alle lügen und sagen können: "Ganz toll, wird alles kein Problem, wirst wahnsinnig viele Hörer damit erreichen, dir werden nur wohlwollende Empfangsberichte zugehen, wird keinen Ärger machen und du hast Freude daran das dir aus allen Körperöffnungen gleißendes Licht scheinen wird". :D :super:

Ich habe die Sache nicht komplett verfolgt, aber nach den letzten Beiträgen gäbe es für mich da nur folgende Optionen:

- Man nehme Kontakt zu allen Rundfunkmuseen auf, die eine Lizenz haben einen Kleinsender mit x Watt zu betreiben. Stelle dein Projekt vor und frage ganz freundlich an, ob dein Voxhaussender dort nicht als Leihgabe hinwandern kann und zu bestimmten Ereignissen, ggf. unter finanzieller Mitbeteiligung, on Air gehen darf. Wenn die Einrichtungen vielleicht mehr Vitamin B zu den Regulierungsbehörden haben, sind das gute Voraussetzungen.

- Man nehme Kontakt zu Reinhard Pirnbacher auf (der hier wohl schon indirekt angesprochen wurde), er betreibt in Österreich stundenweise (wg. Stromkosten) einen eigenen Mittelwellensender für das Museumsradio 1476 ( "Pirnis Plattenkiste" sagt vielleicht was) mit regelmäßigen Livesendungen die zum Sender "geuplinked" werden. Eventuell kann dein Sender dort neben seinem Sender stationiert werden und gegen Übernahme der Stromkosten auch ein paar mal im Jahr "remote" auf die Antenne geschaltet werden ohne das es Lizenzprobleme gäbe. Auch hier wieder Vitamin B Vorteil eines Rundfunk- (ÖR) Urgesteins, Senderbauer und Funkamateurs mit den Regulierungsbehörden.