An großen Elkos habe ich im Lieferzustand einen konfektionierten Kurzschlusstecker gefunden, der einen geeigneten Widerstand als Verbraucher und parallel dazu eine Diode in Durchlassrichtung enthielt.
Ich überlege, ob ich bei einem nur selten genutzten, gleichstromkräftigen Netzteil (30V 6A) mit entsprechend kräftig dimensioniertem Elko in unbenutztem Zustand so ein Kurzschlussglied in den Gleichstromausgang stecken sollte (z.B. auch aus Sicherheitsbedenken). Ich will einmal dabei voraussetzen, dass ich immer vor dem Einschalten des Gerätes daran denke diese Brücke zu entfernen...
Ich glaube in vielen Netzteilen ist so etwas über einen Wechsel-Ein-und Ausschalter auch bereits vorgesehen (Zwangsentladung in Stellung "Aus").
Meine Frage:
1) Werden Elkos dauerhaft geschont, wenn man sie außerhalb angelegter Betriebsspannung kurzschließt?
2) Soll die parallel dazu polaritätsgerecht geschaltete Diode verhindern, dass eine gegenpolige "Rückladung" erfolgen könnte, um eine Verpolung zu verhindern oder weshalb?
3) Hat diese Maßnahme zusätzlich einen der eigenen Sicherheit dienenden Sinn?
Kurzschließer an Elkos
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- Transmare
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Kurzschließer an Elkos
mit besten Grüßen
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- Transmare
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Re: Kurzschließer an Elkos
Als wahrscheinlichste Antwort zu der Funktion einer parallel geschalteten Diode im Kurzschlussstecker (mit R) an einem Elkos habe ich dies gefunden:
"Rückströme werden durch Dioden vermieden. Die Bypaßdiode ist jeweils bei gestecktem Kurzschlußstecker wirksam."
Wer noch bessere Erklärungen findet kann sich gerne noch melden...
"Rückströme werden durch Dioden vermieden. Die Bypaßdiode ist jeweils bei gestecktem Kurzschlußstecker wirksam."
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Re: Kurzschließer an Elkos
Hallo Christian,
die Diode deutet ja darauf hin, daß eine negative Spannung entstehen könnte, die zu vermeiden sei. Mir ist allerdings kein solcher Effekt bekannt, der diese Transportbeschaltung benötigt.
Der Hauptgrund für's Altern ist das Verdampfen des Elektrolyts; das wurde vor kurzem schon mal in einem anderen Thread besprochen.
Du schreibst "großer Elko"; wie groß ist er denn (Abmessungen, Kapazität, Spannungsfestigkeit)?
Vielleicht wurde der Elko mit dem Stecker auch einfach nur entladen, und man hat vergessen, den Stecker abzuziehen.
Das Kurzschließen des Netzteilausgangs soll nur sicherstellen, daß nach dem Ausschalten keine Spannung mehr anliegt.
Gruß, Frank
die Diode deutet ja darauf hin, daß eine negative Spannung entstehen könnte, die zu vermeiden sei. Mir ist allerdings kein solcher Effekt bekannt, der diese Transportbeschaltung benötigt.
Der Hauptgrund für's Altern ist das Verdampfen des Elektrolyts; das wurde vor kurzem schon mal in einem anderen Thread besprochen.
Du schreibst "großer Elko"; wie groß ist er denn (Abmessungen, Kapazität, Spannungsfestigkeit)?
Vielleicht wurde der Elko mit dem Stecker auch einfach nur entladen, und man hat vergessen, den Stecker abzuziehen.
Das Kurzschließen des Netzteilausgangs soll nur sicherstellen, daß nach dem Ausschalten keine Spannung mehr anliegt.
Gruß, Frank
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Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.
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Re: Kurzschließer an Elkos
Hallo, Christian,
bei Labornetzgeräten sind in der Regel solche Schutzdioden vorhanden, und auch sinnvoll. Man stelle sich vor, für einen Versuch sei eine Spannung von 60V bei 3 Amp notwendig, die aus 2 in Reihe zu schaltenden 30V/3 Amp Netzgeräten gewonnen wird.
Wenn nun eine Überlastung auftritt, oder sonstwie eines der Geräte ausfällt, ist die elektronik darin in Gefahr, in verpolter Richtung geschädigt zu werden.
VG Henning
bei Labornetzgeräten sind in der Regel solche Schutzdioden vorhanden, und auch sinnvoll. Man stelle sich vor, für einen Versuch sei eine Spannung von 60V bei 3 Amp notwendig, die aus 2 in Reihe zu schaltenden 30V/3 Amp Netzgeräten gewonnen wird.
Wenn nun eine Überlastung auftritt, oder sonstwie eines der Geräte ausfällt, ist die elektronik darin in Gefahr, in verpolter Richtung geschädigt zu werden.
VG Henning
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Re: Kurzschließer an Elkos
Hallo Frank,
die Geschichte begann mit einem Röhrennetzgerät, mit dem man große Akkubohrer betreiben, Röhren heizen und bis zu über 700 V Anodespannung zapfen kann - dem NG IV von RFT (Überstromsicherung für den NV-Zweig mittels Quecksilberschalter und Relais
http://www.radiomuseum.org/r/elelektrom ... et_ng.html
Dieses Gerät bekam ich ohne den großen Se-Platten-GR. Ersatzweise baute ich eine am Chassis gekühlte Hochstrombrücke ein und suchte nach einem passenden Elko. Von demjenigen, den ich hierfür erwerben konnte, weiß ich die genauen Werte, ohne das schwere Geräte öffnen zu müssen, nicht mehr exakt - es handelt sich um einen qualitativ hochwertigen Hochstromelko, Spannungsfestigkeit ca. 400 V ca. 2000 oder 4000 mF.
Dieser neuwertige große Becherelko wurde mir mit einem speziellen Kurzschlussstecker versehen geliefert, der parallel zueinander den kurzschließenden Widerstand auch eine Hochstromdiode enthielt.
Da ich den NV-Ausgang dieses NG IV auch arbeitstäglich für einen Akkuschrauber verwende, dessen Akku sich samt Netzteil verdampft hatte, überlegte ich, ob es außer dem Schutz für mich auch einen Nutzen für den Elko hätte wenn ich den NV-Ausgang mit Widerstand und paralleler Diode wieder kurzschlösse solange das Netzgerät ausgeschaltet und primär über die Bohrmaschiene entladen ist.
Vielleicht alles nur akademisch vielleicht aber auch sinnvoll - aber deshalb fragte ich ja
Hallo Henning,
danke für Deine Erklärung - Du bist mir in der Antwort für Frank zuvorgekommen. Diese Erklärung leuchtet mir ein. Aber ich denke hier handelt es sich um den im Lieferzustand derart gebrückten Elko. Also kam bei mir der Verdacht auf, dies könnte eine Sicherungsmaßnahme bei Lagerung eines nicht geladenen Elkos sein um ihn vor einer versehentlichen geringen Selbstladung mit vertauschter Polarität zu schützen (ich weiß, das klingt vielleicht nicht plausibel - aber wie gesagt, deshalb fragte ich ja).
die Geschichte begann mit einem Röhrennetzgerät, mit dem man große Akkubohrer betreiben, Röhren heizen und bis zu über 700 V Anodespannung zapfen kann - dem NG IV von RFT (Überstromsicherung für den NV-Zweig mittels Quecksilberschalter und Relais
http://www.radiomuseum.org/r/elelektrom ... et_ng.html
Dieses Gerät bekam ich ohne den großen Se-Platten-GR. Ersatzweise baute ich eine am Chassis gekühlte Hochstrombrücke ein und suchte nach einem passenden Elko. Von demjenigen, den ich hierfür erwerben konnte, weiß ich die genauen Werte, ohne das schwere Geräte öffnen zu müssen, nicht mehr exakt - es handelt sich um einen qualitativ hochwertigen Hochstromelko, Spannungsfestigkeit ca. 400 V ca. 2000 oder 4000 mF.
Dieser neuwertige große Becherelko wurde mir mit einem speziellen Kurzschlussstecker versehen geliefert, der parallel zueinander den kurzschließenden Widerstand auch eine Hochstromdiode enthielt.
Da ich den NV-Ausgang dieses NG IV auch arbeitstäglich für einen Akkuschrauber verwende, dessen Akku sich samt Netzteil verdampft hatte, überlegte ich, ob es außer dem Schutz für mich auch einen Nutzen für den Elko hätte wenn ich den NV-Ausgang mit Widerstand und paralleler Diode wieder kurzschlösse solange das Netzgerät ausgeschaltet und primär über die Bohrmaschiene entladen ist.
Vielleicht alles nur akademisch vielleicht aber auch sinnvoll - aber deshalb fragte ich ja

Hallo Henning,
danke für Deine Erklärung - Du bist mir in der Antwort für Frank zuvorgekommen. Diese Erklärung leuchtet mir ein. Aber ich denke hier handelt es sich um den im Lieferzustand derart gebrückten Elko. Also kam bei mir der Verdacht auf, dies könnte eine Sicherungsmaßnahme bei Lagerung eines nicht geladenen Elkos sein um ihn vor einer versehentlichen geringen Selbstladung mit vertauschter Polarität zu schützen (ich weiß, das klingt vielleicht nicht plausibel - aber wie gesagt, deshalb fragte ich ja).
mit besten Grüßen