Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
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Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo Freunde,
so, nun bin ich endlich an diesem Großgerät angefangen, nachdem ich für den x-ten Sammlerfreund das y-te Radio zurechtgemacht hatte. Den Schaltplan hatte ich dank Jupp schon vor zwei Monaten bekommen:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=35&t=9652
Erster Befund: es spielt sehr leise auf allen Bändern. Ursache war die Nf-Vorstufe, die hier mit der Pentode der 6B8 realisiert ist. Deren G2 bekam keine Spannung mehr, wie immer war ein defekter Kondi (1µF !!, ein Teil von der Größe einer kleinen Leberwurst) die Ursache, der dann einen Widerstand 1M in den Tod gerissen hatte. Interessant finde ich in dem Zusammenhang, daß jeder im Gerät verbaute Kondi die Bauteilenummer aus dem Schaltplan aufgedruckt hat. Dafür kann ich mit dem Farbcode der Widerstände rein gar nichts anfangen. Verrät mir jemand, wie das geht ?
Nun aber zu den eigentlichen Problemen.
1) Der Lautsprecher. Dieses Riesending hat eine Membran, deren Schwingspule im Luftspalt nicht restlos frei hängt, sondern mit drei zweiarmigen Spinnen aus dünnstem Pertinax am Korb aufgehängt ist und damit zentriert wird. Eine dieser Spinnen ist defekt, beide Beine sind gebrochen. Dadurch fängt der LS bei etwas größeren Hüben an zu kratzen und geht bei einem großen Hub am Ende des Hubweges fest. Mit welchem Material könnte man die Spinne stabilisieren, also Verstärkungen anfertigen, die man auf beide Seiten des Pertinax´ klebt ? Irgendwas dünnes aus Kunststoff, dachte ich mir, das man dann mit Sicomet anklebt. Vermutlich wird man wenigstens die Zentrierschraube dieser Spinne am Ende lösen und neu einrichten müssen, aber das kommt auf den Versuch an.
2) Die Knöpfe sind "dank" zu schwacher Konstruktion zum Teil defekt, die inneren Ringe ausgebrochen. Die Drehmomente, die hier z.B. zur Betätigung der sehr aufwendigen Wellenbereichsumschaltung erforderlich sind, sind sehr hoch, dafür sind die Knöpfe schlicht zu poplig. Dafür Ersatz zu finden, erscheint unmöglich.
Da ich das Radio momentan auseinander gebaut stehen habe, kann ich kein Bild einer Komplettansicht einstellen, morgen mache ich aber mal Bilder vom Chassis und der gebrochenen Zentrierspinne, soweit das abbildbar ist.
Hier noch die Links zum rmorg (Bilder falsch einsortiert, stehen beim Truhengerät !) und zu doctsf:
http://www.radiomuseum.org/r/paillard_7604u.html
http://doctsf.com/grandlivre/fiche.php?ref=8242
H.
so, nun bin ich endlich an diesem Großgerät angefangen, nachdem ich für den x-ten Sammlerfreund das y-te Radio zurechtgemacht hatte. Den Schaltplan hatte ich dank Jupp schon vor zwei Monaten bekommen:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=35&t=9652
Erster Befund: es spielt sehr leise auf allen Bändern. Ursache war die Nf-Vorstufe, die hier mit der Pentode der 6B8 realisiert ist. Deren G2 bekam keine Spannung mehr, wie immer war ein defekter Kondi (1µF !!, ein Teil von der Größe einer kleinen Leberwurst) die Ursache, der dann einen Widerstand 1M in den Tod gerissen hatte. Interessant finde ich in dem Zusammenhang, daß jeder im Gerät verbaute Kondi die Bauteilenummer aus dem Schaltplan aufgedruckt hat. Dafür kann ich mit dem Farbcode der Widerstände rein gar nichts anfangen. Verrät mir jemand, wie das geht ?
Nun aber zu den eigentlichen Problemen.
1) Der Lautsprecher. Dieses Riesending hat eine Membran, deren Schwingspule im Luftspalt nicht restlos frei hängt, sondern mit drei zweiarmigen Spinnen aus dünnstem Pertinax am Korb aufgehängt ist und damit zentriert wird. Eine dieser Spinnen ist defekt, beide Beine sind gebrochen. Dadurch fängt der LS bei etwas größeren Hüben an zu kratzen und geht bei einem großen Hub am Ende des Hubweges fest. Mit welchem Material könnte man die Spinne stabilisieren, also Verstärkungen anfertigen, die man auf beide Seiten des Pertinax´ klebt ? Irgendwas dünnes aus Kunststoff, dachte ich mir, das man dann mit Sicomet anklebt. Vermutlich wird man wenigstens die Zentrierschraube dieser Spinne am Ende lösen und neu einrichten müssen, aber das kommt auf den Versuch an.
2) Die Knöpfe sind "dank" zu schwacher Konstruktion zum Teil defekt, die inneren Ringe ausgebrochen. Die Drehmomente, die hier z.B. zur Betätigung der sehr aufwendigen Wellenbereichsumschaltung erforderlich sind, sind sehr hoch, dafür sind die Knöpfe schlicht zu poplig. Dafür Ersatz zu finden, erscheint unmöglich.
Da ich das Radio momentan auseinander gebaut stehen habe, kann ich kein Bild einer Komplettansicht einstellen, morgen mache ich aber mal Bilder vom Chassis und der gebrochenen Zentrierspinne, soweit das abbildbar ist.
Hier noch die Links zum rmorg (Bilder falsch einsortiert, stehen beim Truhengerät !) und zu doctsf:
http://www.radiomuseum.org/r/paillard_7604u.html
http://doctsf.com/grandlivre/fiche.php?ref=8242
H.
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
So, nun ein paar Bilder. Zunächst das Chassis von schräg hinten:

Dann senkrecht von oben, der Stöpsel rechts unten führt zum AÜ, der am LS angeflanscht ist:

Von unten, deutlich zu erkennen, die aufwendige Umschaltung der Wellenbereiche:

Die gebrochene Zentrierspinne (eingekringelt):

Und das Knopfdesaster:

Nur drei von 8 Knöpfen sind unbeschädigt, der oben links ist Totalschaden.
H.

Dann senkrecht von oben, der Stöpsel rechts unten führt zum AÜ, der am LS angeflanscht ist:

Von unten, deutlich zu erkennen, die aufwendige Umschaltung der Wellenbereiche:

Die gebrochene Zentrierspinne (eingekringelt):

Und das Knopfdesaster:

Nur drei von 8 Knöpfen sind unbeschädigt, der oben links ist Totalschaden.
H.
Zuletzt geändert von holger66 am Mo Feb 27, 2012 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo Holger,
zu dem Lautsprecher kann ich Dir leider nichts sagen, zu den Knöpfen schon. Ohne PL504 zu nahe treten zu wollen, ob Epoxydharz da der richtige Weg ist, möchte ich bezweifeln. Da wie Du schreibst, schon höhere Kräfte wirken, kann es grenzwertig sein.
Allerdings sehe ich nicht wirklich einen Knopf, der sich nicht reparieren lassen sollte. Wäre meine Drehbank nicht immer noch außer Betrieb und ich komme einfach nicht dazu, kein Problem. Alle Knöpfe sollten sich sauber spannen lassen, dann den defekten Teil ausdrehen und durch Alu oder Stahl ersetzen.
Beste Grüße
Peter
zu dem Lautsprecher kann ich Dir leider nichts sagen, zu den Knöpfen schon. Ohne PL504 zu nahe treten zu wollen, ob Epoxydharz da der richtige Weg ist, möchte ich bezweifeln. Da wie Du schreibst, schon höhere Kräfte wirken, kann es grenzwertig sein.
Allerdings sehe ich nicht wirklich einen Knopf, der sich nicht reparieren lassen sollte. Wäre meine Drehbank nicht immer noch außer Betrieb und ich komme einfach nicht dazu, kein Problem. Alle Knöpfe sollten sich sauber spannen lassen, dann den defekten Teil ausdrehen und durch Alu oder Stahl ersetzen.
Beste Grüße
Peter
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.
Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo Holger,
Die Knöpfe kann ich ausdrehen und auch Metallbüchsen dazu fertigen. Ich benötige die intakten Knöpfe als Muster dazu.
Gruss Franz
Die Knöpfe kann ich ausdrehen und auch Metallbüchsen dazu fertigen. Ich benötige die intakten Knöpfe als Muster dazu.
Gruss Franz
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Beides kann ich mir nicht so richtig vorstellen.
Hallo Peter,
Du willst die Knöpfe also in die Drehmaschine einspannen und die Reste der abgebrochenen inneren Führung ausdrehen. Geht das bei Bakelit ? Damit habe ich keine Erfahrung. Und dann Ringe aus Stahl anfertigen, aber wie willst Du die in den Knöpfen festmachen ? Kleben ?
Hallo PL504,
eine Lösung mit Epoxydharz, hm, gibt es hier im Forum so etwas mit Bildern dokumentiert ? Damit ich mal sehen kann, wie das überhaupt gemacht wird ? Kann man das Material nachher bohren, ein Gewinde reinschneiden usw...? Auch damit habe ich 0,0 Erfahrung.
Gruß & Dank
Holger
Hallo Peter,
Du willst die Knöpfe also in die Drehmaschine einspannen und die Reste der abgebrochenen inneren Führung ausdrehen. Geht das bei Bakelit ? Damit habe ich keine Erfahrung. Und dann Ringe aus Stahl anfertigen, aber wie willst Du die in den Knöpfen festmachen ? Kleben ?
Hallo PL504,
eine Lösung mit Epoxydharz, hm, gibt es hier im Forum so etwas mit Bildern dokumentiert ? Damit ich mal sehen kann, wie das überhaupt gemacht wird ? Kann man das Material nachher bohren, ein Gewinde reinschneiden usw...? Auch damit habe ich 0,0 Erfahrung.
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo Holger,
in der Ruhe liegt die Kraft! Sicherlich ist ein Metallknopf wesentlich leichter einzuspannen, bei Bakelit geht es auch, nur sind die zu übertragenden Kräfte auf ein Minimum zu begrenzen. Allerdings sind diese auch nicht wirklich nötig, Bakelit stellt für einen scharfen Drehmeißel kein wirkliches Problem dar, es muss halt in so einem Fall mit entsprechendem Vorschub gearbeitet werden.
Sicherlich werden die Drehteile dann eingeklebt, anders geht es leider nicht. Oben links ist der heiße Kandidat und da wird es etwas aufwendiger, aber locker machbar! Der Rest, würde meine Drehbank laufen, ringt mir nur ein müdes Lächeln ab!
Sicherlich kann mann auch in Epoxydharz ein Loch bohren und ein Gewinde schneiden, allerdings traue ich dem nur so weit wie ich gucken kann. Mag durchaus reichen, aber wenn wie in deinem Fall schon etwas mehr Kraft übertragen werden muss in meinen Augen grenzwertig.
Beste Grüße
Peter
in der Ruhe liegt die Kraft! Sicherlich ist ein Metallknopf wesentlich leichter einzuspannen, bei Bakelit geht es auch, nur sind die zu übertragenden Kräfte auf ein Minimum zu begrenzen. Allerdings sind diese auch nicht wirklich nötig, Bakelit stellt für einen scharfen Drehmeißel kein wirkliches Problem dar, es muss halt in so einem Fall mit entsprechendem Vorschub gearbeitet werden.
Sicherlich werden die Drehteile dann eingeklebt, anders geht es leider nicht. Oben links ist der heiße Kandidat und da wird es etwas aufwendiger, aber locker machbar! Der Rest, würde meine Drehbank laufen, ringt mir nur ein müdes Lächeln ab!
Sicherlich kann mann auch in Epoxydharz ein Loch bohren und ein Gewinde schneiden, allerdings traue ich dem nur so weit wie ich gucken kann. Mag durchaus reichen, aber wenn wie in deinem Fall schon etwas mehr Kraft übertragen werden muss in meinen Augen grenzwertig.
Beste Grüße
Peter
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo zusammen,
ich habe heute abend einen Bastlerkollegen zu Gast, der sich mit Mechanik und Werkstoffen viel besser auskennt, als ich. Dem will ich die Knöpfe zeigen, ich denke, es wird auf die Epoxydharzgeschichte rauslaufen.
Den Lautsprecher werde ich wohl ersetzen. Ich habe aus einem Nordmende 450-10 Schlachtgerät einen annähernd gleichgroßen Isophon-Lautsprecher, auf den ist meine Wahl gefallen. Der kommt zwar aus einem Gerät mit einer EL41-Eintaktendstufe, aber dafür hat er das richtige Maß. Leider ist das Originalteil allerdings ein Modell mit Feldspule, also ein ein elektrodynamischer Lautsprecher. Dessen Feldspule wird mit einem Widerstand von 640 Ohm angegeben, das steht auch so im Schaltplan. Ich habe nun die Feldspule direkt am Übertrager mal mit einem Widerstand 600 Ohm 2 Watt ersetzt, das klappt in Verbindung mit dem Isophon-Lautsprecher schon ganz vielversprechend. Es brummt zumindestens nicht mehr, als vorher. Spricht etwas gegen diese Vorgehensweise ? Soll ich lieber 680 Ohm nehmen ? Es ist dermaßen blöd, daß der Schaltplan keine Spannungsangaben macht.
H.
ich habe heute abend einen Bastlerkollegen zu Gast, der sich mit Mechanik und Werkstoffen viel besser auskennt, als ich. Dem will ich die Knöpfe zeigen, ich denke, es wird auf die Epoxydharzgeschichte rauslaufen.
Den Lautsprecher werde ich wohl ersetzen. Ich habe aus einem Nordmende 450-10 Schlachtgerät einen annähernd gleichgroßen Isophon-Lautsprecher, auf den ist meine Wahl gefallen. Der kommt zwar aus einem Gerät mit einer EL41-Eintaktendstufe, aber dafür hat er das richtige Maß. Leider ist das Originalteil allerdings ein Modell mit Feldspule, also ein ein elektrodynamischer Lautsprecher. Dessen Feldspule wird mit einem Widerstand von 640 Ohm angegeben, das steht auch so im Schaltplan. Ich habe nun die Feldspule direkt am Übertrager mal mit einem Widerstand 600 Ohm 2 Watt ersetzt, das klappt in Verbindung mit dem Isophon-Lautsprecher schon ganz vielversprechend. Es brummt zumindestens nicht mehr, als vorher. Spricht etwas gegen diese Vorgehensweise ? Soll ich lieber 680 Ohm nehmen ? Es ist dermaßen blöd, daß der Schaltplan keine Spannungsangaben macht.
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Gestern konnte nun zunächst doch der Lautsprecher gerettet werden. Ein Zweikomponentenkleber wurde verwendet, um die Bruchenden der Spinne zusammenzukleben, zwei Stücke dünnen Silberdrahtes wurde dabei mit "einbetoniert": der Lautsprecher funktioniert nun einstweilen wieder. Das Radio hat noch einige weitere mechanische Probleme mit der Wellenbereichsumschaltung und dem Feintrieb der Skala, ich werde weiter berichten.
Gruß
Holger
Gruß
Holger
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo Holger,holger66 hat geschrieben:....., also ein ein elektrodynamischer Lautsprecher. Dessen Feldspule wird mit einem Widerstand von 640 Ohm angegeben, das steht auch so im Schaltplan. Ich habe nun die Feldspule direkt am Übertrager mal mit einem Widerstand 600 Ohm 2 Watt ersetzt, das klappt in Verbindung mit dem Isophon-Lautsprecher schon ganz vielversprechend. Es brummt zumindestens nicht mehr, als vorher. Spricht etwas gegen diese Vorgehensweise ? Soll ich lieber 680 Ohm nehmen ? Es ist dermaßen blöd, daß der Schaltplan keine Spannungsangaben macht.
H.
schön, dass der Originallautsprecher wieder in Ordnung ist. Dennoch möchte ich kurz auf Deine zuvor gestellte Frage antworten.
Aus meiner Sicht würde nichts gegen die gewählte Vorgehensweise sprechen, außer einem evtl. höheren Brumm (was Du ja aber schon versuchsweise verneint hast). Es ist dabei Jacke wie Hose, ob Du 600 oder 680 oder 681,375 Ohm nimmst, so lange der Widerstand belastbar genug ist.
Ich kenne nicht den Schaltplan, aber ich vermute mal, die Originalwicklung ist zur Siebung in den Anodenstromkreis geschaltet (?). Also nicht gegen Masse (?).
Im ersteren Fall hast Du ja den messbaren Spannungsabfall durch die Originalfeldwicklung, die intakt ist. Etwa Gleiches muss der Ersatzwiderstand leisten, wobei die Röhrendaten (Röhrenbuch) angeben, in welchem Bereich sich die ankommenden Spannungen bewegen sollten. Danach kann man dann den Widerstand bemessen. In Bezug auf die heute höhere Netzspannung kann ein etwas höherer Widerstand sogar hilfreich sein.
Nachtrag zu Deiner Klebung und dem eingelegten Draht: Bitte darauf geachtet zu haben, dass die so betonierte Klebestelle nicht zuuuuuuu großflächig geraten ist, da die Spinne in diesem verstärkten Bereich nicht mehr schwingen kann.
Reparatur der Knöpfe: Ich habe auch schon gerissene Knöpfe mit 2-Komponentenharz komplett ausgegossen und eine Mutter mit eingedrehter Schraube in das Harz hineingelegt. Schraube wie beschrieben leicht geölt. Das funktionierte.
Aber: in Anbetracht der von Dir beschriebenen sehr hohen Kräfte überwiegt meine Skepsis, ob dies hier taugt.
Gruß
k.
k. steht für klaus
Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo Klaus,
ja, aber ein bißchen Fläche der "Spinnenbeine" mußte ich schon mit Kleber belegen. Man darf wohl wirklich gespannt sein, ob die jetzt an einer anderen Stelle brechen, oberhalb oder unterhalb der Klebefläche. Der Lautsprecher macht in ausgebautem Zustand einen ganz netten Hub, da wirken also schon einige Kräfte. Wenigstens geht aber die Schwingspule wieder sauber durch den Luftspalt und sie geht bei einem großen Einzelhub auch nicht mehr oben fest.
Sollte das nun woanders brechen, habe ich ja den Isophon-Lautsprecher, der kommt dann endgültig da herein.
Inzwischen habe ich auch die Wellenbereichsumschaltung dazu gebracht, daß sie tut, was sie soll. Die Mechanik haben sich die Erbauer bei den Schweizer Uhrmachern abgeschaut, so etwas habe ich noch nie gesehen. Vielleicht war der Paillard-Chefmechaniker vorher ja ein Turmuhrmacher. Ich mache davon dieser Tage noch ein Bild.
Außerdem war der Knopfautomat für die Feineinstellung der Senderwahl schwergängig, die dicke Achse drehte zwar die dünne, aber eben nicht umgekehrt. Aceton spülte den Dreck heraus, WD40 stellte die Leichtgängigkeit wieder her und Feinöl sorgte dafür, daß da nichts mehr festgeht.
Weiter habe ich noch die ECH21 getauscht, da LW und die gespreizten KW-Bänder nicht gingen, leider kann ich diese Röhre mit dem Euratele 2 nicht testen. Ich hatte aber natürlich eine neue Röhre liegen. Jetzt gibt es noch etwas Kontaktprobleme in der Wellenbereichsumschaltung, der gespreizten Bänder gehen mal und mal nicht.
Das ist so ein bißchen mein Langzeitprojekt...
H.
ja, aber ein bißchen Fläche der "Spinnenbeine" mußte ich schon mit Kleber belegen. Man darf wohl wirklich gespannt sein, ob die jetzt an einer anderen Stelle brechen, oberhalb oder unterhalb der Klebefläche. Der Lautsprecher macht in ausgebautem Zustand einen ganz netten Hub, da wirken also schon einige Kräfte. Wenigstens geht aber die Schwingspule wieder sauber durch den Luftspalt und sie geht bei einem großen Einzelhub auch nicht mehr oben fest.
Sollte das nun woanders brechen, habe ich ja den Isophon-Lautsprecher, der kommt dann endgültig da herein.
Inzwischen habe ich auch die Wellenbereichsumschaltung dazu gebracht, daß sie tut, was sie soll. Die Mechanik haben sich die Erbauer bei den Schweizer Uhrmachern abgeschaut, so etwas habe ich noch nie gesehen. Vielleicht war der Paillard-Chefmechaniker vorher ja ein Turmuhrmacher. Ich mache davon dieser Tage noch ein Bild.
Außerdem war der Knopfautomat für die Feineinstellung der Senderwahl schwergängig, die dicke Achse drehte zwar die dünne, aber eben nicht umgekehrt. Aceton spülte den Dreck heraus, WD40 stellte die Leichtgängigkeit wieder her und Feinöl sorgte dafür, daß da nichts mehr festgeht.
Weiter habe ich noch die ECH21 getauscht, da LW und die gespreizten KW-Bänder nicht gingen, leider kann ich diese Röhre mit dem Euratele 2 nicht testen. Ich hatte aber natürlich eine neue Röhre liegen. Jetzt gibt es noch etwas Kontaktprobleme in der Wellenbereichsumschaltung, der gespreizten Bänder gehen mal und mal nicht.
Das ist so ein bißchen mein Langzeitprojekt...
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Zu den Knöpfen: in vergleichbaren Fällen habe ich etwas kleinere Knöpfe genommen, diese bei Bedarf angepasst (z.B. durchbohrt) und, falls nötig, mittels Schleifstift den Rest der gebrochenen Achsaufnahme oder andere störende Teile aus dem Originalknopf entfernt. Dann den Ersatzknopf mit Zweikomponentenkleber in den Hohlraum des Originalknopfes eingeklebt.
Lutz
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo Holger
Die Spannungsangaben für den 7604er konnte ich nicht auftreiben. Sein Vorgänger war der 428er. Dessen Spannungsangaben findest du untenstehend:

Zum grossen Knopf oben links: so einen habe ich vmtl. in meiner Knopfkiste. Kannst Du mal die Masse durchgeben?
Gruss, Walter
Die Spannungsangaben für den 7604er konnte ich nicht auftreiben. Sein Vorgänger war der 428er. Dessen Spannungsangaben findest du untenstehend:

Zum grossen Knopf oben links: so einen habe ich vmtl. in meiner Knopfkiste. Kannst Du mal die Masse durchgeben?
Gruss, Walter
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Hallo Walter,
vielen Dank für die Angaben. Wenn Du so einen hinteren Knopf hättest, wäre das größte Problem schon einmal beseitigt. Der Knopf hat die folgenden Maße:
Achsdurchmesser 6 mm
Vorderer Durchmesser 46 mm
Hinterer Durchmesser 43 mm
Und er sieht von vorne wie folgt aus:

So, nun etwas zur Mechanik, mal von rechts nach links. Zunächst die Wellenbereichsumschaltung. In den oberen Ecken der Skala befinden sich zwei Fensterchen, links werden die Wellenbereiche LW, MW, KW und TA angezeigt, in dem rechten die gespreizten SW-Bänder, wenn man den Drehknopf weiterdreht. Die Anzeigen in den Fensterchen werden über Bowdenzüge betätigt, die direkt von den beiden Wellenschaltern angetrieben werden. Diese beiden Wellenschalter werden wieder über eine ingeniös erdachten Schalter (hier kommt der Uhrmacher auf seine Kosten) von der nach vorne durchgeführten Achse betätigt. Seeehr aufwendig, nach dem Weiten der Spiralfeder in dem rechten Schnapphebel aber wieder funktionsfähig:

Eins weiter nach links kommt die Senderwahl mit dem Knopfautomat, der hat eine Untersetzung von ca. 1:5, d.h. wenn man die große Achse einmal dreht, dreht sich die kleine etwa fünfmal. Damit wird eine sehr feinfühlige Senderwahl ermöglicht. Toll gelöst, wie ich finde:

Und schließlich die kombinierte Klang-/Bandbreitenverstellung. Mit der kleinen Achse wird die Klangfarbe dreistufig verstellt, mit der großen Achse über eine "Pleuelstange" die rechts daneben liegende fünfstufige Bandbreitenverstellung, deren eigene Achse nicht nach vorne durchgeführt ist:

Irgendwo habe ich sowas schonmal gesehen, aber nicht bei einem Radio, sondern bei einer Lok:
http://de.wikipedia.org/wiki/SBB_Ce_6/8_II
Die ist auch aus der Schweiz, sollten die Paillard-Konstrukteure sich da eine Inspiration geholt haben ? Ich war vor anderthalb Jahren mal hier:
http://www.suedbahnmuseum.at/german/d_news.html
Da fiel mir das sofort wieder ein, die haben dort nämlich ein "Krokodil" stehen.
H.
vielen Dank für die Angaben. Wenn Du so einen hinteren Knopf hättest, wäre das größte Problem schon einmal beseitigt. Der Knopf hat die folgenden Maße:
Achsdurchmesser 6 mm
Vorderer Durchmesser 46 mm
Hinterer Durchmesser 43 mm
Und er sieht von vorne wie folgt aus:

So, nun etwas zur Mechanik, mal von rechts nach links. Zunächst die Wellenbereichsumschaltung. In den oberen Ecken der Skala befinden sich zwei Fensterchen, links werden die Wellenbereiche LW, MW, KW und TA angezeigt, in dem rechten die gespreizten SW-Bänder, wenn man den Drehknopf weiterdreht. Die Anzeigen in den Fensterchen werden über Bowdenzüge betätigt, die direkt von den beiden Wellenschaltern angetrieben werden. Diese beiden Wellenschalter werden wieder über eine ingeniös erdachten Schalter (hier kommt der Uhrmacher auf seine Kosten) von der nach vorne durchgeführten Achse betätigt. Seeehr aufwendig, nach dem Weiten der Spiralfeder in dem rechten Schnapphebel aber wieder funktionsfähig:

Eins weiter nach links kommt die Senderwahl mit dem Knopfautomat, der hat eine Untersetzung von ca. 1:5, d.h. wenn man die große Achse einmal dreht, dreht sich die kleine etwa fünfmal. Damit wird eine sehr feinfühlige Senderwahl ermöglicht. Toll gelöst, wie ich finde:

Und schließlich die kombinierte Klang-/Bandbreitenverstellung. Mit der kleinen Achse wird die Klangfarbe dreistufig verstellt, mit der großen Achse über eine "Pleuelstange" die rechts daneben liegende fünfstufige Bandbreitenverstellung, deren eigene Achse nicht nach vorne durchgeführt ist:

Irgendwo habe ich sowas schonmal gesehen, aber nicht bei einem Radio, sondern bei einer Lok:
http://de.wikipedia.org/wiki/SBB_Ce_6/8_II
Die ist auch aus der Schweiz, sollten die Paillard-Konstrukteure sich da eine Inspiration geholt haben ? Ich war vor anderthalb Jahren mal hier:
http://www.suedbahnmuseum.at/german/d_news.html
Da fiel mir das sofort wieder ein, die haben dort nämlich ein "Krokodil" stehen.
H.
Zuletzt geändert von holger66 am So Mär 04, 2012 0:35, insgesamt 1-mal geändert.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Ich habe nur das kleine Krokodil und auch nur in H0.
Wäre dies ein Philips-Empfänger hätte man diese primitive Konstruktion noch
besser mit einem supertollen Bowdenzug mit 127 Umlenkrollen und 4,5m Stahldraht
umsetzen können!
Gruß,
Fernsehjeck

Wäre dies ein Philips-Empfänger hätte man diese primitive Konstruktion noch
besser mit einem supertollen Bowdenzug mit 127 Umlenkrollen und 4,5m Stahldraht
umsetzen können!

Gruß,
Fernsehjeck

Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!
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- Kuba Komet
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Re: Schwerer eidgenössischer Kreuzer: Paillard 7604
Ein schönes Gerät. Verwunderlich, daß es äußerlich eher sehr schlicht daherkommt.
MfG
Munzel
MfG
Munzel