Bis in die Mitte der 30er Jahre sind in Radios Elkos - hauptsächlich von Philips - eingesetzt worden, die mit flüssiger Säure (Borsäure?) gefüllt waren. Von außen sind sie Becherelkos nicht unähnlich. Die Holländer nennen sie wegen ihres etwas überstehenden Deckels paddestoel elco's, also Pilzelkos.
Die Fachwelt scheint sich uneins zu sein, ob diese Elkos nun ganz besonders schlimm und gefährlich oder eher unbedenklich sind.
Gibt es hierzuforum Erkenntnisse dazu?
Ralf
Mit Flüssigkeit gefüllte Elkos
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Mit Flüssigkeit gefüllte Elkos
Industriefotos und O-Töne aus Belgien und Nordfrankreich
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Re: Mit Flüssigkeit gefüllte Elkos
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
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Re: Mit Flüssigkeit gefüllte Elkos
Meines Wissens gibt es nur ganz wenige Kondensatoren, die einen halbflüssigen Giftstoff enthalten- und das sind noch nicht mal Radio- Elkos. Das waren bipolare Elkos- ich kenne sie noch aus Heimgeräten- z. B. in magnetischen Spannungskonstanthaltern. Da gab es auch eine Servicemitteilung über die Giftigkeit.
Allerdings hat nie jemand versucht einen Schluck aus den Dingern zu nehmen, und ich kenne keinen Fall, daß so einer geplatzt wäre.
Die Diskussion, ob man Steinzeit- Elkos mit Flüssigkeitsfüllung wiederbeleben sollte... Na ja. Wer meint...
Ich denke, die Flüssigkeit in Elkos ab den 50ern ist unbedenklich- ich bekam das Zeug mal voll in Gesicht und Augen, als ein Ladeelko in einem Kölleda- Röhrenverstärker (DDR) seinen Gummipropfen wegschoß, und sich erleichterte.
Großer Schreck, aber der Elektrolyt war weder heiß noch ätzend, und meine Schönheit und Gesundheit blieben bis heute erhalten.
Edi
Allerdings hat nie jemand versucht einen Schluck aus den Dingern zu nehmen, und ich kenne keinen Fall, daß so einer geplatzt wäre.
Die Diskussion, ob man Steinzeit- Elkos mit Flüssigkeitsfüllung wiederbeleben sollte... Na ja. Wer meint...
Ich denke, die Flüssigkeit in Elkos ab den 50ern ist unbedenklich- ich bekam das Zeug mal voll in Gesicht und Augen, als ein Ladeelko in einem Kölleda- Röhrenverstärker (DDR) seinen Gummipropfen wegschoß, und sich erleichterte.
Großer Schreck, aber der Elektrolyt war weder heiß noch ätzend, und meine Schönheit und Gesundheit blieben bis heute erhalten.

Edi
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Re: Mit Flüssigkeit gefüllte Elkos
Hallo,
alle Naß-Elkos mit solchen Flüssigkeiten sollten auf keinen Fall in Betrieb bleiben, unbedingt ausräumen und innen mit neuem Ersatz bestücken. Die Flüssigkeiten sind zwar nicht gefährlich, machen aber bei Austreten einen Haufen Schweinkram im Radio und verursachen dort Korrosion !
Gruß
Roland
alle Naß-Elkos mit solchen Flüssigkeiten sollten auf keinen Fall in Betrieb bleiben, unbedingt ausräumen und innen mit neuem Ersatz bestücken. Die Flüssigkeiten sind zwar nicht gefährlich, machen aber bei Austreten einen Haufen Schweinkram im Radio und verursachen dort Korrosion !
Gruß
Roland
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Re: Mit Flüssigkeit gefüllte Elkos
Stimmt, die Soße da drinnen ist nicht extrem aggressiv, greift aber doch -über die Jahrzehnte- Material an, in meinem alten SABA 335 WL war noch so ein Exemplar, und den habe ich noch zu liegen, den kann man schütteln, da plätschert`s drinnen, also noch Flüssigkeit da, der hat aber winzige Löcher im Alu- Deckel, da läuft`s dann raus.
Darum ist es Quatsch, solche Elkos wiederzubeleben- das wäre ja nur sinnvoll, wenn man ALLE angegriffenen Bauteile des Bauelements auch ersetzt.
Heute in der Hobbywerkstatt etwas versuchen, ist eher Murks, als gute Restauration.
Dazu steht im verlinkten Thread in einem Beitrag:
So gibt es ja schon wahrscheinlich kaum noch Unterlagen über die Rezeptur des Elektrolyts, Originalform- Alubecher und Maschinen zum dichten Verbördeln dürften ebenfalls kaum jemand zur Verfügung stehen.
Restaurationsversuche sind also absolut sinnlos, und Reparaturversuche waren allenfalls in der "Notzeit", in den Jahren nach dem Krieg, eine Maßnahme, und für uns interessante und lesenswerte Beispiele für die Pfiffigkeit der Instandsetzer.
Neubefüllung des alten Gehäuses mit einem geeigneten, moderneren Elko ist DIE Methode der Restauration, denn die eigentliche Funktion des Bauelementes ist ja 100 %ig die gleiche.
Edi
PS:
Auch auf anderen Gebieten geht das so. Das Motorrad auf dieser Seite, unten rechts, hatte Bremsbeläge... aus Leder !
Auch Ventilverschraubungs- Dichtungen waren aus Leder.
1931 gab es einfach noch nicht die bekannten Materialien, und lebte mit den Nachteilen.
Nach der Restauration war dann übliches Material drin- Asbest- Beläge auf den Bremsbacken, ölfeste Gummi- Nullringe für die Ventildichtungen.
Darum ist es Quatsch, solche Elkos wiederzubeleben- das wäre ja nur sinnvoll, wenn man ALLE angegriffenen Bauteile des Bauelements auch ersetzt.
Heute in der Hobbywerkstatt etwas versuchen, ist eher Murks, als gute Restauration.
Dazu steht im verlinkten Thread in einem Beitrag:
Das grenzt dann schon wieder am Sammler- Originalitätswahn. Sicher wäre es schön, die Funktion mit einem Bauelement in der Original- Bauweise zu demonstrieren, aber die Bauweise wurde ja von den Herstellern selbst schon wenige Jahre nach der Herstellung dieser Bauelemente verlassen, und das ist nun schon 70 Jahre her.Je mehr wir an alten Geräten ändern...um so mehr verlieren sie ihren Charakter.
So gibt es ja schon wahrscheinlich kaum noch Unterlagen über die Rezeptur des Elektrolyts, Originalform- Alubecher und Maschinen zum dichten Verbördeln dürften ebenfalls kaum jemand zur Verfügung stehen.
Restaurationsversuche sind also absolut sinnlos, und Reparaturversuche waren allenfalls in der "Notzeit", in den Jahren nach dem Krieg, eine Maßnahme, und für uns interessante und lesenswerte Beispiele für die Pfiffigkeit der Instandsetzer.
Neubefüllung des alten Gehäuses mit einem geeigneten, moderneren Elko ist DIE Methode der Restauration, denn die eigentliche Funktion des Bauelementes ist ja 100 %ig die gleiche.
Edi
PS:
Auch auf anderen Gebieten geht das so. Das Motorrad auf dieser Seite, unten rechts, hatte Bremsbeläge... aus Leder !
Auch Ventilverschraubungs- Dichtungen waren aus Leder.
1931 gab es einfach noch nicht die bekannten Materialien, und lebte mit den Nachteilen.
Nach der Restauration war dann übliches Material drin- Asbest- Beläge auf den Bremsbacken, ölfeste Gummi- Nullringe für die Ventildichtungen.
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Re: Mit Flüssigkeit gefüllte Elkos
Ein PHILIPS Fachbuch "Verstärker und Empfänger" M.J.O. Strutt, aus der Reihe Lehrbuch der Drahtlosen Nachrichtentechnik, nennt als Elekrolyt bei ihren eigenen Elkos: < z.B. Borsäure>fotoralf hat geschrieben:Bis in die Mitte der 30er Jahre sind in Radios Elkos - hauptsächlich von Philips - eingesetzt worden, die mit flüssiger Säure (Borsäure?) gefüllt waren. Gibt es hierzu forum Erkenntnisse dazu?
Ralf
johann