Zwei unserer drei Sat-Receiver hatte ich bereits vor Monaten durch digitale ersetzt. Den dritten hatte ich mir seit einiger Zeit vorgenommen, aber es kam so viel dazwischen, dass ich es nicht bis vorgestern geschafft habe. Nun war kein Aufschub mehr möglich. Wenigstens sind mir in der letzten Zeit bei verschiedenen Gelegenheiten einige Digitalreceiver zugelaufen, so dass das eigentlich mit Hausmitteln problemlos zu lösen sein sollte. Oder?
Ersten Receiver geholt und angeschlossen. Startet nicht. Tick-Tick-Tick... Warum bloß? Als ich ihn vor drei Monaten ausprobiert habe, hat er einwandfrei funktioniert. Nachtrag: Die begrenzte Haltbarkeit eines Elkos im Netzteil war abgelaufen.
Zweiten Receiver geholt und angeschlossen. Warum, zum Teufel, behauptet dieser plötzlich, nur Programme von Hotbird empfangen zu können? Auch dieser Receiver hat vor einiger Zeit an unserer (Astra-)Schüssel einwandfrei funktioniert.
Dritten Receiver geholt und angeschlossen. Dieser startet zwar, aber auf dem Fernseher sind nur Fragmente eines Bildes zu sehen. Wie ich herausfand, hat das mit unserem automatischen Videosignal-Umschalter zu tun. Dieser enthält u.a. einen gleichspannungsgekoppelten Verstärker für das Videosignal, welcher mit dem Gleichspannungspegel, das bei diesem Receiver dem Videosignal überlagert ist, nicht zurechtkommt. Oder der Fernseher nicht mit dem entsprechenden Gleichspannungspegel am Verstärkerausgang. Darauf muss man erst einmal kommen. Mit direktem Anschluss des Fernsehers an den Receiver geht es erstmal, unter Verzicht auf DVD und Video. Aber auch die extrem langen Umschaltzeiten dieses Receivers beim Programmwechsel nerven.
Also habe ich mit den zweiten Receiver nochmal vorgenommen. Dieser verlangte nach dem Durchhangeln durch einige Menüs die Aktualisierung der Senderliste und war vorher nicht einmal bereit, die Astra-Programme zu empfangen, bei denen sich nichts geändert hat. Aber ein erneuter Kanalsuchlauf brachte auch wenig: nun waren zwar Uschi-TV und einige ähnliche zweifelhafte Kanäle zu empfangen, bei den meisten aber erkannte der Receiver, dass sie bereits im Speicher vorhanden waren und speicherte sie deshalb nicht neu. Ich musste alle 800 gespeicherten Sender einzeln löschen (eine Funktion zum Löschen aller Kanäle gibt es nicht), damit er diese beim nächsten Suchlauf als neu erkennt und speichert.
Nächstes Hindernis: Bei diesem Receiver kann man nicht einstellen, dass er nur unverschlüsselte Sender speichert. Die neue Senderliste hat deshalb über 900 Einträge, davon etwa 3/4 verschlüsselt oder in HD und deshalb mit diesem Receiver nicht empfangbar. Also werden erst einmal die, bei denen nichts erscheint, aussortiert.
Nach etwa drei Stunden hatte ich also eine neue Liste mit Sendern erzeugt, deren Empfang auch funktionierte. Leider alphabetisch geordnet. Wo ist die Funktion zum Sortieren? Die geht nur, wenn man, basierend auf der Gesamt-Senderliste, eine eigene erstellt. Na gut. Also alle halbwegs sinnvollen Sender kopiert, was erst einmal zu funktionieren schien. Beim Aufrufen dieser Liste hatte diese aber nur 99 Einträge, mehr ist wohl nicht erlaubt. Wegen der alphabetischen Ordnung fehlen nun ZDF, WDR, Vox, Tele 5 usw. Warum bloß ist keine Warnung beim Auswählen der Sender für diese Liste vorgesehen?
Also die Erstellung der eigenen Liste noch einmal von vorn. Bei dem schönen Wetter hätte ich auch Sinnvolleres tun können...
Lutz
Digital-Fernseh-Umstellung mit Hindernissen
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Re: Digital-Fernseh-Umstellung mit Hindernissen
Da hätte ich nen dicken Hammer ausgepackt und eine *Spezialbehandlung* drann gemacht,damit bloß keiner mehr den Mist vom Sperrmüll mitholt und später Amock läuft 

Mfg.
Mario
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Re: Digital-Fernseh-Umstellung mit Hindernissen
Man, da kann ich mich ja hier mit meinem DVB-T im LKW noch glücklich schätzen.röhrenradiofreak hat geschrieben:Also die Erstellung der eigenen Liste noch einmal von vorn. Bei dem schönen Wetter hätte ich auch Sinnvolleres tun können...Lutz


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Re: Digital-Fernseh-Umstellung mit Hindernissen
Hallo Lutz,
mich würde noch interessieren, um welches Fabrikat es sich bei dem zweiten Receiver handelt
.
Solche Probleme kenne ich auch. Vor einiger Zeit gab es in einem Internet-Bürowaren-Shop einen DVB-T Receiver der italienischen High-End-Marke "Shinelco". Kostenpunkt 9,97 Euro.
Der Clou: man kann die Senderliste nicht nach Sendern, sondern nur nach Muxen sortieren! D.h. das ZDF kann auf die 1, 5, 9, 13, 17 oder 21, nicht aber auf die 2. Das Erste kann nicht auf die 1, weil es das letzte Programm im ARD-Mux ist, also auf der 4, 8, 12....
Ich habe den Eindruck, diese Shinelco-Geräte sind eine Fehlproduktion, die zu spät aufgefallen ist.
Niko
mich würde noch interessieren, um welches Fabrikat es sich bei dem zweiten Receiver handelt

Solche Probleme kenne ich auch. Vor einiger Zeit gab es in einem Internet-Bürowaren-Shop einen DVB-T Receiver der italienischen High-End-Marke "Shinelco". Kostenpunkt 9,97 Euro.
Der Clou: man kann die Senderliste nicht nach Sendern, sondern nur nach Muxen sortieren! D.h. das ZDF kann auf die 1, 5, 9, 13, 17 oder 21, nicht aber auf die 2. Das Erste kann nicht auf die 1, weil es das letzte Programm im ARD-Mux ist, also auf der 4, 8, 12....
Ich habe den Eindruck, diese Shinelco-Geräte sind eine Fehlproduktion, die zu spät aufgefallen ist.
Niko
Was die Welt funkt hör' mit Blaupunkt!
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Re: Digital-Fernseh-Umstellung mit Hindernissen
Nachdem mir das bei meinem viel zu umständlich war, eine eigene Senderliste zu erstellen, habe ich einfach nur die Funktion genützt, Sender in der Rangfolge verschieben zu können.
Jetzt sitzen auf den Plätzen 1-34 alle Sender, die mich potenziell interessieren könnten, incl. vieler Regionalprogramme, und gut ist es. Der ganze Rest, wenn ich mich recht erinnere, stand der Zähler auf über 1000, allerdings mit mehreren Doppelbelegungen, interessiert mich ohnehin nicht und verbleibt somit auf Plätzen, die ich ohnehin nicht anwähle.
Und genauso habe ich es auch mit der Rundfunkliste gemacht, in dem ich alle mir wichtigen Sender auf die Plätze ab Platz 1 verschoben habe.
Das ging sogar relativ flott, in gut 1 1/2 Stdn. war ich mit beiden Listen fertig.
Gruß Ralph
Jetzt sitzen auf den Plätzen 1-34 alle Sender, die mich potenziell interessieren könnten, incl. vieler Regionalprogramme, und gut ist es. Der ganze Rest, wenn ich mich recht erinnere, stand der Zähler auf über 1000, allerdings mit mehreren Doppelbelegungen, interessiert mich ohnehin nicht und verbleibt somit auf Plätzen, die ich ohnehin nicht anwähle.
Und genauso habe ich es auch mit der Rundfunkliste gemacht, in dem ich alle mir wichtigen Sender auf die Plätze ab Platz 1 verschoben habe.
Das ging sogar relativ flott, in gut 1 1/2 Stdn. war ich mit beiden Listen fertig.
Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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- Kuba Komet
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Re: Digital-Fernseh-Umstellung mit Hindernissen
Die Bedienbarkeit dieser Kisten ist nach wie vor eine Katastrophe. Durch die Bank.
Gleiches Trauerspiel bei Internetradios. Auch da winzige Displays, unnötig komplizierte Menüstrukturen und der Eindruck, die Software ist widerwillig zwischen Tür und Angel zusammengeschustert worden.
Der diese Woche beschaffte dnt ipdio tune, ein reiner Internet-Tuner, lässt sich nur über eine fummelige Fernbedienung und einen Drehregler mit eingebautem Taster ohne Druckpunkt steuern. Dazu hat er ein ein fürchterlich helles, blaues Display. Wenn man ihn ausschaltet, bleibt nicht nur dieses Display beleuchtet, es leuchtet auch noch eine gleißend helle rote LED auf. Wer kommt auf sowas? Na gut, kommt er halt an die Steckerleiste, die vom Verstärker geschaltet wird. Und was passiert? Beim Einschalten kommt auch der Internet-Tuner hoch, sucht sich die Verbindung zum WLAN und schaltet wieder auf Standby. Aua!
Da sehnt man sich nach den alten Zeiten mit dem Preomaten mit 6 oder 8 Stationstasten zurück.
Ralf
Gleiches Trauerspiel bei Internetradios. Auch da winzige Displays, unnötig komplizierte Menüstrukturen und der Eindruck, die Software ist widerwillig zwischen Tür und Angel zusammengeschustert worden.
Der diese Woche beschaffte dnt ipdio tune, ein reiner Internet-Tuner, lässt sich nur über eine fummelige Fernbedienung und einen Drehregler mit eingebautem Taster ohne Druckpunkt steuern. Dazu hat er ein ein fürchterlich helles, blaues Display. Wenn man ihn ausschaltet, bleibt nicht nur dieses Display beleuchtet, es leuchtet auch noch eine gleißend helle rote LED auf. Wer kommt auf sowas? Na gut, kommt er halt an die Steckerleiste, die vom Verstärker geschaltet wird. Und was passiert? Beim Einschalten kommt auch der Internet-Tuner hoch, sucht sich die Verbindung zum WLAN und schaltet wieder auf Standby. Aua!
Da sehnt man sich nach den alten Zeiten mit dem Preomaten mit 6 oder 8 Stationstasten zurück.
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Industriefotos und O-Töne aus Belgien und Nordfrankreich
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Re: Digital-Fernseh-Umstellung mit Hindernissen
Ich war kurz davor.amiga3000 hat geschrieben:Da hätte ich nen dicken Hammer ausgepackt und eine *Spezialbehandlung* drann gemacht...
Nokia Medismaster 9902 S, auch bekannt als "D-Box".Niko hat geschrieben:...mich würde noch interessieren, um welches Fabrikat es sich bei dem zweiten Receiver handelt
Das erinnert mich an einige Nordmende-Fernseher der Modelljahre 1966 bis 1968. Die hatten einen Prehomat mit 10 Tasten, aber nicht etwa beliebig belegbar, sondern fest den Empfangsbereichen zugeordnet: Die beiden obersten Tasten nur für VHF I (Kanäle 2-4), die nächsten drei nur für VHF III (Kanäle 5-12) und die übrigen nur für UHF. Wenn, wie in den meisten Regionen, ARD nicht im VHF I-Bereich zu empfangen war, waren die ersten beiden Tasten nutzlos. Man konnte zwar drei aufeinanderfolgende Tasten mit ARD, ZDF und dem dritten Programm belegen, aber nicht bei Taste 1 beginnend, sondern das waren dann die Tasten 5, 6 und 7. Wenn aber das erste Programm im Bereich VHF I lag, war es nicht möglich, die genannten drei Programme auf aufeinanderfolgende Tasten zu legen. Echt gewöhnungsbedürftig... Aber immerhin gab es diese Fernseher (mit großem Bildschirm!) in mehreren knalligen Gehäusefarben, das war auch schon was.Niko hat geschrieben:Der Clou: man kann die Senderliste nicht nach Sendern, sondern nur nach Muxen sortieren! D.h. das ZDF kann auf die 1, 5, 9, 13, 17 oder 21, nicht aber auf die 2. Das Erste kann nicht auf die 1, weil es das letzte Programm im ARD-Mux ist, also auf der 4, 8, 12....
Da stimme ich Dir voll und ganz zu! Allerdings trifft das auch für viele andere moderne Produkte zu. Was als Komfort verkauft wird, ist vielfach im täglichen Gebrauch einfach nur nervig. Und oft nicht zu Ende gedacht bzw. nicht im Hinblick auf die Sicht des Anwenders entwickelt.fotoralf hat geschrieben:Die Bedienbarkeit dieser Kisten ist nach wie vor eine Katastrophe. Durch die Bank.
Lutz
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Re: Digital-Fernseh-Umstellung mit Hindernissen
Da gibts schon einige von den Kisten, bei denen man die Senderliste wirklich nur Sender für Sender einzeln bearbeiten kann. Meiner lässts immerhin zu ganze Blöcke zu verschieben oder löschen. Geht zwar alles auch am Computer, aber da braucht man erstmal eine V24 Verbindung, die üblicherweise auch nicht auf Anhieb so läuft, wie sie soll. Übrigens ist dieses Kondensatorenproblem bei den Satteilen offenbar genauso häufig, wie bei den Röhrenradios, bloss dass da der Tausch schon viel eher nötig ist.