ELAC 3200T

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bmpeter
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ELAC 3200T

Beitrag von bmpeter »

Hallo!

Da ich bei meinem Freiburg 125 derzeit eine Zwangspause einlegen muss, habe ich mich mal um meinen ELAC 3200T (Electoracustic GMBH Kiel) gekümmert. Das Gerät wurde wohl 1968 gebaut und hat damals stolze 1050 DM gekostet.

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Bestandsaufnahme:

1) Gehäuse löst sich auf, muss geklebt werden
2) Skalenlampen und Stereoanzeige funktionieren nicht
3) Jede Berührung der Wellenbereichstasten führt zu Krachgeräuschen

Das Gehäuse löst sich von der Bodenplatte, ist kein Problem. Mit Ponal geklebt, nur noch kurz warten.

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Bei zwei Lampen der Skalenbeleuchtung war's nur ein Wackelkontakt, die dritte sowie die Stereolampe ist defekt.

Die Krachgeräusche an den Wellenbereichsschalter machen schon mehr Probleme. Man kommt zur Reinigung nicht ran. Somit war der Ausbau des Tastensatzes fällig. Zuvor und zwischendurch habe ich immer wieder Bilder gemacht, um den Überblick über die ganzen Kabelverbindungen nicht zu verlieren. Einige Verbindungen habe ich auch auf ein Blatt Papier gezeichnet. Der Tastensatz ist von oben mit zwei Schrauben befestigt. Der dicke Elko unter dem Tastensatz muss auch abgebaut werden.

Hier nun der Ablauf in Bilder:

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Nach lösen einiger Kabelverbindungen kann man den Tastensatz nach unten rausziehen

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An die Kontakte kommt jetzt immer noch nicht, die Tastensatz muss von den Kontakten gelöst werden. Die Verbindung erfolgt durch "umgebogene" Metalhalterungen, die auf dem nächsten Bild schon gerade gebogen wurden. Durch vorsichtiges drücken kann der Tastensatz dann gelöst werden. Vorsicht! Auf dem Tastensatz sitze jede Menge Spulen mit hauchdünnen Drähten! An der zweiten und dritten Taste von rechts kann man die Metalhalterungen sehen.

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Hier sind die beiden Einheiten voneinander gelöst, die Reinigung kann beginnen.

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Die Feststehenden Kontakte (im Bild oben in der unteren Hälfte) habe ich mit einem Glasfaserstift gesäubert. Klappt prima. Für die Schieber habe ich ganz feines Schleifpapier benutzt.

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Bei der anschließenden Säuberung der Rückstände mit Pinsel und Staubsauger wurde doch glatt die Kontaktplatte des Aus-Schalters eingesaugt :angry: Ich musste den Staubsaugerbeutel aufschneiden um das Teil zurückzubekommen :wut:

Der Wiedereinbau erfolgte in umgekehrter Reihenfolge. Die beide Hälften wurden vorsichtig aufeinander gesetzt.

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Nachdem alles gepasst hat, habe ich die Halterungen wieder so gebogen, das die beiden Teile wieder eine Einheit bilden.

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Jetzt den Tastensatz wieder befestigen, den Elko anschrauben und die Kabel mit Hilfe der Bilder und der Zeichnungen wieder anlöten.
Der Große Moment: Einschalten..... und tatsächlich, keine Geräusche mehr beim berühren bzw. Umschalten der Wellenbereiche. Reparatur erfolgreich :D

Der Receiver arbeitet gut, die Senderspeicherung funktioniert. Ich bin sehr zufrieden mit dem ELAC. Demnächst kommt das Freiburg Stereo STF vom Jupp an die Reihe :D
Hier noch ein paar Bilder vom ELAC:

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LG

Peter
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holger66
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Re: ELAC 3200T

Beitrag von holger66 »

Hallo Peter,

tolle Arbeit, ich würde für mich aber wahrscheinlich entscheiden: das lohnt sich nicht. Es sei denn, das Gerät stammte etwa aus Familienbesitz.

Wie steht´s denn mit dem Preomat ? Arbeitet der ohne Kontaktprobleme oder mußt Du die Prozedur da nochmal machen ?

H.
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bmpeter
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Re: ELAC 3200T

Beitrag von bmpeter »

Hallo Holger,

danke für das Lob.
Meinst du mit dem Preomat die Rumpel/Scratch/Linear-Filter? Oder die Senderwahlpotis? Beide arbeiten bisher ohne Probleme.

Wieso würde sich das für dich nicht lohnen? Welche Gründe hast du dafür?


LG

Peter
yehti
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Re: ELAC 3200T

Beitrag von yehti »

Moin!
Der Preomat, auch Prehomat, ist der Senderspeicher, nach dem Hersteller Preh.
Gruß Gerrit
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holger66
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Re: ELAC 3200T

Beitrag von holger66 »

Hallo Peter,

ich meinte damit eher den kaufmännischen, als den technischen Aspekt: so ein Gerät ist heute praktisch (noch) nichts wert. Ich habe immer wieder alte Elac-Receiver bei ebay unter Beobachtung, die bringen fast nichts. Und das, obwohl die großen Modelle bestimmt nicht schlecht sind. Aber das Schicksal teilen sie mit fast allen deutschen Receivern aus der Zeit. Ich habe vor ein paar Jahren einen absolut tadellos erhaltenen Saba 8100 von 1974 für ´nen Zehner auf einer Börse erstanden, der bis heute spielt. Die einzige Reparatur daran war mal, daß die Platte mit den Din-Eingangsbuchsen nicht mehr kontaktsicher war, nachgelötet und gut war´s. In der Zeit sind wirklich eine Menge qualitativ hochwertiger Geräte gebaut worden, die heute immer noch gut genutzt werden können, aber keinerlei Wert mehr haben. In der Plauderecke hatte ich mal eine Diskussion angestoßen mit der Frage, wann es denn wohl mit der Wertsteigerung dieser Radios losgehen wird. Wahrscheinlich, wenn fast alle auf den Wertstoffhöfen gelandet sind....

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... hilit=70er

H.
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