http://www.radiomuseum.org/r/emud_ulm_1.html
Obwohl noch nicht fertig, möchte ich aber einen ersten Erfahrungswert weitergeben, genauer gesagt eine Vorsichtsansage.
Ich hatte wie üblich die Röhren geprüft, die Netzelkos geprüft und 1 für ersetzenswert befunden, sowie alle frei erkennbaren Teerkondensatoren erneuert. Verkabelung intakt, Gerät in gutem Erhaltungszustand, keine verdächtigen Widerstände, keine Kurzschlussgefahr durch eng aneinanderliegende Bauteile.
Es folgte ein Probelauf mit dem Ziel der Spannungsmessung und des 1. Abgleichs. LW + MW zeigten Lebenszeichen, UKW kurzzeitig auch....bis...
RAWUMMM

Es blitzte hell und dann war Funkstille.
Fehlersuche: schwer sichtbar führen neben der ECC 85 zwei Leitungen von oben in die komplett geschirmte UKW-Box, die hier unterhalb des Chassis liegt und mit dem Gesamt-Drehko gekapselt ist.
Dort zeigte sich bei einer der Leitungen eine starke Schmorstelle im Inneren eines Isolierschlauchs.
Konkret handelt es sich um einen Durchführungskondensator (Keramikkondensator) von 5nF, der völlig zerborsten war. Dieser Durchführungskondensator liegt einseitig an Gehäusemasse, schien mir aber nur "Opfer", nicht jedoch schadensverursachend zu sein.
Die UKW-Box lässt sich aufschrauben, das weitere Schadensdesaster offenbarte sich im Inneren:
der unmittelbar hinter dem Keramikkondensator liegende 2k war verbrannt. Dahinter lag ein weißer ehemals wohl 2nF-Scheibenkondensator, den wir mal typseitig beim Braun SK2 in der Diskussion hatten: http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... t=Braun+sk
(dort als Doppelkondensator ausgeführt, jedoch gleiche Bauweise).
Selbiger war bereits stark angebröselt und nunmehr blasenbildend verbrannt; er hängt einseitig an dem 2k plus der UKW-Spule, auf der anderen Seite an Masse. Sein Ersatz war auf Grund der herrschenden Enge löttechnisch "spannend".
Ich sehe ihn als den Verursacher des Desasters, weshalb ich dieses Thema aufgemacht habe.
Ein weiteres Exemplar dieses Kondensatortyps fand sich in unmittelbarer Nähe, ebenfalls bereits überaus rissig, aber noch nicht verbrannt.
Alle defekten Teile wurden ersetzt, was insbesondere hinsichtlich des Durchführungskondensators viel Aufwand bereitete (kaum zugänglich).
Die anschließende Betriebsprobe verlief erfolgreich und störungsfrei.
Ich gehe davon aus, dass diese UKW-Empfangsteile mit ECC85 zumindest bei EMUD in einigen Modellen verbaut wurden, weswegen ich rate, die vorsorgliche Überprüfung am eigenen Gerät vorzunehmen.
k.