Metallfilmwiderstände

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Hans_L
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Metallfilmwiderstände

Beitrag von Hans_L »

Hallo,

wie erkenne ich diese zweifelsfrei von Kohleschicht... unterscheiden?
gibts da auch einen bestimmten Code?,
oder muss man da evt. mit Meßmethoden (TK) ran?

Danke
Gruß
Hans
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weiser_uhu
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von weiser_uhu »

Hallo,
messen kann man das nicht. Ich kenne es so, dass die Kohleschichtwiderstände immer grün waren (stimmt heute aber bestimmt auch nicht immer), und die Metallschichtwiderstände braun.

Da die Widerstände ja alle lackiert sind kann man die Schicht natürlich nicht erkennen. Einen Code gibt es meiner Meinung nach nicht.

Grüße
-charlie-
rettigsmerb
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Hans,

Metallfilmwiderstände sind in der Regel eng toleriert (<2%) und tragen für die Wertangabe statt drei vier Farbringe plus den Toleranzfarbring. Mag dies ein Anhaltspunkt sein. So wäre zum Beispiel der Farbcode braun(1)-rot(2)-orange(3)-gelb(4 Nullen) - braun(1) = 1230000 Ohm = 1,23 MegOhm, ein brauner Toleranzring entspricht 1% Tol.
uhu
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von uhu »

Hallo,
falls ich solches wissen wollte, würde ich den Widerstand mal kalt und warm messen: Ein Kohlewiderstand sollte eigentlich einen messbar leicht negativen Temperaturkoeffizienten zeitigen, bei einem Metallwiderstand müsste dieser eher stabil bleiben (Konstantan und so) oder zum Positiven hin tendieren.

Mit diesem Effekt konnte ich vor einiger Zeit und wie die spätere Nachmessung zeigte recht brauchbar die Temperatur eines Pizzaofens kontrollieren – Sensor war da mangels geeignetem Thermometer eine Glühlampe.
Hans_L
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von Hans_L »

@charlie
meine Kohleschicht sind aber fast alle braun oder gelb (von denen bin ich mir sicher, dass es Kohleschicht sind)
daneben habe ich hellblaue und grüne (Basisfarbe) in der Kiste

@Herbert
es gibt aber auch Metallschicht mit 3 Ringen und 5%,
bei den mit 4 Ringen vermute ich auch, dass es Metallschicht sind.

@uhu,
das meinte ich mit meßtechnisch ermitteln, ist aber etwas aufwändig

vielleicht sollte ich wirklich exemplarisch mal einge austesten,

btw. unterscheiden sich Metalloxide dann wieder irgendwie?

Gruß
Hans
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Radiomann
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von Radiomann »

Metallfilmwiderstände weisen gemäß >>Elektronikt Kompendium<< 5 Farbringe auf, Kohleschicht hingegen lediglich 4. Somit dürfte eine eindeutige Unterscheidung möglich sein.
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weiser_uhu
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von weiser_uhu »

ja, gut. Aber meine Widerstände haben keine Ringe, sondern eine Aufschrift aus Zahlen und Buchstaben. Was gibt es da für Kennzeichnungen?

Grüße
-charlie-
uhu
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von uhu »

Hallo,
lässt sich eventuell auch und einfach ein markanter Unterschied aufgrund des magnetischen Verhaltens feststellen, beispielsweise, indem man den Widerstand zwischen oder neben Filterspulen eines eingeschalteten Radios hält und auf resultierende Tonbeeinflussungen achtet?
Hans_L
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von Hans_L »

@all
Danke für die Tips,
mir geht es hauptsächlich um das Verhalten im Schadensfall, manche behaupten, Metallfilmwiderstände würden dabei niederohmig werden.
Das könnte ich nicht gebrauchen, die größere Toleranz und das höhere Eigenrauschen der Kohleschicht würden mich nicht stören.
Vielleicht mal einen Belastungstest (Überlastungstest) machen, um zu sehen, ob das wirklich so ist.
Gruß
Hans
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weiser_uhu
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von weiser_uhu »

Hallo Hans,
wenn es nur um den "Schadensfall" geht, dann würde ich hemmungslos "Überdimensionieren", da kann dann doch nichts passieren. Eventuell kann man noch andere Sollbruchstellen einbauen um Schaden abzuwenden.

Aber auch das mit dem "niederohmigwerden" sehe ich skeptisch, es brennt ja dann die Metallschicht weg. Darunter ist Porzellan. Ich glaub, alle Widerstände werden bei Überlastung hochohmig. - Ist aber nur ne Vermutung.

Grüße
-charlie-
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von BugleBoy »

Hallo Alle

Ich kann betätigt dass Metallschicht/Metalloxid-Widerstand beim extreme überlastung zuerst niedirgohmig dann hochohmig. Beim Kohlenschichtwiderstand wird der hochohmig.

Das alles weiss ich, weil ich damals auf Ausbildung nicht besser zu tun haben :lol:
Am liebsten spiele ich mit 100Ohm metallschicht ins 3~Steckdose und greller Blitz (nicht nachmachen), ist aber lang her.

Grüss
Matt
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von Martin »

Hans_L hat geschrieben:btw. unterscheiden sich Metalloxide dann wieder irgendwie?
ich erlaub mir das mal zu beantworten :wink:

Metallfilmwiderstände erzeugen deutlich weniger Eigenrauschen als solche aus Kohle.
Aus diesem Grunde sind sie in der Mess- und in der Audiotechnik stets vorzuziehen,
in der Kleinstsignalelektronik (zB RIAA Entzerrer für Plattenspieler, MIkrofonvorstufen etc.) sind sie Pflicht. Je höher der Signalpegel in der Schaltung ist desto unkritischer wird es.
Ebenso haben sie eine geringere Temperaturdrift, das wurde schon erwähnt.

lG Martin
daramaz
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Re: Metallfilmwiderstände

Beitrag von daramaz »

Der Thread ist nicht mehr ganz neu, aber für einige vielleicht noch interresant - wie für mich, denn ich hatte genau die gleiche Frage.
UHU erwähnte den unterschiedlichen Temperaturkoeffizienten. Ich habs probiert und in der Tat: Einfach Widerstand messen, Feuerzeug drunter halten(vorsichtig). Beim einem Kohlewiderstand verringert sich der Widerstand sofort deutlich im Prozentbereich. Ein Metallfilm erhöht seinen Widerstand ganz leicht (Promillebereich).
Ich hoffe, es hilft jemandem und Dank an UHU und Hans_L fürs Fragen.
Grüße
Maz