Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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GeorgK
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Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von GeorgK »

Die "alten Hasen" wissen es ja schon. Aber ab und an ist zu lesen, alles Mögliche getauscht, Spielt und gut. :|
Aber.....nicht mehr lange!. :x
Deshalb mache ich mal den Anfang mit einem kleinen Beitrag in der Hoffnung es kommt rege Beteiligung.

Anodenspannung zum Beispiel an der ersten Zf (Verstärkerröhre) Messen, kann eine EF85. sein.
Es liegt eine viel zu hohe Spannung an. Ein angenommener Vorwiderstand zur Anode etwa 3 Kilo Ohm hat aber äußerlich schon etwas gelitten.
An den beiden Enden des Widerstandes sind die gleichen Spannungen zu messen. Also: es fließt nix. Die Röhre wird geheizt, davon gehen wir mal aus.
Fazit: Röhrendefekt. An zwei Widerständen im Anodenstromkreis ist das ganze "Dilemma" auszumachen. Also Röhre Tauschen, natürlich auch
besagte Widerstände.
Messen an ALLEN weiteren Röhren,( Pin1,pin2,pin3 usw.) Notieren der Werte, in der Tabelle im Schaltplan vergleichen. Unser Nordmender (Claus) hatte mir schon aufgrund einer oder zwei zweifelhafter Röhrenwerte die Ferndiagnose gestellt, und der Patient wurde Erfolgreich "dauerhaft" Repariert.
Zuletzt geändert von GeorgK am Fr Mai 17, 2013 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

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uhu
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von uhu »

Hallo,
ich erkenne in der Beschreibung jetzt das vollständige Fehlerbild nicht ganz: Warum würde bei Nur-Röhrentausch (zwangsläufig) das Problem wieder auftreten?

Uebrigenfalls spricht er mir da ganz aus der Seele. Einfach prophylaktisch alte und oft noch gute Teile gegen neue und manchmal auch schlechtere Teile zu tauschen, führt zwar meist auch zum Ziel einer funktionierenden Gerätschaft, aber erst das Erkennen eines detaillierten Problemes und seiner Auswirkungen lässt mich einen Deckel zufrieden wieder montieren.
Leider ist bei neueren Apparaten mangels Schema nurmehr und nicht mal immer das Nachbauen einer vorgefundenen Bauteil-Anordnung möglich...
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GeorgK
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von GeorgK »

uhu hat geschrieben:Hallo,
ich erkenne in der Beschreibung jetzt das vollständige Fehlerbild nicht ganz: Warum würde bei Nur-Röhrentausch (zwangsläufig) das Problem wieder auftreten?

Uebrigenfalls spricht er mir da ganz aus der Seele. Einfach prophylaktisch alte und oft noch gute Teile gegen neue und manchmal auch schlechtere Teile zu tauschen, führt zwar meist auch zum Ziel einer funktionierenden Gerätschaft, aber erst das Erkennen eines detaillierten Problemes und seiner Auswirkungen lässt mich einen Deckel zufrieden wieder montieren.
Leider ist bei neueren Apparaten mangels Schema nurmehr und nicht mal immer das Nachbauen einer vorgefundenen Bauteil-Anordnung möglich...
War miss(t)verständlich ausgedrückt...Editiert.
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Radiomann
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Radiomann »

uhu hat geschrieben: Uebrigenfalls spricht er mir da ganz aus der Seele. Einfach prophylaktisch alte und oft noch gute Teile gegen neue und manchmal auch schlechtere Teile zu tauschen, führt zwar meist auch zum Ziel einer funktionierenden Gerätschaft, aber erst das Erkennen eines detaillierten Problemes und seiner Auswirkungen lässt mich einen Deckel zufrieden wieder montieren.
Schön, diese Sichtweise wieder einmal zu lesen. :lol:

Mittlerweile entsteht in den entsprechenden Fachforen der Eindruck, durch eine geeignete "Kur" (Kondensatork., mittlerweile auch schon Elkok. und sogar Widerstandskur) ließe sich nahezu jedes Gerät reparieren, ungeachtet des tatsächlichen Fehlers.

Zwar bildet die Betriebssicherheit - erst recht bei Veräußerung des Gerätes - einen entscheidenden Punkt bei der Instandsetzung, gleichwohl sollte der Anspruch der gezielten Fehlersuche nicht vollends unter den Tisch fallen. Gerade dadurch wird das Verständnis für die Schaltungstechnik gefördert.

Und wenn sich Bauteile bei de Überprüfung als einwandfrei herausstellen, so käme ich nicht im Traum auf die Idee, diese prophylaktisch zu tauschen. Unser Mitglied DC1MF lieferte dazu vor längerer Zeit Messreihen an Kondensatoren, die zu Optimismus Anlass gaben.

Aber diese Diskussion geistert schon seit Jahren durch die Foren und jeder soll vorgehen, wie es ihn glücklich macht - suum cuique.
Franz

Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Franz »

Grau ist alle Theorie,
ich habe gerade eine schwierige Fehlersuche hinter mir NORA Menuett: Sieb- u.Ladeelko u. konsequenterweise Gleichrichter def.
Doppelelkobecher neu gefüllt, Gleichrichtergehäuse mit IN4007 gefüllt. Spannung durch zus 180 Ohm angepasst. Röhren ECH81 verbraucht und EABC81 MW Diode null Emission. erneuert. Spielt auf UKW. MW alles tot. Drahtbruch an Ferritant. MW Oscillator schwingt. EABC Lager Bestand durch neue gekaufte Rö. ergänzt. Dabei die neu im Radio inst. Rö. nochmals zum Vergleich gemessen und: AM Diode auch wieder null Emission. Alle im AM Demodulationskreis befindlichen Widerstände weichen wesentlich nach oben ab, z.B statt 400 800 k. Überhaupt alle im Radio befindlichen Widerstände neigen zu höheren Werten. Kondensatoren, so weit sichtbar, sind alles Styroflex Typen und gemessenerweise i.O. Widerstände im Kreis Demodulationskreis erneuert, Rö erneuert und MW tot, Rö. wieder hin, Da die Messerei schwierig ist, 2. Kombibandfilterhaube entfernt und jetzt Ursache durch messen gefunden : ein durchschlagender 50pF Styroflex, der unsichtbar unter dem rückwärtigen Tonblende Poti verborgen ist. Dieser hatte die Dioden der enzelnen Rö. sofort beim Einschalten gehimmelt. Jetzt sind meine Bestände zu Ende und ich warte auf Ersatz.
Diesen Fehler hätte man durch Kuren nicht finden können da der Krüppel völlig unsichtbar angeordnet war und man klugerweise schon mal zwischendurch testweise einschaltet .
Grüsse Franz
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Wheely
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Wheely »

Nach der Radikalkur bei der Schwarzwaldtruhe bin ich auch sensibler geworden und messe nun ganz gern, bevor ich den einen oder anderen Kondensator erneuere. Haben bei dem Grundig 2012 einige ihre Teerfüllung im Chassis entsorgt, bedeutet es nicht, das der eine oder andere Elko oder Kondensator auch automatisch Müll ist. Und dennoch bin ich reingefallen - da hat mich ein Drahtwiderstand zum Narren gehalten. Je nach Wärmeentwicklung schwankt sein Wert zwischen 1,5 K Ohm und 2,2 K Ohm, Normal ist 1,3 K Ohm. Äußerlich ist dem Burschen das nicht anzusehen. Nur durch messen habe ich den Fehler entdeckt. Ist mir eine Lehre, die Drahtwiderstände auch zu kontrollieren.
Fazit: bei der Siemens H42 Schatulle werde ich erstmal nur die äußerlich zweifelhaften Kondensatoren tauschen. Der Rest bleibt drin, natürlich nach Kontrolle, auch wenn es etwas mehr Arbeit macht.

Radiogrüße :hello:
Hans Detlef
Franz

Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Franz »

Hallo
Nachtrag: ich habe spasshalber den NORA mit der besten der zerschossenen EABC bestückt, (AM Diode auf dem RPG nur noch 1-2 mA ) und er spielt selbst damit noch ganz ordentlich auf MW. Damit ist die Sache zunächst bis auf das Eintreffen neuer Röhren abgeschlossen.
Grüsse Franz
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Blue Fox »

Hallöle,

ich habe mir das Prüfen und Verstehen der Schaltung zur Hauptaufgabe gemacht, als ich letztlich einen Röhren-Amp von Pioneer für einen Bekannten reparieren durfte. Der linke Kanal war wesentlich leiser als der rechte.

Wenn ich allerdings vorher gewusst hätte, welch übertriebene Klangregelung der hat (Tiefen und Höhen für die Stereokanäle getrennt regelbar, Loudness, Hi- und Lo-Pass), hätte ich mir das lieber erspart. :roll: Entsprechend viele Teile und Leitungen sind in dem Gerät verlötet (wer mal schauen möchte, hier der Schaltplan: http://www.manfredruf.de/diagrams/pioneer_sm83_sch.jpg).

Ich bin dann vom Signaleingang bis zu den Endstufen alles mal durchgegangen. Es hat schon ein paar Stunden gebraucht, bis ich die Fehler gefunden hatte:

Zwei Widerstände gegen Masse waren hochohmig geworden, und ein Elko gegen Masse sowie ein Koppel-C hinüber. Das Austauschen der Teile war dann Minutensache. Anschließend lief das Teil wieder zufriedenstellend, und alle Messwerte stimmten wieder.

Nur der Sicherheit halber habe ich noch die Koppel-C´s ausgetauscht, Die waren ja nun schließlich auch schon 45 Jahre alt. Wer weiß, wie lange die noch die Hochspannung von den folgenden Gittern fernhalten können.

Nach Absprache mit meinem Bekannten habe ich´s dabei gelassen, zumal die Klangregelung noch wundervoll arbeitet, und Höhen sowie Tiefen noch bestens wiedergegeben werden. Und das auch über meine billigen 70er-Jahre Kompaktanlagen-Lautsprecher, die ich zum Testen angeschlossen hatte. :wink:

Fazit:
Der glückliche Besitzer ist über das Ergebnis begeistert, und ich habe wieder einiges dazugelernt.

Gruß,

Volker
Die Kinder von heute sind Tyrannen! Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.
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Das halbe Leben besteht aus Warten. In der anderen Hälfte versucht man sich zu erinnern, worauf.
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Wheely
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Wheely »

Nun muß ich mich leider noch mal zu den Kondensatorkuren äußern. Nachdem ich mir nun die Arbeit mache und die Kondensatoren auch prüfe, bin ich bei einem weiteren Grundig 2012 eines besseren belehrt worden. Dort war nur Schrott! 24 Kondensatoren habe ich getauscht. Zum Teil verbaut und verdeckt durch Platinen und Widerstände.
Fazit: Grundig Radios bekommen nur noch Komplett-Kuren :super: , das Messen ergibt bei den braunen und schwarzen Frakos keinen Sinn. Und auch bei denen wo Ero drauf steht, ist meist nur Error vorprogrammiert 8_)

Radiogrüße :hello:
Hans Detlef
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Elko
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Elko »

Ich denke, die Wahrheit liegt hier in der Mitte!

Genauso, wie Georg hat auch Hans Detlef Recht.
Wenn ich ein Chassis das erste mal sehe, aus dem mir Teerbomben oder Wima Bonbons entgegengrinsen, dann gibt`s nicht viel zu überlegen. Keramik-Röhrchen oder Styroflex bleiben so lange unberührt, bis die nun folgenden Spannungs- und Strommessungen einen Verdacht begründen.
Und wenn ich einen Widerstand finde, dem es schon mal zu warm wurde - dann suche ich natürlich in seinem Umkreis nach dem Täter, der für seinen Hitzetod verantwortlich war.

Ich vermute mal, dass jeder sein Strickmuster hat, das sich im Lauf der Zeit durch die eine oder andere gemachte Erfahrung ergeben hat.

In diesem Sinne :hello:
noli turbare circulos meos

Mit Röhrengruß
Martin
Ralf
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Ralf »

Radiomann hat geschrieben:Mittlerweile entsteht in den entsprechenden Fachforen der Eindruck, durch eine geeignete "Kur" (Kondensatork., mittlerweile auch schon Elkok. und sogar Widerstandskur) ließe sich nahezu jedes Gerät reparieren, ungeachtet des tatsächlichen Fehlers.

Zwar bildet die Betriebssicherheit - erst recht bei Veräußerung des Gerätes - einen entscheidenden Punkt bei der Instandsetzung, gleichwohl sollte der Anspruch der gezielten Fehlersuche nicht vollends unter den Tisch fallen. Gerade dadurch wird das Verständnis für die Schaltungstechnik gefördert.
Von diesen planlosen Bauteilschlachten die in der Regel veranstaltet werden halte ich überhaupt nichts. Das zeigt eigentlich nur, das derjenige von der Materie überhaupt keine Ahnung hat und nur irgendwie versucht ein Gerät zurecht zu flicken. Fruchtet solch eine Bauteil-Kur nicht, so ist meist hängen im Schacht. Für mich hat so etwas nichts mit einer Reparatur und schon gar nichts mit einer Restauration zu tun.

Das ein Kondensator mit Papier als Isolator einen gewissen Leckstrom hat, das ist ganz normal.
Die Frage ist eigentlich nur, welchen Leckstrom man noch tolerieren möchte?
Ich persönlich halte den Wirbel, der um diese Kondensatoren getrieben wird, für maßlos übertrieben.

Wer auf Betriebssicherheit wert legt, der sollte sich zuerst einmal den Netztrafo an schauen.
Ist ein Jahrzehnte alter Trafo, bei dem der Isolierlack vom Wickeldraht schon ab bröselt, überhaupt noch Betriebssicher?
Ich habe im letzten Jahr drei Trafos gewechselt, die aufgrund von Windungsschlüssen heiß wurden und an zu schmoren fingen. Ich hatte eigentlich auf defekte Kondensatoren als Ursache gehofft, aber dem war leider nicht so.

:roll:
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power-dodge
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von power-dodge »

Hallo,

wenn ein Netztrafo noch ok ist kann man diesen Fehler vorbeugen?
Was für Trafos haben Sie dann eingebaut?

Gruß
Mit freundlichen Grüßen

Alexander
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Wheely
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von Wheely »

@ Ralf
Ich war auch immer der Meinung, das mit den Radikalkuren letztendlich Ruhe in der Röhrenwelt des Empfängers eintritt. Die Funktion im Dauerbetrieb, sowie die letzte Kontrolle von Spannungen bestätigten die Entscheidung, die zum Kompletten Austausch der Kondensatoren führte.

Bei der von mir aufgeführten Grundig Radikalkur haben die Kondensatoren zum Teil 50 - 70 % veränderte Werte. Auch bei der jetzigen Siemens H 42 Restauration bin ich auch schon wieder auf einige vorab zu früh gelobte Siemens Kondensatoren reingefallen. Obwohl die Probemessungen Anfangs gut waren , so veränderten sich die Werte rapide im laufe des Betriebs, so das auch hier die Toleranzen um fast 40 % überschritten wurden. Nun hab ich das auch überdacht und bereits 9 Stück verabschiedet. Der Austausch machte sich sofort mit zum Teil hervoragender Tonwiedergabe und auch Klang bemerkbar. Nun muckt der Ratiolelko auch und bescherrt mir Aufmerksamkeit. Vermutlich greift da doch eins ins andere und je mehr man austauscht, um so mehr bekommen andere Bauteile mit den nun konstanten Werten Probleme.

Selbst ein Erofol II von der Siemens Schatulle hat Probleme mit der Funktion. Das machte sich im L M K Bereich bemerkbar, der im laufe des Betriebs völlig ausfiel. So Richtig will dieser Bereich immer noch nicht arbeiten, so das hier noch etwas Arbeit wartet. Vielleicht hat dazu jemand eine Idee, wo man noch suchen kann.

Radiogrüße :hello:
Hans Detlef
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Ich hab auch früher alles getauscht, alle Kondenser, Widerstände, Becherelko etc.
Seit ich Kondensatoren bis 100uF messen kann werden auch nur noch die gewechselt, welche Schrott sind.
Teilweise mach ich auch einige übertriebene Wechsel rückgängig, Becherelko oder Bechergleichrichter wieder rein, wo ich nen passenden hab, das sieht auch von der Optik schon besser aus.
Wenn alle Spannungen stimmen und alles läuft wie's soll ist es wirklich Blödsinn, radikal alles zu tauschen.
Letzte Woche bekam ich nen Blaupunkt Stockholm von 1962 rein, ausser dem Gleichrichter, der nen Kurzen hatte brauchte ich nur eine Teerbombe wechseln, die auch nur für den Stat. Hochton zuständig war und 100% über Nennwert hatte
Alle anderen haben Topwerte, nur den Ratioelko hab ich prophilaktisch gewechselt, weil er (hatte nur 3 statt 2 uF aber war an der Vorderseite schon leicht verquollen)
Das Teil spielt und empfängt gut, hatte nur noch ne Kalte Lötstellefür die Leitung der Heizspannung für die EM und der Skalenbirnen ( die wie so oft beide durch waren), und ein neues Skalenseil für AM war fällig, weil mal ein Superprofi ein gerissenes Seil falschrum aufgelegt hatte, das auch noch zu kurz war, die Skala lief rückwärts :D
Diese rein nötigen Reparaturen reichten völlig aus, um das Gerät sauber in Schuss zu bringen
Abgesehen davon, daß er sehr Baßstark ist klingt er unverzerrt und empfängt sauber auf allen Wellen
und hat schon seinen Ehrenplatz in der Gallerie bekommen :)
Stockholm1.JPG
Gruss
Andi
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Was kann schöner sein auf Erden als von Röhren beschallt zu werden
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All that we see or seem is but a dream within a dream? E.A.Poe
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radiobastler
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Re: Nicht nur Austauschen auch Prüfen

Beitrag von radiobastler »

Ich wechsel alle "schlechte" Kondensatoren, aber wenn das Radio nicht funktioniert, was ja heufiger vor kommt, suche ich erst den Fehler. Wenn das Radio dann wieder läuft, kommt die Kondensatorkur.
Gruß Stephan

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