Was ist ein Spannungsschreiber ?

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Kurzwelle25
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Was ist ein Spannungsschreiber ?

Beitrag von Kurzwelle25 »

Hallo,

habe hier in einer alten Holzkiste einen Spannungsschreiber entdeckt...
Sieht aus wie ein Spannungsmesswerk welches mit einer Papierrolle versehen ist.
Sehr schwer das ganze...
Wozu wurde so etwas verwendet ?

http://www.bilder-hochladen.net/files/i ... 9-jpg.html]Bild[/url] 

Viele Grüße
Martin
Fernmelder
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Re: Was ist ein Spannungsschreiber ?

Beitrag von Fernmelder »

Moin Martin,

so ein Messwerk wurde verwendet um Spannungsschwankungen über längere Zeiträume zu messen.

Wurde z.B. in Schaltschränken zu Versorgung von Maschinen verwendet. Dann konnte man halt festellen wann es Spannungsspitzen gab oder halt Einbrüche.

Ich würde das Teil mal anklemmen und du wirst dich wundern wie über Mittag die Spannung ein wenig schwankt weil die E-Herde fast überall an sind :hello:

Bei meinem Opa wurden in den 60ern solche Messungen zu Hause gemacht da ständig seine Geräte (TV & Radio) defekt gingen.

Festgestellt wurde das sie Spannung zwischen 170-250V schwankte. Fehlerrsache war damals ein defektes Trafohäusschen.

Genau mit so einem Teil wurde dort gemessen :hello:
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
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Kurzwelle25
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Re: Was ist ein Spannungsschreiber ?

Beitrag von Kurzwelle25 »

Hi,

vielen Dank für die Info :-)
Habe davon 2 Stück die ich gern abgeben würde...
Stehen mir nur im Weg rum und zum wegwerfen zu schade oder ?
Ausprobieren ist schwierig da man ja irgendwie das Papier einfädeln muss ?

Viele Grüße
Martin
Gery
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Re: Was ist ein Spannungsschreiber ?

Beitrag von Gery »

Hallo,
das erinnert mich an die Messtafelwand in der BASF. Da waren als ich dort angefangen habe, ca. 200 von den Schreibern in der Wand eingebaut. Papierrollentauschen, Tintenpatronen und Schreibspitzen ersetzen lagen da an der Tagesordnung. Sehr oft waren die Tintenleitungen verstopft, so musste man die Schreibspitze entfernen. Mit einem Gummibällchen Luft ins System pumpen bis die Tinte vorne am Schreibspitzenhalter raus getropft ist. Farbige Finger waren da schon vorprogrammiert.
Die vollen Rollen wurden archiviert, damit man uns Anlagenfahrern noch lange Zeit irgend welche Fehlentscheidungen nachweisen konnte.
Die alten Anlagenfahrern erzählten immer von Kaugummijustierung, wenn etwas nicht rund lief wurde der Schreibzeiger einfach festgepappt :lol:
Das allerdings sieht man trotzdem, weil damit auch die Abweichungen nicht mehr aufgezeichnet wurden.
Die Betriebsleiter, vom Rang immer ein Dr. der Chemie hatten da immer einen Lieblingsschreiber. Der Schreiber der den CO² und Ammoniakeingang anzeigten. Damit sah man schnell wie viel die jeweilige Anlage produzierte.
Dieses System wurde dann erst 2005, ja richtig gehört erst 2005 langsam auf Prozessleitsystem umgestellt. Die 1968 gebaute Harnstofffabrik war und ist immer noch ein Museum sondergleichen. Im PLS konnte man schließlich sehr schnell die Zeitachse verändern und sich den Trend anschauen.
Im Steamcracker hatten die Jungs immerhin einen Endlosdrucker auf dem die Fehlermeldungen schwarz auf weiß in Klartext protokolliert wurde. Einer steht in der Messwarte und einer beim Schichtmeister. Der jetzt noch glaubt die BASF wäre ein high Tech Unternehmen :lol: