Chassis waschen - erster Misserfolg

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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achim1
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Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von achim1 »

So, nun hat es mich erwischt. Nach vielen erfolgreichen Wäschen der erste Misserfolg.
Ein Grundig Typ 90U ist nach der Wäsche in der SpüMa und 20h Trocknung bei 60° auf Kurzschluss.
Also doch nicht völlig narrensicher die Methode. Woran es liegt weiss ich noch nicht.

Das Radio funktionierte vor der Wäsche tadellos. Bei ersten Einschalten nach der Wäsche funktionierte es auch, allerdings waren bei abgedrehtem Lautstärkeregler leichte Geräusche aus dem Lautsprecher zu vernehmen. Dann folgten Zischgeräusche (nicht aus dem Lautsprecher) die ich nicht lokalisieren konnte, und anschließend flog die Sicherung. Ich vermute mal, der Trafo oder der Übertrager hat sich verabschiedet.

Von daher bin ich jetzt erst mal vorsichtig was das Waschen angeht.
Versuche mit Bremsenreinigern scheiterten allesamt an völlig unzureichenden Ergebnissen. Das gleiche gilt für die Elektronikreiniger. Scheint eh dieselbe Brühe zu sein.

Der Königsweg zum blitzsauberen Chassis ist wohl noch nicht gefunden.....

Gruß,
Achim
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Oldradio
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Na ich hätte den Trafo und Übertrager ja ausgebaut,das Zischen deutet aber vielleicht auch auf einen Kondensator hin.
Ich Klebe den Übertrager und Trafo immer ab und wasche es per Hand in der Dusche vorher mit Bref Powerreiniger einsprühen das löst den Dreck.
Gruß Helmut
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von rettigsmerb »

Zischgeräusche, Sicherung ausgelöst... - ohohhh, das hört sich nicht gut an. Hier wird vermutlich der Netztrafo in die ewigen Jagtgründe gegangen sein. Schade... :roll:
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paulchen
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von paulchen »

Dabei steht doch noch überall dick und fett, daß AÜ und NT vorher unbedingt runter müssen. Ebenso eventuelle Drosseln.
So es bisher gut gegangen ist war das einfach nur Glück.
Ich bin dann mal ganz böse und gehässig :evil: : Selber schuld.

paulchen
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von Manu »

Mahlzeit..
da kann ich Paulchen nur zustimmen.
Es wird überall beschrieben, das sämtliche Trafos vorher abgebaut werden müssen, da diese sich vollsaugen und danach Kurzschlüsse machen.
Grüße Manu
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von Otto »

Paulchen hat es wie immer auf den Punkt gebracht. Was lernen wir daraus? ein Radio, dass nur durch eine maschinelle Reinigung gesäubert werden kann, sollte man überhaupt nicht in die Hand nehmen.
Aber immerhin Glück im Unglück, dass es sich nicht um ein erhaltenswertes Gerät handelt.

Freundliche Grüße Otto
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von Schumi »

achim1 hat geschrieben:...und 20h Trocknung bei 60°
20 Stunden ? Bei mir werden alle Chassis nach der Wäsche (nicht in der Spülmaschine) mit dem Fön vorgetrocknet, stehen dann 1-2 Wochen auf der Heizung und danach noch 4-6 Wochen in irgendeiner warmen Ecke :roll:
Gruß
Schumi

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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von Gery »

Ein Radio als solches, ist halt nicht Spülmaschinenfest :lol:
Spezielle Tabs extra für Radiochassis werden noch entwickelt :mrgreen:
Ich halte von der Maschinen - Methode nichts, den auch die Spulen der Filter müssten raus.
Meine Frau hält da übrigens auch nichts davon :lol:

:hello:
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Radiomann
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von Radiomann »

Ich halte von der Maschinen - Methode nichts, den auch die Spulen der Filter müssten raus.
Und die Mehrheit hält vermutlich ebenfalls nichts davon, siehe Beiträge in Nachbarforen.
Das vorliegende Ergebnis bestätigt letztlich auch den Herstellerhinweis: Vor Nässe schützen. q.e.d.
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von 2_Stroker »

Du hast das ganze Chassis mitsamt Bauteilen in der SpüMa gewaschen?! :haeh:

Ich will ja grundsätzlich keinem zu nahe treten aber.... wieso tut man so etwas?

Trockne Trafo und AÜ vielleicht nochmals mit einem Fön, den Rest wenns geht auch noch, vielleicht kommt das Radio ja wieder.

Gruss
achim1
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von achim1 »

So unüberlegt wie das vielleicht erscheinen mag, ist das nicht geschehen. Es war mir klar, dass nun alle auf mich eindreschen.. :D
Natürlich habt ihr im Grunde recht, dass Wasser und Strom nicht zusammengehen.
Aber - es hat bislang bei 15 Philettas und drei Elektras tadellos funktioniert - mit eingebauten Trafos und AÜs.
Es steht also 18:1, eigentlich kein schlechtes Ergebnis, oder?

Und natürlich hatte ich im Vorfeld ausgiebige Versuche unternommen. Getrocknet wurde nicht einfach Pi x Daumen.
Der Verdunstungsgrad in Abhängigkeit von Temperatur und Spaltbreite wurde zuvor untersucht. Daraus ergab sich eine zwingende Trockentemperatur von mind. 60°, darunter tut sich kaum etwas. Fön und auf die Heizung stellen kann man vergessen. Ohne Trafos mag das klappen, aber ich wollte ja untersuchen, ob es auch mit montierten Trafos funktioniert.

Grundsätzlich werden die Trafos bei 15h Trocknung bei einer Temperatur von 60° wieder trocken.
Auch möglich, dass der Trafo in dem Fall durch die Trockentemperatur einen Schluss bekommen hat. Bei dem Radio waren alle Kondis schon mal getauscht worden und waren wieder defekt. Ungewöhnlich eigentlich. Ich kenne die Vorgeschichte des Radios nicht.

Ich werde an der Sache dranbleiben und den Trafo in der Uni in den Vakuumtrockenschrank geben. Da kann ich die Gesamtfeuchtigkeitsmenge ermitteln die evtl. im Trafo dringeblieben ist.

Prinzipiell sollte die Maschinenreinigung funktionieren wenn sichergestellt ist, dass alles Wasser wieder raus ist.

Wie gesagt, war das der erste Fehlschlag und vom Reinigungsergebnis her ist die Wäsche ohne Alternative.
Aber natürlich wäre mir eine wasserfreie Methode auch lieber, aber da scheint es nichts zu geben.

Sollte tatsächlich noch Wasser im Trafo verblieben sein, dann muss er halt künftig ausgebaut werden.

Als ich begonnen hatte, mit der Wäsche zu liebäugeln, da war mein erster Gedanke auch, dass die Filter Probleme bereiten würden. Das Wachs der Filter schmilzt aber erst oberhalb von 80°. Die Filter haben bislang auch keinerlei Probleme bereitet.

Meine Hauptfrage wäre momentan, ob Temperaturen zwischen 60 und 70° über mehrere Stunden irgendwelchen Bauteilen gefährlich werden können. Wenn das so sein sollte, dann kann man die Wäsche vergessen, denn darunter ist ein effektive Trocknung nicht möglich.

Vielleicht erscheint es euch lächerlich, aber die Reinigung der Chassis ist mein größtes Problem. Ich bin da sehr penibel und will es nun mal absolut sauber und geruchsneutral. Mit Pinsel und Wattestäbchen ist das nicht zu erreichen.
Es haben sich zum Glück genügend Schrottchassis angesammelt für weitere Versuche.

Gruß,
Achim
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von olli0371 »

Hallo Achim,

ich finde es gut, wenn jemand von Misserfolgen berichtet. Das tut manch einer sicherlich im stillen Kämmerlein :mrgreen:
Aber das gehört zur Realität auch dazu - 1000 mal berührt 1000 mal ist nix passiert.....

Gruß
Oliver

(Der ein Chassis auch nicht waschen würde )
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Christoph
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von Christoph »

achim1 hat geschrieben:
Ich werde an der Sache dranbleiben und den Trafo in der Uni in den Vakuumtrockenschrank geben. Da kann ich die Gesamtfeuchtigkeitsmenge ermitteln die evtl. im Trafo dringeblieben ist.
Das Ergebniss wäre in der Tat mal sehr interessant. Dann hätten die ganzen Vermutungen, ob man einen Trafo nach "Nassreinigung" wieder trocken bekommt endlich mal ein Ende.

Wurden bei dem Radio die Kondensatoren getauscht/geprüft? Wenn ja vor oder nach dem "spülen"? Welche Typen sind da verbaut? Nicht das sich da einer verabschiedet hat.
Wichtig wäre wohl erstmal noch den tatsächlichen Fehler zu finden.
Grüße
Christoph
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von klausw »

Auch ich finde es gut, wenn über Ergebnisse berichtet wird, insbesondere dann, wenn etwas nicht geklappt hat. Das hilft anderen, dazuzulernen.

Was die Spülmaschinenwaschmethode, oder meinetwegen: die Chassisgesamtwaschmethode in der Wanne, anbelangt:

Ich will hier nun weder irgendjemandem etwas aus- noch einreden, und dass AÜ und NT und Drosseln vorher entfernt werden, wurde bereits behandelt, daher gehe ich darauf nicht ein,
aber, meine Skepsis in Frageform wie folgt artikulieren:

Soll das "Fluten" den Spulen wirklich guttun? Nicht alle Spulen sind in Wachs vergossen, der Kleber der Spulenlagen (Kreuzwickelspulen, insbesondere in den Bandfiltern) nach über 50 Jahren oft alles andere als fest.
Welche Schäden Feuchtigkeit selbst in den unteren Spulenlagen einer Kreuzwickelspule mit all ihren feinsten seidenumsponnenen CuL-Drähtchen anrichtet, weiß der, der schon viele Vorkriegsgeräte in Händen hatte (Stichwort: Minderung der Spulengüte durch Abrotten einzelner Drähtchen).

Natürlich lässt sich einwenden, dass diese Geräte womöglich über längere Zeit einer anhaltenden, hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt waren.
Aber, sind eingedrungene Flüssigkeitsreste nach der Badewannen- oder Spülmaschinenreinigung aus den inneren Spulenwicklungen auch wirklich, selbst nach tagelangem "Trockenprozess", eliminiert? Immerhin ist das Wasser hier ja massiv eingedrungen, da der Bandfilterbecher gewässert wurde, mit Zusatz von Reinigungsmitteln.


Oder müssen zu dieser Form der Chassisreinigung auch jedwede Spulen entfernt werden? Dann nehme ich meine Skepsis zurück; allerdings würde ich dann sagen, dass mir der Zeitaufwand deutlich zu hoch würde.

Wie gesagt, ich möchte hier wirklich nicht "spalten", sondern in der Materie dazulernen. Ich hoffe, das wurde so verstanden.

Gruß
k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
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Re: Chassis waschen - erster Misserfolg

Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
das klinisch Reinwaschen von Chassis ist doch wirklich Unsinn. Die Geräte sind über 50 Jahre alt, wen stört da ein bißchen Schmutz auf dem Blech ? Ich fege nur einmal trocken durch mit dem Pinsel und gut ist es. Die Tastensätze können manchmal eine Reinigung vertragen mit Reinigerspray (kein Kontakt 60 !!) damit die Funktion verbessert wird, an Potis kann das auch nicht schaden, aber das muß dann reichen.
Der Einsatz von Wasser ist mir zu riskant, da es nicht immer sicher ist das es wieder vollständig trocknet in kurzer Zeit und keine Korrosion hinterläßt...
Bei Spulensätzen kann es leicht sein das diese durch solche Behandlung nicht unbedingt besser werden.

Gruß
Roland