In einem meiner Geräte finden sich zwei dieser damals neuartigen, offenen Drehkondensatoren, die zwischen ihren Pertinaxplatten mehrere dünne Kupferfolien besitzen. Diese bilden die Kondensatorflächen und sind von dünnen Kunststoffscheiben getrennt, die über die Drehachse verschoben werden können. Das ganze ist nicht gekapselt, daher dringt über die Jahre alles Mögliche ein.
Ich habe die Drehkos großzügig mit Kontakt WL gereinigt bis sie nicht mehr hörbar (im Lautsprecher) kratzen. Dafür lassen sie sich nun etwas kratziger (vom Gefühl her) drehen. Sollte ich sie Ölen (z.B. mit WD40) oder lieber "clean" und kratzig halten? Beide Bauteile sind durch Spulen DC-mäßig kurzgeschlossen.
die eigentlichen Platten, und die Folien müssen trocken sein, und bleiben. Sollte Flüssigkeit, egal was, zwischen Platten und Folien gekommen sein, passiert folgendes:
- irgendwann geht das Ganze schwer, wird dann zuviel Kraft angewendet, verknicken oder zerreissen die Folien > Totalschaden
- bis dahin sind die elektrischen Werte ( Kapazität, Güte, (Verlustwiderstand ) ) verändert, was die Empfangsqualität beeinflussen kann.
Üblicherweise, zumindest was ich dahingehend bisher hatte, lassen sich diese Dinger nicht zerlegen, weil die Isolierfolien als runde Scheiben auf die Achse gesteckt sind, und die Rotorsegmente auf die Welle gepresst sind.
VG Henning
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
Etliche dieser Drehkos lassen sich zerlegen, da die Elemente (Statorpaket) oft "hälftig" angeordnet sind. Kommt auf die Bauform an, ich habe schon einige zerlegt und wieder zusammengebaut. Zu unterscheiden sind hier auch die Differentialkondensatoren von den nur einseitig kapazitätaufbauenden Typen.
Und damit sind wir beim Punkt:
Dazu müssen die Nieten aufgebohrt werden, das Ganze zu zerlegen ist eine Fieselarbeit, die nicht immer von Erfolg gekrönt ist, da sich oft schon Beschädigungen in Form von Löchern (Lochfraß) in den hauchdünnen Isolierfolien eingestellt haben.
Zerlegen sollte also die ultima ratio sein.
k.
k. steht für klaus
Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.(Friedrich II.)
Ich habe die Quetscher nun ausgebaut und intensiv in Isopropanol gebadet und dabei geschwenkt und verdreht. Das "Wasser" wurde dabei ganz schön dunkel... Es sind keine Kurzschlüsse zu messen, also lasse ich die Teile ganz. Dankeschön!
Neee, ist kein Quetscher. Wie beim Sprachgebrauch zu Sockel und Fassung ist auch die Falschbezeichnung von Drehkondensatoren mit festem Dielektrikum zum Teil auch schon in alter Fachliteratur, meist Radio- und Zubehörkatalogen, verankert.
Schöner und höflicher als K.B. kann man es eigentlich nicht erklären. http://www.radiomuseum.org/forum/quetscher.html
Hier noch ein Bild von einem Quetscher
Bild aus WIKIPEDIA
Na ja Reiner, wenn der Begriff schon 1935 falsch gedruckt und benutzt wurde (zumindest K:B: nach) so ist er für mich zumindest eingebürgert und jeder Techniker weiß auf Anhieb was gemeint ist. Auch von der Bauform her. Ob es K.B. nun stört oder nicht.
Der von Dir abgebildete ist für mich nun wieder ein Trimmer. Aber da gibt es bestimmt auch andere Definitionen.
Nix für ungut. Auch ich werde den Begriff weiter benutzen .