Aus fünf mach drei

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röhrenradiofreak
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Aus fünf mach drei

Beitrag von röhrenradiofreak »

Heute habe ich mir defekte LCD-Computermonitore angesehen, die sich mit der Zeit angesammelt haben. Es waren 5 Stück der verschiedensten Marken (Fujitsu-Siemens, Samsung, Medion, Hanns-G und Neso).

Bei zweien war das Signalboard defekt, bei einem das Panel gebrochen, bei einem hatte das Panel einen Flüssigkeitsschaden und bei einem die CCFL-Röhren verbraucht.

Netterweise gibt es nicht allzu viele Hersteller von LCD-Panels. Deshalb passte das Panel aus dem Samsung-Montor in den Fujitsu Siemens-Monitor und das Panel aus dem Medion-Monitor in den Neso-Monitor. Obwohl auch auf den Panels unterschiedliche Hersteller draufstehen, sind sie mechanisch und elektrisch kompatibel. Entweder sind sie in Wirklichkeit doch vom selben Hersteller, oder verschiedene Hersteller haben, unter jeweils eigener Typenbezeichnung, Panels gebaut, die austauschbar sind.

Demnächst werde ich versuchen, die CCFL-Röhren aus einem der defekten Panels in den Hanns G-Monitor einzubauen. Wenn die Länge passt, dürfte dieser dann auch wieder funktionieren.

Lutz
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xscotty1990
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Re: Aus fünf mach drei

Beitrag von xscotty1990 »

Gut so Lutz,

Contra Wegwerfgesellschaft :super:

Wundert mich nicht, dass das Display baugleich ist. Eigentlich kommt doch
alles vom gleichen Hersteller, ob Sony oder Funai...
Heute ist doch alles das gleiche.


Grüße
Marco
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röhrenradiofreak
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Re: Aus fünf mach drei

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ganz so ist es nicht. Es gibt mehrere große Hersteller von LCD-Panels. Bekannt sind mir: Panasonic, LG, Samsung, Sharp und Chi Mei. Womöglich gibt es noch ein paar mehr.

Das LCD-Panel mit integrierter Ansteuerelektronik ist eine Komponente, um die die Gerätehersteller ihr Gerät "drumherum" entwickeln. Wenn in einem bestimmten Gerät nur ein Panel eines bestimmten Herstellers verwendbar ist, ist der Gerätehersteller auf diesen festgelegt. Wenn mehrere kompatible Panels verschiedener Hersteller verfügbar sind, kann man nach Fertigentwicklung eines Gerätes oder sogar in der laufenden Serie den Zulieferer wechseln. Der Anstoß für die Entwicklung eines kompatiblen Panels kann vom Panelhersteller kommen, um so Marktanteile zu gewinnen, oder vom Gerätehersteller, um für Wettbewerb unter den Zulieferern zu sorgen.

Nun wechselt bei so einem Monitor keine Werkstatt das Panel, erst recht baut sie kein gebrauchtes aus einem Schlachtegerät ein. Das erinnert mich an den Tausch der Bildröhren bei Fernsehern.

Du hast schon Recht: das geht gegen die Wegwerfgesellschaft. Leider ist es nur ein winzig kleiner Schritt, denn die meisten Geräte werden heute nicht repariert. Ich freue mich jedoch, denn ich habe ein Erfolgserlebnis und habe etwa 100 € gespart, die ein neuer Monitor gekostet hätte.

Lutz
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xscotty1990
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Re: Aus fünf mach drei

Beitrag von xscotty1990 »

Klar, für eine Werkstatt lohnt sich dieser Tausch überhaupt nicht, jedoch für Privat kann man das natürlich machen. Ich finds auch immer gut, wenn man so ein Ding überhaupt noch repariert bekommt. Man denke nur an die kleinen SMD Bauteile die überall auf der Hauptplatine ihr unwesen treiben, doppelseitig bestückte Netzteilplatinen...

Eine Zeit lang konnte man die LCD Geräte relativ schnell und einfach reparieren, da flogen einem die kaputten Elkos schon entgegen,
danach hat es sich jedoch ein wenig verändert und die Fehler wurden "komplizierter".

Wie es sich bei den neueren LED Fernsehern verhält kann ich nicht sagen, hatte noch keinen auf dem Tisch.

Grüße

Marco
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Re: Aus fünf mach drei

Beitrag von Gery »

Huhu,
mein 19" Fujitsu-Siemens Ersatzmonitor hat zuletzt auch die Biege gemacht. Leider war das Gehäuse nicht verschraubt sondern geklebt. Ein öffnen ohne Gewalt unmöglich. ---> Tonne bzw. Wertstoffhof :-(
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röhrenradiofreak
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Re: Aus fünf mach drei

Beitrag von röhrenradiofreak »

Die Gehäuse von Geräten, die man vielleicht reparieren könnte, so zu verschließen, dass man sie nicht zerstörungsfrei öffnen kann, ist eine richtige Unsitte. Bei manchen Geräten, deren Reparatur nicht sinnvoll wäre, mag das aus Preisgründen Sinn machen. Völlig daneben ist es allerdings bei folgenden Geräten, die ich in den Fingern hatte:

Ein größerer Radiorecorder, bei dem die Antriebsriemen verschlissen waren.

Ein Steckernetzteil zu einer drahtlosen Mikrofonanlage, in dem eine (in einem Halter steckende) handelsübliche Glasrohrsicherung (5x20 mm) defekt war.

Ein Farbfernseh-Portable, Baujahr Ende der 70er Jahre (also noch richtig teuer, es hatte einen 4-stelligen DM-Betrag gekostet), bei dem nur die Horizontal-Ablenkfrequenz nachjustiert werden musste.

Ein Akku-Ladegerät der 100€-Klasse, bei dem sich einer der Federkontakte aus der Platine gelöst hatte. Bei diesem stand außerdem noch in der Bedienungsanleitung, dass ein beschädigtes Netzkabel nicht ausgetauscht werden könne und das Geräte in diesem Fall nicht weiter benutzt werden dürfe. Warum nur? Das Netzkabel hat keinerlei Besonderheiten. Weder ist es ein Widerstandskabel, noch sind Sicherungen oder EMV-Entstörelemente integriert.

Lutz
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Re: Aus fünf mach drei

Beitrag von xscotty1990 »

Man denke nur an die Siemens Gigaset Telefone, welche
schon nach einer Reinigung der Kohleschichten (wenn sich
Tasten nur noch schwer drücken lassen)wieder super
funktionieren.

Das Öffnen ist ein Graus, ohne Messer undenkbar. Selten
ist das Gehäuse nach öffnen unversehrt. Häufig muss zum
wieder verschliessen mit der Heißklebepistole nachgeholfen
werden.


Grüße

Marco
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Re: Aus fünf mach drei

Beitrag von röhrenradiofreak »

Gery hat geschrieben:mein 19" Fujitsu-Siemens Ersatzmonitor hat zuletzt auch die Biege gemacht. Leider war das Gehäuse nicht verschraubt sondern geklebt. Ein öffnen ohne Gewalt unmöglich. ---> Tonne bzw. Wertstoffhof :-(
Ich denke, das Gehäuse war nicht geklebt, sondern gerastet. Das war bisher bei jedem Flachbildschirm so, den ich geöffnet habe (darunter mehrere verschiedene Fujitsu-Siemens-Modelle). Allerdings sitzen die Rastnasen oft so fest, dass man den Eindruck bekommt, es sei verklebt oder verschweißt.

Zum Öffnen muss man im Allgemeinen zunächst alle außen vorhandenen Schrauben entfernen, auch die, die den Standfuß mit dem Gerät verbinden. Manche sind mit einem kleinen Plastik- oder Gummideckelchen in Gehäusefarbe getarnt. Dann an der vorgesehenen Stelle anfangen, die Verrastung zu lösen, dabei muss man mitunter so viel Kraft aufwenden, dass man Angst bekommt, das Gehäuse zu zerbrechen. Bei einigen Geräten muss man nicht an der Trennfuge des Gehäuses ansetzen, sondern den Rahmen entlang des Bildschirmausschnittes anheben. Manchmal bleiben einzelne Rastnasen dabei auf der Strecke, was nicht schlimm ist, solange genügend heile übrig bleiben.

Lutz
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röhrenradiofreak
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Re: Aus fünf mach drei

Beitrag von röhrenradiofreak »

Update zu dem Hanns G-Monitor: Die CCFL-Röhren aus den anderen Monitoren waren etwas zu kurz. Da sie elektrisch funktionierten, habe ich trotzdem versucht, sie einzubauen. Ohne Erfolg: das betreffende Panel musste ich komplett zerlegen, um an die Röhren heranzukommen. Das richtige Positionieren der vielen Teile beim Zusammenbau ist sicher nur sehr komplexen Robotern möglich. Mir ist es nicht gelungen, ohne eine der Glasplatten zu zerbrechen. Also Schrott. Nun gut, es war ein Versuch. Aus fünf mach zwei ist ja auch schon etwas.

Lutz