Trafoberechnung

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Hotte
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Trafoberechnung

Beitrag von Hotte »

Moin zusammen,
ich bräuchte da mal ein wenig Unterricht in Sachen Trafoberechnung. Es geht um folgendes:
Mein kleiner Multi-Generator (ELV MG7000) benötigt zum Betrieb 2 Batterien a 9 Volt. Mit diesen normalen Blockbatterien läuft er etliche Stunden. Dummerweise vergesse ich auch oft ihn auszuschalten. Nun bin ich auf die Idee gekommen die Stromversorgung über einen kleinen Printtrafo mit Sek. 2x9V und zwei Brückengleichrichtern zu betreiben. Das ganze soll dann mit zwei Batterieclipsen angeschlossen werden, so kann ich das Gerät im Fall des Falles immer noch per Batterie betreiben. Dumm ist nur das die Printtrafos immer mit VA angegeben werden. Da eine 9V Blockbatterie ja so um die 500mA liefern sollte, bräuchte ich die Formel wie ich nun ausrechne wieviel VA der Trafo für meine Zwecke liefern muß.

Gruß... Hotte
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saarfranzose
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von saarfranzose »

die Leistungsberechnung richtet sich nicht danach welche Leistung eine 9V-Batterie liefert, sondern nach der Leistungsaufnahme des Verbrauchers. Und die ist bei diesem Generator mit einer Handvoll Halbleiter nicht hoch. Also genügt ein kleines Netzteil welches +/- 9V liefert.
Brückengleichrichtung bei einem Trafo mit 18V und Mittelanzapfung funktioniert nicht. Nur wenn er zwei getrennte Wicklungen 2 x 9V hat, sonst must du auf Einweg gehen.
Gruß,
Jupp
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rainer56
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von rainer56 »

Hallo Ihr zwei!

ELV gibt die Stromaufnahme mit max. +/- 30 mA an. Ein Trafo mit Mittelanzapfung geht wunderbar, man legt die Mitte auf Masse und hat dann hinter dem Brückengleichrichter eine symmetrische Spannung. Die zwei Spannungen müssen hier ja nicht galvanisch voneinander getrennt sein.

Viel Erfolg wünscht Rainer :)
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von tubefan »

Moin Hotte,

lt. BDA von deiner Kiste brauchst du ein symmetrisches 9V Netzteil d.h. +-9V.
http://www.abcelectronique.com/forum/at ... ntid=16063
so könnte das aussehen:
http://www.hobby-bastelecke.de/projekte ... _9vsym.htm
Ein Trafo mit 10VA sollte hierfür dicke ausreichen.

Gruß
Frank
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saarfranzose
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von saarfranzose »

das waren meine Gedanken dazu:

die beiden Dioden entlang der grünen Punkte sind kurzgeschlossen.
bruecke_doof_ 683.jpg
Die Schaltung die Frank zeigt ist okay, die Dioden des Brückengl werden aber so geschaltet das man 2x Einweg hat. Oder irre ich mich?
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Gruß,
Jupp
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von BugleBoy »

Hallo Jupp.,

Eine Gleichrichter reicht aus.

Sozusagen eine Doppelte Zweiwegleichrichter für positive und negative Apannung

Grüss
Matt
gleichrichter.jpg
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saarfranzose
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von saarfranzose »

danke Matt! Dann hat man mit diesem Trick zweimal Zweiweggleichrichtung?

mir ging es darum zu zeigen das es mit 2 Brückengleichrichtern nur funktioniert wenn man getrennte Sek.-Wickel hat.
Hotte hat geschrieben:Nun bin ich auf die Idee gekommen die Stromversorgung über einen kleinen Printtrafo mit Sek. 2x9V und zwei Brückengleichrichtern zu betreiben.
Gruß,
Jupp
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von BugleBoy »

Hallo jupp

Ja, es wird funktionieren, wenn es nach Gleichrichter zusammen führen, (niemals vorher an Trafo zusammenführen-> Kurzschluss) aber da kann man genauso gut mit meine Schaltung aufbauen. Da wird sogar noch eine Gleichrichter sparen und weniger Spannungsabfall (da es nur eine Diode am Weg steht)

ich zeichnet nochmals Plan, mit diskrete Diode, wird dauern, da ich gleich Essen fressen :-D
Rest verstehst du hoffentlich was ich mit 2Weg Gleichrichter meint,

Grüss
Matt
gleichrichter.jpg
Kurzschluss, Rote Linie
file.jpg
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von tubefan »

Anzumerken wäre vielleicht noch das bei einer ungeregelten Gleichrichtung der Trafo
max. 2x7V haben sollte, damit die Spannung an den Siebelkos nicht zu hoch wird.
Die Variante mit den Spannungsreglern ist immer vorzuziehen, da die Spannung
auch bei unterschiedlicher Belastung gleich bleibt.

Hier habe ich eine ganz nette Seite mit allen Varianten gefunden.
http://www.domnick-elektronik.de/elekntg.htm

Gruß
Frank
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von Oldradio »

Hallo Hotte

Hast du nicht ein altes 9Volt Netzteil irgendwo rumliegen vom Handy oder so.?
Gruß Helmut
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von Hotte »

Hallo alle zusammen! :-)
Ich werde nun einmal versuchen einige Ratschläge hier gleichzeitig zu beantworten. Mal sehen ob mir das gelingt. :-)
saarfranzose hat geschrieben:die Leistungsberechnung richtet sich nicht danach welche Leistung eine 9V-Batterie liefert, sondern nach der Leistungsaufnahme des Verbrauchers.
Brückengleichrichtung bei einem Trafo mit 18V und Mittelanzapfung funktioniert nicht. Nur wenn er zwei getrennte Wicklungen 2 x 9V hat, sonst must du auf Einweg gehen.
Ich habe hier noch eine Handvoll Brückengleichrichter B40C3700 rumliegen. Diese sollten auf jeden Fall reichen. Das mit der Leistungsaufnahme ist mir schon klar, die Batterien habe ich nur als Beispiel genommen weil ich die Leistungsaufnahme bisher noch nie gemessen habe. :-) Eigentlich habe ich alles hier liegen, bis auf einen Trafo eben. Das dieser zwei getrennte Wicklungen haben soll habe ich ja erwähnt, nur ist es mir nicht gelungen irgendwo im Netz eine Formel zur Umrechnung der benötigten Leistung in mA zu finden.
tubefan hat geschrieben: lt. BDA von deiner Kiste brauchst du ein symmetrisches 9V Netzteil d.h. +-9V.
http://www.abcelectronique.com/forum/at ... ntid=16063

Ein Trafo mit 10VA sollte hierfür dicke ausreichen.
Vielen Dank für den Link! Ich hatte das Gerät mal in Datteln auf dem Flohmarkt gekauft und bisher keine Unterlagen dafür! :-)
Damit kommen wir zu meiner ursprünglichen Frage: Wie hast Du die 10 VA berechnet?
Nun habe ich ja bereits mehrere Daten zur Hand. Die Stromaufnahme und die Spannung. Eine logische Formel zur Berechnung der VA kann ich aber trotzdem nicht erkennen :haeh: :Schulterzuck:
Bei einem Trafo mit 2 x 9V Wicklungen sollten doch dann laut meiner Logik auch 5VA reichen?

Ich dachte da an so etwas hier: http://www.conrad.de/ce/de/product/7103 ... Block-1-St
Bei 10VA würde dann wohl dieser in Frage kommen: http://www.conrad.de/ce/de/product/7105 ... Block-1-St

Vielen Dank auch an alle anderen die geantwortet haben!

Gruß aus Lübeck... Hotte
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von tubefan »

Die 10 VA habe ich nur mal so in den Raum geworfen, ohne die Unterlagen genauer anzuschauen.
Angenommen die Schaltung zieht positiv wie negativ je 100mA,
kommst du auch mit einem Trafo 9x0.2A = 1.8VA hin. Also reicht der Kleinste den du
finden kannst. Wie gesagt ich würde die Spannung mit einem 78XX/79XX Spannungsregler
stabilisieren. Die Leerlaufspannung liegt immer deutlich über der Nennspannung und bei
der geringen Belastung wird es schnell zu viel.

Gruß
Frank
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von Manu »

Hallo hotte,
Habe hier noch einen Trafo mit 2* 6 Volt bei 1 ampere..
Sind zwei getrennte wicklungen.. sollte dafuer nach gleichrichtung ausreichen
Grüße Manu
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Re: Trafoberechnung

Beitrag von Hotte »

Thema ist durch, ich habe fertig! :-)
Wie immer hat diese Aktion bei mir natürlich ewig gedauert. Wollte auch nur kurz mitteilen wie ich es nun gemacht habe.

Printtrafo mit 2 x 9 V Sekundär
2 Brückengleichrichter
2 Elko´s als Glättung
2 Spannungsregler

Mag sein das es auch mit weniger Bauteilen geht, so war es aber für mich am einfachsten.

Funktioniert wie geplant und alles ist schön. :-) Obwohl das ELV-Teil immer noch der Meinung ist, das die Batterien leer sind.

Damit ich den Generator im Fall des Falles auch noch mal irgendwohin mitnehmen kann, habe ich mir die Option "Batteriebetrieb" offen gelassen und einfach die Spannung über zwei Clipse angelegt.

http://www.reinsch-online.de/DRF/Netzteil.JPG
http://www.reinsch-online.de/DRF/Clipse.JPG

Dank an alle Tipgeber!

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Re: Trafoberechnung

Beitrag von röhrenradiofreak »

An den Ausgängen der Spannungsregler solltest Du jeweils einen weiteren Elko spendieren, um unerwünschtes Schwingen der Spannungsregler zu vermeiden. Eine Kapazität von wenigen µF reicht aus. Noch wirksamer ist ein Elko mit ca. 100 µF und parallel dazu ein keramischer Kondensator mit ca. 0,1 µF. Die Verbindungen zwischen den Spannungsreglern und diesen Kondensatoren sollen möglichst kurz sein.

Es könnte sein, dass das Gerät dann nicht mehr "Batterie leer" anzeigt. Dann war diese Anzeige dadurch verursacht, dass die Ausgangsspannung der Spannungsregler nicht so stabil war, wie sie sein sollte, denn diese Spannungsregler neigen zum Schwingen, wenn ihre Ein- und Ausgänge nicht mit Kondensatoren beschaltet sind.

Eine andere mögliche Ursache für die Anzeige "Batterie leer" ist eine zu geringe Ausgangsspannung der Spannungsregler infolge einer zu geringen Eingangsspannung. Die Spannungsregler dieser Serie benötigen ein paar Volt, um die Ausgangsspannung auf den Nennwert stabilisieren zu können. Also: wie hoch ist die Spannung an den 47 µF-Elkos?

Lutz