5,7 Volt Heitzspannung zu niedrig?

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Großsuper
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5,7 Volt Heitzspannung zu niedrig?

Beitrag von Großsuper »

Hallo,

sind 5,7 Volt Heitzspannung zu niedrig für meinen Verstärker,und könnte dadurch der Ton Verzerrt werden?

Hier gehts zu meinen Verstärker :http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/Elektor-PP/Elektor-PP.htm


Grüße Thomas
edi
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Beitrag von edi »

Teilweise ist zu lesen, die Röhren, um sie "zu schonen", mit weniger Heizleistung zu fahren, was aber Quatsch ist, denn nur bei korrekter Heizspannung kann die Kathode ihre bestimmte Arbeitstemperatur erreichen und ist voll emissionsfähig.
Sowas war wirklich irgendwo zu lesen ?
Mit absichtlich auf die Dauer zu niedriger Heizspannung... macht man sich letztlich die wertvollen Röhren zur Sau ! Höchstbeanspruchte Röhren (NF- Leistungsverstärker, Zeilenendstufen) verabschieden sich dabei schon mal mit Feuerwerk.
Nach jahrelanger Unterheizung bekommt man evtl. die Röhre mit Überheizung aktiviert, da das Katodenmaterial ja noch weitgehend vorhanden ist, aber diese Maßnahme ist dann auch nicht von Dauer (1/2 bis 1 Jahr).
Das sind Erfahrungen mit Bildröhren, da ist die Auswirkung dann im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar.
Für andere Röhren gilt das natürlich genauso.

Die längste Lebensdauer wird wirklich mit der Nennspannung errreicht.
Die angegebenen 5,7 V wären wirklich unterste Grenze...

Nur... wir haben heute üblicherweise 230 Volt ! (ich habe sogar 235 V!) Da komme ich bei deser 5,7 Volt- Angabe schon mal ins Grübeln.

edi
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

ich weiß nicht ob man das auf die Fernsehbildröhren so übertragen kann.
Zwar war es eine zeitlang Mode, die Bildröhren im StandBy-Modus auf Sparflamme zu heizen damit sie beim Gerätestart schneller auf Temperatur kamen, - man darf aber nicht vergessen, daß die Bildröhre bei dieser Unterheizung nicht arbeiten mußte. Es war dann keine Anodenspannung da und es floß somit auch kein Strahlstrom.

Gruß

Rocco11
edi
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Beitrag von edi »

Mit "jahrelanger Unterheizung" meinte ich natürlich die im laufenden Betrieb. Echte Oldies mit "Stand By" genannter Art... kenne ich persönlich nicht.
Ich hatte oft Geräte in Reparatur, die nicht die Heizspannung in den Toleranzgrenzen bereitstellten, Ursache extrem miese Widerstandstoleranzen bei Serienheizung, hochohmig gewordene Urdox- R's, ja, auch Trafos, die zu schwach dimensioniert waren... oder einfach... mies gewickelt...?
Und gerade, wenn die Heizspannung einer Birö aus der Power der Zeilenendstufe gewonnen wurde... Zeilenendröhre müde- weniger Hezleistung. Schöner Effekt dann: Bissel mehr Heizspannung, und wieder schön helles Bild, da ja die Kathodenschicht eigentlich nicht verbraucht war.
Und auch bei normalen Röhren war eine Überheizung der vorher unterheizten Röhren oder eine Regenerierung meist erfolgreich.

edi
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Toleranzen der Heizspannungen im Parallelbetrieb

Beitrag von Radiowerkstatt »

Um da etwas Klarheit rein zu bringen, Daten vom Hersteller. Als Beispiel Siemens, dabei sind allle anderen gleich.


johann
Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Fr Jan 09, 2009 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Radiowerkstatt »

Da must Du wohl noch das Lesen von Normen ueben.

Die Spannung bei Sollnetz darf (wenn der Trafo oder und die Anzapfungen streuen) +/- 7% betragen, DANN darf auch noch das Netz um +/- 10 schwanken.
johann

Wenn Du es nicht glauben willst, bist Du halt schlauer (wie die) als die
Hersteller.

Eigentlich wollte ich ja Deine 10% im Post 2 untermauern, das werde ich in Zukunft aber sein lassen!

johann
Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Di Okt 21, 2008 16:20, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Vielleicht sollte man, statt sich über Normen zu streiten, Thomas mal fragen, wo die 5,7 Volt herkommen. Sind diese an der Röhre gemessen worden, oder am Heiztrafo im Leerlauf, oder wurde ein Trafo mit dieser Nenn-Ausgangsspannung verwendet?

Lutz