Eignenbau Röhrenfernseher

Alles zum Thema Selbstbau, Elektrobasteln und Messtechnik
Michel F.
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Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Michel F. »

Hallo,
wie ich es ja bereits im Fernseher-Unterforum angekündigt habe, bin ich momentan in der Planungsphase für einen Eigenbau Röhrenfernseher.
Am Mittwoch kamen dann die ersten Teile, sodass ich gestern mit den ersten Versuchsaufbauten anfangen konnte.
Als erstes die Synchronstufe mit dem LM1881:
Bild
Es funktioniert bereits super. Die Signale sind sauber (Der Test erfolgte mit einem kleinen tragbaren DVB-T Empfänger)
Und noch ein Oszillogramm des Zeilensynchronsignals:
Bild

Dann der Zeilenoszillator (Aufgebaut mit einer alten EF80):
Bild
Die Betriebsspannung liegt vorerst, in Ermangelung eines geeigneten Trafos, bei nur 30V (Labornetzteil)

Trotzdem ist das Signal schon einigermaßen Stabil zu erkennen:
Bild

Der Vertikaloszillator ist bereits in Arbeit. Dann schau ich mal, ob ich ne grüne Fläche aufs Oszilloskop zaubern kann.

Grüße
Michel F.
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olli0371
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von olli0371 »

Hi,

coole Sache ! :super:

Bin gespannt, wie es weiter geht.


Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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amiga3000
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von amiga3000 »

Nanana,was seh ich da? Da wird doch nicht etwa noch auf diese altmodichen Halbleiter zurückgegriffen? :mrgreen:
Mfg.
Mario
Michel F.
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Michel F. »

Keine Sorge. Der LM1881, wird später durch Röhren ersetzt. Ich wollte nur erstmal nicht das Risiko einer schlecht funktionierenden Synchronstufe eingehen.

Grüße
Michel F.
HVR4000er
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von HVR4000er »

Lothar König (DDR Hobbybastel-Autor) hat übrigens mal einen kompletten Fernseher mit einer Osziröhre gebaut, incl. Vorsatzlinse. ("Rundfunk- und Fernsehtechnik selbst erlebt") Die Schaltungen waren allerdings schon mit Germaniumtransistoren.

Sowas mit Röhren wäre mal richtig cool. :super: Und das Gehäuse noch im Stil der 1930er Jahre, Hammer.

Allerdings kann man sich den Tuner und den ZF-Teil sparen, als Zuspielsignal heutiger Geräte bekommt man analogerseits Composite (FBAS). Oder man nimmt den SW-Pfad von S-Video, da fehlt der störende Farbträger.
Martin
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Martin »

hallo Michel,

zuallererstmal, meine Bewunderung für dieses tolle Projekt.

Das wellenkino stiftet ein komplettes Chassis dafür, inklusive Abschirmwände, Ausklappärmchen, Tunerkasren aus Alu.
Wenn der Versuchsaufbau läuft mach eine technische Zeichnung mit Bemaßung, ich werde das Ding dann laserschneiden, kanten und auch alle Gewinde reinschneiden, dann schick ich es dir zu.

Ich finde solche Projekte sollte man unterstützen, das ist RÖhrentechnik vom feinsten.

lG Martin
Michel F.
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Michel F. »

Vielen Dank für das Angebot! Ich werde auf jeden Fall darauf zurückkommen, wenn es soweit ist.
Weil du schreibst Tunerkasten: es sollte ursprünglich keinen Röhrentuner geben, da Ich das Videosignal direkt einspeisen wollte. Das größte Problem mit einem Röhrenempfangsteil ist für mich das herstellen geeigneter Bandfilter und Spulen, bzw. deren Abstimmung. Es wäre jedoch denkbar einen Röhren-Tuner und die passenden Bandfilter aus einem Schrott-TV zu entnehmen. Damit müsste es dann eigentlich möglich sein.

Gestern hab ich erstmals den Vertikaloszillator mit der Synchronstufe verbunden. Mit dem Oszilloskop ließen sich die beiden Signale dann sauber miteinander Synchronisieren und blieben auch stabil wie sie waren :)
Für den Horizontaloszillator reichen die 30V nicht. Er erreicht nicht die gewünschte Frequenz (Alle Bauteile sind bereits für die spätere Betriebsspannung ausgelegt.
Zu all dem hab ich gestern noch den Videoverstärker aufgebaut. Auch hier kann ich nicht meckern. Die Kontrastregelung funktioniert auch super

Als Audioendstufe bin ich nun erstmal bei der PCL82 hängen geblieben, da ich davon noch 3 oder 4 Stück habe und ich mir so auch die Vorstufenröhre spar. Das einzige Problem hierbei ist die ungünstige Heizspannung von 16V. Vielleicht heiz ich sie dann auch mit gleichgerichteten 12V: 12V*1,41=16,92V. Mit dem Spannungseinbruch müssten da noch ca. 15V anliegen. Auf das eine Volt sollte es nicht ankommen.

Grüße
Michel F.
Martin
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Martin »

Fernsehtuner sinds bekanntlich zwei, ein VHF und ein UHF.

Der VHF sollte gut bastelbar sein. Wenn eine winzige Mogelei erlaubt sei' und zwar eine Kapdiode am Oszillatorkreis damit er nicht wegläuft und schön in den Kanal einrastet...
Die Kabelfernsehkanäle müßten im VHF sein.

Spulen, bitte keine Angst davor, du bekommst von uns Hilfe. Notfalls kann ich die auch machen und mit dem SWOB III einstellen. Ich hab einen dieser herrlichen Wobbelmessplätze aus der Bucht gerettet, der hat leider sehr wenig Arbeit.

lG Martin
Michel F.
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Michel F. »

OK,
überredet :D
Es kommt ein Röhrenempfänger rein!
Ich mach mich dann mal dran die Funktion des Empfängers meines Philips-Geräts etwas genauer zu studieren. Der sollte so in etwa machbar sein.
Da kommt auch gleich schon eine Frage auf: Wo krieg ich die Wickelkörper und deren Abschirmung für die Filter her?

Grüße
Michel F.
Martin
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Martin »

stiefelchen 5mm und abgleichkerne f10 von amidon, für die zf
dto, abgleichkerne f100 für den Tuner

lG Martin
Michel F.
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Michel F. »

Hallo,
leider konnte ich nicht wirklich etwas unter deinen Stichworten finden :(

Mit dem Empfänger geht es auch eher schleichend voran:
Der Tuner gibt eine Zwischenfrequenz von 38,9MHz aus. Dann wird das Signal gefiltert und verstärkt. Anschließend wird es Demoduliert und ich krieg das ursprüngliche Bildsignal.
Ich hoffe soweit hab ichs richtig kapiert. Nun komm ich zur Frage, wie ich jetzt mein Tonsignal bekomm?
Wie wird aus dem Bild-Träger plötzlich der 5,5MHz tiefere Tonträger?

Grüße
Michel F.
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von rettigsmerb »

Nun - die Ton-ZF ergibt sich im Bild-ZF-Verstärker aus der Differenz des Bildträgers (38,9MHz) und des Tonträgers (33,4MHz). An der gekrümmten Kennlinie des Videogleichrichters entsteht daraus das Mischprodukt von 5,5MHz, das entsprechend mit Filterkreisen ausgefiltert und im nachfolgenden Ton-ZF-Verstärker aud den erforderlichen Pegel verstärkt wird, um es mit einem FM-Demodulator (Ratiodetektor, Riegger-Demodulator u.ä....) zu demodulieren. Daran angelehnt nennt sich dieses Art der Tonverarbeitung auch Differenztonträger-Verfahren (DF).

Es gab auch Empfänger nach dem so genannten "Parallelton-Verfahren". Hier wurde in einem besonderen Ton-ZF-Verstärker der Tonträger (33,4MHz) verarbeitet. Nachteilig ist u.a. der deutlich höhere Aufwand.
Michel F.
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Michel F. »

Vielen Dank rettigsmerb!
Ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen, wie da noch ein moduliertes Signal übrig bleibt :D
Später gibts vielleicht schon den ersten groben Entwurf.

Grüße
Michel F.
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von saarfranzose »

Michel F. hat geschrieben:Ich mach mich dann mal dran die Funktion des Empfängers meines Philips-Geräts etwas genauer zu studieren.
dazu könnten dir evtl. die ausführlichen Philips Funktionsbeschreibungen behilflich sein:

Philips Funktionsbeschreibung der Gerätetypen 23TD341A, 23CD342A, 23TD390A, 23TD391A, 23TD392A, 23CD392A und 23RD392A
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
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Re: Eignenbau Röhrenfernseher

Beitrag von Schlappmacher »

rettigsmerb hat geschrieben: Es gab auch Empfänger nach dem so genannten "Parallelton-Verfahren". Hier wurde in einem besonderen Ton-ZF-Verstärker der Tonträger (33,4MHz) verarbeitet. Nachteilig ist u.a. der deutlich höhere Aufwand.
Hallo,

darf ich ergänzen: Neben dem Parallelton-Verfahren wurde in kommerziell erhältlichen Fernsehern vorrangig das Quasi-Paralleltonverfahren angewendet. Hierbei ist der Aufwand vertretbar; die Ergebnisse sind v.a. in Bezug auf Kanaltrennung sehr überzeugend. Ohne das Verfahren hätte es keinen Stereo-Empfang im analogen TV gegeben.

Ich nehme an, die meisten von Euch erinnern sich an die 'lustigen' Brumm- und Knurpselgeräusche bei Einblendungen von Text ins TV-Bild, das bei Fernsehern nach dem Differenztonträger-Verfahren auftrat.

Wikipedia hat hierfür sehr schöne Blockschaltbilder: http://de.wikipedia.org/wiki/Paralleltonverfahren

Grüße,

Der Schlappmacher
"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin