WEIDEZAUNGERÄT

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Martin
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WEIDEZAUNGERÄT

Beitrag von Martin »

eine prickelne Erfahrung 8_)

Ich bekam von einem Arbeitskolegen dieses Ding zur Reparatur.
Sofort zugesagt, schließlich kann in so einem Kasten nichts nennenswertes drinsein.
Nach dem Öffnen kam die Ernüchterung, ein großes Rudel smd und einige große Teile wie ein dicker MP und ein sauber vergossener Trafo. Dejtsches Fabrikat übrigends, angegeben mit 9,7kV Leerlauf, 4,7kV mit Last 500 Ohm.

Kabeltest, Durchgang, mit dem Röhrenmilli, OK
Sicherung 500mA, OK

angegeben mit 250 bis 350mA, an ein SNT angeklemmt und angemacht.

tick - 2 Sekunden - tick .... :super:

Im Zeitalter der Supercomputer ein Relais... das soll wohl die Haltbarkeit verringern?

Dicker RÖhren-Tek mit L-Einschub und HV-Tastkopf angewärmt und den Zaunpol damit angetastet.
zwei sauber aneindergereihte Halbwellen, sinusförmig, 7kV ca. :super:

Hat es auch Led,

eine grüne die bei jedem Ticck blinkt, und drei weitere von denen eine blinkt bei Leerlauf, belastet mit 10k ist die zweite an und kurzgeschlossen rot die dritte.

gefällt mir, gut gebaut :super:

Er hat also entweder den Akku leer oder was falsch am Zaun.
Werden Zäune zweipolig angeschlossen oder einpolig plus Erdspieß?

lG Martin
hoeberlin
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Re: WEIDEZAUNGERÄT

Beitrag von hoeberlin »

Meistens hat der Erdspiess auch gleich eine Halterung für das Gerät. Der zaun wird einpolig gegen Erde geschaltet. Ein nasser Grashalm der den Zaun berührt reicht, um das zum Ausfall zu bringen.
VG Henning
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weiser_uhu
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Re: WEIDEZAUNGERÄT

Beitrag von weiser_uhu »

ja genau, es ist ein "Nebenschluß" des Zauns gegen Erde, das kommt sehr häufig vor und dann bricht erst die Spannung zusammen und dann die Herde aus..... :mrgreen: Wie schon geschrieben, werden Zäune immer einpolig gegen Erde angeschlossen.
Manchmal liegt auch ein Draht einfach "unten", da kanns ja nicht gehen.
Grüße vom
-charlie-
hoeberlin
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Re: WEIDEZAUNGERÄT

Beitrag von hoeberlin »

Hier noch zu den Urformen dieser Weidezaungeräte: Als Taktgeber wurde eine Art Schwungrad verwendet, das Ding machte gegen eine Spiralfeder eine Dreivierteldrehung, die Spiralfeder sorgte für den Rücklauf.

An diesem "Schwungrad" war der Relaiskontakt angebracht, der beim Rücklauf auf den Kontakt am Anker auftraf, wodurch dann ein kurzer kräftiger Stromfluss den Anker zum anziehen brachte, dieser gab dem "Schwungrad" einen Impuls, welches dann wieder nach ca. 270° zum Stillstand kam, und dann der Kraft der Spiralfeder folgend, wieder zurücklief.

Die Pulsabstände waren im Bereich 3 - 5 sek. und relativ unabhängig von der Batteriespannung. Durch ein Schauglas lies sich an der Schwingamplitude der Zustand der Batterie abschätzen.

Per Taster ließ sich eine Blitzlampe zur Kontrolle zuschalten, diese Lampe war so konstruiert, das sie nur bei erreichen der geforderten Zaunspannung aufblitzte.

VG Henning, der solche Dinger auch schon repariert hat.....
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weiser_uhu
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Re: WEIDEZAUNGERÄT

Beitrag von weiser_uhu »

ja Henning, da gab es eine unglaublich hohe Zahl unterschiedlichster Konstruktionen. Ich denke, man könnte ein ganzes Museum damit bestücken. Ich kenne als Taktgeber ein Pendel (Blattfeder-Masse-System), wie eine Art Hammer, aber auch Elektronik mit U555 als Taktgeber, mit Zündspulen bestückt, die eigentlich fürs Auto gedacht waren. Da gibts ganz viele Varianten.
Und nie ist ein Schaltplan dabei.....
Grüße vom
-charlie-
yehti
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Re: WEIDEZAUNGERÄT

Beitrag von yehti »

Da kenn ich ein Netzgerät mit Syncronmotor und Quecksilberschalter...
Gruß Gerrit