Niedrige Anodenspannung: Klang beeinflussung?

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Rob
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Niedrige Anodenspannung: Klang beeinflussung?

Beitrag von Rob »

Bei meinem 8042W/3D Gestell ist der originale Selengleichrichter noch drin.
Die Anodenspannung an den EL84's betragt 243V (Sollwert 290).
Das heisst dasz alle Anodenspannungen mindestens 15% zu niedrig sind.
Wäre es klanglich oder unterschiedlich ein Vorteil sein der Selengleichrichter
zu ersetzen für einem Si Einheit und die Va Wert zu erhöhen?
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hmueller
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Re: Niedrige Anodenspannung: Klang beeinflussung?

Beitrag von hmueller »

Moin,

das lässt sich so pauschal schlecht sagen.
Gesetzt den Fall, das alles in dem Gerät so funktioniert, wie es der Hersteller damals vorgesehen hatte, die Messung mit korrektem Messmittel (passender Ri) durchgeführt wurde:

- Arbeitspunkt verschiebt sich (Klirr >)
- Pmax wird kleiner

Andererseits: Substitution durch SI+ R erzegt auch keinen echten Selen-Ersatz, da der dynamische Innenwiderstand der Spannungsquelle steigt.
In einem anderen bekannten Forum hat dazu jemand eine Schaltung mit MOSFET gezeigt, die diesen Nachteil nicht hat.

Ich persönlich lasse Selen wenn möglich (keine unzulässige Erhitzung) drin.

Gruß

Matthias
viele Grüße,

Matthias.
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Blue Fox
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Re: Niedrige Anodenspannung: Klang beeinflussung?

Beitrag von Blue Fox »

Hallöle,

ich denke, da kommt´s eher auf andere Faktoren an.

Einen Selengleichrichter, der noch müde 205 V auswarf habe ich in einem meiner Radios gegen einen besseren getauscht, der 265 V lieferte. Ich kann mich nicht erinnern, dadruch einen anderen (besseren oder kräftigeren) Klang wahrgenommen zu haben.

Zumeist lasse ich Selengleichrichter drin, solange sie mindestens 1:1 die Spannung übertragen und nicht zu heiß werden.

Wichtiger ist meines Erachtens, dass die Bauteile in der Klangregelung und im Kathodenaggregat keine großen Abweichungen in Ihren Werten haben. Sonst kommt´s durchaus zu Klangeinbußen und Verzerrungen.

Gruß,

Volker
Die Kinder von heute sind Tyrannen! Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.
Sokrates, griech.Philosoph, 469-399 v.Chr.

Das halbe Leben besteht aus Warten. In der anderen Hälfte versucht man sich zu erinnern, worauf.
Walterh
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Re: Niedrige Anodenspannung: Klang beeinflussung?

Beitrag von Walterh »

Hallo

Und noch etwas, das die Vorredner nicht erwähnten: es sind nicht nur Selen-Gleichrichter, die als Ursache für zu niedrige Spannungen in Frage kommen.

Rob hat keine Aussage bezüglich Elkos, Koppelkondensator(en) etc. gemacht......

Gruss, Walter
Rob
Opus
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Re: Niedrige Anodenspannung: Klang beeinflussung?

Beitrag von Rob »

Matthias, Volker und Walter: Viel dank für Ihre wertvolle Beitrage.
Ich bin derzeit angefangen mit alle Koppelkondensatoren aus zu wechseln und habe
auch ein neuer Elko installiert. Jetzt Gitterspannungen O.K. und absolut kein Brumm.
Ich bin damit ganz einverstanden das die Kondensatoren rund die Klangregler
auch kritisch sind. Habe das schon mehrmals erfahren dasz dort viel Gewinn
zu machen ist. In diesem Fall sind die Kondensatoren (4) rund der Tiefenregler ausgewechselt.
Hochtonseitig ist noch nichts gemacht. In AM Betrieb klingt es noch immer ziemlich dunkel.
Etwas anderes ist das bei UKW der EM84 modulation zeigt wie im AM, aber etwas
minder ausgesprochen.. :?: