NordMende Othello Radio Baujahr vermutlich 1953

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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JohnZoo
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NordMende Othello Radio Baujahr vermutlich 1953

Beitrag von JohnZoo »

Hallo, ich habe neulich auf dem trödel ein solches Radio in einem äußerlich sehr gutem Zustand gekauft.
Nachdem ich den Neztrafo auf die heutigen 240 V eingestellt hatte und es von der relativ dünnen Staubschicht befreit hatte und bei der Sichtprüfung nichts aufgefallen ist habe ich es eingeschaltet. Es funktionierte auch einige Zeit sehr gut bis der Sender (egal welcher Frequenzbereich -der Ortsenderregler ging überhaupt nicht-) schließlich leiser wird und verschwindet. Außerdem habe ich festgestellt dass die El84 Endröhre deutlich heller glüht als alle anderen.


danach schaltete ich das Radio sicherheitshalber wieder ab.

Einen Tag später später betrachtete ich die unterseite des Chassis genauer.
Ich stellte fest das ein großer weißer scheinbar mit Kunststoff umhüllter Kondensator ,nahe der EL 84 der Firma ERO geborsten war.
(0,025 Mikrofarrand 125V)

und bin mir nicht sicher ob dies der Übeltäter ist und ob man ihn mit einem mit dier Kapazität von 0,022 Mikrofarrand ersetzen kann.

Sonstiges:
-Peilantenne geht
-Lange Welle geht
-Mittelwelle geht
-Kurze Welle geht
-Magisches Auge Leuchtet auf verändert sich aber nicht :mauge:
-Bilder noch nicht vorhanden
-Höheneinstellung funktioniert
-Basseinstellung dagegen nicht
-Desweiteren ist der Schaltplan vorhanden als auch die Betriebsanleitung (11.Juni 1953 gezeichnet Jan).

Was ich noch hinzufügem.wollte.. Bilder

Wenn noch andere Schwachstellen des Radios bekannt sind würde ich sie gerne erfahren vielen Dank im Vorraus.
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t0RpEd0
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Re: NordMende Othello Radio Baujahr vermutlich 1953

Beitrag von t0RpEd0 »

Hallo JohnZoo,

das Othello sollte vor dem nächsten Einschalten unbedingt generalüberholt werden.
Siehe auch den obersten Beitrag hier in dieser Rubrik "Vor der ersten Inbetriebnahme...."
Des war eh schon leichtsinnig genug, Staub weg machen, Netzspannung auf 240 V stellen und dann unter "Volldampf" betreiben. Wenn jetzt noch nichts zusätzliches kaputt ist hast du nochmal Glück gehabt.
Stichwort Kondensator-Kur und bei einem Nordmende sollte die auf jden Fall gemacht werden, sonst hast du nur vorübergehend Freude damit.
Hab übrigens auch ein Othello, zwar etwas jünger wie deines, aber es war ebenfalls mein erstes zu restaurierendes Röhrenradio.
Solltest dich hier im Forum noch einwenig einlesen und dann mit den wichtigsten Kondensatoren anfangen.
Ein ganz wichtiger heißt "Koppelkondensator", wenn der faul ist kanns dir die Endröhre liefern oder noch schlimmer den AT durchbrennen lassen. Dann ist das Radio so gut wie tot. :cry:

Also immer mit Bedacht an die Sache rangehen....

Bernd
:hello:
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ColonelHogan9162
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Re: NordMende Othello Radio Baujahr vermutlich 1953

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Tja, da das Thema Sicherheit bereits angesprochen wurde kann man zu den Tips übergehen :mrgreen:

Ein weisser ERO ist ein Papierkondensator und immer im Eimer, daß dieser geplatzt ist wundert nicht.
Oft haben die Dinger mittlerweile Messwerte von bis zum vierfachen des Sollwerts und meist ist die Teerfüllung rissig
Daß da nix mehr sauber mit läuft ist klar
Aber mit dem einen ist das längst nicht getan, das ist erst der Anfang
Alle diese Teerbomben müssen raus. An der Nichtfunktion des Bassreglers ist mit Sicherheit auch so einer schuld da gerade in der NF diese Dinger verbraten wurden
Daß alle Wellenbereiche funktionieren aber das Maga sich nicht rührt kann viele Ursachen haben
von defekten ZF-Röhren (ECH81,EF85) bis zum Ratioelko der sowieso oft nach so hohem Alter einen weg hat

Was heißt heller glühen als die anderen? Der Heizfaden? Etwas heller ist der von der EL84 schon, immerhin hat der satte 0,8 Ampere zu verknusen. Nur wenn der zu hell ist, hat er nen Schluss
Wenn das Anodenblech an zu glühen fängt ist die Röhre entweder wegen falscher Gitterspannungen gerade durch defekte Kondensatoren überlastet oder selber schon hinüber.
Die Kontakte des Tastensatzes müssen auch meist gereinigt werden wenn man echte Freude am Gerät haben will.

Wie gesagt muss man ein unbekanntes Gerät zuallererst mal mit ner Strombegrenzung antesten.
Stelltrafo oder dem bekannten Glühlampentrick um zu sehen ob der Trafo noch intakt ist.
Schon ein zerschossener Gleichrichter kann denselben in den Radiohimmel befördern.
Durchgeknallte Feinsicherungen sind auch immer ein Indiz für solche Defekte.
Daher niemals einfach wechseln und einschalten sondern erstmal genau durchmessen.
Denn Kondensatoren und so'n Zeugs kann man noch recht leicht besorgen, Selengleichrichter mit Siliziumdioden ersetzen aber nen Trafo wird man kaum so einfach bekommen
sowas ist rar

Alles in allem ein ganz schöner Aufwand aber lohnenswert, wenn das Gerät ansonsten im guten Zustand ist

Gruss
Andi
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Re: NordMende Othello Radio Baujahr vermutlich 1953

Beitrag von JohnZoo »

Danke für die Hilfe , ich habe leider nach dem ich von jemanden angeschrieben worden bin nicht mehr hier hereingeguckt.
Ich habe die Kondenstoren soweit erszt und Mittel und auch Lange Welle funktionieren Tadellos. Allerdings geht Kurze Welle und UKW nicht richtig.
Man kann zwar einen kurzen Moment etwas hören doch nach circa 15 -20 sekunden wird alles leiser bis man es nicht mehr hören kann. Welche Ursachen kann das Haben?
Ich tippe auf einen Defekten Widerstand im UKW Teil aber der ist versiegelt und die Bedienungsanleitung warnt dass man tunlichst die Finger davon lassen soll. Was tun :|
Kann es vielleicht auch einfach eine Kontaktschwäche am Schcalter sein ?

Ach ja die EL 84 war schlicht und einfach defekt und am Ende ihrer Lebensdauer angelangt und erlag einem inneren Kurzschluss

Danke für eure Hilfe !
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Re: NordMende Othello Radio Baujahr vermutlich 1953

Beitrag von JohnZoo »

Jezt ist es endlich fertig die EC 92 waren ausgebrannt. Eklotrostat rapariert und ein Russenauge besorgt.

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