Hallo Freunde,
Ich habe bei einem Radiokauf einen Schukarton voll Röhren geschenkt bekommen. Darin befanden sich hauptsächlich TV-Röhren. Ich habe zwei PC88, eine PC86, eine EZ80 und vier PL504 gefunden. Die PC88 würde ich gerne als Vorverstärker benutzen und die PL 504 als Anodenfolger schalten. Dazu noch die PC86 und eine EM84 als VU-Meter. Und das alles über eine EZ80 als Gleichrichter.
Kann mir jemand sagen wie genau man einen Anodenfolger baut und ob die EZ80 das alles aushällt?
Gruß
Martin
PL504 Verstärker
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PL504 Verstärker
Wer sich nicht schonmal am Lötkolben verbrannt hat, der hat noch nie richtig gelötet.


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Re: PL504 Verstärker
Hallo Martin,
da wird die EZ80 sich kommentarlos wegen Überlastung verdunkeln!
Rechne bitte mal die Anodenströme zusammen,dann hast Du die Antwort.
Pro PL ca. 300-400mA + ???
Da kannst Du die PC86,PC88 und EM84 als "Wackelmeter" und was auch immer vernachlässigen.
Mit diesen Trioden wirst Du auch die PL nicht ansteuern können,völlig unzureichend.
Claus
da wird die EZ80 sich kommentarlos wegen Überlastung verdunkeln!
Rechne bitte mal die Anodenströme zusammen,dann hast Du die Antwort.
Pro PL ca. 300-400mA + ???
Da kannst Du die PC86,PC88 und EM84 als "Wackelmeter" und was auch immer vernachlässigen.
Mit diesen Trioden wirst Du auch die PL nicht ansteuern können,völlig unzureichend.
Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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- Kuba Komet
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Re: PL504 Verstärker
Also:
http://frank.pocnet.net/sheets/082/e/EZ80.pdf
Unter "Betriebswerte" kann man ablesen, dass die Röhre maximal mit dauerhaft 90mA belastet werden darf.
Auch sollte der Elko, der unmittelbar (also ohne Siebwiderstand/Drossel) an die EZ80 angeschlossen ist nicht größer als 50µF sein, da sonst der maximal zulässige Spitzenstrom überstiegen wird.
Deswegen: wenn die gesammt Stromaufnahme unter 90mA liegt, geht es.
Etwas könnte man schon über die 90mA gehen, je weiter man allerdings drüber liegt, umso geringer wird dann auch die Lebensdauer. ->also lieber nicht machen.
Ein Tipp noch: vier PY88 als Brückengleichrichter (oder zwei als Zweiweg, je nach Trafo)! Die bekommt man auch sehr günstig und da die Isolation zwischen Faden und Kathode relativ gut ist, kann man die oft auch aus einer Heizwicklung heizen.
In ganz hartnäckigen Fällen könnte man auch auf vier PY500 gehen...
Mit dem Verstärker kann ich nicht viel weiterhelfen, ich würde einfach mal das Internet befragen. Bei Jogi gabs glaube ich auch mal so einen Bastelverstärker mit PL504.
Irgendwo gab es auch mal eine einfache Schaltung, die nur mit 60V gelaufen ist.
http://frank.pocnet.net/sheets/082/e/EZ80.pdf
Unter "Betriebswerte" kann man ablesen, dass die Röhre maximal mit dauerhaft 90mA belastet werden darf.
Auch sollte der Elko, der unmittelbar (also ohne Siebwiderstand/Drossel) an die EZ80 angeschlossen ist nicht größer als 50µF sein, da sonst der maximal zulässige Spitzenstrom überstiegen wird.
Deswegen: wenn die gesammt Stromaufnahme unter 90mA liegt, geht es.
Etwas könnte man schon über die 90mA gehen, je weiter man allerdings drüber liegt, umso geringer wird dann auch die Lebensdauer. ->also lieber nicht machen.
Ein Tipp noch: vier PY88 als Brückengleichrichter (oder zwei als Zweiweg, je nach Trafo)! Die bekommt man auch sehr günstig und da die Isolation zwischen Faden und Kathode relativ gut ist, kann man die oft auch aus einer Heizwicklung heizen.
In ganz hartnäckigen Fällen könnte man auch auf vier PY500 gehen...

Mit dem Verstärker kann ich nicht viel weiterhelfen, ich würde einfach mal das Internet befragen. Bei Jogi gabs glaube ich auch mal so einen Bastelverstärker mit PL504.
Irgendwo gab es auch mal eine einfache Schaltung, die nur mit 60V gelaufen ist.
Grüße
Christoph
Christoph
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Re: PL504 Verstärker
Burkhard Kainka hat die in seinem Buch veröffentlicht. Aber 60V sind einfach zu wenig...Christoph hat geschrieben: Irgendwo gab es auch mal eine einfache Schaltung, die nur mit 60V gelaufen ist.
Nimm das Datenblatt (http://frank.pocnet.net/sheets/010/p/PL504.pdf) und ein wenig Grundlagenwissen (z.B. hier: http://www.radau5.ch/basics_2.html) und rechne Dir den PL504 Anodenfolger (Kathodenbasis-Schaltung) selbst aus.

Schönes Einstiegs-Projekt.

Die PC88 (http://frank.pocnet.net/sheets/010/p/PC88.pdf) bringt genug Strom und Verstärkung um die PL504 zu treiben. Die sollte man nicht unterschätzen! Allerdings ist die ziemlich steil, also vorsicht, dass sie nicht anfängt zu schwingen! Aber auch hier kommst Du recht einfach und schnell ans Ziel. Du brauchst eine Verstärkung von mind. 5-fach (2Vss macht der CD-Player, -10V hat die PL504), ein wenig Reserve schadet nicht. Fertig ist der Treiber. Lass ordentlich Strom in der PC88 fließen, damit die PL504 ordentlich "läuft".
Nur das mit der EZ80 kannste knicken.
Nimm zwei PY88 oder PY500 und hänge für die Gegenrichtung zwei 1N4007 rein, dann hast Du eine einwandfreie Graetzbrücke die genug Strom liefert und trotzdem einen "Softstart" hat. 50uF als ersten Elko, dann eine Drossel oder einen 50-100Ohm Widerstand mit mind. 10W und dann 220uF oder mehr. Bei 200V Ua sollten die Elkos aber trotzdem 350V aushalten.
Das die Schaltung ein schierer Stromvernichter wird brauche ich nicht zu erwähnen, oder ?

Mein Vorschlag: Zwei PC88 je Kanal, eine als "Treiber", eine als Kathodenfolger. Dann kommste auch mit der EZ80 (gerade so) hin (wenn die EC86 und die EM84 noch dran sollen).
Und mit den PL504 bauste einen netten Endverstärker.

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- Kuba Komet
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Re: PL504 Verstärker
Hallo!
Ganz so streng wie Claus würde ich das nicht sehen. Natürlich hat die PL504 als Zeilenendröhre eine hohe Pulsbelastung von weit über 200 mA.
Wenn wir sie jedoch als Audioröhre einsetzen wollen, dann zählen andere Parameter.
Als erstes schauen wir uns mal die maximale Anodenverlustleistung an. Die beträgt 16 Watt. Das ist schon ziemlich ordentlich.
Dann müsstest Du Dir mal überlegen, was für AÜs Du verwenden möchtest. Man könnte die Röhre auch mit 250 V an der Anode und 12 Watt Verlustleistung fahren und mit einem EL84 AÜ von 5,2 k arbeiten. Oder Du besogst Dir AÜs mit rund 4 kOhm, dann kannst Du die 16 Watt Anodenverlustlistung voll ausnutzen. Als Anodenstrom bekommt man dann zwischen 50 und 60 mA pro Röhre.
Was man der Röhre dann für einen konkreten Arbeitspunkt gibt, muss dann ausprobiert werden.
Ich würde die PC86 als Vorröhre nehmen. Dafür gibt es bewährte Schaltungen. Man muss Sie auch nicht so hart fahren, da man die PL504 problemlos außerhalb des Gitterstromeinsatzes betreiben kann und man deswegen auch nicht soviel Treiberleistung braucht. Die Treiberleistung einer Vorröhre sollte ausreichen wenn man es mit der Gegenkopplung nicht übertreibt.
Als Gleichrichterröhre würde ich die PY82 empfehlen. Die bekommt man bei einem bekannten Röhrenhändler für 1 Euro das Stück. Sie kann 180 mA, was für den Verstärker gut ausreicht. Sie hat auch keine Anodenkappe, wie viele Dioden der PY-Serie. Man kann zwei davon als Zweiwegegleichrichtung betreiben. Oder man nimmt 4 davon und baut einen Gleichrichter in Graetzschaltung. Oder man nimmt zwei davon, dazu zwei Schummeldioden (1N4007) und baut ebenfalls einen Gleichrichter in Graetzschaltung. Das geht übrigens auch mit einer EZ80/81, auch aus der kann man mit zwei Schummeldioden einen Gleichrichter in Graetzschaltung bauen.
Viele Grüße
Frank
Ganz so streng wie Claus würde ich das nicht sehen. Natürlich hat die PL504 als Zeilenendröhre eine hohe Pulsbelastung von weit über 200 mA.
Wenn wir sie jedoch als Audioröhre einsetzen wollen, dann zählen andere Parameter.
Als erstes schauen wir uns mal die maximale Anodenverlustleistung an. Die beträgt 16 Watt. Das ist schon ziemlich ordentlich.
Dann müsstest Du Dir mal überlegen, was für AÜs Du verwenden möchtest. Man könnte die Röhre auch mit 250 V an der Anode und 12 Watt Verlustleistung fahren und mit einem EL84 AÜ von 5,2 k arbeiten. Oder Du besogst Dir AÜs mit rund 4 kOhm, dann kannst Du die 16 Watt Anodenverlustlistung voll ausnutzen. Als Anodenstrom bekommt man dann zwischen 50 und 60 mA pro Röhre.
Was man der Röhre dann für einen konkreten Arbeitspunkt gibt, muss dann ausprobiert werden.
Ich würde die PC86 als Vorröhre nehmen. Dafür gibt es bewährte Schaltungen. Man muss Sie auch nicht so hart fahren, da man die PL504 problemlos außerhalb des Gitterstromeinsatzes betreiben kann und man deswegen auch nicht soviel Treiberleistung braucht. Die Treiberleistung einer Vorröhre sollte ausreichen wenn man es mit der Gegenkopplung nicht übertreibt.
Als Gleichrichterröhre würde ich die PY82 empfehlen. Die bekommt man bei einem bekannten Röhrenhändler für 1 Euro das Stück. Sie kann 180 mA, was für den Verstärker gut ausreicht. Sie hat auch keine Anodenkappe, wie viele Dioden der PY-Serie. Man kann zwei davon als Zweiwegegleichrichtung betreiben. Oder man nimmt 4 davon und baut einen Gleichrichter in Graetzschaltung. Oder man nimmt zwei davon, dazu zwei Schummeldioden (1N4007) und baut ebenfalls einen Gleichrichter in Graetzschaltung. Das geht übrigens auch mit einer EZ80/81, auch aus der kann man mit zwei Schummeldioden einen Gleichrichter in Graetzschaltung bauen.
Viele Grüße
Frank
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Re: PL504 Verstärker
Hallo Freunde,
Ich baue mir den Verstärker jetzt etwas anders zusammen: ECC83 als Vorröhre, ECC81 + 2x EM84 als VU-Meter für jaden Kanal, nur eine PL504 pro Kanal und einen Halbleitergleichrichter. Ich habe mir auch schon einen Schaltplan gezeichnet. Bilder davon kommen noch.
Gruß
Martin
Ich baue mir den Verstärker jetzt etwas anders zusammen: ECC83 als Vorröhre, ECC81 + 2x EM84 als VU-Meter für jaden Kanal, nur eine PL504 pro Kanal und einen Halbleitergleichrichter. Ich habe mir auch schon einen Schaltplan gezeichnet. Bilder davon kommen noch.
Gruß
Martin
Wer sich nicht schonmal am Lötkolben verbrannt hat, der hat noch nie richtig gelötet.


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Re: PL504 Verstärker
Hallo!
Hört sicher interessant an.
Ich würde zuerst den reinen Verstärker aufbauen und dann die VU-Anzeige. Ich gehe mal davon aus, dass der Aufbau noch nicht in einem endgültigen Gehäuse erfolgt.
Viele Grüße
Frank
Hört sicher interessant an.
Ich würde zuerst den reinen Verstärker aufbauen und dann die VU-Anzeige. Ich gehe mal davon aus, dass der Aufbau noch nicht in einem endgültigen Gehäuse erfolgt.
Viele Grüße
Frank
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Re: PL504 Verstärker
Hallo Frank,
Ich hatte eigentlich vor, ein Stahlgehäuse zu bauen und die Löcher für Fassungen und Trafos bohren. Dann die Fassungen einsetzen und den Verstärker bauen und ausprobieren. Dazu dann noch das VU-Meter bauen und ein Stahlkäfig mit einem kleinem ausschnitt der dann auf den Verstärker gesetzt wird bauen um die Röhren und Trafos zu schützen und damit man nicht an die Anoden von den Endröhren kommt.
Gruß
Martin
Ich hatte eigentlich vor, ein Stahlgehäuse zu bauen und die Löcher für Fassungen und Trafos bohren. Dann die Fassungen einsetzen und den Verstärker bauen und ausprobieren. Dazu dann noch das VU-Meter bauen und ein Stahlkäfig mit einem kleinem ausschnitt der dann auf den Verstärker gesetzt wird bauen um die Röhren und Trafos zu schützen und damit man nicht an die Anoden von den Endröhren kommt.
Gruß
Martin
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