Kinoverstärker mir Dreher Boujer ST-30

[saarfranzose]

als wir bei einem Bekannten Schallplatten für die Jukeboxen selektierten sagte ich zu ihm das es riskant wäre diese alte Plattenspieler-Metallkiste ohne technische Überprüfung ans Netz zu nehmen. Kurz darauf hatte ich den Kasten auf dem Tisch stehen. Ich war auf alles gefasst, nur nicht auf ein hochwertiges, industriell verdrahtetes, sauber und servicefreundlich aufgebautes Gerät. Die nächste Überraschung beim Erneuern der Kondensatoren. Es wäre nicht notwendig gewesen. Alle Werte präzise, der Leckstrom vernachlässigbar. Auch die Röhren haben alle volle Emission. Die einzige echte Verbesserung nach der Überarbeitung ist das jetzt die Bedienelemente gereinigt sind und nicht mehr kruspeln und rascheln.

Und dann fiel mir ein das ich zwei solcher Verstärker in Riquewihr gesehen habe und ärgere mich jetzt das ich ihnen keine Beachtung schenkte.

die Bilder:

Bouyer ST30

[frikkler]

Hallo Franz Josef!
Nen schönen Kinoverstärker hat dein Bekannter da abgestaubt. Die beiden Enstufenröhren machen bestimmt ziemlich viel Dampf. Erinnern mich vom äußeren her an EL34. Wird der Kontakt vom Plattenspieler über Steckkontakte hergestellt?
Die Kiste gefällt mir

Gruß,
Lukas

[saarfranzose]

Kommentar bei rm.org zur 6L6:

..Für größere Sprechleistung erschienen ab 1936 Endröhren mit 18 statt bisher nur 9 W Anodenleistung. In Europa waren es die Pentoden AL5 und EL5, in den USA die erste und berühmteste Strahlbündel-Tetrode der Welt, die 6L6. Sie erschien zunächst in Stahl, dann in verschiedenen Glas-Versionen, so eine 6L6GC mit Pa = 35W..

ja, die Verbindungen zum Plattenspieler (Netz und TA) sind steckbar.

[frikkler]

..Für größere Sprechleistung erschienen ab 1936 Endröhren mit 18 statt bisher nur 9 W Anodenleistung. In Europa waren es die Pentoden AL5 und EL5, in den USA die erste und berühmteste Strahlbündel-Tetrode der Welt, die 6L6. Sie erschien zunächst in Stahl, dann in verschiedenen Glas-Versionen, so eine 6L6GC mit Pa = 35W..

Na das ist doch mal ne Ansage Der an LS mit hohem Wirkungsgrad

ja, die Verbindungen zum Plattenspieler (Netz und TA) sind steckbar.

Das ist dann aber sehr servicefreundlich aufgebaut! Vorbildlich.

Gruß,
Lukas

[Walterh]

Hallo Jupp

Aber zwei neue 6L6 wirst Du der Kiste doch wohl gegönnt haben, nicht wahr?

Die eine hat ja kaum mehr Getterspiegel.

Gruss, Walter

[saarfranzose]

ich hatte die 6L6 mit dem Metrix 310B geprüft und sie haben beide um die 60mA, angegeben mit 72mA. Das ist natürlich eine statische Messung.

[Walterh]

Hallo Jupp

Aber eine so aussehende EL84 würdest Du doch auch ungeprüft in die Tonne kloppen, nicht wahr?

EL84.jpg

Mir wäre das Risiko zu gross..... Röhre die so Getter verloren haben, wurden ja oft überlastet und da kann dann das Ende auch mit internen Schlüssen kommen. Aber OK, ich habe hier einige gebrauchte, gute 6L6 rumliegen ("auf Vorrat" getauscht von Hi-Fi-Freaks).

Alternativ und günstiger wären ev. 5881....

Gruss, Walter

[saarfranzose]

Walter, du verwirrst mich Der Verstärker spielt klar und kräftig, ich denke für den Hobbybereich kann ich die Röhren drin lassen. Aber ich sag dem Besitzer Bescheid das er mal nach anderen Endröhren schauen soll.

[EQ80]

Hallo Jupp,
ich hatte mal die verstärkte Variante mit 60 Watt, 4 mal 6L6 und sonst in ähnlicher Aufmachung im Besitz (günstiger Flohmarktkauf).
Das Gerät funktionierte auch ohne Überarbeitung einwandfrei. Ich hatte es dann mal als "Grundtonverstärker" bei einer Gartenparty eingesetzt. Mir ist noch gehörmäßig aufgefallen, daß der Frequenzgang des Verstärkers doch arg beschnitten war. Mit Hifi hatte der absolut nichts zu tun! Den Verstärker habe ich auch deshalb wieder abgegeben.
Ich vermute, das der schlechte Freqenzgang auch beim ST-30 vorhanden ist. Ist dir da was aufgefallen?
Jedenfalls bezweifele ich den primären Einsatz als Kinoverstärker.
Ich meine mich an Boujer-Werbung in den Sechziger Jahren in Funkschauen zu erinnern. Da wurde der Einsatz m.W. in Kirchen, also erher zur Sprachübertragung popagiert.
Vielleicht kann noch Jemand dazu was sagen?

[saarfranzose]

ich würde den Sound eher als ausgewogen bezeichnen. Die 50er Jahre Platten, die er abspielen soll, bringt er sehr gut rüber. Und das im Moment nur mit einem Breitbänder. Was man von Verstärkern aus der Zeit erwartet erfüllt er absolut. Ich habe als Signalquelle einen FM-Empfänger sowie den eingebauten Dreher. Ich vermisse keine Frequenzen

[EQ80]

Grad was gefunden, Funkschau Heft 19 aus 1966 Rückseite:


Boyer preist sich in der Anzeige als Beschaller von über 20000 Kirchen !