Telefunken Jubilate 7

[saarfranzose]

da es immer noch regnet musste ich die Fertig-Bilder im Haus anfertigen.

Telefunken Jubilate 7

Telefunken_Jubilate7_P1080406.jpg

[radioschrat]

Frohlocket.

Ralf

[Vagabund]

Jawohl...

Wobei die Jukebox? im Hintergrund? Hmm... muss ich doch mit dem Anhänger kommen?
Wollte ja die Kiste neben Deinem Bett auch noch mitnehmen...

[saarfranzose]

so eine NSM aus den 70ern ist jetzt weder eine Rarität noch besonders wertvoll, Philipp.

[Magnus]

Hallo,
schönes Radio

Der Lack war ja echt fertig, sicher eine Menge Schleiferei

Was hast Du so alles gemacht, bis sie wieder lief?


MfG
Magnus

[Vagabund]

so eine NSM aus den 70ern ist jetzt weder eine Rarität noch besonders wertvoll, Philipp.

Man sieht leider nicht, was Du da so stehen hast, war auch mehr ein Spässle und soll hier nicht das Thema sein.
Sondern Dein toller Jubilate, der ist nämlich wieder ganz schön geworden.

[saarfranzose]

den Lack hab ich mit Grüneck 2000 runtergenommen. Um Gottes Willen nicht schleifen! Nur ganz fein zum Polieren. Ein paar kleine Löcher im Frontbereich hab ich mit Holzkit zugemacht. Statt Beize gab es eine Oberflächenhandlung mit Clou Hartöl hellbraun (innen und außen). Den Kunststoffrahmen musste ich etwas kleben, leider ist das "J-B Weld" dunkel, so das man die Klebestelle sieht. Aber ich hatte nichts anderes mit solcher Klebekraft.

Technische Seite: der Netzelko hatte genau wie die Selensäule Kurzschluss, also Umbau auf Siliziumbrücke mit 100 Ohm Widerstand. Ist auf einem der Bilder zu sehen. Die neuen Elko sitzen jetzt unterm Chassis. Katodenelko und bekannte Kondensatoren erneuert, korrodierten Sicherungshalter erneuert, Röhren geprüft, die gebrochene Lötleiste auf dem Chassis mit oben genanntem Kleber wieder fixiert.

Mit dem UKW Empfang war ich nicht richtig zufrieden. Aber ich hatte keinen Elan um Tuner und Ratiofilter zu öffnen. Das Maxima war etwas knifflig zu finden und die Empfangsleistung war auch nicht berauschend. Bildete ich mir vielleicht auch nur ein. Aber ich hab den Eindruck es bessert sich im Laufe des Betriebes. Vielleicht formiert sich der Ratioelko auch neu?

Philipp: Die NSM ist natürlich genial um das "available light" beim Fotografieren zu erhöhen, solange ich noch keinen Ringblitz habe

[Magnus]

Danke für die Infos - immer interessant von Problemen und Lösungswegen zu lesen


MfG
Magnus

[Hennes]

den Lack hab ich mit Grüneck 2000 runtergenommen. Um Gottes Willen nicht schleifen!

Was hast Du denn gegen schleifen Frajo?

[Vagabund]

Jupp will sicher damit sagen, dass die Lackschicht so dünn ist, dass man das lieber abbeizt. Auch das Furnier ist so dünn, daß das gleich durchgeschliffen ist und man da möglichst schonend an die Sache rangehen sollte.
Ich bin übrigens der gleichen Meinung. Meine Gehäuse werden gründlich abgebeizt, danach werden die Lackreste mit Aceton sauber abgeputzt und dann wird ganz fein angeschliffen, damit alles glatt wird und sich die Fasern aufstellen.
Das bildet die Basis für den weiteren Vorgang des Lackierens, Ölens, Schellack...

[saarfranzose]

Philipp sagt es. Wobei mir die Dicke der abzubeizenden Farbschicht egal ist, ich hab noch immer allles runterbekommen.
Ganz kritisch sind die Furniere in den Rundungen. Evtl. hat der Hersteller da schon kräftig geschliffen, oder warum sonst sind diese Stellen besonders dünn.

[Hennes]

Der eine schleift lieber und der andere beizt lieber ab.

Richtig ist das man beim schleifen aufpassen muss und wenn man unsicher ist weil man das nicht gerne macht ein Durchschliff schnell passieren kann. Ich persönlich schleife lieber sofern das geht, das beizen stinkt wie Hulle und ist eine schöne Sauerrei wie ich finde. Vielleicht eben auch nur bei mir weil ich es nicht gerne mache.

Was man nicht gerne macht wird halt auch nix, so hat jeder seine eigene Vorgehensweise und beides kann gut sein wie ich meine!

[Vagabund]

Hennes, ist nur meine Meinung, aber ich habe einen billigen Abbeizer vom Baumarkt, schön Glibber, der macht für mich die Arbeit und stinkt kaum... gar nicht wäre gelogen, ein wenig riecht es, aber wirklich vertretbar. Ich wohne auch in einer Wohnung und kann das nicht draussen machen, darum ist das leicht zu beurteilen. Wenn das Gedöns drauf gestrichen ist, macht das ne halbe Std bis Std die Arbeit, da stelle ich mich nicht hin und schleife, das hebe ich mir dann fürs Lackieren auf. Bis jetzt kaum Sauerei, im Gegenteil, viel einfacher und besser als Schleifen. Danach noch mit Aceton die Reste weggereinigt und leicht mit Schmirgel angerauht, das fetzt. Schleifen ist ne Sauarbeit und kommt beim Lackieren genug. Wie gesagt, meine Meinung, jeder so wie er möchte.

[saarfranzose]

mein Schlüsselerlebnis war ein französisches Radio, ziemlich stabile Lackschicht. Erst grob und dann fein runtergeschliffen. Sah richtig gut aus. Auch nach der Oberflächenbehandlung, welche sich ja meist über Wochen hinzieht.
Ich machte Fotos, alles war okay, und stellte es in die Wohnung. Unter den geänderten Lichtbedingungen unter einem gewissen Blickwinkel sah ich auf einmal die groben Schleifspuren und bin erschrocken.

Ein Problem sind aber auch Ecken und Winkel, wo man beim Schleifen kaum beikommt.

Ich mach solche Arbeiten im Hof, hab daneben die Mülltonne stehen. Die vom Entschichter gelöste Pampe nehme ich mit einer Kunststoffspachtel runter und streife diese an einem alten Stück Stoff ab. Ist der Stoff gesättigt wandert er gleich in die Tonne. Gleiches mit dem Aceton. Wenn ich nicht sehr nachlässig arbeite gibt es keine Sauerei.

Und dann noch was.. man hat im Lauf seines Lebens gewisse Grundregeln gelernt mit denen man immer gut gefahren ist. Ich hab gelernt: Bearbeite ein Radiogehäuse nicht mit Maschinen und nicht mit Metallwerkzeugen. Eine weitere Regel: schleife immer in Richtung der Maserung. Dies kann an Umrandungen äußerst schwierig sein.

Im Endeffekt zählt natürlich das Ziel. Wenn man geschickt und geübt ist und dies mit Schleifen erreicht hab ich da gar nichts dagegen. Ich hab alle Varianten durch und den für mich besten Weg gefunden.

[Wheely]

Ich habe noch nie mit Abbeizer gearbeitet. Auch nicht in den 70er Jahren, als ich Antike Möbel aufgearbeitet habe. Diese Vorgehensweise ist mir z. B. völlig Fremd!
Ich arbeite mit einer Heisluftpistole und einer prezisen Ziehklinge. Die Klinge ist eigentlich ein Hobelmeser aus einer Profimaschine der Möbeltischlerei, das ist das perfekte Werkzeug.
Um ein Radiogehäuse von seiner Lasur zu befreien , benötige ich etwa 1 Std , zumindest beim letzten Blaupunkt mit den vielen Rundungen, Kanten und Ecken. Geschliffen wird mit 1000er Papier, um die groben Reste runter zu bekommen. Danach sieht das Gehäuse nur noch Stahlwolle und wird damit eher gestreichelt als geschliffen.
Der Rest ist Fleißarbeit mit Schellackaufbau

Radiogrüße
H.D.