Hallo,
ich habe vor einiger Zeit ein Philips Capella 663 Röhrenradio auf dem Flohmarkt ergattert.
Nachdem ich eine Komplettrestauration vorgenommen habe, bin ich begeistert vom tollen Klang dieses Radios. Mittlerweile habe ich mir einen Adapter für den Anschluss eines CD-Players an den PU - Eingang angefertigt. Auch hier ein supertoller Klang.
Nun würde ich gerne einen modernen Plattenspieler mit MM Tonabnehmersystem anschließen. Dafür ist der Plattenspielereingang offenbar nicht ausgelegt.
Hat jemand eine gute Idee oder einen Vorschlag.
Gibt es vielleicht einen geeigneten Phono - Vorverstärker - vielleicht sogar in Röhrentechnik.
Viele Grüße
Matthias
PS: (Suche noch die Zierblende um die Tastatur. Hat jemand noch sowas rumliegen?)
Plattenspieler an ein Röhrenradio anschliessen
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- Philetta
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Re: Plattenspieler an ein Röhrenradio anschliessen
Hi, du brauchst einen Vorverstärker, oder auch Entzerrer genannt.
Viele Grüße
Philipp
"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
Philipp
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- Freiburg Automatic
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Re: Plattenspieler an ein Röhrenradio anschliessen
Hallo Matthias!
Es gibt viele verschiedene Entzerrer-Vorverstärker, von einfachen (günstigen oder billigen, je nach Sichtweise...) aus Fernost, bis zu "high end"-Teilen mit anpassbarer Last und Wiederstand.
Halbwegs in die Zeit deines Radios passen Dual TVVs, die Nr. 44-46 wären hier interessant. Kämen halt mit DIN-Eingängen.
Mit Röhre sind mir diese Bausätze untergekommen:
ein nacktes PCB, das man noch bestücken müsste: http://www.ebay.de/itm/Tube-phono-RIAA- ... 4ac6cd66ff
Oder aus Fernost, sicher auch nicht teurer, da schon bestückt und aufgebaut, inkl. Versand:
http://www.ebay.de/itm/Little-Bear-Tube ... 5d4eea83fa
Bei letzterem ist der Aufbau etwas hahnebüchen, der Netzschalter ist auch etwas "heiß". Neben dem Netzstecker ohne Schutz...
Die Masseführung passt auch nicht ganz, so sind die 9er-Pins der Doppeltrioden 6N2 (~ECC83) nicht mit Erde verbunden. Das ist aber das geringste Problem...
Das Gehäuse ist auch noch "verbesserungswürdig"
Da ich den VV erwerben werde , werde ich diese Punkte in Angriff nehmen. Habe den "kleinen Bären" intensiv testen können, und mir gefällt er. Funktionieren tut die Dum-Ping-Kiste prinzipiell, klingt gut, brummt etwas, aber das dürfte mit der Masseführung zusammen hängen.
Es gibt viele verschiedene Entzerrer-Vorverstärker, von einfachen (günstigen oder billigen, je nach Sichtweise...) aus Fernost, bis zu "high end"-Teilen mit anpassbarer Last und Wiederstand.
Halbwegs in die Zeit deines Radios passen Dual TVVs, die Nr. 44-46 wären hier interessant. Kämen halt mit DIN-Eingängen.
Mit Röhre sind mir diese Bausätze untergekommen:
ein nacktes PCB, das man noch bestücken müsste: http://www.ebay.de/itm/Tube-phono-RIAA- ... 4ac6cd66ff
Oder aus Fernost, sicher auch nicht teurer, da schon bestückt und aufgebaut, inkl. Versand:
http://www.ebay.de/itm/Little-Bear-Tube ... 5d4eea83fa
Bei letzterem ist der Aufbau etwas hahnebüchen, der Netzschalter ist auch etwas "heiß". Neben dem Netzstecker ohne Schutz...

Die Masseführung passt auch nicht ganz, so sind die 9er-Pins der Doppeltrioden 6N2 (~ECC83) nicht mit Erde verbunden. Das ist aber das geringste Problem...
Das Gehäuse ist auch noch "verbesserungswürdig"
Da ich den VV erwerben werde , werde ich diese Punkte in Angriff nehmen. Habe den "kleinen Bären" intensiv testen können, und mir gefällt er. Funktionieren tut die Dum-Ping-Kiste prinzipiell, klingt gut, brummt etwas, aber das dürfte mit der Masseführung zusammen hängen.
Mit bestem Gruß - Stefan
(nicht-Elektriker...)
(nicht-Elektriker...)
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- Freiburg Automatic
- Beiträge: 205
- Registriert: Sa Mai 17, 2014 11:51
- Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
- Wohnort: Berlin
Re: Plattenspieler an ein Röhrenradio anschliessen
Hallo Mathias.
Auch in Röhrenbauweise gibt es etwas. Unsere Chinesischen Freunde verkaufen so ein kleines Gerät mit 3 Birnen in Vollröhrentechnik im Internet, komplett zusammengebaut.
Das, was wie Pappe aussieht, ist noch das Schutzpapier auf dem Acrylglasdeckel. Das habe ich zunächst draufgelassen.
Wir haben die Schaltung analysiert, und die Frequenzgangkorrektur stimmt schon ganz gut, geringes Tweaken der Korrektur wäre perfekt. (Kleine pF C's paralell zum Netzwerk) Nicht direkt notwendig, aber für den Perfektionisten noch machbar.
Was uns verwunderte, sind die roten Westermann Kondensatoren, sowie die gelben Wimas. Werden die mittlerweile in China gefertigt? Oder sind es Plagiate?
Die Schaltung ist ordenlich, als Gleichrichtung dient stilgerecht eine EZ 90, allerdings ist der Siebelko mit 68 uF etwas groß. Wird wohl gehen. Die Verstärker Birnen werden mit Gleichstrom beheizt, als Serienschaltung geht das ganz gut.
Was mich so ein wenig stört, sind die ungebräuchlichen Anschlußstecker der Audioverbindungen, zudem asymmetrisch. Da habe ich nicht ein Kabel für im Hause...
Der Ausgangswert Spitze Spitze erreicht gut 100 V...
Der Kaufpreis bis vor die Tür, wurde aus Singapore innerhalb 10 Tagen geliefert, war etwas über 70 Teuronen. Zusammenbauen muß man die Plasteplatten mit den Abstandshaltern und den Netztrafo verkabeln. Für 10 USD mehr gab es wahlweise einen Ringkerntrafo, der m.E. nicht stilmäßig paßt. DerSerientrafo ist 25 VA und 220 (!!) V.
Wichtig ist aber, auch die Gehäuseseiten zu umbauen. Im Kaufzustand sind die Unterseite der Leiterplatte berührbar, dort ist der Kaltgeräteanschluß zu berühren. Leider sind auch Schaltungsnull und Schutzerde standardmäßig verbunden, so daß ebenfalls die Gefahr der Berührung der Gleichspannungsanschlüsse ergibt. Und da kommen am Ladeelko 400 V zustande. Die Elkos sind 450 V Typen, durchgehend. Für den Heizkreis sind es 2 x 10000 uF/ 50 V. Die Koppel C 630 V. Ich kann nicht glauben, daß die Wimas echt sind, dafür sind die im Einkauf zu teuer. Aber, es funktioniert, und dann kann man mal weitersehen.
Als Netzkabel lag ein Schuko Netzkabel mit Kaltgerätestecker, sehr flexible Leitung, bei. Der VDE, CEBEC, CE, ... geprüfte H03VV Kabeltyp soll 3G0,5 sein. Nun, VDE fordert min. 0,75 mm2. Und in Realität kommt dann 0,14 mm2 verkupferte Alu Lahnlitze zum Vorschein. Aber, ist nett, das es beiliegt, und kann ja ersetzt werden.
Insgesamt ein nettes kleines Teil, das schon mal eine gute Basis darstellt. Eigentlich sind chin. oder russ. Röhren nicht zu gebrauchen, wenn sie aus aktueller FErtigung stammen. Da wird heute aus Kostengründen alles verscherbelt, was gefertigt wurde. Glücklicherweise gibt es noch sehr viel sowj. Material, aber auch alte China NOS, was durchaus brauchbar ist. Und so kann man sich für kleines Geld auch noch einen Vorrat an Ersatz Birnen hinlegen. Und insgesamt sind auch die Kleinsignalröhren nicht das kritische Bauteil. Der Perfektionist würde ja eh TFK ECC 808 reinstecken.
Grüße:
Stefan
Auch in Röhrenbauweise gibt es etwas. Unsere Chinesischen Freunde verkaufen so ein kleines Gerät mit 3 Birnen in Vollröhrentechnik im Internet, komplett zusammengebaut.
Das, was wie Pappe aussieht, ist noch das Schutzpapier auf dem Acrylglasdeckel. Das habe ich zunächst draufgelassen.
Wir haben die Schaltung analysiert, und die Frequenzgangkorrektur stimmt schon ganz gut, geringes Tweaken der Korrektur wäre perfekt. (Kleine pF C's paralell zum Netzwerk) Nicht direkt notwendig, aber für den Perfektionisten noch machbar.
Was uns verwunderte, sind die roten Westermann Kondensatoren, sowie die gelben Wimas. Werden die mittlerweile in China gefertigt? Oder sind es Plagiate?
Die Schaltung ist ordenlich, als Gleichrichtung dient stilgerecht eine EZ 90, allerdings ist der Siebelko mit 68 uF etwas groß. Wird wohl gehen. Die Verstärker Birnen werden mit Gleichstrom beheizt, als Serienschaltung geht das ganz gut.
Was mich so ein wenig stört, sind die ungebräuchlichen Anschlußstecker der Audioverbindungen, zudem asymmetrisch. Da habe ich nicht ein Kabel für im Hause...
Der Ausgangswert Spitze Spitze erreicht gut 100 V...
Der Kaufpreis bis vor die Tür, wurde aus Singapore innerhalb 10 Tagen geliefert, war etwas über 70 Teuronen. Zusammenbauen muß man die Plasteplatten mit den Abstandshaltern und den Netztrafo verkabeln. Für 10 USD mehr gab es wahlweise einen Ringkerntrafo, der m.E. nicht stilmäßig paßt. DerSerientrafo ist 25 VA und 220 (!!) V.
Wichtig ist aber, auch die Gehäuseseiten zu umbauen. Im Kaufzustand sind die Unterseite der Leiterplatte berührbar, dort ist der Kaltgeräteanschluß zu berühren. Leider sind auch Schaltungsnull und Schutzerde standardmäßig verbunden, so daß ebenfalls die Gefahr der Berührung der Gleichspannungsanschlüsse ergibt. Und da kommen am Ladeelko 400 V zustande. Die Elkos sind 450 V Typen, durchgehend. Für den Heizkreis sind es 2 x 10000 uF/ 50 V. Die Koppel C 630 V. Ich kann nicht glauben, daß die Wimas echt sind, dafür sind die im Einkauf zu teuer. Aber, es funktioniert, und dann kann man mal weitersehen.
Als Netzkabel lag ein Schuko Netzkabel mit Kaltgerätestecker, sehr flexible Leitung, bei. Der VDE, CEBEC, CE, ... geprüfte H03VV Kabeltyp soll 3G0,5 sein. Nun, VDE fordert min. 0,75 mm2. Und in Realität kommt dann 0,14 mm2 verkupferte Alu Lahnlitze zum Vorschein. Aber, ist nett, das es beiliegt, und kann ja ersetzt werden.
Insgesamt ein nettes kleines Teil, das schon mal eine gute Basis darstellt. Eigentlich sind chin. oder russ. Röhren nicht zu gebrauchen, wenn sie aus aktueller FErtigung stammen. Da wird heute aus Kostengründen alles verscherbelt, was gefertigt wurde. Glücklicherweise gibt es noch sehr viel sowj. Material, aber auch alte China NOS, was durchaus brauchbar ist. Und so kann man sich für kleines Geld auch noch einen Vorrat an Ersatz Birnen hinlegen. Und insgesamt sind auch die Kleinsignalröhren nicht das kritische Bauteil. Der Perfektionist würde ja eh TFK ECC 808 reinstecken.
Grüße:
Stefan
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- Kuba Komet
- Beiträge: 1531
- Registriert: Do Dez 06, 2012 14:03
Re: Plattenspieler an ein Röhrenradio anschliessen
...Was mich so ein wenig stört, sind die ungebräuchlichen Anschlußstecker der Audioverbindungen, zudem asymmetrisch..
was meinst Du damit, das sind doch Chinch/RCA Buchsen, oder?
was meinst Du damit, das sind doch Chinch/RCA Buchsen, oder?
Gruss Nad
„Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!"
Ein Leben ohne Röhrenradios ist möglich, aber sinnlos
möge die Emission mit Dir sein...
nach dem allerletzten Radio ist vor dem allerletzten Radio
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