Telefunken Jubilate

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2_Stroker
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Telefunken Jubilate

Beitrag von 2_Stroker »

Hallo zusammen,

kürzlich habe ich mal wieder bei der Grossmutter vorbeigeschaut.

Als sie davon mitbekommen hatte, dass ich Zuhause einen Weltkriegsradio restaurierte, erzählte sie mir, dass sie auch einen hatte.


Da sie die Gewohnheit hat, nichts fortzuwerfen was noch funktioniert, hatte sie einen Telefunken Jubilate liebevoll in einem selbstgenähten Tuch verstaut und ihn an einem trockenen Platz gelagert.


Nun hat sie ihn mir geschenkt und ich hängte ihn nach einer Innenreinigung gleich mal ans Netz.


Als ich ihn anliess, funktionierte alles Top.

Der Lautsprecher liess ein Brummen los und nach dem Anschliessen an den TA Eingang, dudelte das Ding los.

Nach einer Weile aber, wurden die Bauteile recht heiss.

Der Siebelko war verdammt heiss geworden und hat das Halteband für die Ferritantenne schmoren lassen.

So stieg ein kleines Räuchlein auf, wodurch ich schnell Wind bekam und es ausschaltete.

Nun ist die Frage, welchem Bauteil Schuld gegeben werden kann.

Die Röhrenheizungen funktionieren, Sound kommt auch.

Das Brummen hält sich in Grenzen aber der Elko und der Trafo werden einfach heiss.

Die eingebaute Sicherung ist nicht geflogen.


Was könnte das sein?

EDIT:

Das magische Auge funktioniert leider auch nicht.
Nicht einmal ein Flimmern.

Die Heizung jedoch funktioniert
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

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Fernmelder
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Beitrag von Fernmelder »

Hallo Yves,

als erstes: Radio nicht mehr einschalten :!:

Bei deinem Exemplar ist der Siebelko hin und "Kocht" bereits über. Bei dem "Kochen" wird er warm und der Gleichrichter und Trafo werden überlastet. Naja und die Siebwirkung wird gleich 0 sein (Deshalb brummts auch).

Der Elko hat seine Isolationsfähigkeit verloren und es fließt ein Strom zwischen den "Platten" die Isolation erfolgt durch da s.g. Dielektrikum (In diesem ist auch das Elektrolyt gebunden). Wenn dieses altert und z.B lange nicht genutzt wird, schwinden die Isolationswerte und es fließt ein Kriechstrom. Dabei erwärmt sich der Kondensator und es ensteht ein höherer Innendruck. Folglich wird über eine Sollbruchstelle das Elektrolyt "Rausgedrückt" und der Kondensator verliert weiter Kappazität. Also schnell wechseln und dann läufts auch wieder.
--->lg Basti

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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo Fernmelder,

Einschalten tu ichs bestimmt nicht mehr ;)


Elko wird diese Woche bestellt plus einen magischen Fächer (em80)

gruss
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo PL504

Wenn ich das Licht ausschalte und den Raum bis zur kompletten Dunkelheit schliesse, kann ich die EM80 grün leuchten sehen.

Der Fächer jedoch, brennt nur noch in der Mitte und reagiert auf die Senderwahl.

Wenn jedoch ein bisschen Licht im raum ist, sieht man gar nichts mehr.


Gruss
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

ja das mit der Spannungsherabsetzung kenne ich auch.

machen noch ein paar Leute, bei der ECC83 wegen den Heizfäden (also die Heizungspannung runter ;) ).


Nun werde ich den Elko bestellen (übrigens die gleiche Marke wie im anderen Radio von mir. Die Blauen, die einem ins Auge stechen)

Bin restlos von denen überzeugt.


Eben und dann noch die EM80 oder halt ein russischer Nachbau.

Des Weiteren scheint alles gut zu klappen, die Kondenser schauen alle kaum gebraucht aus, trotz des Alters (1951)

Man sieht hier auch deutlich die gestiegene Qualität gegenüber den Weltkriegsradios.
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Ja ich habs da mal gelesen bei jogis roehrebude, wo ein Vorverstärker mit Riaa Entzerrung-Schaltplan drinn war.

Da haben sie die Heizfäden der ECC83 auf 4 Volt glühen lassen.

Hatte mich auch komisch gedünkt....

Gruss
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Hallo Yves,

kannst du eine Verlinkung zu dem Artikel setzen?
Grundsätzlich gilt das Geschrieben: Unterspannung bei Röhren reduziert deren Lebensdauer. :(
Ich denke, das ist auch in der Röhrenbude nicht anders.
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

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Beitrag von Radiomann »

Dass mit DC statt AC geheizt wird, vermag ich noch einzusehen; allerdings erscheint mir die Unterheizung mit 5V= suboptimal, besonders um - wie beschrieben - die Röhrenlebensdauer zu erhöhen; das Gegenteil dürfte der Fall sein.
Eine kurze Recherche im Netz bestätigte diese Vermutung.

Aber vllt. weiß ein Leser mehr darüber und klärt uns auf?
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo Radiomann,

da hast du vollkommen recht. Röhren mit zu niedriger Heizspannung zu betreiben ist Schwachsinn, dadurch werden die Katoden zerstört und inaktiv. Auf keinen Fall verlängert das die Lebensdauer.
Auf den Seiten von Jogis Röhrenbude bzw. in seinen Büchern sind aber ohnehin einige recht fragwürdige Beiträge veröffentlicht, so das ich diese Referenz nicht unbedingt weiterempfehlen kann.

Gruß

Roland
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Beitrag von Radiomann »

Hallo Roland,

danke für deine Bestätigung.
Vllt. hat der Verfasser des Röhrenbudenbeitrages an Glühlampen gedacht, diese halten ja bei Unterspannung bekanntlich sehr viel länger. :lol: