Ich bin seit gestern Besitzer des Grundig 6012 Musikschrankes. http://www.radiomuseum.org/r/grundig_mu ... _6012.html
Da der Netzstecker abgeschnitten ist, wollte ich zunächst einfach dem Kabel via Lüsterklemme zum Test einen neuen Netzstecker verpassen, bin durch die vielen Warnungen hier im Forum bzgl. Brand und Stromschlag aber etwas abgeschreckt worden. Es ist weder verstaubt, noch sehe ich Verschmorungen. Einige Röhren sind aber oben etwas schwarz.
Aber was tun? FAQs und erste Warnungen im Forum habe ich nun durch. An wen wende ich mich denn, wenn ich Hilfe suche (Bielefeld)?
Hat das Gerät offensichtliche Schwächen? Als Danke Schön ein paar Bilder:
Das ist ein schönes Anfängergerät, da nicht zu viele Kondensatoren (keine Klangtasten) im NF Teil verbaut wurden. Die schwarzen Cs müssen vermutlich alle raus. Immer einer nach dem anderen, nie zwei gleichzeitig raus. Auf jedem Fall _unbedingt_ den Entstörkondensator raus knipsen! Der sitzt beim Netzteil und hat meist meist 5nF/1000V so um den Dreh. Und denk dran: Im Plattenspieler sitzt auch einer! Der Ratio Elko ist meist auch hinüber. Paß auf, wenn du den auswechselst, der sitzt scheinbar verkehrt rum dirn. Der muß aber so sein.
PS Chassis von oben fotografieren bringt nicht so sehr viel, wir brauchen das von unten.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das hört sich ja nach eingen Kosten an. Meint ihr mit etwa 100 Euro bekomme ich das Gerät als Laie wieder zum laufen? Ich besitze bisher übrigens noch keine speziellen Werkzeuge, außer den üblichen in einer Hobbywerkstatt.
Ach was, die paar Kondensatoren kosten nicht annähernd so viel! Die Röhren könnten durchaus noch in Ordnung sein bis auf das magische Auge. Aber das Auge brauchst du nicht zwingend.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
VierGewinnt hat geschrieben:Woran erkennst du denn, dass das Magische Auge defekt ist?
Das ist Erfahrung. Die Augen verbrauchen sich im Betrieb, und weil sie schon damals recht teuer waren, wurden sie meist nicht ausgetauscht. Mir ist noch nie ein Radio mit funktionierendem rundem Auge rein gekommen. Bei den "Balken" schon eher mal.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
Alles klar. Dann zuletztr noch die Frage: Wie fange ich an? Bei ebay die Röhren einzeln bestellen und dann austauschen? Oder erstmal Stecker anschließen und sehen was passiert? (wahrscheinlich nicht...). Oder erstmal mehr über Entstörkondensatoren lernen?
schönes Gerät hast Du da. Röhren würde ich erst mal keine kaufen. Dass die oben schwarz sind ist normal, defekt sind die dann wenn die oben drin weiß sind.
Erstmal um die Kondensatoren kümmern. Die neuen bekommst Du hier:
Ist ein Trenntrafo bei Dir vorhanden? Wenn nein, sehr vorsichtig mit der Netzspannung hantieren.
Du kannst auch das Gerät in Reihenschaltung mit einer 60W Glühlampe ans Netz anschließen. Sollte die Glühlampe dann sofort hell aufleuchten liegt ein Fehler vor, der erst beseitigt werden muss bevor das Gerät ohne diese sogenannte Prüflampe ans Netz darf. Diese Prüflampe schützt in so einem Fall den Netztrafo im Gerät.
MfG
Rado
Since 31.12.2015 RIP BFBS 93.0MHz Drachenberg
Since 26.04.2020 RIP BFBS 103.0MHz Bielefeld
evtl. kannst Du ja jemanden in der Nähe Deines Wohnortes suchen, der Dir bei der Instandsetzung bzw. Überprüfung des Gerätes behilflich ist.
Solche Geräte sind im allgemeinen mit relativ wenig Aufwand wieder ans laufen zu bekommen.
Erfahrungsgemäß haben auch die Röhren ein erstaunlich zähes Leben, von den magischen Augen mal abgesehen.
Grüße und viel Erfolg
Martin
P.S.: Hier im Forum ist es üblich, seinen Namen zu nennen
Erik hat geschrieben:Auf jedem Fall _unbedingt_ den Entstörkondensator raus knipsen! Der sitzt beim Netzteil und hat meist meist 5nF/1000V so um den Dreh.
Bist Du sicher, dass dieses Gerät einen solchen Kondensator hat? Das Tischgerät 2012, das dasselbe Chassis hat, hat keinen. Dafür aber eine Netzantenne, deren 50 pF-Kondensator auch so eine Gefahrenquelle ist.
Danke für die vielen Ratschläge. Ich habe nun auch mal Fotos von der Unterseite gemacht, habe aber Schwierigkeiten den Entstörkondensator ausfindig zu machen. Wo sitzt der?
Und wo würde ich die Netzantenne und den 50 pF-Kondensator finden?
Wie ich schon geschrieben hatte, bin ich der Meinung, dass dieses Radio keinen solchen Kondensator hat. Im Schaltplan des 2012, das ist das entsprechende Tischgerät, ist keiner eingezeichnet, und andere Grundig-Modelle hatten auch keinen. Ich kann auf Deinen Bildern auch keinen erkennen, was aber eher daran liegt, dass sie die in Frage kommenden Stellen nicht bzw. nicht deutlich genug zeigen.
Such mal beginnend an der Stelle, wo im Radio das Netzkabel angelötet ist, über den Ein/Aus-Schalter, den Sicherungshalter, den Netzspannungsumschalter bis hin zu den Kabeln, die von dort aus in den Netztrafo gehen. Wenn dort nirgendwo ein Kondensator in braunem Kunststoffrohr, also der Bauform, von der es unter dem Chassis mehrere gibt, angeschlossen ist, ist alles gut.
Neben den Antennenbuchsen hängt vermutlich ein Kabel mit einem Stecker dran, der in die Antennenbuchsen passt. Das ist die besagte Netzantenne. Das Kabel von diesem Stecker führt zu einem 50 pF-Kondensator. Entweder diesen ausbauen, oder den Stecker so isolieren, dass er mit Sicherheit nirgendwohin Kontakt bekommen kann.
Die braunen Kondensatoren, die ich erwähnt habe, sind fast immer in schlechtem Zustand. Wenn Du keine entsprechende Testmöglichkeit hast (ein einfaches Multimeter reicht dafür nicht), würde ich empfehlen, diese alle zu erneuern. Viele sind es nicht, und sie kosten auch nicht viel. Für die heute nicht mehr gebräuchlichen Werte 5 nF, 25 nF und 50 nF kannst Du 4,7 nF, 22 nF und 47 nF verwenden.