Amplimeter

Alles zum Thema Selbstbau, Elektrobasteln und Messtechnik
Phalos Southpaw
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Amplimeter

Beitrag von Phalos Southpaw »

Es hat zwar nix mit Radiostechnik zu tun, aber ich stelle es trotzdem mal vor.

Kleines Vorwort: Mit einem Amplimeter kann man die Amplitude messen, die die Unruhe einer Uhr macht. Diese sollte mindestens 200° betragen. Man schließt hinten ein Mikrophon an, auf welches die Uhr gelegt wird. Vorne stellt man am unteren Regler die Schlagzahl (Tick-Geräusche) pro Stunde ein. Das muss man entweder vorher auf der Zeitwaage messen oder man hat die Erfahrung. Und am oberen Regler den Hebungswinkel. Das ist der Winkel den der Anker einer Uhr macht. Bei den meisten sind das 44°. Daraus errechnet sich das Gerät dann die Amplitude und zeigt sie am Instrument in Grad an.

Erstes hochfahren am Trenntrafo zeigte: Der Zeiger bewegt sich zwar aber komplett wild und durcheinander.

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Auf den ersten Blick ein solides und sehr servicefreundliches Gerät. Die kleinen senkrechten Platinen sind steckbar.
Mir viel auf, dass zwei Kondensatoren schon fast ihre Dichtung ausgeblät hatten. Also gleich mal ersetzt und einen erneuten Test gemacht. Zumindest zeigte der Zeiger nun schon in etwa die richtige Amplitude an, sprang aber immernoch etwas hin und her.
Also hab ich mir den dicken Elko auch mal angeschaut, auch hier ar die Dichtung etwas gewölbt. Als ich die Kabel oben ablöten wollte brach direkt, bei leichtem Druck (!!), eine Lötöse ab. Die war durch korrodiert. Also war der Elko unter der Folie ausgelaufen und hatte sich selbst zerstört.
Nach austauchen diesen funktionierte das Amplimeter wieder wie es soll. :super:
Ersetzt wurden der große, dicke, jetzt schwarze Elko, der kleinere jetzt goldene darunter und der kleine jetzt blaue, etwas unscharfe auf der rechten Seite.

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Hier die alten Übeltäter:

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Und hier das fertig reparierte Gerät:

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Vagabund
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Re: Amplimeter

Beitrag von Vagabund »

Sehr interessant, wieder etwas über Uhren gelernt...
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
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Re: Amplimeter

Beitrag von Scooterboy »

Hallo Phalos,

fuktioniert das mit dem Amplimeter nur bei mechanischen Uhren? Oder kann man damit auch elektr. Analoguhren prüfen?
Gruß Scooterboy
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Phalos Southpaw
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Re: Amplimeter

Beitrag von Phalos Southpaw »

Das funktioniert logischerweise nur bei mechanischen Uhren.
Quartzuhren haben ja keine Amplituden, sondern nur Schwingungen vom Quartz oder dergleichen, die aber von speziellen Mikrofonen akustisch aufgenommen werden können.
Es gibt Zeitwaagen die werten diese Schwingungen dann aus und so kann man dann auch alte Quarzuhren regulieren.
Bei modernen geht das nicht mehr.
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Re: Amplimeter

Beitrag von Scooterboy »

Hallo,
das dachte ich mir schon, war mir aber nicht sicher.
Aber ich hätte da noch eine generelle Frage.
Ich habe hier noch eine Solaruhr, bei der der "Energiespeicher" defekt ist. Das heißt, sobald Licht auf die Uhr trifft beginnt sie zu laufen. Ohne Licht bleibt sie stehen.
Kann ich die zu jedem Uhrmacher bringen oder sind das nur speziell geschulte Werkstätten, die diese Arbeit ausführen? Wenn ja woran kann ich das erkennen?
Ich möchte nicht unbedingt von Uhrmacher zu Uhrmacher rennen und immer wieder fragen müßen.
Gruß Scooterboy
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Re: Amplimeter

Beitrag von Phalos Southpaw »

Was für eine Uhr ist es denn? (Marke und ggf. Typenbezeichnung)
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Re: Amplimeter

Beitrag von Scooterboy »

Auf der Rückseite sind folgende Info´s:

Meister-Anker
30M
934 101.7
29
Vielleicht kannst du ja damit etwas anfangen.
Die Uhr ging immer sehr genau.

Zur Zeit nutze ich eine Casio Solar mit Funk für die deutsche und die englische Funksignale.
Leider geht die Uher am Tag 5min. nach. Nur dadurch daß sich die Uhr Nachts zweimal durch die Funksignale korrigiert bleibt es bei diesen 5min.

Gruß Scooterboy
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Re: Amplimeter

Beitrag von Phalos Southpaw »

Könntest du mal ein Bild machen oder im Internet raussuchen damit ich das Model habe und das dazugehörige Werks-Kaliber.
Nur daurch kann man den passenden Akku finden (wenn es den überhaupt noch einzeln zu kaufen gibt).
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Re: Amplimeter

Beitrag von Scooterboy »

Also nach längerem Suchen im Netz, was für mich nicht so einfach ist, da ichdamit nicht so fit bin, habe ich nichts gefunden. Aber wenn da ein Akku drin ist, ich dachte immer an einen Goldcap-Kondensator dann werde ich die Uhr mal selber öffnen und sehen was da drin zu Finden ist.
Ich werde mich dann wieder melden.

Gruß Scooterboy
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Re: Amplimeter

Beitrag von Scooterboy »

Hallo Phalos Southpaw

Ich habe jetzt die Uhr geöffnet und den "Akku" angesehen.
da steht folgendes drauf:

GC920
2.4V0.33F

Da auch auf dem "Kontaktblech" noch Capacitor drauf steht, gehe ich davon aus, daß es sich hier bei doch um einen Goldcap-Kondensator handelt.

Könntest Du mir so ein Teil beschaffen und mir zu Senden?
Natürlich würde ich für die Kosten aufkommen, das ist doch selbstverständlich.

Schon mal im Voraus vielen Dank für deine Mühe

Gruß Scooterboy.

Du kannst mir ja mal eine PN zu kommen lassen.
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Re: Amplimeter

Beitrag von Phalos Southpaw »

Ja, es ist ein Kondensator mit 2,4 Volt und 0,33 Farat.
Diese Teile sind nicht besonders billig und in DEU schwer zu bekommen.

Über einen US-Händler könnte ich ihn bekommen, der kostet $39,96 plus $16,10 Versand. Umgerechnet also 50,52€.
Dieser hat aber keine angeschweißten Lötfahnen.
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Re: Amplimeter

Beitrag von eabc »

Ben, wäre die hier evtl. brauchbar ?: http://www.sklep-elektronik.pl/kondensa ... 21157.html
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Re: Amplimeter

Beitrag von Phalos Southpaw »

Welche Maße hat der denn?
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Re: Amplimeter

Beitrag von eabc »

Ben, habe die Fa. deswegen per Mail kontaktiert, warten wir,s also ab.
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Re: Amplimeter

Beitrag von Scooterboy »

Die Maße sind: 9,49mm im Durchmesser und 1,99mm in der Stärke

Die Angaben auf dem KOndensator interpretiere ich so: 2,4V und 0,33Farad

der meinige hat auch keine Lötfahnen. Er ist wie eine normale Batterie in einer Quarzuhr eingesetzt.
Das Bild von Ben sieht aus wie mein Kondensator.

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