Da dies mein erster Beitrag bei euch ist, stell ich mich natürlich erstmal vor: Ich heiße Sören, bin 26 Jahre alt und wohne im schönen Oberfranken. Eigentlich komme ich aus der Photographica-Szene und sammle/restauriere seit einigen Jahren Schmalfilmprojektoren aus den 20er bis 50er-Jahren. Dadurch hat sich bei mir natürlich einiges an Röhrentechnik angesammelt. Aber da ich quasi elektrischer Voll-Laie war, hatte ich mich bis jetzt nicht an die Materie rangetraut. Irgendwann konnte ich mir dann so viel Wissen aneignen, dass ich es anpacken wollte. Das Forum war mir dabei sehr hilfreich.
In diesem Beitrag geht es um einen Kurmark-Empfänger, den ich erfolgreich zum Leben erwecken konnte. Vielleicht kann ich damit andere motivieren, selbst einmal den Lötkolben in die Hand zu nehmen.
Als ersten Schritt machte ich Fotos von allen Kondensatoren welche gewechselt werden mussten und ordnete diesen Zahlen zu. Dabei ist mir ein Keramikwiderstand aufgefallen, welcher verschmort und geplatzt war. Er befindet sich bei den Buchsen für den Verstärkeranschluss. Im Schaltplan ist dieser nicht eingezeichnet und für mich ergibt es auch keinen Sinn, wozu der überhaupt da sein sollte. Weiß da jemand Rat?
Dann erstellte ich eine Bestellliste. Die Farben kennzeichnen die Bezugsquellen.
Danach erfolgte das Entkernen, bei dem ich auf die ersten Probleme stieß. Den großen Elko mit einer Schraube aus dem Becher zu ziehen, war mit reiner Muskelkraft nicht möglich. Keinen Millimeter wollte die Toppsau nachgeben! Mit allerlei Gerätschaften versuchte ich im Knäul rumzustochern um zumindest einen Teil rauszulösen. Was natürlich auch nicht funktionierte. Irgendwann nahm ich dann die Bohrmaschine und hab das Ding durchlöchert. Nach einer schweißtreibenden Stunde war schließlich alles draußen, aber durch das ewige Malträtieren mit Schraubstock und Werkzeug, hatte das Gehäuse arg gelitten.
Die kleinen Papierkondensatoren gingen da schneller von der Hand. Manchmal musste ich ein bisschen trixen, wenn der neue Kondensator nicht in die alte Hülle rein wollte, fällt aber nicht weiter auf. Dann endlich kam der erste Funktionstest. Habe ich alles richtig gemacht oder fliegt mir das Ding gleich um die Ohren? Meinen Fähigkeiten stand ich sehr skeptisch gegenüber. Aber als ich dann über Kopfhörer die ersten himmlischen Rundfunkklänge vernehmen konnte..

Das Empfänger-Gehäuse war relativ gut in Schuss, darum brauchte ich hier nicht viel machen. Einmal mit Verdünnung drüber, den Schrumpflack mit Haushaltsöl eingerieben (für den Glanz), Metallteile poliert - Fertig!
Den großen Becherelko habe ich nur als Provisorium installiert, da er wie gesagt, ziemlich verhunzt ist. Falls jemand einen baugleichen 8+8 µF von Siemens irgendwo rumliegen hat und ihn nicht braucht.. ich würd mich drüber freuen.
So, das wärs erstmal.
Guts Nächtle!