Philips 638a

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olli0371
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Philips 638a

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

hier wollte ich einen Philips 638a vorstellen. Ich konnte ihn auf dem Radiostammtisch erwerben. Es handelt sich um einen Vierkreis Geradeausempfänger:
DSC_1202_1.jpg
DSC_1203_1.jpg
Das ist ein Netzfilter:
DSC_1208.jpg
Chassis:
DSC_1210.jpg
Chassis von unten
DSC_1213.jpg
Wie man sieht ist das Gerät noch weitgehend im Orginalzustand bis auf einen Elko der für die Gitterspannungsversorgung zuständig ist. Das Gerät funktioniert nach langsamen Hochfahren der Betriebsspannung ohne Rauchzeichen und spielt recht gut. Die Netzzuleitung und die Anschlussleitungen zum Netzfilter wurden zwischenzeitlich erneuert weil porös.
Ein paar Messungen ergaben, dass es Handlungsbedarf bei den Koppelkondensatoren und bei einigen Abblockkondensatoren gab. Die wurden ausgelötet was bei den schönen Drahtspiralen, die Philips damals verwendete etwas aufwändig war. Weiterhin sind die Bauteile in mehreren Layern angeordnet, so dass man sich fragt, wie man das damals montiert hat.
Nunja - die besagten Kondensatoren wurden in Wachs gekocht wonach sie wieder gute Isoaltionswerte haben und nun wieder Dienst versehen.
Ein Kondensator hat die Isolationsprüfung trotzdem nicht bestanden und wurde neu befüllt. Die alten Elkos verhalten sich unauffällig und das Gerät spielt mit wenig Brumm. Somit konnten die Elkos auch verbleiben.

Gruß
Oliver
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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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c4mobil

Re: Philips 638a

Beitrag von c4mobil »

Klasse Radio, klasse Bericht und gute Arbeit.
Geil, die Streben zur "Versteifung der Karosserie" :D

Gruß, David
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MatthiasD
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Re: Philips 638a

Beitrag von MatthiasD »

Hallo Olliver,
Ein wirklich interessantes Radio. Diese sehr alten Geräte bieten noch richtige Herausforderungen.
Ich habe jetzt schon mehrfach von "Kondis in Wachs kochen" gelesen. Ich kann mir schon etwas darunter vorstellen. Aber wie machst Du das konkret? Hast dafür etwas gebaut oder läuft das ähnlich dem Bleigiessen zum Jahreswechsel?
Gruß
Matthias
radiofreddy
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Re: Philips 638a

Beitrag von radiofreddy »

an die Mods, wenn das hier besser in den Markt passt, bitte verschieben und nicht böse sein. Ich dachte, weil ich es verschenken will, kann ich es mal ausnahmsweise hier einstellen.

wenn jemand Interesse hat, sich an so einer Art Radio auszutoben - ich hätte noch diesen hier:

Bild

Bild

Bild

Bild

Der ist mir mal bei einem Fernseherkauf "zugelaufen",es ist ein Philips Oktoden Super 525a:

http://www.radiomuseum.org/r/philips_525a_1.html

Ich werde das Radio im Leben nicht mehr restaurieren, möchte es aber nicht verschicken. Wenn es sich jemand abholen würde ( nördliches Ruhrgebiet zwischen Dortmund und Münster ), oder den Transport organisiert, kann er es gerne haben. Tasse Kaffee gibts dazu :bier: .

Gruß Frank
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olli0371
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Re: Philips 638a

Beitrag von olli0371 »

Hi,

hast Post. :super:

Grüße
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Walterh
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Re: Philips 638a

Beitrag von Walterh »

Hallo Frank

Ist ein interessantes Gerät - vor allem, weil es ein Super ist aus der Zeit, als Philips noch vorwiegend seine "Superinductance"-Geradeaus-Geräte verkaufte.

@ Olivier: Wenn Du das Gerät nicht wieder aufbauen willst - ich hätte Interesse an der Rückwand und einem Fuss .....

Viele Grüsse, Walter
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olli0371
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Re: Philips 638a

Beitrag von olli0371 »

Hi,

auf den Bildern sieht der doch vollständig und machbar aus. :P

Grüße
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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radiofreddy
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Re: Philips 638a

Beitrag von radiofreddy »

Ist erstmal für Oliver reserviert. Adresse kommt nachher per PN.

Das Gerät ist, so weit ich es sehen kann, bis auf das rote Philips Logo und einem vorderen Fuss komplett. Das Gehäuse ist etwas kellergeschädigt, an einer Seite sind die Sperrholzschichten aus dem Leim gegangen. Insgesamt sieht das Radio aber für die Altersklasse noch recht gut aus. Wenn Ihr wollt, mache ich noch bessere Fotos.

Gruss Frank
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olli0371
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Re: Philips 638a @Mathias

Beitrag von olli0371 »

Hallo Mathias,
Hallo Olliver,
Ein wirklich interessantes Radio. Diese sehr alten Geräte bieten noch richtige Herausforderungen.
Ich habe jetzt schon mehrfach von "Kondis in Wachs kochen" gelesen. Ich kann mir schon etwas darunter vorstellen. Aber wie machst Du das konkret? Hast dafür etwas gebaut oder läuft das ähnlich dem Bleigiessen zum Jahreswechsel?
Das mit dem Auskochen ist relativ einfach. Man benötigt etwas Geduld um den Kondensator zu zerlegen, ohne ihn zu zerstören. Man darf in erster Linie die Anschlussfähnchen nicht aus dem Wickel heraus ziehen, weil die im Allgemeinen einfach nur mit eingewickelt sind. Den Aussenbelag sollte man auch markieren, dass man den Kondensator nachher wieder richtig einbaut.
Hat man den Papierwickel vor sich, kann man ihn in Wachs kochen. Dazu habe ich eine alte Induktionsplatte. Als 'Kochpott' nehme ich ein aus einer sehr dicken Alufolie geformtes Schüsselchen was mit Wachs (Bienenwachs vom Imker) befüllt ist. Die Größe gerade so, dass der Wickel hinein passt.
Ist das Wachs soweit flüssig einfach den Wickel rein und warten. Man sieht Anfangs viele Blasen aufsteigen was dann irgendwann aufhört. Nachdem nix mehr blubbert die Platte abstellen und etwas abkühlen lassen. Dabei zieht sich das Wachs zusammen und zieht dabei in den Wickel ein.
Wenn man den Wickel danach aus dem Wachsbad entnommen hat abkühlen lassen und eine Isolationsprüfung durchführen. Ist der Wickel auf Raumtemperatur abgekühlt sollte der Isolationswiderstand bei Nennspannung >> 500 MOhm sein (Mehr kann mein IsolaviB nicht messen - Früher hat man die damals neuen Bauteile mit bis zu 3xU Nenn gequält)). Das hat bisher allerdings immer gereicht.
Fängt der Isoaltionswiderstand an zu zappeln ist der Wickel defekt und nicht mehr zu retten. Das kommt aber selten vor - Ich vermute eher, dass hier schon vorher durch Überschläge der Wickel vorgeschädigt war.

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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