Alle Gelegenheitsbastler, die schon einmal ein Philips-Radio auf dem Tisch hatten, werden es kennen, ich will das Thema aber aus gegebenem Anlaß noch einmal vertiefen.
Ein Bekannter kaufte am Sonntag auf dem Trödel im nahen NL-Venlo ein Phlips BX653A mit guter Optik. Allerdings war das einem arg grobmotorischen Verbastler in die Hände gefallen. Anstatt der beiden EZ80 steckten zwei EZ81 in dem Radio. Die waren auch nicht mehr neu, der Trafo hat es aber überstanden. Dann war statt der ECH81 eine ECH83 drin (wofür kann man die brauchen, jemand eine Idee ?) und statt der EF89 eine EF80 drin.
Trotzdem röchelte das Radio noch ein bißchen. Der UKW-Emfang blieb aber schwach, auch mit den richtigen Röhren.
Ursache dafür war, daß bei allen drei Zf-Stufen, also bei der ECH81, der EF89 und der EF85 die Schirmgitter-Widerstände schlecht waren. In einem Fall hatte der Grobian 56K durch 1M getauscht, in den anderen Fällen waren die Werte so schlecht geworden, daß kaum noch Spannung bei den Röhren ankam.
In allen Fällen waren die Preßkohle-Widerstände verbaut, die es in NL in dem Baujahr 1955 schon gab, in D kamen sie später in die Radios. So etwa gefühlte 100 Stück sind noch drin in dem Gerät, aber nach dem Tausch dieser drei spielt es relativ normal.
Ist das ein Schrottzeugs ! Nur mal so als Warnung...und wieso immer an den G2/4 der Zf-Röhren ?
Des weiteren war zwischen Pin 7 und Pin 9 der EM80 ein 56K eingesetzt, statt 470K, der Tuner ist total verkurbelt, das kriege ich hin und an einem Bandfilter sind die Schlitze der Kerne ausgebrochen. Manche Leute sollte man wirklich....
H.
Schlechte Widerstände in Philips-Radios
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Schlechte Widerstände in Philips-Radios
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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- Kuba Komet
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Re: Schlechte Widerstände in Philips-Radios
Der hat es doch nur gut gemeint und wollte die ganzen losen Schrauben anziehen.holger66 hat geschrieben:...der Tuner ist total verkurbelt...und an einem Bandfilter sind die Schlitze der Kerne ausgebrochen.
Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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Re: Schlechte Widerstände in Philips-Radios
Zu ECH81 und -83:
Nach mehreren Messungen konnte ich zwischen den beiden Röhren keinerlei Unterschiede feststellen und benutze die -83 mittlerweile anstelle der -81 - bisher vollkommen problemlos. Gem. Datenblatt soll die -83 für Autobatteriebetrieb (Ua=12,6V) konzipiert sein. Andersherum wurde die -81 auch schon in Schaltungen mit nur 12V Betriebsspannung erfolgreich eingesetzt. Die Prüfergebnisse wurden auch von anderen Kollegen bestätigt.
Nach mehreren Messungen konnte ich zwischen den beiden Röhren keinerlei Unterschiede feststellen und benutze die -83 mittlerweile anstelle der -81 - bisher vollkommen problemlos. Gem. Datenblatt soll die -83 für Autobatteriebetrieb (Ua=12,6V) konzipiert sein. Andersherum wurde die -81 auch schon in Schaltungen mit nur 12V Betriebsspannung erfolgreich eingesetzt. Die Prüfergebnisse wurden auch von anderen Kollegen bestätigt.
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Re: Schlechte Widerstände in Philips-Radios
Moin!
Angeblich sollen die ECH83 speziell für den Betrieb mit niedriger Anodenspannung selektierte ECH81 sein.
Wenn ich jetzt noch wüßte, wo ich das her habe...
Gruß Gerrit
Angeblich sollen die ECH83 speziell für den Betrieb mit niedriger Anodenspannung selektierte ECH81 sein.
Wenn ich jetzt noch wüßte, wo ich das her habe...
Gruß Gerrit
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- Kuba Komet
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Re: Schlechte Widerstände in Philips-Radios
Hallo!yehti hat geschrieben:Moin!
Angeblich sollen die ECH83 speziell für den Betrieb mit niedriger Anodenspannung selektierte ECH81 sein.
Wenn ich jetzt noch wüßte, wo ich das her habe...
Gruß Gerrit
http://www.radiomuseum.org/forum/ech83_qru.html
Viele Grüße
Frank