Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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icecube919
Philetta
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Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von icecube919 »

Einen wunderschönen guten Tag euch allen. :hello:

Mein Name ist Marco und ich konnte leider das Jucken in meinen Fingern nicht ignorieren, als in der Bucht neulich ein Saba Schwarzwald W5-3D zur Auktion stand.
Nach meinem Höchstgebot (wird nicht verraten :wink: ) kam besagtes Radio heute in einem überdimansionalen Karton und gut gepolstert bei mir an. Das gute Gerät steht also nun bei mir und wartet jetzt auf reichlich Überholung und Pflege.

Kurz zu mir:

Ich bin 21 Jahre alt und komme aus der Nähe von Nürnberg
Ich habe durchaus einen Hang zur älteren Technik und besitze u.A. einen Plattenspieler der Firma Dual aus den 70er Jahren, den ich wieder fit gemacht habe.
Ich bringe umfassende Elektronikkenntnisse mit und scheue mich nicht davor, den Lötkolben zu schwingen :wink:
Finanzielle Mittel für diverse Ersatzteilbestellungen sind verfügbar
Genügend Ausdauer, mich in die Thematik der Röhrenradios "reinzufuchsen" habe ich auch

Jetzt zum Gerät:

Das Saba ist rundum leider in einem eher mittelmäßigen Zustand.
Die mehrere Millimeter-dicke Staubschicht habe ich mit Staubsauger und Pinsel entfernt.
Die Ferritkernantenne ist gebrochen.
Nach einer kurzen Sichtprüfung des Chassis (inkl. Unterseite) und der Information des Verkäufers, er hätte das Radio "kurz ausprobiert" legte ich es mal ans Netz.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kamen auch schon die ersten Töne über UKW, dabei stellte ich folgendes fest:
Alle Lautsprecher funktionieren.
Die Skala stimmt der gewählten Frequenz überein.
Lautstärkeregler funktioniert.
Der Seilzugantrieb des Drehkos funktioniert.
Der Abstimmknopf für die Halterung der Ferritkernantenne funktioniert.
Die Klangregler funktionieren Teilweise.
Der Höhenregler funktioniert tadellos, der Bassregler auch, jedoch "rumst" es beim Drehen des Bassreglers ordentlich im Lautsprecher.
Über "L M K" -welle ist nichts zu hören. Das schreibe ich jedoch der gebrochenen Ferritkernantenne zu.
Große Erleichterung: Das "magische Auge" funktioniert!


Das Holzgehäuse sieht natürlich nach all den Jahren auch nicht mehr das schönste.
Der Lack ist an vielen Stellen abgeblättert.
Jedoch weist das Gehäuse erstaunlich wenig Macken auf.
Keine feste Verbindung des rechten Seitetteils zum Boden mehr.

Lasset das Projekt beginnen!
Jetzt geht es mir erstmal um die Beschaffung von neuen Elektronikbauteilen.
Da ich leider auf den ersten Blick immer noch nicht die bösen Papierkondensatoren von anderen Unterscheiden kann, bin ich u.A. auf eure Hilfe angewiesen.
Den Thread mit den Bildbeispielen kenne ich bereits. Auch war ich die letzten 2 Wochen hier im Forum als interessierter Leser unterwegs.
Mein Ziel ist es, die Elektronik des schönen Radios komplett betriebssicher zu machen, die bösen Bauteile zu ersetzen und das Chassis und alle anderen sichtbaren Teile zum glänzen zu bringen :mrgreen:

An das Holzgehäuse trau ich mich nicht ran. Ich habe von Holzbearbeitung keine Ahnung und würde das gerne einem Spezialisten überlassen. Vielleicht findet sich ja Jemand im Raum Nürnberg oder Mittelfranken, der das für einen großzügigen Obolus übernehmen möchte.

Jetzt muss ich mir erstmal einen Plan machen, damit ich alles nach und nach mit größter Sorgfalt abarbeiten kann.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende und Entschuldigung für den langen Beitrag!

Marco

P.S.: Bilder folgen selbstverständlich.... Jetzt sind sie da!

EDIT: Da ich bisher nicht fündig geworden bin, wär ich sehr dankbar für Schaltpläne, Danke. :wink:


Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von mnby101 »

Hallo Marco,

willkommen im Dampfradioforum. Gleich ein Hinweis zum Beginn: Auf Deine Fotos ist deutlich zu erkennen dass in Deinem Radio die alten Papierwickelkondensatoren nicht ausgetauscht sind, die müssen alle raus. Nehme dass Radio in Deinem eigenen Interesse so nicht mehr in Betrieb, teure und nicht mehr erhältliche Teile könnten dadurch beschädigt oder sogar zerstört werden. Lies Dir bitte unbedingt die Hinweise unter "Vor der ersten Inbetriebnahme eines Röhrenradios beachten!" durch (siehe Link). Ansonsten bringst Du sehr gute Voraussetzungen mit Dich in unser schönes Hobby einzuarbeiten, ich und sicher auch alle anderen Mitglieder des DRF wünschen Dir viel Spaß und Erfolg dabei.

http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=574
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von icecube919 »

Hallo Norbert

Danke für die Antwort.
Natürlich nehme ich das Gerät so nicht wieder in Betrieb. Der erste Test war für mich lediglich ein Versuch um zu wissen, wo ich stehe.
Das Gerät war nicht einmal eine Minute lang in Betrieb.

Jetzt weiß ich z.B., dass die NF-Schaltung i.O. ist, die Beleuchtung funktioniert, etc.

Wie gesagt, geht es mir jetzt darum, schlechte/defekte Bauteile zu tauschen.
Da ich leider noch keinen Schaltplan habe, muss ich mit der Bestellung noch etwas warten.
Die bösen blauen Saba Kondensatoren beispielsweise habe ich schon ausgemacht. Die fliegen allesamt hochkant raus.
Des Weiteren muss ich mich erstmal erkundigen, durch welche neuen Kondensatoren ich diese ersetzen kann/darf.
Die Website http://shop.antikradio-restored.de/ habe ich schon als Lesezeichen gespeichert.

Grüße

Marco
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von mnby101 »

Hallo Marco,

habe gerade mal versucht einen Schaltplan für Dich aufzutreiben, habe für den Saba Schwarzwald W5-3D leider erst mal nichts gefunden. Von Saba gibt es eine ganze Menge verschiedene Geräte und bei manchen ist der Aufbau fast gleich. Ich hänge Dir mal den Plan vom Freudenstadt W5-3D an, kannst mal vergleichen ob der passt, falls nicht muß man nochmal sehen. Übrigens: Alle die blauen SABA-Kondensatoren sind mit Teer verschlossene Papierwickelkondensatoren und potentielle Tauschkandidaten, auch auf der Oberseite des Chassis könnten noch welche sein. Wegen der gebrochenen Ferritantenne kannst Du ja mal die Kollegen hier im Forum fragen, vielleicht hat noch jemand sowas aus einem Schlachtgerät.
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von andreas1962 »

Hallo Marco,

den Saba Schwarzwald W5 gibt es in zwei Ausführungen. Du hast die Ausführung mit mehreren Lautsprechern (3D) erwischt. Während der Produktionszeit des Radios hatten Blaupunkt und Grundig gerade ihre 3D-Modelle mit seitlichen Lautsprechern auf den Markt gebracht. Als Reaktion darauf baute Saba mal eben in das vorhandene Modell Schwarzwald W5 seitliche Lautsprecher ein. Daher gibt es dieses Modell ohne und mit seitlichen Lautsprecher.

Wenn Du mir Deine E-Mail Adresse per PM übermittelst, kann ich Dir die Anleitung und die Service-Unterlagen zumailen.

Viele Grüße

andreas
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von röhrenradiofreak »

Zu der gebrochenen Ferritantenne:

Diese wird nur benötigt, wenn Du Mittel- oder Langwelle hören willst. Auf UKW und Kurzwelle hat sie keine Funktion.

Wenn die Spulen und alle Bruchstücke noch vorhanden sind, kann man den Ferritstab mit Zweikomponentenkleber kleben. Wichtig ist dabei, dass die Bruchflächen sauber zusammengefügt werden und die Schicht Kleber dazwischen sehr dünn ist. Dann hat die Klebestelle kaum Einfluss auf die Funktion.

Eine andere Möglichkeit ist, dass Du Durchmesser und Länge des Ferritstabs angibst, vielleicht hat jemand etwas passendes in der Bastelkiste.

Lutz
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von Phalos Southpaw »

Ja, sag mir mal die Maße, ich hab noch eine in der Schublade liegen die passen könnte.
icecube919
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von icecube919 »

Vielen Dank für die Antworten
andreas1962 hat geschrieben:Zu der gebrochenen Ferritantenne:

Diese wird nur benötigt, wenn Du Mittel- oder Langwelle hören willst. Auf UKW und Kurzwelle hat sie keine Funktion.
Mittelwellenempfang wäre natürlich schon ne feine Sache. Besonders in den Abendstunden (die demnächst immer früher beginnen), wenn sich das Mittelwellenband "öffnet".
andreas1962 hat geschrieben: kann man den Ferritstab mit Zweikomponentenkleber kleben.
Muss da im Ferritstab nicht durchgehend eine elektrische Verbindung bestehen?
Außerdem scheinen mir schon ein paar Wicklungen zu fehlen...
Wurde wohl schon mal dran rum gepfuscht.
Phalos Southpaw hat geschrieben:Ja, sag mir mal die Maße,
Länge: ca. 14cm
Durchmesser: etwas über 7mm
mnby101 hat geschrieben:Wenn Du mir Deine E-Mail Adresse per PM übermittelst, kann ich Dir die Anleitung und die Service-Unterlagen zumailen.
Hast ne PN :wink:

Vielen Dank Leute, ihr habt mir schon weitergeholfen.

Habe bereits eine Aufstellung der auszutauschenden Kondensatoren angefertigt. Jetzt gehts um die Beschaffung.
Vermutlich gibts die Kondensatoren, durch die ich die alten Papierkos ersetzen soll nicht beim freundlichen Elektronikhändler von nebenan, sondern lediglich in ausgewählten Onlineshops, wie dem oben erwähnten.

Hier: http://shop.antikradio-restored.de/index.php?cPath=5_8 bin ich doch schon in der Richtigen Abteilung, oder?

Ansonsten suche ich einen Shop im Raum Nürnberg, der solche anbietet, da ich sonst berufsbedingt erst wieder nächstes Wochenende am Radio weiterarbeiten könnte.
Mir brennt es unter den Nägeln, das Saba endlich in Betrieb zu nehmen :D

Mal am Rande,
als ich zugeschlagen habe, hatte ich nicht vermutet, dass das solch ein Brocken ist. Aber ja klar, wo soll denn sonst der gute Klang herkommen.

Ich freue mich jedenfalls darauf, dem Radio nach und nach zu seinem alten Glanz zu verhelfen.
Und mit diesem Forum klappt das sicher! :danke:

Grüße

Marco
mrossx
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von mrossx »

Willkommen im Forum!

Mit Shops in Nbg ist es immer etwas schwierig.. könntest zum Conrad gehen, aber der hat die passenden Kondensatoren (Spannungsfestigkeit!) meist nicht im Programm und selbst wenn dann immer ziemlich sicher nicht vor Ort.

Ich bestelle daher das meiste bei den üblichen Verdächtigen.

Bitte nicht "nur mal kurz" anschliessen, eine Minute reicht dicke dass es Dir da noch ggf jede Menge zerlegt. Erst sichten, messen, dann vorsichtig (Glühlampe) in Betrieb nehmen. Der schon zitierte Link beschreibt es recht gut :)

Viele Grüße,
Marc
Phalos Southpaw
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von Phalos Southpaw »

Ich könnte dir eine normale Antenne mit 11,5cm Länge anbieten oder ein die aus sehr verdichtetem Ferrit besteht (fast schwarz) die hat 12cm Länge.
Beide haben 7mm Durchmesser und noch Spulenreste drauf. Die würde ich dir gratis mitgeben. :mrgreen:
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von icecube919 »

mrossx hat geschrieben:.. könntest zum Conrad gehen,
Conrad hat leider nur hauptsächlich die stinknormalen ElKos. Die bringen mir nicht viel.
mrossx hat geschrieben:Bitte nicht "nur mal kurz" anschliessen, eine Minute reicht dicke dass es Dir da noch ggf jede Menge zerlegt.
Das ist mir klar. Bevor ich mir die Röhren schieße bringe ich erstmal besagte Kondensatoren auf den neuesten Stand.
mrossx hat geschrieben:Erst sichten, messen, dann vorsichtig (Glühlampe) in Betrieb nehmen. Der schon zitierte Link beschreibt es recht gut
Gesichtet habe ich. Keine schwarzen Stellen, keine "aufgeblähten" Bauteile, keine ausgelaufenen Kondensatoren.
Messen ist Quatsch, bis ich die Kondensatoren ersetzt habe. In Betrieb nehmen mit der Glühlampe ist mir zu heikel, da ich keine passend isolierte Fassung da habe.
Regelbarer Trafo steht leider auch nicht zur Verfügung.
Somit muss bei einem möglichen Kurzschluss (den ich ja durch den kurzen(!!) Probebetrieb schon ausgeschlossen habe) halt einfach die Feinsicherung auslösen.

Für spätere Arbeiten:
Multimeter ist vorhanden
Lötkolben ist vorhanden
Am Lötzinn solls nicht scheitern :wink:

Da dies mein erster Kontakt mit der alten Röhrentechnik ist, bedanke ich mich mal bei allen Helfern! :super:

Grüße

Marco

P.S.: Eine Frage noch:
Spielt bei den Kondensatoren, die ich bestellen und einbauen möchte die Polung eigentlich eine Rolle?
Man möge mich korrigieren oder bestätigen: Aber da ja "Wechselstrom" fließt, sollte das relativ egal sein, oder?
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von röhrenradiofreak »

[quote="iMuss da im Ferritstab nicht durchgehend eine elektrische Verbindung bestehen?[/quote]
Nein. Ferrit leitet elektrisch nicht. Die nötige magnetische "Leitfähigkeit" ist gegeben, wenn die Teile dicht genug aneinander liegen, eine elektrische Verbindung ist dazu nicht nötig.
[quote="iAußerdem scheinen mir schon ein paar Wicklungen zu fehlen...
Wurde wohl schon mal dran rum gepfuscht.[/quote]
Dann ist es mit der Reparatur oder dem Ersatz des Ferritstabs nicht getan. Die Wicklungen sind nämlich Bestandteil eines Schwingkreises, Vorkreis genannt. Wenn die Windungszahl und die Geometrie der Wicklungen (und ihre Position auf dem Ferritstab) nicht stimmen, ist der Vorkreis verstimmt. Ergebnis ist eine mehr oder weniger deutliche Verschlechterung der Empfangsleistung, im Extremfall so sehr, dass kaum noch Empfang möglich ist.

Wenn es nicht gelingt, die Wicklungen mit der richtigen Induktivität wiederherzustellen oder neu anzufertigen, wäre eine genau aus diesem Gerätetyp stammende komplette Ferritantenne die sicherste Lösung.

Lutz
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von Meister Röhrich »

icecube919 hat geschrieben:Spielt bei den Kondensatoren, die ich bestellen und einbauen möchte die Polung eigentlich eine Rolle?
Man möge mich korrigieren oder bestätigen: Aber da ja "Wechselstrom" fließt, sollte das relativ egal sein, oder?
Hallo,

da noch niemand antwortete, hier ein allgemeiner Hinweis zu dem Thema. Die "normalen" Kondensatoren wie Papierwickelkondensatoren haben keine Polung. Elkos dagegen haben eine wie die Becherelkos (das sind die silbernen Becher oben drauf) und der Ratio-Elko. Und der Ratio-Elko wird mit + an Masse geschaltet. Meist sind die auch entsprechend beschriftet. Aber auch da gibt es einen Haken: Papierwickelkondensatoren z.B. können auf einer Seite einen schwarzen Ring aufgedruckt haben, was bei manchen Typen für Masse stünde. In diesem Fall deutet das aber nicht auf eine Polung hin sondern darauf, daß der Kondensator an der Seite mehr abgeschirmt ist. Da darf man sich nicht beirren lassen. Mit dem ersten Radio und dem Schaltplan hat man aber schnell ein Auge dafür entwickelt. Auf diese bessere Abschirmung auf einer Seite der Originalkondensatoren brauchst du übrigens beim Kauf neuer Kondensatoren keine Rücksicht mehr zu nehmen.

Ich möchte dir noch den Tip geben dich über Kohlepresswiderstände zu informieren und ob solche in deinem Radio verbaut sind. Der Austausch ist meist sehr lohnenswert was die Leistung angeht. Andere Widerstände können i.d.R. drin bleiben.
Viele Grüße,
Florian
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von icecube919 »

Phalos Southpaw hat geschrieben:Ich könnte dir eine normale Antenne mit 11,5cm Länge anbieten oder ein die aus sehr verdichtetem Ferrit besteht (fast schwarz) die hat 12cm Länge.
Beide haben 7mm Durchmesser und noch Spulenreste drauf. Die würde ich dir gratis mitgeben.
Danke für das Angebot, aber hier sehe ich folgendes Problem:
röhrenradiofreak hat geschrieben:Wenn die Windungszahl und die Geometrie der Wicklungen (und ihre Position auf dem Ferritstab) nicht stimmen, ist der Vorkreis verstimmt. Ergebnis ist eine mehr oder weniger deutliche Verschlechterung der Empfangsleistung, im Extremfall so sehr, dass kaum noch Empfang möglich ist.
Meister Röhrich hat geschrieben:Ich möchte dir noch den Tip geben dich über Kohlepresswiderstände zu informieren und ob solche in deinem Radio verbaut sind. Der Austausch ist meist sehr lohnenswert was die Leistung angeht. Andere Widerstände können i.d.R. drin bleiben.
Das werde ich natürlich prüfen.

Jetzt habe ich eine komplette Auflistung aller auszutauschenden Kondensatoren.
Ich bin jetzt auch auf die neuen MKP-Folienkondensatoren von Wima gestoßen (die roten rechteckigen, radial bedrahtet).
Kann ich diese im Austausch verwenden? Dann könnte ich diese heute noch besorgen und direkt mit dem Austausch loslegen.
Eine Auswahl gibt es hier:
Link
Bei Bestellung müsste ich sonst (wenn auch sehr ungern) auf das nächste Wochenende warten.

Grüße

Marco
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Re: Vorstellung und Beginn meines ersten Projektes!

Beitrag von mnby101 »

Hallo Marco,

die sind von der Qualität her sehr gut, aus elektrischer Sicht spricht nichts dagegen die zu verwenden, die "richtigen" Freaks verwenden in alten Röhrenradios allerdings lieber Kondensatoren mit axialer Bedrahtung. Da gilt die Verwendung von solchen Kondensatoren mit radialen Anschlüssen als "Frevel".
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
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