Mich bestärken die Ergebnisse darin, dass die Geräte der 50er mit sehr schönen Furnieren bestückt waren, die auch mit Amateurmitteln wieder schön zum Vorschein kommen. Die Optik des Nordmende Fidelio gefällt mir wieder sehr gut. ..und wie es vorher aussah Auch das Loewe Opta Komet lässt ein sehr schönes Furnier vermuten. Wer das verbrochen hat, es so weiß zu tünchen
Vorrat für den Winter
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MatthiasD
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Vorrat für den Winter
Ich habe die Gunst des passenden Wetters der letzten Wochen genutzt und meine Hauptbetätigung auf die Gehäusearbeiten (Kleben, Schleifen, Lackieren) gelegt und damit einen Vorrat an Gehäusen geschaffen. In erster Linie habe ich damit aber verschiedene Arbeitstechniken und Materialien probiert. Wenn ich größere Zeiträume zwischen ähnlichen Arbeitsgängen habe, traue ich mir einen realistischen Vergleich nicht mehr zu.
Der Zwergsuper im Vordergrund war Gegenstand meiner Frage zum Abbeizen von Bakelitgehäusen und wird erst noch bearbeitet. Der Hammerschlaglack ist alles andere als schön.
Mich bestärken die Ergebnisse darin, dass die Geräte der 50er mit sehr schönen Furnieren bestückt waren, die auch mit Amateurmitteln wieder schön zum Vorschein kommen. Die Optik des Nordmende Fidelio gefällt mir wieder sehr gut. ..und wie es vorher aussah Auch das Loewe Opta Komet lässt ein sehr schönes Furnier vermuten. Wer das verbrochen hat, es so weiß zu tünchen
Hier habe ich zu zweiten Mal den Lackabtrag mit der Heißluftpistle vorgenommen und ich war überrascht wie schnell und schonend das geht. Die dunklen Bereiche auf dem Furnier sind keine Verbrennungen sondern Verfärbungen von der alten Lackschicht. Sie lassen sich relativ leicht abschleifen. Das Gehäuse ist heute fast fertig geworden und ist eine richtige Augenweide. In den nächsten Tagen folgen noch ein paar abschließende Schleifarbeiten und Korrekturen am Furnier. Die Messing-Leisten habe ich bei diesem Exemplar gelassen, da der Versuch diese zu entfernen mit Brüchen geendet hat. Es ging auch so.
Ich habe auch unterschiedliche Erfahrungen mit Lacken gemacht. Das wird dann Gegenstand eines nächsten Beitrages.
Mich bestärken die Ergebnisse darin, dass die Geräte der 50er mit sehr schönen Furnieren bestückt waren, die auch mit Amateurmitteln wieder schön zum Vorschein kommen. Die Optik des Nordmende Fidelio gefällt mir wieder sehr gut. ..und wie es vorher aussah Auch das Loewe Opta Komet lässt ein sehr schönes Furnier vermuten. Wer das verbrochen hat, es so weiß zu tünchen
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Gruß
Matthias
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Vagabund
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Re: Vorrat für den Winter
Hi Matthias,
was mich interessiert, hast Du die Technik zu den Gehäusen auch noch oder sind das nur Gehäuse? Ich denke mal, ersteres...
Mir ist das auch schon passiert. Radio mit schlechtem Lack gehabt, abgebeizt und dann kamen richtig gute Furniere heraus, schöner Nußbaum oder bei einem Siemens sogar Kräusel-Mahagoni an der Flanke mit Zierleisten als Intarsien ausgeführt. Ich frage mich oft, warum das so extrem übertüncht wurde. Ich habe bis jetzt nur wenige Gehäuse wieder frisch gebeizt, sondern eher in natur belassen. Sogar eine Elektra 57 kam in natur auch richtig gut an.
Bin schon gespannt auf die Erfahrungen mit dem Lack/Öl-Auftrag.
was mich interessiert, hast Du die Technik zu den Gehäusen auch noch oder sind das nur Gehäuse? Ich denke mal, ersteres...
Mir ist das auch schon passiert. Radio mit schlechtem Lack gehabt, abgebeizt und dann kamen richtig gute Furniere heraus, schöner Nußbaum oder bei einem Siemens sogar Kräusel-Mahagoni an der Flanke mit Zierleisten als Intarsien ausgeführt. Ich frage mich oft, warum das so extrem übertüncht wurde. Ich habe bis jetzt nur wenige Gehäuse wieder frisch gebeizt, sondern eher in natur belassen. Sogar eine Elektra 57 kam in natur auch richtig gut an.
Bin schon gespannt auf die Erfahrungen mit dem Lack/Öl-Auftrag.
Viele Grüße
Philipp
"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
Philipp
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MatthiasD
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Re: Vorrat für den Winter
Hallo Philipp,
Ja, es sind natürlich Geräte deren technisches Innenleben auch existiert und die in den nächsten Monaten ebenfalls aufgearbeitet werden. Bisher habe ich die Arbeiten am Holz immer vor mir hergeschoben. Entweder war das Wetter zu schön oder zu schlecht, um im Freien zu arbeiten. Einzige Ausnahme ist das kleine, zweifarbige Gehäuse eines Stern Radio Naumburg. Das habe ich als Brandschaden geschenkt bekommen und es war komplett verdreckt und hatte kein Chassis mehr. Da es wieder sehr schön geworden ist, baue ich etwas Neues ein und nutze es als Arbeitsplatzradio. Richtigerweise muss ich sagen, dass es allesamt keine gut erhaltenen Exemplare waren. So wäre es nicht so schlimm gewesen, wenn was schief gegangen wäre. Ich versuche auch, die natürliche Optik zu erhalten. Beize verwende ich nur, wenn es etwas zu kaschieren gibt. Mittlerweile klappt es schon ganz gut, kleine Furnierschäden in dem Farbton zu reparieren, die sich nach der Klarlackierung final einstellt. Dafür sind solche Übungen ganz gut.
Ja, es sind natürlich Geräte deren technisches Innenleben auch existiert und die in den nächsten Monaten ebenfalls aufgearbeitet werden. Bisher habe ich die Arbeiten am Holz immer vor mir hergeschoben. Entweder war das Wetter zu schön oder zu schlecht, um im Freien zu arbeiten. Einzige Ausnahme ist das kleine, zweifarbige Gehäuse eines Stern Radio Naumburg. Das habe ich als Brandschaden geschenkt bekommen und es war komplett verdreckt und hatte kein Chassis mehr. Da es wieder sehr schön geworden ist, baue ich etwas Neues ein und nutze es als Arbeitsplatzradio. Richtigerweise muss ich sagen, dass es allesamt keine gut erhaltenen Exemplare waren. So wäre es nicht so schlimm gewesen, wenn was schief gegangen wäre. Ich versuche auch, die natürliche Optik zu erhalten. Beize verwende ich nur, wenn es etwas zu kaschieren gibt. Mittlerweile klappt es schon ganz gut, kleine Furnierschäden in dem Farbton zu reparieren, die sich nach der Klarlackierung final einstellt. Dafür sind solche Übungen ganz gut.
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Gruß
Matthias
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tickticktick
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Re: Vorrat für den Winter
Das waren halt Tonmöbel! Und sie sind es immer noch! Super gemacht... Weiter so.
LG Klaus-Günther
Vielen Dank für die freundlichen und hilfreichen Tips
keiner der blind alle Kondensatoren tauscht
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MatthiasD
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Re: Vorrat für den Winter
Ich will mal meine Erfahrungen mit Lacken noch kurz anhängen.
Diese 3 Lacksorten auf Lösemittelbasis aus dem Baumarkt habe ich getestet und nur das links stehende Produkt erfüllt in etwa meine Erwartungen. Ich weiss, daß die Spezialisten jetzt denken, mit Produkten aus dem Baumarkt macht man solche Arbeiten auch nicht. Ich habe aber eine Reihe von Geräten, die ich nicht mit hochwertigen Lacken noch zusätzlich verteuern muss. Den genannten Lack habe ich in einem dem Globus angehängten Baumarkt für etwa 7€ / 375ml bekommen. Schon der zweite Auftrag (mit Rolle) gibt ein erträgliches Ergebnis.
Zu meinem letzten Objekt habe ich noch eine Frage in die Runde:
Es war das zweite Exemplar aus osteuropäischer Fertigung (Electronica Carmen3), bei dem ich mir mit reiner Schleiferei die (Sandpapier-)Zähne ausgebissen hätte
Mit Heissluft dagegen hat es prima funktioniert. Es ist ein extrem harter Lack, der aber ab einer bestimmten Temperatur schnell weich wird und damit das Schleifpapier verschmiert.
Das Ergebnis mit o.g. Lack gefällt mir schon sehr gut.
Meine Frage bezieht sich aber auf das Furnier, welches wieder sehr schön geworden ist. Typischerweise hat man die Furniere mittig gespiegelt auf die Gehäuse aufgebracht, wie auch hier. Aus einer Blickrichtung habe ich aber jetzt (nachdem der Lack wieder transparent ist) eine Furnierhälfte hell-dunkel invertiert.
und aus der Gegenrichtung betrachtet kippt die hell-dunkel Verteilung ins Gegenteil. Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Optik ändert, wenn man einmal um den Tisch herum geht.
Ich habe so einen Effekt noch nicht beobachtet. Mir ist aber aufgefallen, dass sich das Furnier (nachdem der Lack eigentlich schon ab war) nur sehr schwer fein schleifen ließ. Zum Glück habe ich durch die anderen Geräte einen zeitnahen Vergleich dafür. Sonst ist das reine Furnier eine sehr empfindliche Sache. Vielleicht gibt es ja, wie so oft auch eine simple Erklärung dafür. Auf jeden Fall hat das Gehäuse sehr gewonnen. Der Ausgangszustand war mehr als jämmerlich.
Zu meinem letzten Objekt habe ich noch eine Frage in die Runde:
Es war das zweite Exemplar aus osteuropäischer Fertigung (Electronica Carmen3), bei dem ich mir mit reiner Schleiferei die (Sandpapier-)Zähne ausgebissen hätte
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Gruß
Matthias
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Vagabund
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Re: Vorrat für den Winter
Ough, der PU-Lack...
Ich schätze auf dem Graetz Komtess 811 wurde auch PU-Klarlack verwendet, tippe ich mal, den bekommt man mit keiner Chemikalie im Radiobastler-Haushalt mehr runter. Heißluft hab ich noch nicht probiert, Schleifen stinkt und staubt unmöglich. Ausserdem ist er ziemlich hart, kalt mit Ziehklinge geht auch nichts. Ich tippe auf PU.
Zu der invertierten Optik. Eine Seite des Furniers ist schlicht falsch herum aufgeleimt worden, bzw. es wurde nur eine Bahn verwendet. Bei Verwendung einer Furnierbahn ist das unumgänglich, weil man ja das "anschliessende" Stück spiegelverkehrt verwenden muss. Daher kommt das zur invertierenden Optik.
Ich schätze auf dem Graetz Komtess 811 wurde auch PU-Klarlack verwendet, tippe ich mal, den bekommt man mit keiner Chemikalie im Radiobastler-Haushalt mehr runter. Heißluft hab ich noch nicht probiert, Schleifen stinkt und staubt unmöglich. Ausserdem ist er ziemlich hart, kalt mit Ziehklinge geht auch nichts. Ich tippe auf PU.
Zu der invertierten Optik. Eine Seite des Furniers ist schlicht falsch herum aufgeleimt worden, bzw. es wurde nur eine Bahn verwendet. Bei Verwendung einer Furnierbahn ist das unumgänglich, weil man ja das "anschliessende" Stück spiegelverkehrt verwenden muss. Daher kommt das zur invertierenden Optik.
Viele Grüße
Philipp
"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
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Re: Vorrat für den Winter
Mal ne blöde Frage: War es eigentlich üblich, das Furnier mit der Maserung quer zu der Längsseite der Radios aufzubringen?
Hab da nie drauf geachtet, aber hier fällt mir das auf.
Das erfordert ja das mehrfache Fügen da die lange Seite der Furnierblätter ja immer längs der Maserung verläuft.
Gruß,
Achim
Hab da nie drauf geachtet, aber hier fällt mir das auf.
Das erfordert ja das mehrfache Fügen da die lange Seite der Furnierblätter ja immer längs der Maserung verläuft.
Gruß,
Achim
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Vagabund
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Re: Vorrat für den Winter
Hi Achim, kann nur aus meiner Erfahrung sprechen.
Ja, bei vielen Radios der 50er, zumindest bei denen, die ich gemacht habe, ist das so gewesen.
Längs zur Längsseite fallen mir jetzt nur der Siemens Qualitätssuper ein und die Elektra, aber bei der bin ich mir nicht mehr sicher. Vielleicht auch noch Gavotte/Jubilate.
Wie gesagt, nur aus meiner Erfahrung.
Ja, bei vielen Radios der 50er, zumindest bei denen, die ich gemacht habe, ist das so gewesen.
Längs zur Längsseite fallen mir jetzt nur der Siemens Qualitätssuper ein und die Elektra, aber bei der bin ich mir nicht mehr sicher. Vielleicht auch noch Gavotte/Jubilate.
Wie gesagt, nur aus meiner Erfahrung.
Viele Grüße
Philipp
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Re: Vorrat für den Winter
Soweit ich erkennen kann, ist das Furnier nur in der Mitte gefügt worden. Die Hell-Dunkel Abschnitte ergeben sich aus dem Aufbau des Holzes. Für mich interessant ist aber, das je nach Betrachtungswinkel ein und dieselbe Stelle einmal hell und dann wieder dunkel erscheint.
Gruß
Matthias
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Vagabund
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Re: Vorrat für den Winter
Genau, weil es eine Bahn ist, welche abgeschnitten und um 180° verdreht aufgeleimt wurde.MatthiasD hat geschrieben:Soweit ich erkennen kann, ist das Furnier nur in der Mitte gefügt worden. Die Hell-Dunkel Abschnitte ergeben sich aus dem Aufbau des Holzes. Für mich interessant ist aber, das je nach Betrachtungswinkel ein und dieselbe Stelle einmal hell und dann wieder dunkel erscheint.
Um Missverständnissen vorzubeugen, Matthias, Achim meinte was anderes.
Viele Grüße
Philipp
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Re: Vorrat für den Winter
Guten Morgen,
na, das sind doch ganz hervorragende Gehäuse, Matthias. Vielen Dank für den interessanten Beitrag.
Servus,
Der Schlappmacher
na, das sind doch ganz hervorragende Gehäuse, Matthias. Vielen Dank für den interessanten Beitrag.
Korrekt, so wird es im Möbelbau und bei Gitarren ja seit ewigen Zeiten gemacht. Siehe beispielsweise hier: http://www.fendercustomshop.com/custom- ... -builders/Vagabund hat geschrieben: [..]
Genau, weil es eine Bahn ist, welche abgeschnitten und um 180° verdreht aufgeleimt wurde.
[..]
Servus,
Der Schlappmacher
"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin