Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

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blnralf
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Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von blnralf »

Hallo Freunde

Ist es eigendlich möglich, in diesem Gerät nachträglich einen stereodecoder für den UKW-Empfang einzubauen und wenn ja-wie?
Danke schon mal im Voraus für Eure Tipps.

Liebe grüße, Ralf
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mnby101
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von mnby101 »

Hallo Ralf,

ich kenne dass Gerät zwar nicht, vermutlich DDR-Fertigung und weiß daher auch nicht ob es einen originalen Stereodecoder dazu gab, allerdings kann man im Prinzip jeden UKW-Super auf Stereo erweitern, z.B. mit dem guten, alten MC1310P, ein schon uraltes Stereodecoder-IC dass so eine geringe Außenbeschaltung benötigt dass man es auf einem Stück Lochrasterplatine aufbauen kann. Bei Monogeräten braucht man natürlich einen zweiten Verstärker für den anderen Kanal, z.B. eine Aktivbox. Einen IC-Decoder kann man auch in ein Röhrenradio einbauen, letztendlich hängt dass Ganze natürlich von den technischen Kenntnissen und Fähigkeiten des Bastlers ab. Anbei findest Du die recht einfache Schaltung eines Stereodecoders mit dem MC1310P.
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mnby101
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von mnby101 »

So, oder so ähnlich könnte dass aussehen.
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Ralf,
Ich habe vor ca 30 Jahren in ein Saba Schwarzwald 6-3D einen Stereodecoder mit dem 1310 eingebaut.
Die schaltung ist auf Lochraster aufgebaut. Die Stromversorgung habe ich aus der Endstufe entnommen, indem ich den Fußpunkt von Kathodenwiderstand und Gitterableitwiderstand über eine 12V Z-Diode an Masse gelegt habe. Der Kathodenelko wurde ersetzt, durch einen mit erhöhter
Spannungsfestigkeit.
Die Leuchtdiode wurde hinter der Skalenscheibe plaziert.
Das Ganze sollte als Stereotuner für einen externen Verstärker dienen, aber das Radio sollte auch alleine noch funktionieren.

Das funktioniert bis heute......

VG Henning
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von olli0371 »

Hi,

wer Bausätze mag findet ab und zu mal einen Kemo (B27 ?). So einer werkelte einige Zeit in einer Grundigtruhe.
Ein Versuch mit einem 6199 hab ich später zurück gebaut, Weil zu viele Änderungen an der NF umschaltung nötig waren. Der Klang hat auch gelitten.

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von röhrenradiofreak »

Einen originalen Stereodecoder gab es für dieses Radio nicht. Es wurde nur bis 1963 gebaut. In der DDR gab es erst ab 1964 Stereo-Versuchssendungen.

Einfach nur an der passenden Stelle einen Stereodecoder zwischenzuschalten, funktioniert bei diesem Radio nicht, weil die RC-Tiefpässe am NF-Ausgang des Empfangsteils eine zu niedrige Grenzfrequenz haben. Da ein Stereo-Muliplexsignal bis 53 kHz reicht, muss man sie umdimensionieren.

Außerdem kann es sein, dass man den Pegel anpassen muss. So war es bei einem Siemens-Radio, in dem ich einen Stereodecoder mit MC1310 nachgerüstet habe. Vor dem MC1310 musste ich den Pegel um etwa 10 dB absenken, sonst wurde der MC1310 übersteuert. An den Ausgängen des MC1310 musste ich die Signale der beiden Kanäle dann wieder um den gleichen Faktor verstärken.

Lutz
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Zusammen,
Bei meinem Geräteumbau habe ich selbstverständlich auch die R-C Tiefpasskombination entsprechend geändert, um das Stereosignal mit allen Spektren zu bekommen.

VG Henning

Ich habe immer noch geplant, die Stereoqualität ( Kanaltrennung etc. ) messtechnisch zu erfassen.

... Sobald ich Zeit dazu finde, wann auch immer das sein wird....
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von glaubnix »

Hallo,

Das MPX-Signal muss vor dem Deakzentuierungsglied, in diesem Fall, am pin6 des Ratio-Filters abgegriffen werden (pin3 kann dabei unbeschaltet bleiben). Die dann trotzdem notwendige Deakzentuierung erfolgt dann für beide Stereo-Kanäle an den NF-Ausgängen des Stereo-Decoders.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf-stereodecode

Beitrag von radio-volker »

Servus.
In allen meinen alten Radios mit UKW werkeln diese Stereodecoder mit TA7343 zu meiner vollsten Zufriedenheit, da bei den Radios zumeist ein Pol der Heizung auf Masse liegt reicht eine simple Schottkydiode zur Gleichrichtung, der Decoder arbeitet ab 4,5V, es stellen sich circa 7,5V-8V ein als Versorgungsspannung des Decoders.

Bild

Für Allstromgeräte oder Geräte, die nur über einen Heiztrafo verfügen verwende ich diese Version mit einem kleinen Trafo aus Japan Plastikradios. Diesen Decoder baute ich in ein UKW-Vorsatzgerät Graetz UK83W/GW ein mit ECC81, 2x EL41 und Diodengleichrichter. Die Chassismasse des Tuners wird am NF-Ausgang mit einem 22nf abgetrennt.

Bild

Auch dieser Vorsatz liefert mit Zimmerantenne astreinen Stereoempfang.
Man muss bei allen Radios halt eben die Deemphasis abklemmen und vor dem Dämpfungswiderstand abgreifen (meist ein 50-100K). Der TA7343 kostet hier zur Zeit 90 Cent und ist noch gut verfügbar.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von blnralf »

Hallo Freunde
Vielen lieben dank für die vielen tollen Tipps.Ich bin echt erfreut, dass ich mein Liebling doch noch ukW-Stereo geben kann. Ich danke euch allen von Herzen.
Gruß Ralf
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von radio-volker »

Servud,
Ich habe dir gerade auf deine Mail geantwortet, es gibt kein UKW Radio, das man nicht zu Stereo bewegen kann, aber das Antennensignal muss ausreichend sein und das Radio auf Mono zumindest funktionieren.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Volker,
Ich möchte die Aussage, das jedes funktionierende Radio auf Stereoempfang erweiterbar ist, etwas relativieren.
Damit das vernünftig funktioniert, benötigt man
- genügend rauscharme ZF Verstärkung
- genügend Bandbreite in der ZF
- bei gleichzeitig genügender Trennschärfe.
Nur wenn das alles gegeben ist, funktioniert das, und die Pegel der Differenzsignale passen zum Summensignal.
Da die Konstrukteure in der vor-Stereo Zeit das nicht wissen konnten, ist es mehr oder weniger Zufall, ob ein Röhrenradio mehr oder weniger geeignet ist.
Und nur, wenn das gegeben ist, gibt es eine gut funktionierende Kanaltrennung.
Allein das aufleuchten der Stereoanzeige beweist nicht, das es gut funktioniert.
Früher gab es , zumindest im NDR, Stereoversuchssendungen, bei denen der Hörer selbst prüfen konnte, ob seineAnlage ordnungsgemäß funktioniert.
Wenn es das heute noch gäbe, könnte man das nachprüfen....

VG Henning
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Dann bin ich ja mit Glücksfällen geradezu überfüllt, selbst alte Vorsatztuner mit ECC81 und 2 xEL41 laufen einwandfrei auf Stereo mit einfachster Zimmerantenne. Und das in einem Land, das aufgrund gesetzlicher nationaler Lage keine starken UKW-Sender (nicht mehr) kennt, dafür übersät ist mit 5-150 W privaten Senderchen und staatlichen Sendern mit 500W bis maximal 3KW hier bei uns. Ausserdem gerade einen uraltes Kleinradio Siemens A7s zum perfekten Stereoempfang bewegt.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von MatthiasD »

Hallo Ralf,
Ich hatte vor Kurzem in folgendem Beitrag ein Rossini Gehäuse gesucht:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... 64&t=22509
Das Gerät habe ich inzwischen und es ist unstrittig, dass es schon frühe Versuche gab, das Gerät mit Stereodecoder nachzurüsten.
Gruß
Matthias
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Das wird bei dem Gerät völlig problemlos möglich sein, habe hier sogar einen alten Gerufon zu perfektem Stereoempfang problemlos überredet. Man merke: Gerufon ist gut im Ton!
Gruss aus Trient,
Volker
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