Reparatur Grundig 3088

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Rainer Franzen
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Reparatur Grundig 3088

Beitrag von Rainer Franzen »

Liebe Mitglieder des Forums,
mein Radio (Grundig 3088) funktioniert nicht mehr :twisted:
Der Trafo war offensichtlich verbrannt, den habe ich getauscht. Ich kann aber immer noch, wenn ich das Radio einschalte einen Leerlaufstrom von 1,3 A messen. Alle Teerkondensatoren wurden gewechselt. Bei den Elkos kann ich, mit einem normalen Multimeter nur einen keinen Schluss messen. Die Elkos laden sich normal auf, bis der Widerstand gegen unendlich geht.
Der Siebkondensator funkt, wenn ich ihn, nach dem ausschalten des Radios, kurzschließe.
Hat jemand einen Tip für mich? oder kann mir jemand, bei der Reparatur des Radios, hier im Raum Bottrop behilflich sein?
Wirklich die große Ahnung habe ich nämlich nicht.

Rainer Franzen
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eabc
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von eabc »

Hallo Rainer,
Wenn der Lade Elko die Ladung hält, scheint auf der Anodenspannungsseite schon mal kein kurzer vorzuliegen.
Nun untersuche mal die Röhrenheizung, diese wird mit zusammen mit der Skalenbeleuchtung mit 6,3 V/AC betrieben.
Am Netztrafo sind es die beiden dickeren blau eingefärbten Kabel, einer davon ist auf Masse gelötet, das andere geht von Röhre zu Röhre immer an Pin 4 oder 5 (je nachdem welcher Pin ebenfalls auf Masse gelötet ist).
Verfolge mal dieses Kabel , das auch zu derSkalenbeleuchtung geht, und prüfe dort ersteinmal objektiv, ob die Anbschlüsse kurzschlußfrei sind.
M.f.G.
harry

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Bosk Veld
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Rainer,

ist der zweite Trafo vielleicht auch defekt? Miß doch mal seine Stromaufnahme mit aufgetrennten Sekundäranschlüssen.
Da fällt mir gerade auf: Warum löst die Sicherung bei diesem hohen Strom nicht aus? Falsche Sicherung oder falsch gemessen?

Gruß, Frank
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Rainer Franzen
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von Rainer Franzen »

Hallo,
klar löst die Sicherung aus. Ich habe das Radio nur mal kurz eingeschaltete und den Strom, an der Steckfassung der Sicherung gemessen.
Den Strom am Ausgangsübertrager werde ich prüfen.

Danke
Rainer
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Bosk Veld
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von Bosk Veld »

Rainer Franzen hat geschrieben:Den Strom am Ausgangsübertrager werde ich prüfen.
Ich meinte die Sekundärleitungen des Netztrafos; also mal ohne Belastung messen. Dazu am besten eine blaue und eine rosa Trafoleitung unterbrechen. Ist der Eingangsstrom dann unter 300 mA, dann ist der Trafo schon mal ok.

Gruß, Frank
Zuletzt geändert von Bosk Veld am So Nov 29, 2015 1:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Bosk Veld
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von Bosk Veld »

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ColonelHogan9162
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Bosk Veld hat geschrieben:
Rainer Franzen hat geschrieben:Den Strom am Ausgangsübertrager werde ich prüfen.
Ich meinte die Sekundärleitungen des Netztrafos; also mal ohne Belastung messen. Dazu am besten eine blaue und eine rosa Trafoleitung unterbrechen. Ist der Eingangsstrom dann unter 300 mA, dann ist der Trafo schon mal ok.

Gruß, Frank
300mA ohne Belastung? Unter voller Normalbelastung zwischen 40 und 60W sinds um 250-300. Eine Null weniger käme bei abgeklemmter Heiziug und Anode eher hin, dann grob um 10W sein
Gruss
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Bosk Veld
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von Bosk Veld »

Danke für den Hinweis, so ist es besser: "Wenn der Trafo ok ist, dann ist der Eingangsstrom unter 300 mA." Wie groß der Strom im Leerlauf nun genau ist, weiß ich nicht, deshalb nahm ich den Sicherungswert.
Unter voller Normalbelastung zwischen 40 und 60W sinds um 250-300. Eine Null weniger käme bei abgeklemmter Heiziug und Anode eher hin ...
Ein Trafo mit 30 mA Eingangsstrom im Leerlauf? Nach meiner Erfahrung ist das für Röhrenradios dieser Nennleistung viel zu wenig.
Siehe auch hier: http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... 860#p95860

@Rainer: Wie sieht's denn aus, hast Du schon weitere Messungen gemacht?

Gruß, Frank
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von Rainer Franzen »

Hallo liebe Forenmitglieder,
ich bin leider erst heute wieder dazu gekommen mich um mein Radio zu kümmern.
Also zuerst habe ich die Heizspannung am Trafo unterbrochen. Am Eingangsstrom von ca. 1,3A hat sich nichts geändert. Also wird da kein Kurzschluss vorliegen.
Dann habe ich den gelben Draht, am 1,3 kOhm Widerstand vom Ausgangsübertrager gelöst, immer noch 1,3 A Eingangsstrom. Desweiteren habe ich den Widerstand des Ausgangsübertragers gemessen. Ca. 500 Ohm zwischen dem Pin 7 der Endröhre und gelbem sowie dem roten Draht, am Gleichrichter.
Dann habe ich Netzspannung an Pin 7 der Endröhre angelegt und den Eingangsstrom des Ausgangsübertragers gemessen. Der Strom zum Roten wie auch zum Gelben Draht betrug ca. 0,02 mA. Natürlich ohne angeschlossene Lautsprecher. Also denke ich, dass der Übertrager nicht defekt ist.
Ein Kurzschluss wird ja wohl offensichtlich im Radio vorliegen, aber warum entlädt sich der Ladeelko nicht. Er wirft schöne Funken, auf beiden Anschlüssen, wenn ich das Radio vom Netz getrennt habe und ihn gegen Masse kurzschließe?

Rainer Franzen
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von eabc »

Hallo Rainer, solange die Röhren nicht heizen, fließt auch kein Strom somit bleibt ein hohen Anteil der gespeicherten Energie im Elko, ein Entladen möglichst mit einem Leistungswiderstand und ca. 500 Ohm, oder eben durch Kurzschluß (...soll einem Elko nicht gut tun) ist ratsam um nicht eine Stromschlag zu erleiden.
Zuerst muss durch ablöten der Sekundärbelastung der Netztrafo auf Windungsschlußfreiheit geprüft werden, erst danach gehts in der Schaltung weiter.
D.h. alle vier Sekundärseitigen Drähte die aus dem netztrafo kommen, ablöten und einzeln ohne Berührung ablegen.
Dann erneute Leistungsaufnahmeprüfung, wie schon geschrieben, sollte bei einem gesunden Radio Netztrafo nicht mehr als ca. 50 - 120 mA/AC fließen, sind es dann wieder wesendlich mehr, bei geprüfter 220-240 V Trafoeinstellung und zugeführter Netzspannung, ist der Netztrafo nicht mehr verwendbar und eben die Ursache für dein Problem.
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von tickticktick »

Gibt es da auch so etwas wie Entstörkondensatoren?

Mir gefällt das Messen unter Spannung überhaupt nicht!

Mit einem Ohmmeter und Isolationsmessgerät finde ich die Reparaturversuche sicherer.


Wenn soooo hohe Ströme fließen, dann ist etwas sehr im Argen!
LG Klaus-Günther
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von eabc »

Im Schaltplan dieses Radios sind keine Entstör C,s im Netzeigang und an der Anodenwechselspannung eingezeichnet.
Mittels Ohmmeter und Iso tester ist ein evtl. Windungsschluß im Netztrafo nicht auffindbar, mittels geregelter AC Zuführung, aber innerhalb kürzester Zeit sicher feststellbar.
Selbst eine Vorschaltlampe im Falle eines nicht vorhandensein eines Regeltrafos, ist schon ein sehr guter Schutz um Folgeschäden durch einer evtl. Überlastung zu verhindern.
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von tickticktick »

Stichwort: Vorschaltlampe

Super Idee, habe mir auch schon eine gebaut. Am Flackern der Glühbirne, falls sie denn flackert, kann man schon wichtige Schlüsse ziehen...


Trotz allem was im Schaltplan steht, sie können auch Fehler enthalten, würde ich die Leitungen und alles was vom Netzstecker und Trafo kommt in Augenschein nehmen...
LG Klaus-Günther
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von Rainer Franzen »

Schon mal danke für die Tips,
habe nun noch einmal die Ströme am Netztrafo gemessen.
Ohne Last: 100 mA
Mit Heizspannung: 160 mA
Mit beiden Ausgängen die erwähnten 1,3 - 1,4 A
Gemessene Spannungen 6,4 und 250V
Der Trafo ist also meiner Meinung nach ok.
Eine Berichtigung zu den Strömen am Ausgangsübertrager, natürlich nicht 0,02 mA, sondern 20 mA oder 0,02A da war ein kleines m zu viel :)

Rainer Franzen
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Re: Reparatur Grundig 3088

Beitrag von tickticktick »

Das sieht doch schon gut aus. Der Netztrafo sollte nicht defekt sein.

Messe bitte so, wie schon vorgeschlagen, mit dem Ohmmeter den Schluß aus.
Das geht OHNE Netzspannung!
LG Klaus-Günther
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