EM71 als Ersatz für EM34

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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uu4y
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EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von uu4y »

Guten Morgen zusammen;
ich habe mir die Beschaltungen von EM34 und EM71 betrachtet und bin deshalb der -imho laienhaften- Ansicht, dass
ich als Ersatz für die -kaum noch erhältlichen und deshalb sehr teueren- EM34 eine EM71(von denen ich 2 gute übrig habe) verwenden bzw. umsockeln könnte... :shock: :lol:
-Der Platz/Raum würde dafür gut reichen-
ist das machbar oder eben doch nicht bzw. wenn warum nicht ?
Gruß Gert
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eabc
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von eabc »

Hallo Gerd,
das sollte machbar sein, nur benötigt die EM71 eine höhere Steuergitterspannung um vollen "Ausschlag" anzuzeigen
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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paulchen
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von paulchen »

Technisch ist das machbar und wurde früher auch ab und an gemacht. Hatte selber schon das eine oder andere Radio, wo das gemacht war.
Einziger großer Unterschied wäre die maximale Gitterspannung zur Vollaussteuerung (EM71 -20V, EM34 -16V). Das könnte im ungünstigsten Fall bedeuten, daß die EM71 nicht voll zu geht. Glaube ich aber bei einem guten Abgleich fast nicht dran.

paulchen

PS.: Heute war harry mal schneller :mrgreen:
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röhrenradiofreak
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von röhrenradiofreak »

Bis der Preis für eine neue oder gute EM71 in genauso schwindelerregende Höhen steigt wie bei der EM34, ist es meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit.

Es gab, z.B. bei Grundig, Anfang der 50er Jahre einige Radios, die je nach Verfügbarkeit mit EM11 oder EM71 geliefert wurden.

Lutz
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von DiRu »

Von Grundig gab es z.B. den 380W/UKW, der wahlweise mit einer EM11 oder einer EM71 geliefert wurde. Was die Steuerspannung betrifft, sind die beiden Typen ziemlich gleich. Sie unterscheiden sich im Leuchtbild. Während die EM11 - ähnlich wie die EM34 - 4 Sektoren hat, besitzt die EM71 einen Fächer.
Die nominell geringere Empfindlichkeit der EM71 gegenüber der EM34 (für Vollausschlag) dürfte unerheblich sein. Zudem läßt sich diese Empfindlichkeit ggf. dadurch erhöhen, daß die + Versorgungsspannung für die EM71 leicht reduziert wird. [Bei einer Triode reduziert sich die notwendige Steuerspannung am Gitter, wenn die Anodenspannung abgesenkt wird.]
Als Beispiel ergab eine Umrüstung eines Schwedischen Radios von (einer tauben) 6E5 auf EM71 ein absolut zufriedenstellendes Ergebnis, obwohl sich die erforderlichen Steuerspannungen für die beiden Typen deutlich unterscheiden.

MfG DR
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von Mork_vom_Ork »

Hallo!

Warum muss es denn eine EM71 sein? Alternativ wäre auch eine Röhre aus russischer Produktion denkbar. Die sind meines Erachtens vom Leuchtbild absolut in Ordnung und deutlich günstiger!

Siehe bspw. hier: http://shop.antikradio-restored.de/prod ... ucts_id=91
Viele Grüße
Markus
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von uu4y »

Mork_vom_Ork hat geschrieben:Hallo!

Warum muss es denn eine EM71 sein? Alternativ wäre auch eine Röhre aus russischer Produktion denkbar. Die sind meines Erachtens vom Leuchtbild absolut in Ordnung und deutlich günstiger!

Siehe bspw. hier: http://shop.antikradio-restored.de/prod ... ucts_id=91
das ist natürlich richtig -2 davon habe ich auch schon hier liegen- imho soll jedoch der Ausschlagsektor vom gesamten Leuchtbild nur recht klein sein :idea:
...oder gibts dafür eine andere Lösung ? :idea:
Gruß Gert
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paulchen
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von paulchen »

Was nicht ignoriert werden sollte ist die Haltbarkeit.
Russische 6e5c halten nicht wirklich lange. Eine gute EM71 dagegen ist eine * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* in die Zukunft. Die können mit etwas Glück ein paar Jahre strahlen (vernünftige Leuchtschirmspannung).

paulchen
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von rettigsmerb »

Tipp zur EM71:
Einen Widerstand von 10MegOhm parallel mit einem Kondensator von 22nF vom Raumladegitter nach Masse erzeugt durch den Anlaufstrom eine negative Gittervorspannung, was den Leuchtschirmstrom und die Helligkeit etwas reduziert, ohne das Aussteuerverhalten zu verändern! Diese Maßnahme dürfte den Leuchtschichtverschleiß deutlich mindern. Am meinem SABA FB W III hat das zumindest bisher gut gewirkt.
Leider gibt es nur sehr wenige Anzeigeröhrentypen mit getrennt herausgeführtem Raumladegitter, bei denen man die Maßnahme anwenden kann.
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Trotz alle dem ist das ein sehr guter Tip, den ich noch nicht kannte, danke schön!
Bei welchen EM ist das Raumladegitter denn extern herausgeführt?
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von rettigsmerb »

radio-volker hat geschrieben:Servus,
Trotz alle dem ist das ein sehr guter Tip, den ich noch nicht kannte, danke schön!
Bei welchen EM ist das Raumladegitter denn extern herausgeführt?
Das sind, soweit für mich nachvollziehbar, nur die EM71 und die EMM801. Andere Meinungen? Immer gerne!
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Nach kurzer Überprüfung verschiedener EM-Datenblätter habe ich auch nur die EM71 und die EMM801 gefunden, alte EM Röhren habe ich mir dabei nicht angesehen,werde mir noch einmal die EM800 angucken.

Zusatz: Auch EM800 nicht, auffallend EM1 und AM1 haben gar kein Raumladegitter. Bei sonstigen alten Anzeigen ist das Gitter auch mit der Kathode verbunden.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von radio-volker »

paulchen hat geschrieben:Was nicht ignoriert werden sollte ist die Haltbarkeit.
Russische 6e5c halten nicht wirklich lange. Eine gute EM71 dagegen ist eine * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* in die Zukunft. Die können mit etwas Glück ein paar Jahre strahlen (vernünftige Leuchtschirmspannung).

paulchen
Servus,
Womit er recht hat! In den Russki Röhren ist Zinksilikat als Leuchtschicht drin, nach 500 Betriebsstunden ist die Helligkeit noch 50%, EM-Röhren mit Zinkoxydbeschichtung halten mehrere tausend Betriebsstunden aus! Ich kann da ein Lied von singen. Meine Frau dudelt mit ihrem Lieblingsstereoradio in der Küche, einem Philips Bi-ampli stereogram Typ B5X43A zwischen 6-8 Stunden am Tag, nach einem Monat ist der Russki-Ersatz für die EM80 verbraucht, sprich sehr sehr dunkelgrün geworden, insgesamt habe ich 8 Stück in einem Jahr gewechselt! Seitdem ich eine NOS-Philips/Valvo eingebaut habe ist diese selbst nach 1 Jahr hell in der Anzeige und leuchtkräftig! Auch der Wechsel der beiden EL84 in der Endstufe ist regelmässig nach 4-5 Jahren notwendig, im Mittel dudelt das Radio circa 2100 Betriebsstunden/Jahr, also summa summarum zwischen 8000-10000 circa in 4-5 Jahren, und mehr als diese Lebensdauer kann man von den EL84 und der EZ81 nicht erwarten. Die Vorröhren wurden dabei bisher nur einmal komplett getauscht, am Längsten hielten dabei die EAA91 und ECC85. Der Stereodecoder wurde schon 2-mal repariert (Kondensatorfehler), die meisten Ko's im Gerät sind zum Glück Keramikko. Hauptproblem war aber immer die EM80. Jedenfalls saugt das Radio regelmässig Röhren aus dem Vorratslager ab, vor allem EL84 und EZ81. Wenn das Radio dann mal nicht geht, hängt der Haus Segen schief wenn es nicht umgehend repariert wird. Aber ausgelutschte Röhren lassen sich ja schnell wechseln, immer das Gleiche: Kathodenemission gegen null!
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/
uu4y
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Re: EM71 als Ersatz für EM34

Beitrag von uu4y »

radio-volker hat geschrieben:
paulchen hat geschrieben:Was nicht ignoriert werden sollte ist die Haltbarkeit.
Russische 6e5c halten nicht wirklich lange. Eine gute EM71 dagegen ist eine * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* in die Zukunft. Die können mit etwas Glück ein paar Jahre strahlen (vernünftige Leuchtschirmspannung).

paulchen
Servus,
Womit er recht hat! In den Russki Röhren ist Zinksilikat als Leuchtschicht drin, nach 500 Betriebsstunden ist die Helligkeit noch 50%, EM-Röhren mit Zinkoxydbeschichtung halten mehrere tausend Betriebsstunden aus! Ich kann da ein Lied von singen. Meine Frau dudelt mit ihrem Lieblingsstereoradio in der Küche, einem Philips Bi-ampli stereogram Typ B5X43A zwischen 6-8 Stunden am Tag, nach einem Monat ist der Russki-Ersatz für die EM80 verbraucht, sprich sehr sehr dunkelgrün geworden, insgesamt habe ich 8 Stück in einem Jahr gewechselt! Seitdem ich eine NOS-Philips/Valvo eingebaut habe ist diese selbst nach 1 Jahr hell in der Anzeige und leuchtkräftig! Auch der Wechsel der beiden EL84 in der Endstufe ist regelmässig nach 4-5 Jahren notwendig, im Mittel dudelt das Radio circa 2100 Betriebsstunden/Jahr, also summa summarum zwischen 8000-10000 circa in 4-5 Jahren, und mehr als diese Lebensdauer kann man von den EL84 und der EZ81 nicht erwarten. Die Vorröhren wurden dabei bisher nur einmal komplett getauscht, am Längsten hielten dabei die EAA91 und ECC85. Der Stereodecoder wurde schon 2-mal repariert (Kondensatorfehler), die meisten Ko's im Gerät sind zum Glück Keramikko. Hauptproblem war aber immer die EM80. Jedenfalls saugt das Radio regelmässig Röhren aus dem Vorratslager ab, vor allem EL84 und EZ81. Wenn das Radio dann mal nicht geht, hängt der Haus Segen schief wenn es nicht umgehend repariert wird. Aber ausgelutschte Röhren lassen sich ja schnell wechseln, immer das Gleiche: Kathodenemission gegen null!
Schön, dass da immer wieder neue Erkenntnisse geschöpft werden...man lernt nie aus...
-dann lasse ich das mit den Russkis mal besser bleiben, weil die Sabatruhe danach auch etwas länger laufen soll-
:idea: mein Problem ist jedoch leider immer noch nicht gelöst = die Beschaltung bzw. Umverdrahtung vom EM34-Sockel auf den Sockel der EM71; dafür würde mir die Umbelegung der Pins und der Widerstände dran bzw. dazwischen völlig reichen; :idea:
danke schon mal im Voraus dafür :danke:
und
Gruß Gert