EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

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Mork_vom_Ork
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EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von Mork_vom_Ork »

Hallo Forianer!

Gerade hatte ich mein Telefunken Operette 6 (vor einer Woche erfolgte die Kondikur - inkl. aller Elkos) mal wieder laufen. Seit der Kondikur spielte es viele Stunden völlig fehlerfrei.

Jetzt nach dem Einschalten: Aufheizphase, dann aber keine Töne. Stattdessen nach nur knapp einer Minute: Rauch!!! Also Stecker raus und nachgesehen. Auf den ersten Blick war zu sehen, dass die EABC80 tot war. Dazu hatte es den 1 kOhm (2 W) Widerstand auf dem Ausgangsübertrager "gegrillt" (siehe Foto) - er war es auch der die Rauchzeichen gab...

Hatte Ihr das schon mal? Kann das echt am Tod der EABC80 liegen? Denn: Neue EABC80 rein, den verkokelten Widerstand ersetzt und alles läuft wieder besten.... :roll:
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Viele Grüße
Markus
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von Stoffzge »

Hallo,
da war doch eher der Widerstand der Schuldige?
LG
Christof
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von Mork_vom_Ork »

Stoffzge hat geschrieben:Hallo,
da war doch eher der Widerstand der Schuldige?
LG
Christof

Hi Christof,

auch möglich. Nur hatte ich das noch absolut nie, dass einfach einer der Lastwiderstände abraucht... und dann die Kombination mit der sterbenden Röhre?!
Viele Grüße
Markus
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von nordmender »

Hallo,
dass der 1KOhm Siebwiderstand durch die EABC stirbt oder umgekehrt ist technisch unlogisch.
Sollte eine EABC Schluß haben,liegt in der Anodenleitung ein Wid von 100-220KOhm.
Der raucht dann ab,aber niemals der Siebwiderstand zwischen Lade-und Siebelko.
Ich denke,die Röhre ist mal eben so ausgestiegen,der Widerstand durch eine Berührung ( Schluß von Zuleitung nach Masse) abgeraucht.
Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von rolando61 »

Hallo
Wo dran hast du denn gesehen, dass die EABC 80 defekt ist? Das bei einer Defekten EABC 80 dieser Widerstand abraucht glaub ich nicht.
Gruß Roland
--------------------------------------

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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von rettigsmerb »

Zunächst noch einmal die Bitte, die Bilder so zu skalieren, dass sie in das Fenster passen. Die Scrollerei ist wirklich lästig...

Der abgerauchte Widerstand hängt mit absoluter Sicherheit nicht mit einer defekten EABC80 zusammen. Wie schon oben geschrieben steht, liegt im Anodenkreis der Triode ein recht hochohmiger Widerstand von etwa 220 Kiloohm. Wenn man nun mal nach Gevatter Ohm rechnet, wird man feststellen, dass bei einer Anodenspannung von rund 250 Volt über diesen Widerstand gerade einmal rund 1 Milliamperchen fließt, wenn die Röhre tatsächlich einen vollen Kurzschluss hätte. Selbst dieser Anodenwiderstand würde das problemlos überleben!
Der kaputte Widerstand rührt eher von einem defekten Siebelko oder Abblockkondensator im ZF-Verstärker her, denke ich. Mir sind mittlerweile einige Fälle defekter Keramikrohrkondensatoren* untergekommen, die diesen Fehler verursacht haben.


*Rosenthal, braun lackiert mit schwarzem Aufdruck
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von Mork_vom_Ork »

rettigsmerb hat geschrieben:Zunächst noch einmal die Bitte, die Bilder so zu skalieren, dass sie in das Fenster passen. Die Scrollerei ist wirklich lästig...

Der abgerauchte Widerstand hängt mit absoluter Sicherheit nicht mit einer defekten EABC80 zusammen. Wie schon oben geschrieben steht, liegt im Anodenkreis der Triode ein recht hochohmiger Widerstand von etwa 220 Kiloohm. Wenn man nun mal nach Gevatter Ohm rechnet, wird man feststellen, dass bei einer Anodenspannung von rund 250 Volt über diesen Widerstand gerade einmal rund 1 Milliamperchen fließt, wenn die Röhre tatsächlich einen vollen Kurzschluss hätte. Selbst dieser Anodenwiderstand würde das problemlos überleben!
Der kaputte Widerstand rührt eher von einem defekten Siebelko oder Abblockkondensator im ZF-Verstärker her, denke ich. Mir sind mittlerweile einige Fälle defekter Keramikrohrkondensatoren* untergekommen, die diesen Fehler verursacht haben.


*Rosenthal, braun lackiert mit schwarzem Aufdruck
Hallo!
Also Siebelko schließe ich mal aus. Hab den alten Doppel-Becher-Elko nur zwecks Optik noch drin. Ist aber abgeklemmt, bzw. Sind an seine Stelle zwei moderne 47yF 450V Elkos getreten.
Hast Du ein Foto so eines Typs (Röhren Kondensator) das Du hier Posten kannst? Röhrenförmige sind einige drin. Komisch ist nur, dass nun wieder alles geht (nach Tausch des Widerstandes und der EABC80)!
Kann man den Widerstand eigentlich noch verwenden? Lt. Ohmmeter passt er noch...
Viele Grüße
Markus
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von rolando61 »

Hallo
Den Widerstand würde ich wegwerfen, die Röhre noch mal Testen.
Gruß Roland
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von rettigsmerb »

Nun - der Widerstand schaut ja schon "well done" aus :wink: . Über dessen weitere Verwendbarkeit kann man nur spekulieren. Da ich jedoch eher zu echten belastbaren Fakten neige, würde ich ihn nicht mehr einbauen.

Fotos von den Kondensatoren habe ich gerade nicht zur Hand, aber lies bitte einfach nochmal die Beschreibung - die Dinger sind im Übrigen etwa 10-15mm lang und 3mm im Durchmesser, Anschlüsse radial.

Bei einigen Geräten wird die Anodenspannung zum UKW-Tunerkästchen über einen so genannten "Durchführungskondensator" zugeführt. Auch diese (keramischen!) Kondensatoren "zicken" in seltenen Fällen und verursachen solche Fehler. Sie zu wechseln, kann bei mangelnder Erfahrung zu einer echten Herausforderung führen.

In manchen Fällen kann es passieren, dass sich keramische Rohr-/Durchführungskondensatoren selbst "heilen", aber darauf würde ich nicht wetten. Wenn man Glück hat, ist die Schadstelle an den Teilen sogar sichtbar als winzige Brandspur.

Systematische Vorgehensweise ist hier das Mittel der Wahl. Dabei wird der Pfad hinter dem betroffenen Siebwiderstand gemäß Schaltplan Stück für Stück verfolgt. Stößt man dabei auf solche Kondensatoren, die mit dem anderen Ende an Masse liegen, wird der im Gerät genauestens untersucht, respektive im Zweifelsfall erneuert.

Im ZF-Teil müssen übrigens nicht zwingend keramische Kondensatoren verwendet werden. Hier reichen die modernen Folienkondensatoren vollständig aus. Nur im UKW-Tuner müssen wir bei Keramik bleiben.
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von Elko »

Na da wolln ma doch mal aushelfen.
So sehen die Dinger aus. Die sollten auch immer pikobello sauber sein, also keinen Dreckbelag haben - weil Dreck nämlich leitet.

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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von Cassian »

rettigsmerb hat geschrieben:Im ZF-Teil müssen übrigens nicht zwingend keramische Kondensatoren verwendet werden. Hier reichen die modernen Folienkondensatoren vollständig aus. Nur im UKW-Tuner müssen wir bei Keramik bleiben.
Ich staune immer wieder, was ich allein aus den fallengelassenen Nebensätzen der Veteranen hier alles lernen kann :D

Danke und liebe Grüße
Cassian
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Re: EABC80 - plötzlicher Röhrentod - brandgefährlich?

Beitrag von Elko »

Hallo Herbert!

Herzlich willkommen im Kreis der Veteranen :)
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