Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

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Mork_vom_Ork
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Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von Mork_vom_Ork »

Hallo!

Bei meinem Telefunken Opus 2214 sind u. a. an zweien der vier ECL86 Anoden-Elkos mit je 8µF verbaut. Die würde ich gerne tauschen - allerdings gibt es wohl keine 8µF Elkos mehr.

Welchen Wert nehme ich stattdessen? 10 µF oder 6,8 µF?
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eabc
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von eabc »

Beides wäre möglich, da Elkos eine recht hohe + Toleranz besitzen
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harry

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rettigsmerb
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von rettigsmerb »

So ist es. Elkos sind beileibe keine Präzisionsbauteile. Sie haben nur den Vorteil, dass sie bei hoher Kapazität gegenüber vergleichbaren Folienkondensatoren sehr viel kleiner und leichter sind, außerdem sind sie billiger. Nachteil: Die Toleranzen bewegen sich durchaus in einem Bereich von -20 bis +50%! Außerdem haben sie einen höheren ESR, was sich in bestimmten Anwendungen, wie z.B. Schaltnetzteile, spürbar negativ auswirkt. Hierfür sollten dann spezielle und auch teurere "Low ESR Elkos" verwendet werden. Und schließlich noch haben Elkos eine begrenzte Lebensdauer. Zumindest die im Consumer Electronics-Bereich verwendeten Elkos scheinen die geplante Obsoleszenz eingebaut zu haben. :roll:
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von hf500 »

rettigsmerb hat geschrieben: Zumindest die im Consumer Electronics-Bereich verwendeten Elkos scheinen die geplante Obsoleszenz eingebaut zu haben. :roll:
Moin,
es geht eigentlich, wenn man von bestimmten Serien absieht, die inzwischen sehr auffaellig geworden sind. Z.B. die beruehmten "Weinroten". Die 10 Jahre, die fuer die Geraete angesetzt wurden, haben sie allerding in der Ueberzahl mitgemacht. Wenn der Becher einwandfrei ist, sind es hervorragende Kondensatoren.
Richtig schlimm wurde es allerdings mit dem Aufkommen der Schaltnetzteile oder in Geraeten, wo eher impulsfoermig gearbeitet wird "Digitalkram" mit hohen Stroemen). Dazu noch ein Rotstift, der das billigste Angebot heraussucht und die Dinger ueberstehen noch nichtmal die Garantiezeit.

Zur Ausgangsfrage: Ich wuerde 10µF/400V (350V) nehmen, Etwas bessere Siebwirkung und gaengiger. Man kann da ruhig auf den naechsthoeheren Standardwert gehen, noch hoehere Kapazitaeten schaden zwar an dieser Stelle nicht, werden aber irgendwann sinnlos.

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Peter
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von Mork_vom_Ork »

hf500 hat geschrieben:
rettigsmerb hat geschrieben: Zumindest die im Consumer Electronics-Bereich verwendeten Elkos scheinen die geplante Obsoleszenz eingebaut zu haben. :roll:
Moin,
es geht eigentlich, wenn man von bestimmten Serien absieht, die inzwischen sehr auffaellig geworden sind. Z.B. die beruehmten "Weinroten". Die 10 Jahre, die fuer die Geraete angesetzt wurden, haben sie allerding in der Ueberzahl mitgemacht. Wenn der Becher einwandfrei ist, sind es hervorragende Kondensatoren.
Richtig schlimm wurde es allerdings mit dem Aufkommen der Schaltnetzteile oder in Geraeten, wo eher impulsfoermig gearbeitet wird "Digitalkram" mit hohen Stroemen). Dazu noch ein Rotstift, der das billigste Angebot heraussucht und die Dinger ueberstehen noch nichtmal die Garantiezeit.

Zur Ausgangsfrage: Ich wuerde 10µF/400V (350V) nehmen, Etwas bessere Siebwirkung und gaengiger. Man kann da ruhig auf den naechsthoeheren Standardwert gehen, noch hoehere Kapazitaeten schaden zwar an dieser Stelle nicht, werden aber irgendwann sinnlos.

73
Peter

Hallo Peter,

ich dachte an 10µF / 50V. Da hab ich welche da und due ursprünglich verbauten 8µF waren nur mit 15V bezeichnet. Die 400V-Variante ist zum einen um einiges größer als die 50V und zum anderen doch hier auch unnötig - oder?
Viele Grüße
Markus
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von eabc »

Hallo Markus,
Da Kondensatoren sehr oft Spannungsbelastet sind, werden Sie zur Sicherheit immer mit einer höherer Spannungsfestigkeit ausgewählt, als die, die am Schaltungspunkt anliegt.
Kathodenspannungen an NF-Endstufen liegen i.d. R. um ca. 10 V. Somit wählt man einen Elko mit einer zwei bis dreifach höheren Spannungsfestigkeit um eine Sicherheit gegen einen Defekt des selbigen zu haben
Zuletzt geändert von eabc am Mi Mär 02, 2016 7:08, insgesamt 1-mal geändert.
M.f.G.
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von Mork_vom_Ork »

Hallo Harry,

demnach sollten 50V Spannungsfestigkeit dann ja reichen. :)
Viele Grüße
Markus
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Elko
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von Elko »

Hallo Markus!

Wenn Du den 8µF Elko aus diesem Thread meinst:
http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=23674
durch den die rote Linie geht,

dann liegt dieser Elko nicht an der Anode, sondern an der Kathode und es ist der Kathoden-Elko.
Und in diesem Fall reichen die 50 Volt.
noli turbare circulos meos

Mit Röhrengruß
Martin
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von Mork_vom_Ork »

Natürlich - Kathoden-Elko... mein Fehler (und bisher hab ich ihn nicht mal bemerkt). Es ist wie vermutet der Kathodenelko. Dann reichen die 50V also.

Besten Dank!
Viele Grüße
Markus
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von eabc »

Markus, wer lesen kann ist klar im Vorteil :mrgreen:
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harry

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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von hf500 »

Moin,
wegen des Stichwortes "Anodenelko" und 8µF habe ich 400V-Elkos vorgeschlagen. Kondensatoren dieser Kapazitaet wurden durchaus zur Siebung der Kleinsignalbetriebsspannungen verwendet.

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Peter
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Re: Welchen Anoden-Elko nehmen (Kapazitätswert)?

Beitrag von eabc »

Moin moin Peter,
auch für dich gilt, wer lesen kann..... :mrgreen:
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harry

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