Oberon Phono

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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PlumBum
Philetta
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Oberon Phono

Beitrag von PlumBum »

Guten Morgen an alle, die das Regenwetter genutzt und sich vor den Computer geklemmt haben!

Nachdem ihr mir schon bei meinem Stern-Radio Nauen geholfen habt, sind inzwischen für ein anderes Radio neue Fragen aufgetaucht.

Vor kurzem habe ich ein Oberon Phono bekommen. Nachdem der Staub der Jahrzehnte seinen Weg aus dem Radio gefunden hatte und einem kleinen Eingiff am Netzschalter (siehe unten) gab es eine Inbetriebnahme mit Vorschaltlampen. Hier war alles i.O. und so kam das Teil an Netz; es spielt ohne Probleme :P

Ein paar Eingriffe möchte ich aber trotzdem machen. Die Kondenstoren werde ich tauschen, da sich bei den Folienkondensatoren teilweise die Verschlüsse an den Enden scheinbar vom Wickel gelöst haben. Bei der Bezeichnung der Kondensatoren komme ich nicht so richtig klar: was bedeutet z.B. 1000/20 auf dem Folienkondensator (ich vermute 1000 µF 20% Toleranz, bin mir aber nicht sicher).

Auf einem Elko steht 5/50 drauf; 5µF und 50% Toleranz nach meiner Vermutung finde ich etwas heftig. Steht die 50 hier für die Spannungsangabe?

Am Netzteil-Elko taucht neben 50+50 µF noch die Angabe "rauh" auf. Ich hab von F&T einen Elko SZ 50+50µF da. Kann ich den nehmen?

Hier im Forum habe ich über die Umstellung des Spannungswahlschalters auf 240 V gelesen. Die Frage ob notwendig (bzw. besser) oder nicht hatte ich bereits bei meinem "Nauen" gestellt. Leider gabs da keine Antwort; vielleicht klappt es ja jetzt.

Vielleicht könnt ihr mir auch bei einem mechan. Problem helfen: Die Netztaste hatte keine Funktion mehr. Ich hab schon geforscht und stecke an folgender Stelle fest:
Die Taste lässt sich ohne spürbaren Widerstand nach unten drücken. Sie geht auch wieder in die Ausgangslage zurück (Feder also in Ordnung). Wenn z.B. die UKW-Taste gedrückt wird, sollte ja der Netzschalter eingeschalten werden. Macht er aber nicht; der Metallschieber, welcher den Hebel des Netzschalters betätigt, lässt sich hin und her schieben. Der Schalter wird zwar umgelegt, ich vermisse aber die mechan. Kopplung zu den anderen Tasten :?

Hat hier jemand eine Lösung für mich? Ich wollte auch nicht mehr auseinanderbauen, ohne vorher mal nachgefragt zu haben. Weiterhin ist der Netzschalter auch defekt; es ist in keiner der beiden Schaltstellungen Durchgang vorhanden. Könnte mir bitte hier jemand (vielleicht aus seinem Ersatzteillager) weiterhelfen?

Abschließend noch was zum Plattenspieler. Ich habe ihn ausgebaut, mit Druckluft abgeblasen und mal an Netzspannung gelegt. Nach dem Betätigen des kleinen Metallstifts (Simulation des Platteneinschubs) lief er auch artig los und macht seine (gemessenen) 43 U/min. Ist das tolerabel oder muss man hier durch Demontage und Reinigung nachhelfen um auf 45 U/min zu kommen?
Wie habt ihr das Teil gereinigt; habt ihr es komplett zerlegt? Ich meine, man muss ja nicht mehr auseiander nehmen als nötig. Meist geht da ja irgend etwas schief. Auf rm.org habe ich eine Explosionszeichnung gesehen, die ich aber nicht herunterladen konnte. Könnte die mir jemand zur Verfügung stellen?

Wieder viele Fragen, die euch hoffentlich nicht den Sonntag verderben :wink:

Danke schon mal für eure Antworten!

Peter
yehti
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Re: Oberon Phono

Beitrag von yehti »

Moin!
"Rauh" bei Elkos bedeutet, die Anode im Elko wurde chemisch aufgerauht.
Dadurch wird die Oberfläche größer, im Gegenzug kann der Elko kleiner werden.
Damals war das neu, die Anodenfolie wurde brüchiger und schwerer zu verarbeiten.
Heute ist eine rauhe Anode Stand der Technik, auf glatte Anoden mit niedrigeren ESR wird extra hingewiesen.
Du kannst den F&T also ruhig einbauen.
Gruß Gerrit
PlumBum
Philetta
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Re: Oberon Phono

Beitrag von PlumBum »

Hallo Gerrit,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Dann werde ich mal bei der Kondensatorkur das Teil mit tauschen.

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Hab inzwischen nun etwas weiter gelesen und dabei einen Beitrag gefunden, dass sich unterhalb der Tastenschieber auch noch Kondensatoren befinden. Also gleich mal nachgeschaut und vorsichtig die Tastenschieber einzeln abgenommen, die Werte notiert und die Schieber wieder montiert, damit sich kein Teil verirrt bzw. vertauscht wird. Das ging alles ohne Probleme; am letzten Schieber (der für die UKW- Taste) ist es dann passiert:

Beim Einbau gab es einen kurzen Knack und die Schieberzunge ist weggebrochen; siehe Foto. :wut:
Schuld daran ist ein Metallsteg, der sich nur im Bereich der Zunge der UKW- Taste befindet; alle anderen Tasten haben keinen. Nachdem ich den etwas nach oben (in Richtung Gehäuseoberkante des Radios) schieben konnte ließ sich auch die abgebrochene Zunge wieder einsetzen.



Hat jemand in seinem Ersatzteillager noch so ein Teil??? :?

Ich hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen...

Danke schon mal

Peter
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rettigsmerb
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Re: Oberon Phono

Beitrag von rettigsmerb »

Das abgebrochene Stück lässt sich mit CA-Kleber* wieder ankleben. Die Klebeflächen müssen dazu nur pieksauber und formschlüssig sein.


*Cyanacrylat- oder auch volkstümlich "Sekundenkleber" genannt (Hat schonmal jemand die einen oder anderen Sekunden zusammengeklebt? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )