Vorwiderstand Meerburg 11
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Vorwiderstand Meerburg 11
Liebe Leute,
Ich bin gerade dabei, einen Saba Meersburg 11 zu restaurieren. Ein sehr schön erhaltenes Gerät. Der Bericht folgt später. Da der Selengleichrichter einen Kurzschluss hatte, musste ich ihn ersetzen (4 x 1N4007 + 4 x 4700pF parallel dazu plus Lastwiderstand). Alle Papierkondensatoren sind bereits ersetzt, ich muss nur noch 4 Elkos tauschen. Beim letzten Probelauf habe ich eine ECL86 gewechselt, die nach ca. 5 Minuten wohl anfing zu viel Strom zu ziehen, jedenfalls ging die Spannung direkt hinterm Gleichrichter dann dermaßen in den Keller, dass sogar der Suchlauf nicht mehr wollte. Mit neuer Röhre auch nach einer viertel Stunde noch konstante Spannung und wesentlich kälterer Lastwiderstand.
Nun aber zur eigentlichen Frage: Direkt hinter dem Gleichrichter sollen laut Schaltplan genau 300 Volt anliegen. Die Netzspannung lag heute beim Testen bei 226 Volt. Ohne den Suchlauf zuzuschalten, habe ich mit einem 150 Ohm Widerstand 304 Volt mit SL 293 Volt. Nehme ich einen 110 Ohm Widerstand sind es ohne Suchlauf 308 und mit 297 Volt. Welchen würdet ihr nehmen? Der Suchlauf läuft auch mit der niedrigeren Spannung. Auf dem Schaltplan ist nicht vermerkt, unter welchen Betriebszuständen die Spannung gemessen werden soll. Was könnte man dem Radio denn maximal zumuten?
Beste Grüße
Helmut
Ich bin gerade dabei, einen Saba Meersburg 11 zu restaurieren. Ein sehr schön erhaltenes Gerät. Der Bericht folgt später. Da der Selengleichrichter einen Kurzschluss hatte, musste ich ihn ersetzen (4 x 1N4007 + 4 x 4700pF parallel dazu plus Lastwiderstand). Alle Papierkondensatoren sind bereits ersetzt, ich muss nur noch 4 Elkos tauschen. Beim letzten Probelauf habe ich eine ECL86 gewechselt, die nach ca. 5 Minuten wohl anfing zu viel Strom zu ziehen, jedenfalls ging die Spannung direkt hinterm Gleichrichter dann dermaßen in den Keller, dass sogar der Suchlauf nicht mehr wollte. Mit neuer Röhre auch nach einer viertel Stunde noch konstante Spannung und wesentlich kälterer Lastwiderstand.
Nun aber zur eigentlichen Frage: Direkt hinter dem Gleichrichter sollen laut Schaltplan genau 300 Volt anliegen. Die Netzspannung lag heute beim Testen bei 226 Volt. Ohne den Suchlauf zuzuschalten, habe ich mit einem 150 Ohm Widerstand 304 Volt mit SL 293 Volt. Nehme ich einen 110 Ohm Widerstand sind es ohne Suchlauf 308 und mit 297 Volt. Welchen würdet ihr nehmen? Der Suchlauf läuft auch mit der niedrigeren Spannung. Auf dem Schaltplan ist nicht vermerkt, unter welchen Betriebszuständen die Spannung gemessen werden soll. Was könnte man dem Radio denn maximal zumuten?
Beste Grüße
Helmut
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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
Servus,
Plus minus 10 % ist kein Problem.
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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
Hallo Helmut,
da bei Deinen Messungen die Netzspannung 'nur' 226V betrug, würde ich zum 150 Ohm tendieren.
Die dann noch vorhandenen 4V Überspannung an der Anode liegen in der Toleranz.
Was Du eher noch prüfen solltest, ist die Höhe der Heizspannung.
Diese sollte 6,6 bis 6,7V nicht überschreiten.
Ggf. musst Du dann noch einen Vorwiderstand vor den Trafo schalten.
Sollte das Gerät am Trafo eine Einstellung für 240V haben, kannst Du es auch mal damit versuchen.
Grüße und viel Erfolg
Martin
da bei Deinen Messungen die Netzspannung 'nur' 226V betrug, würde ich zum 150 Ohm tendieren.
Die dann noch vorhandenen 4V Überspannung an der Anode liegen in der Toleranz.
Was Du eher noch prüfen solltest, ist die Höhe der Heizspannung.
Diese sollte 6,6 bis 6,7V nicht überschreiten.
Ggf. musst Du dann noch einen Vorwiderstand vor den Trafo schalten.
Sollte das Gerät am Trafo eine Einstellung für 240V haben, kannst Du es auch mal damit versuchen.
Grüße und viel Erfolg
Martin
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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
Hallo Martin,
die Heizspannung ist exakt 6,3 Volt, passt also super. Die maximal am Gerät einstellbare Netzspannung ist 220 Volt, da ist also nichts zu machen, muss aber mit dem Ersatzgleichrichter ja auch nicht, da mittels Widerstand zu steuern.
Volker, 10%? Echt jetzt? Das heißt 330 Volt wären noch zulässig? Nicht dass ich das wollte, aber da könnte ich das Gerät ja möglicherweise sogar ohne Lastwiderstand betreiben. In diesem Fall würde ich eher zum 110 Ohm Widerstand tendieren, da ich dann für den Suchlauf noch ein wenig mehr Reserve hätte.
Gruß
Helmut
die Heizspannung ist exakt 6,3 Volt, passt also super. Die maximal am Gerät einstellbare Netzspannung ist 220 Volt, da ist also nichts zu machen, muss aber mit dem Ersatzgleichrichter ja auch nicht, da mittels Widerstand zu steuern.
Volker, 10%? Echt jetzt? Das heißt 330 Volt wären noch zulässig? Nicht dass ich das wollte, aber da könnte ich das Gerät ja möglicherweise sogar ohne Lastwiderstand betreiben. In diesem Fall würde ich eher zum 110 Ohm Widerstand tendieren, da ich dann für den Suchlauf noch ein wenig mehr Reserve hätte.
Gruß
Helmut
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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
radio-volker hat geschrieben:Servus,
Plus minus 10 % ist kein Problem.
Soso... das sind also 270-330Volt, ein Delta von 60Volt... - sportlich, würde ich sagen...

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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
Servus,osgood hat geschrieben:Hallo Martin,
die Heizspannung ist exakt 6,3 Volt, passt also super. Die maximal am Gerät einstellbare Netzspannung ist 220 Volt, da ist also nichts zu machen, muss aber mit dem Ersatzgleichrichter ja auch nicht, da mittels Widerstand zu steuern.
Volker, 10%? Echt jetzt? Das heißt 330 Volt wären noch zulässig? Nicht dass ich das wollte, aber da könnte ich das Gerät ja möglicherweise sogar ohne Lastwiderstand betreiben. In diesem Fall würde ich eher zum 110 Ohm Widerstand tendieren, da ich dann für den Suchlauf noch ein wenig mehr Reserve hätte.
Gruß
Helmut
Ja probiere es mit 110 und auch mit 150 Ohm, die Heizspannung der Röhren kann plus minus 5% vom Sollwert liegen, das misst du dann nach, die Ua hat Soll 300V, in alten Radios konnte die sogar um 10% abweichen, messen würde ich die, wenn du mal im Netz 230V oder auch mehr hast, was dann für ein Spitzenwert auftritt und damit dann die Ua gegen den Sollwert einstellen. Bei uns passiert das auch öfters, wenn die das Netz auf die alten Wasserkraftwerke umschalten, dann haben wir hier manchmal auch 237-240 V in der Leitung spätabends, tagsüber dann 225V. Deswegen stelle ich sowas nur am Abend ein. Beobachte dann mal wie der Sendersuchlauf funktioniert und welche Spannung an der Endröhre ist.
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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
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Zuletzt geändert von rettigsmerb am Sa Aug 26, 2017 0:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
Naja, Ben, Du weißt ja, dass an dieser doch recht einfachen Rechenaufgabe sogar schon der große MEISTER gescheitert ist... DER MEISTER - yeah!!!Phalos Southpaw hat geschrieben:



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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
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Re: Vorwiderstand Meerburg 11
Lieber Herbert,
vielen Dank für deine verständlich beschriebenen Ausführungen, diese Fähigkeit hat nicht jeder und es ist eine Freude, solche Texte zu lesen.
Meine Intention bezüglich der Spannung an der Stelle ist aber erstmal eine andere. Mein Ziel ist es nicht zuerst, eine Spannungsanpassung an die erhöhte Netzspannung zu realisieren, sondern das Verhältnis der Sekundärspannungen mit neuem Siliziumgleichrichter zu erhalten. Insofern möchte ich den Lastwiderstand auch nur zur Einstellung der Anodenspannung nutzen. Ich habe mich mittlerweile auch für die 150 Ohm Variante entschieden, weil ich, wie du auch schreibst, das Radio zum großen Teil ohne den Suchlauf betreiben werde, wobei, die 226 Volt Netzspannung vorrausgesetzt, 300 Volt Sollspannung bei 220 Volt ziemlich genau getroffen werden müssten. Wenn ich das Radio fertig habe, werde ich mit dem Stelltrafo mal genau nachmessen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Saba für das fast baugleiche Vorgängermodell Meersburg 125 mit gleichem Trafo und Gleichrichter nur 290 Volt am Gleichrichterplus angibt. Eine Vermutung ist, dass hier der Betrieb mit Suchlauf angegeben ist, beim Nachfolger ohne. Das steht aber wie gesagt leider nicht dabei. Andererseits beträgt der Spannungsunterschied zwischen den beiden Möglichkeiten bei mir 11 Volt, würde also hinkommen. Eine andere Erklärung ist der einzige schaltungsmäßige Unterschied, den ich zwischen den beiden Geräten entdeckt habe, die Anordnung und die Größe von R103, der beim Meersburg 11 eine um 40 Volt höhere Anodenspannung an der Pentode der ECL80 verursacht. Inwieweit dies aber Einfluss auf eine höhere Spannung hinter dem Gleichrichter hat, übersteigt meine Fähigkeiten, die Wirkungsweise von Schaltungen zu verstehen. Vielleicht kann mir ja jemand helfen, diese Schaltungsänderung nachzuvollziehen.
Was nun noch zu tun ist, ist die Kathodenelkos der Endröhren, den Ratioelko und C89 an Pin 8 der ECL80 zu wechseln. Dann erneuter Probelauf, Spannungen messen, Fotos machen und hier einen ausführlichen Bericht einstellen. Und natürlich das schöne Saba Meersburg 11 genießen.
Liebe Grüße
Helmut
vielen Dank für deine verständlich beschriebenen Ausführungen, diese Fähigkeit hat nicht jeder und es ist eine Freude, solche Texte zu lesen.
Meine Intention bezüglich der Spannung an der Stelle ist aber erstmal eine andere. Mein Ziel ist es nicht zuerst, eine Spannungsanpassung an die erhöhte Netzspannung zu realisieren, sondern das Verhältnis der Sekundärspannungen mit neuem Siliziumgleichrichter zu erhalten. Insofern möchte ich den Lastwiderstand auch nur zur Einstellung der Anodenspannung nutzen. Ich habe mich mittlerweile auch für die 150 Ohm Variante entschieden, weil ich, wie du auch schreibst, das Radio zum großen Teil ohne den Suchlauf betreiben werde, wobei, die 226 Volt Netzspannung vorrausgesetzt, 300 Volt Sollspannung bei 220 Volt ziemlich genau getroffen werden müssten. Wenn ich das Radio fertig habe, werde ich mit dem Stelltrafo mal genau nachmessen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Saba für das fast baugleiche Vorgängermodell Meersburg 125 mit gleichem Trafo und Gleichrichter nur 290 Volt am Gleichrichterplus angibt. Eine Vermutung ist, dass hier der Betrieb mit Suchlauf angegeben ist, beim Nachfolger ohne. Das steht aber wie gesagt leider nicht dabei. Andererseits beträgt der Spannungsunterschied zwischen den beiden Möglichkeiten bei mir 11 Volt, würde also hinkommen. Eine andere Erklärung ist der einzige schaltungsmäßige Unterschied, den ich zwischen den beiden Geräten entdeckt habe, die Anordnung und die Größe von R103, der beim Meersburg 11 eine um 40 Volt höhere Anodenspannung an der Pentode der ECL80 verursacht. Inwieweit dies aber Einfluss auf eine höhere Spannung hinter dem Gleichrichter hat, übersteigt meine Fähigkeiten, die Wirkungsweise von Schaltungen zu verstehen. Vielleicht kann mir ja jemand helfen, diese Schaltungsänderung nachzuvollziehen.
Was nun noch zu tun ist, ist die Kathodenelkos der Endröhren, den Ratioelko und C89 an Pin 8 der ECL80 zu wechseln. Dann erneuter Probelauf, Spannungen messen, Fotos machen und hier einen ausführlichen Bericht einstellen. Und natürlich das schöne Saba Meersburg 11 genießen.
Liebe Grüße
Helmut