Hallo,
da ich gerade mal wieder einen aktuellen Fall habe, wollte ich mich mal erkundigen, wie man ohne ein enstprechendes Isolationsmessgerät Kriechströme einigermaßen präzise lokalisieren kann.
Bisher hatten sich derartige Defekte bei mir immer durch Qualm, ein Sprauzeln oder Funken bemerkbar gemacht, doch langsam bin ich mit meinem Latein am Ende.
Daß irgendwo in einer der Petinaxfassungen des Geräts eine Kriechstrecke vorhanden sein muß, konnte ich inzwischen feststellen, da sich am Anfang ein dezentes Zischeln hören ließ, daß aber nach zwei Sekunden vestummt war. Das Problem ist nur, daß ich keine Ahnung habe, in welcher.
Widerstandsmessungen brachten aufgrund der geringen Messspannung natürlich keinen Erfolg, aber ich habe auch keine Lust, auf Verdacht alle sechs Fassungen zu wechseln.
Auch Spannungsmessungen waren wenig erfolgreich, da sämtliche Spannungen im Bereich der zwei Verdächtigen (ECH81 und EL84) verrückt spielen, sobald die Röhren aufgeheizt sind.
Es geht mir hierbei nicht um das spezielle Modell, sondern generell um eine Möglichkeit, solche Sachen ohne ein Isolationsmessgerät ausfindig zu machen.
Ein angenehmes Wochenende wünscht
Max
Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
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Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
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Re: Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
Hallo Max,
käme von den Fähigkeiten und Fachkenntnissen her ein Selbstbau für Dich in Betracht?
Ansonsten sehe ich kaum Möglichkeiten, denn zum Aufspüren solcher Fehler ist eine Hochspanungsquelle von mind. 500Volt bei sehr hohem Innenwiderstand notwendig - wir wollen uns mit dem Gerät ja nicht umbringen.
In meinem Selbstbau-Isotester kann stufenweise eine Testspannung von bis zu 2kV @ max. 50µA erzeugt werden. Damit konnte ich schon den einen oder anderen Isolationsfehler sehr leicht ausfindig machen. Vorteil des sehr niedrigen Teststroms ist, dass sich ein Schaden nicht noch ausweitet und ggf. durch geeignete Maßnahmen die Sache gerettet werden kann.
Wer den Selbstbau scheut, findet in den einschlägigen Internetauktionen mit etwas Glück gebrauchte Isolationsmess/prüfgeräte wie z.B. von Hartmann&Braun das "Isolavi".
Dass es so etwas natürlich nicht "für umme" gibt, versteht sich wohl von selbst. Meine Selbstbaute hat immerhin auch mit Materialkosten (ohne Gehäuse, wurde von Schlachtgerät recycled) von rund 40€ zu Buche geschlagen.
käme von den Fähigkeiten und Fachkenntnissen her ein Selbstbau für Dich in Betracht?
Ansonsten sehe ich kaum Möglichkeiten, denn zum Aufspüren solcher Fehler ist eine Hochspanungsquelle von mind. 500Volt bei sehr hohem Innenwiderstand notwendig - wir wollen uns mit dem Gerät ja nicht umbringen.

In meinem Selbstbau-Isotester kann stufenweise eine Testspannung von bis zu 2kV @ max. 50µA erzeugt werden. Damit konnte ich schon den einen oder anderen Isolationsfehler sehr leicht ausfindig machen. Vorteil des sehr niedrigen Teststroms ist, dass sich ein Schaden nicht noch ausweitet und ggf. durch geeignete Maßnahmen die Sache gerettet werden kann.
Wer den Selbstbau scheut, findet in den einschlägigen Internetauktionen mit etwas Glück gebrauchte Isolationsmess/prüfgeräte wie z.B. von Hartmann&Braun das "Isolavi".
Dass es so etwas natürlich nicht "für umme" gibt, versteht sich wohl von selbst. Meine Selbstbaute hat immerhin auch mit Materialkosten (ohne Gehäuse, wurde von Schlachtgerät recycled) von rund 40€ zu Buche geschlagen.
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Re: Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
Hallo Herbert,
der Selbstbau sollte kein Problem sein, allerdings habe ich den Schaltplan von Deinem Gerät nicht mehr im Forum gefunden...
Was das mit dem hohen Innenwiderstand betrifft - sollte da nicht auch ein Oszi mit Komponententester infrage kommen?
Viele Grüße
Max
der Selbstbau sollte kein Problem sein, allerdings habe ich den Schaltplan von Deinem Gerät nicht mehr im Forum gefunden...
Was das mit dem hohen Innenwiderstand betrifft - sollte da nicht auch ein Oszi mit Komponententester infrage kommen?
Viele Grüße
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Re: Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
nein, es müsste Gleichstrom und hohe Spannung drin, also mindenst paar hundert Volt.
Grund: Wechselstrom verfälscht Messgergebnisse dank kapazitive Kopplung.
Und Solcher Arshlochfehler tritt erst mit hohe Spannung auf.
Grüss
Matt
Grund: Wechselstrom verfälscht Messgergebnisse dank kapazitive Kopplung.
Und Solcher Arshlochfehler tritt erst mit hohe Spannung auf.
Grüss
Matt
すみません
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Re: Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
Hallo,
für eine einmalige Fehlersuche würde ich nicht in ein Messgerät * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*.
Ein hochohmiger Widerstand aus der Andenspannung gespeist und ein Scope oder hochmiges Voltmeter zur Anzeige sollte ausreichen.
Gruss Dirk
für eine einmalige Fehlersuche würde ich nicht in ein Messgerät * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*.
Ein hochohmiger Widerstand aus der Andenspannung gespeist und ein Scope oder hochmiges Voltmeter zur Anzeige sollte ausreichen.
Gruss Dirk
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Re: Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
Hallo Dirk,
danke für den Tipp, allerdings geht es mir ja eben gerade nicht nur um dieses eine Mal - solche Fehler hat man ja dauernd.
Viele Grüße
Max
danke für den Tipp, allerdings geht es mir ja eben gerade nicht nur um dieses eine Mal - solche Fehler hat man ja dauernd.
Viele Grüße
Max
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Re: Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
Eventuell hilft Dir ja folgende kleine Schaltung. Habe sie selber schon erfolgreich aufgebaut und sie war jahrelang sozusagen mein Isolationsprüfer für Kondensatoren.
http://www.radiomuseum.org/forumdata/up ... r_EM84.JPG
Irgendwo habe ich die Kiste noch stehen.
Als Versorgungsspannung geht alles was zwischen 220-250V liefert.
Die Hochohmigkeit ist extrem, wodurch sich Feinschlüsse in Kondensatoren und ähnlichen recht sicher feststellen lassen. Fast jedes MA ist verwendbar.
Ein wenig beschrieben ist das hier.
http://www.radiomuseum.org/forum/konden ... uefen.html
Habe das auch in der Literatur hier gefunden wo man mit AM2 und anderen lustigen und teuren Sachen arbeitet.
Wie gesagt, das ist eher als Prüfgerät zu sehen, was am Anfang ein wenig spielen erfordert um den Ausschlag der EM84 beurteilen zu können. Aber nach 5min spielen sollte das von jedem beherrschbar sein.
Wenn schlechte Kondensatoren damit nachweisbar sind, sind auch verkohlte Fassungen aufzuspüren.
Eventuell hilft es ja...
paulchen
http://www.radiomuseum.org/forumdata/up ... r_EM84.JPG
Irgendwo habe ich die Kiste noch stehen.
Als Versorgungsspannung geht alles was zwischen 220-250V liefert.
Die Hochohmigkeit ist extrem, wodurch sich Feinschlüsse in Kondensatoren und ähnlichen recht sicher feststellen lassen. Fast jedes MA ist verwendbar.
Ein wenig beschrieben ist das hier.
http://www.radiomuseum.org/forum/konden ... uefen.html
Habe das auch in der Literatur hier gefunden wo man mit AM2 und anderen lustigen und teuren Sachen arbeitet.
Wie gesagt, das ist eher als Prüfgerät zu sehen, was am Anfang ein wenig spielen erfordert um den Ausschlag der EM84 beurteilen zu können. Aber nach 5min spielen sollte das von jedem beherrschbar sein.
Wenn schlechte Kondensatoren damit nachweisbar sind, sind auch verkohlte Fassungen aufzuspüren.
Eventuell hilft es ja...
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Re: Alternative Wege zur Kriechstromlokalisierung?
Hallo Paulchen,
danke für den Tipp, vllt. ist das eine ganz gute Übergangslösung.
Wann ich dazu komme, das aufzubauen, kann ich momentan nicht sagen, werde dann aber darüber berichten.
Viele Grüße
Max
danke für den Tipp, vllt. ist das eine ganz gute Übergangslösung.
Wann ich dazu komme, das aufzubauen, kann ich momentan nicht sagen, werde dann aber darüber berichten.
Viele Grüße
Max
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