Die seltesten und begehrtesten Radios in Europa?

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2_Stroker
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Die seltesten und begehrtesten Radios in Europa?

Beitrag von 2_Stroker »

Hallo zusammen,

Ich hoffe, nicht einen Doppelthread erstellt zu haben.

Wenn dies eingetreten ist, tut es mir leid.


Ich wollte fragen, welche Radios die begehrtesten sind und welche guten Klang haben.


Vielleicht werde ich bald einen Nordmende Rigoletto besitzen.

Ich denke, den gibt es oft oder nicht?
Gruss
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Hallo Yves,

der Rigoletto ist keine Seltenheit. Aber wie fast alle Röhrenradios hat er einen guten Klang (je nach Anspruch).

Begehrt ist unter Anderem so etwas:

http://www.radiomuseum.org/r/hagenuk_no ... per_w.html

Oder das hier:

http://www.radiomuseum.org/r/siemens_d_zug.html

Die Begehrtheits-Liste in diesem Thread wird bestimmt noch viel länger...

Da gibt es so viele Geräte, die man als Sammler gerne besitzen möchte, sich aber nicht unbedingt leisten kann :D
Gruß
Schumi

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2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Au dacht ichs mir doch, der Rigoletto ist doch keine Seltenheit ;)

Danke für die Infos!
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Niko
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Beitrag von Niko »

Wow, Hagenuk war mir bisher nur als Schnurlostelefonhersteller bekannt. Ist das die gleiche Firma?
Ein Gerät, das ich wirklich sehr gerne hätte, das aber über meinen finanziellen Möglichkeiten liegt, ist die Schaub Libelle 54. Das nimmt nicht so viel Platz weg und sieht, wie ich finde, auch ganz schön aus.
Gruss, Niko
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Oder dieses hier.

Sogar mit Preis. :wink:

http://tinyurl.com/q2nh9b

Gruß

Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
was man an Spitzenradios empfehlen kann, ist z. B. der Telefunken 8001WK (bzw. die ähnlichen Modelle 7000GWK, 7001WK und 8000GWK) oder der Körting Ultramar SB7360W. Das ist sowohl von der Technik als auch von der Optik was Gutes (noch einigermaßen verfügbar und bezahlbar, so ca. 1500 bis 3000 Euro). Diese Geräte sind so der höchste Entwicklungsstand der Radiotechnik, was jemals gebaut wurde (der Zeit entsprechend natürlich noch ohne UKW), da kann sonst kein Gerät mithalten. Der Körting Ultramar ist sogar reparaturfreundlich aufgebaut und leicht restaurierbar, sofern keine Teile fehlen. Bei den obigen Telefunken-Geräten ist das anders, das ist nur was für Profi-Radiorestaurateure, da extrem kompliziert und wartungsunfreundlich aufgebaut.
Der Siemens D-Zug sowie das baugleiche Telefunken-Modell sind als sehr frühes Gerät ziemlich aufwendig gemacht und daher entsprechend dekorativ und begehrt. Aber der Preis, da vergeht einem jegliche Sammellust (so im Bereich 10000 bis 20000 Euro). Kann man sich nicht leisten, und alles was in den letzten Jahren von diesem Gerät angeboten wurden, war meist unvollständig bzw. stark verbastelt und Plunder der sein Geld nicht wert ist. Es gibt vom D-Zug eine in allen Details nahezu 100%ig perfekt gemachte Replika, die würde ich mir kaufen sofern verfügbar, aber diese Geräte sind in festen Händen (Kleinstauflage, ich glaube 6 Stück wurden gebaut).

Der gerade verkaufte Ingelen Geographic schaut ordentlich aus und es ist auch die schöne Ausführung, da sind die erzielten 2000 Euro noch vertretbar.

Der oben genannte Nordmark mit der Telefonscheibe mag technisch und optisch interessant sein, würde ich mir aber niemals kaufen. Das Gerät ist so gut wie nicht auf dem Markt verfügbar und taugt auch technisch nichts. Dieses System war nicht ausgereift und hat nicht funktioniert. Sollte mal eins auftauchen, ist es mit Sicherheit irreparabel verbastelt und umgebaut.
Eine ebenfalls sehr gesuchte und extrem seltene Kiste ist der erste Saba Vollautomatik von 1937/38, der 980WLK. Das ist gleichfalls ein Gerät was nicht ausgereift war und nichts taugt, gibt es wenn überhaupt auch nur unvollständig oder verbastelt.

Sonst haben die Körting-Modelle Transmare 38, 39 oder 40 noch eine Menge Technik zu bieten, sind aber gleichfalls selten und sehr teuer. Da überzeugt mich allerdings das Design nicht, das Gerät ist nur riesig groß und häßlich, so eine Apfelsinenkiste stelle ich mir nicht ins Regal.

Gruß

Roland
Munzel
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Beitrag von Munzel »

Hallo,

also mein Traum wäre der Scott Quaranta. Ist aber nicht aus Europa.

MfG

Munzel
edi
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Beitrag von edi »

Wow... der Scott... das blanke Röhrengrab, so viele Buddeln hab' ich ja gerade in meinem alten Wobbelsichtgerät, und das ist ja ein Meßgerät...

Immerhin... spart 'ne Ölheizung... :shock:

Ich mag die alten deutschen Nora- Oldies und Zenith (Ami), habe aber keinen von diesen, ich favorisiere u. a. dieses seltene Kraftpaket hier:hier
und hier
Lange Plauen Imperator, Vierkreis- Geradeausempfänger (!), in dem kleinen Kasten jubeln 9 Lampen (!), soll von der Trennschärfe fast so gut wie ein Super sein, nur die Regelung schwächer, und die NF- Ausgangsleistung ist auch beachtlich: 2 RE604 drücken bei fetten 350V Ua... satte 15 Watt auf die Tüte !
Trägt seinen Namen wohl zu recht.

Wer hat einen rumzuliegen :?: :?: :?:

Edi[/url]
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Welches Radio ein Sammler bzw. Liebhaber am meisten begehrt, hängt von verschiedenen Kriterien ab.

Wenn er ein sehr frühes Gerät sucht, kommt z.B. der schon genannte Siemens-D-Zug in Frage. Oder auch Geräte anderer Hersteller aus der Anfangszeit des Rundfunks in Deutschland. Oder vielleicht Geräte aus anderen Ländern, in denen es schon vor 1923/24 Rundfunk gab. Allerdings haben diese Geräte, auch wenn sie einwandfrei spielen, kaum einen Gebrauchswert.

Einen Gebrauchswert im Sinne heutiger Maßstäbe haben im Wesentlichen die Radios, die schon einen UKW-Bereich haben. Das schränkt die Auswahl auf Baujahre ab Ende 1949 ein, wobei die Geräte aus den allerersten UKW-Jahren oft keinen brauchbaren Empfang haben.

Wenn er ein Gerät mit besonders hoher Empfangsleistung sucht, kommen diverse Vorstufensuper aus den 30er bis 50er Jahren in Frage.

Geräte mit besonders gefälligem Design sind natürlich Geschmackssache. Als besonders ausgefallene Beispiele fallen mir ein: der Echo von Gollnow im Rundgehäuse, das Vorkriegsgerät Opta 838 W, die Geräte Gral bzw. Gralszauber von FAM oder die Fernseh/Rundfunk-Truhe Kuba-Komet. Sehr beliebt sind die oben abgerundeten Radios in "Kathedral-Form" aus Anfang der 30er Jahre, das wohl schönste davon ist die Nora-"Sonnenblume" W3AL von 1930. Nachdem Braun in den 50er Jahren einen eigenen Gehäusestil entwickelte, waren manche davon begeistert, andere mögen die auffallend schlichten Geräte nicht besonders.

Ausgefallene Gerätekonzepte sind z.B. Lampen-, Uhren- oder Fahrradradios aus der Nachkriegszeit, das Autoradio im Rückspiegel (gebaut in Italien, vertrieben von Emud), oder eine Truhe mit imitiertem Kaminfeuer (der Hersteller fällt mir gerade nicht ein).

Besonders kompakte Geräte sind z.B. der Tefi-Zwerg, der Wobbe-Knirps, der Nora-Piccolo oder das Batteriegerät Metz-Baby.

Der gute Klang ist ein wenig Geschmackssache. Viele große Geräte aus den 50er Jahren, besonders solche mit Gegentaktendstufen, klingen sehr gut.

Immer wieder gab es Geräte mit technischen Spezialitäten. Der Nordmark mit Telefonwählscheibe und der Saba 980 WLK mit Motor-Sendersuchlauf wurden schon genannt. Weitere Beispiele wären Geräte mit Stationstasten nach unterschiedlichen Systemen, der Syntektor oder der Dynamic-Expander von Körting, das Wunschklangregister von Grundig, die Monoknopf-Geräte und die eisenlosen Endstufen von Philips, der Fünfkreis-Geradeausempfänger Superselektiv bzw. Ultraselektiv von Mende, Geräte mit Arcotron-Stabröhren aus Anfang der 30er und einiges mehr.

Ein Gerät, das alle diese Kriterien abdeckt, gibt es aber nicht. Genauso wie es kein Auto gibt, das alle Ansprüche erfüllt.

Lutz
Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Fr Mai 22, 2009 16:30, insgesamt 3-mal geändert.
Martin
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Beitrag von Martin »

ich hätte gerne noch einen Hallicrafters SX42, der würde so schön in meine Sammlung passen :P
Irgendwann erwisch ich den auch.

nette Grüße
Martin
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Bei Ebay beobachte ich immer wieder , das Saba Geräte sehr hoch gehen und auch merkwürdigerweise die Philettas mindestens 35 euro bringen (Wenn sie laufen)
DAC324
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Beitrag von DAC324 »

Dietmar hat geschrieben:Bei Ebay beobachte ich immer wieder , das Saba Geräte sehr hoch gehen und auch merkwürdigerweise die Philettas mindestens 35 euro bringen (Wenn sie laufen)
Ja, im Moment liegen halt Saba-Greencones im Trend, und hinter den Philettas sind die Leute her wie der Teufel hinter der armen Seele. Wenn man selber keine Philetta hat, kann man nur vermuten, warum das so ist.
Vielleicht ist die Philetta ein gutes Büroradio; da sie außerdem im Betrieb schön warm wird, kann man damit gleich den Kaffee warm halten und spart sich einen zusätzlichen Kaffeewärmer :-)

Allerdings ist das mit diesen Trends einigermaßen mysteriös. An irgend einer geheimen Stelle (vielleicht in Bielefeld?) scheint jemand zu sitzen, der einen zentralen Befehl gibt, was "in" ist und was nicht.

Bestes Beispiel sind Telefonkarten. Bis Anfang der 90er Jahre waren sie heiß begehrt; man bekam für eine abtelefonierte Karte meistens mehr als was sie neu gekostet hätte.

Dann, mit einem Schlag: Keiner interessiert sich mehr für Telefonkarten, das Hobby ist sozusagen über Nacht gestorben.

Mir ist bis heute noch nicht ganz klar, was dafür der Hintergrund ist. Tatsache ist aber, dass Sammlertrends kommen und gehen. Vielleicht interessiert sich in ferner Zukunft mal jemand für Hightech-Geräte der Marken Elta, Watson oder Soundmaster :-)

Beste Grüße
DAC324
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Dietmar hat geschrieben: Bestes Beispiel sind Telefonkarten. Bis Anfang der 90er Jahre waren sie heiß begehrt; man bekam für eine abtelefonierte Karte meistens mehr als was sie neu gekostet hätte.

Dann, mit einem Schlag: Keiner interessiert sich mehr für Telefonkarten, das Hobby ist sozusagen über Nacht gestorben.

Mir ist bis heute noch nicht ganz klar, was dafür der Hintergrund ist. Tatsache ist aber, dass Sammlertrends kommen und gehen. Vielleicht interessiert sich in ferner Zukunft mal jemand für Hightech-Geräte der Marken Elta, Watson oder Soundmaster :-)
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Das mit den Telefonkarten läßt sich vielleicht durch die zeitgleich einsetzende Handymanie erklären: als die Handys sich flächendeckend durchsetzten, wurden die Telefonkarten überflüssig. Damit auch die Sammelleidenschaft.

Mit unseren Radios könnte das so kommen, wenn die Allmächtigen der Rundfunkwelt beschließen, die UKW-Ausstrahlung einzustellen, dann sind unsere Geräte nämlich nicht mehr alltagstauglich und damit wertloser Schrott. Hoffentlich erlebe ich das nicht mehr (bin 42).

Daß sich jemand für Elta usw. zu interessieren beginnt, glaube ich auch nicht, gesammelt werden immer nur Dinge, die einen besonderen technischen oder persönlichen Stellenwert haben oder hatten. Diese Sachen sind hingegen Gebrauchs-/Verbrauchselektronik.

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
nullahnung
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Beitrag von nullahnung »

DAC324 hat geschrieben: und hinter den Philettas sind die Leute her wie der Teufel hinter der armen Seele. Wenn man selber keine Philetta hat, kann man nur vermuten, warum das so ist.
DAC324
Da ich selbst 4 Philettas und eine Sabine im Gebrauch habe, denke ich kann ich die Frage beantworten.
Eine Philetta ist kein Klangwunder aber aufgrund Ihrer Kompaktheit kann man sie überall in der Wohnung gut stellen und das Bakelitgehäuse paßt auch oft besser zur Einrichtung wie ein Nußbaumfurnier ;)
Vergessen wir nicht die meisten von uns haben sich noch eine bessere Hälfte die mitredet wenn die Geräte ein Teil der Einrichtung werden sollen :D
Und da kommen die Philettas bei den Frauen sehr gut an.
Auch der glänzende Frontgrill und der hübsche Beleuchtungseffekt der Skala mit dem Grill machen optisch was her.

Daher wohl die hohe Nachfrage, die den Preis bestimmt.

Ist ja bei den VE´s und DKE´s ähnlich. Ein Volksempfänger ist jedem ein Begriff und obwohl die Technik und Verarbeitung sehr spartanisch ist bringen die Geräte oft ein vielfaches wie ein zB viel hochwertigeres Super Gerät.

Gruß
Nullahnung
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Hey Holger...da hast du nicht mich zitiert sondern DAC324. :lol:
..kannste das bei gelegenheit mal Editieren ?
Danke