Mein Nordmende "Rigoletto"

Hier könnt ihr die schönsten Stücke eurer Sammlung zeigen oder Geschichten zu besonderen Radios erzählen.
2_Stroker
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Mein Nordmende "Rigoletto"

Beitrag von 2_Stroker »

Hallo zusammen,

Voller Stolz möchte ich euch hier meinen bildschönen Rigoletto präsentieren.

Die ersten Bilder, sind noch geschossen worden, als er frisch ankam.

Heute Abend, werde ich ihn nach der gründlichen Reinigung komplett zeigen.


Die Röhrenbestückung besteht mehrheitlich aus Valvo -und Philips-Röhren.

Der Klang ist wunderschön, dank "hi-fi-mono" System.

Nebenbei habe ich auch noch eine kleine Schachtel im Gehäuse vorgefunden mit einer EF Endstufenröhre und einer ECC85 als Ersatz.



Momentan bin ich gerade eifrig am putzen und habe bereits die Röhren mit Politur behandelt.

Die Vorderseite des Gehäuses wird mit Kunstoffpfleger behandelt und das Holz aufgefrischt.

Teerbomben habe ich bereits "geortet" und beobachtet.

Auch der alte Siebko tut still seinen Dienst.

Momentan gibts also (zu meinem Erstaunen) nichts zu beanstanden, ausser die EM 84 die ihren Dienst beendet hat.

Ich hatte wenn mich nicht alles täuscht schon EM 84 mit Blauem Band gesehen

Gibt es diese wirklich?




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Gruss
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

sieht noch ganz ordentlich aus.
Manche Nordmende scheinen Fett und Schmutz anzuziehen wie ein Magnet.
Dieser hier anscheinend nicht.

Auf der UKW-Taste hat wohl mal jemand eine Zigarette ausgedrückt. :wink:
Die DIN-Buchsen sind wie fast immer leicht angerostet.
Ist schon komisch. Ich habe noch nie rostfreie DIN-Buchsen aus dieser Zeit gesehen. :?

Was steht denn noch an? Machst Du eine Kondensatorkur?
Falls ja, dann aber nicht mit Platinenkondensatoren !!!

Gruß

Rocco11
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,


Nein, momentan läuft alles gut mit den alten Kondensatoren.

Ich habe auch mal einen Test gemacht und ihn laufen lassen.


Der Trafo wird ca 60Grad heiss, der Kondensator ist kalt und der Radio brummt nicht.

Das mit dem Trafo scheint i-wie bei allen so zu sein^^

Jeder meiner Radios hat nen heissen Trafo.

Ist das auch beim Nordmende normal?



Hier noch ein paar Bilder:

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Lustigerweise scheint sich das magische Band zu erholen^^


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Das Holz wurde aufgefrischt und glänzt dementsprechend ;)

Was meint ihr dazu?
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo!

Erstmal Gratulation zu Deinem Radio.

Was mir allerdings schon bei den ersten Bildern aufgefallen ist, das dieses Gerät in Deutschland als Rigoletto 60, genauer Rigoletto 60 U15, vertrieben wurde. Der von Dir angesprochene Typ 58 hatte 3 Lautsprecher und das Klangregister unter der Schallwand. Auch hat der ´58 ein völlig anderes Chassis. Von daher mein Verdacht, falsche Rückwand oder etwas falsch abgelesen?

Zu Deinen Fragen. Wenn Du von 60 Grad sprichst, meinst Du da den Trafokern oder die Bleche? Nach welcher Zeit ist es dort so warm? Prinzipiell würde ich sagen, das noch etwa 15 Grad Luft nach oben sind.

Das "Erholen" des Magischen Bandes geht mit Sicherheit einer langsamen Erhöhung der Betriebsspannung einher. (Elkos, Selengleichrichter).

meint
paulchen
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Mit den 60Grad meine ich den Trafokern.

Ich hoffe, dass das nun nicht schlimme Folgen hat :?


Hoppla, ich scheine mich wohl bei der Version geirrt zu haben =)

Bei meinem steht nur Rigoletto drauf und ich habe dann einfach im Internet gesucht und da hat ein Radio genau wie meines ausgesehen und habe dann natürlich meinen fälschlicherweise als Rigoletto 58 indentifiziert.

Noch eine dumme Frage:

Meiner hat nur einen Schallplatteneingang mit einer Buchse.

Meine anderen Radios haben aber alle eine "Bananenbuchse" als Anschluss.

Wie könnte ich die Sache anhängen, dass ich den PC am Radio anschliessen kann?

Bei meinem 2 anderen (Telefunken, Mediator) funktioniert das.
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo Yves!

Das mit dem PC wird auch hier funktionieren.

Die ca. 60 Grad sollten OK sein. Wichtiger wäre eine Überprüfung des Selengleichrichters sein. Ideal wäre keine Erwärmung und die volle Abgabe der Betriebsspannung.

paulchen
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Ja den Seelengleichrichter habe ich bereits entdeckt.

Er hat recht grosse Masse (eher Flach und ca 6x4cm)

Soll ich sicherheitshalber einen Brückengleichrichter einbauen?
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Das hängt von den im Schaltplan angegebenen Werten und denen in der Schaltung ab. Ohne Grund würde ich dies nicht machen.

paulchen
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Ich habe den Gleichrichter aus Selen ausgebaut und einen ordentlichen Brückengleichrichter eingebaut, welcher 600Volt beissen kann.

Zuerst wurde der Gleichrichter wieder sauber eingelötet und mit Schrumpschlauch sauber isoliert und mit einer Schraube am Gehäuse befestigt.

Der Kondensator habe ich nochmals angeschaut, er scheint nichts herauszuspucken und der Radio brummt auch sehr leise.

Nach dem Einbau bemerkte ich sofort, dass die Skalenlampe heller leuchtete.
Man könnte fast sagen, es war ein "befreites" Leuchten =)




Hier die Bilder vom Einbau:


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2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Ich habe jetzt den Betriebsmodus auf 240Volt gestellt.

Ich hoffe jetzt, dass er nicht überlastet wird.

gruss
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
Man könnte fast sagen, es war ein "befreites" Leuchten =)
Von wegen! Wie PL504 schon sagte, - das kommt von der nunmehr deutlich erhöhten Betriebsspannung. :?

'Paulchen' schrieb von einer Überprüfung des Selengleichrichters.
Damit meinte er nicht, daß er ohne Federlesens ausgetauscht werden soll.

Eine Umstellung auf 240V kompensiert das nicht. Das Mehr an Anodenspannung kann bis zu 30V betragen.


Gruß

Rocco11
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Beitrag von 2_Stroker »

Was bitte sollte ich dann sonst tun?

Nun ist der Trafo nicht mehr heiss.

Ich bekomm keinen anderen Selengleichrichter mehr :S
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Entschuldigt den Doppelpost:

Ich möchte den alten Siebko wechseln.
Der jedoch ist ein 1x50uF/100uF den ich nicht mehr bestellen kann.

Würden 2x100uF auch gehen?

Der Anlaufstrom mag der Gleichrichter beissen.

Hat das sonstige tech.Auswirkungen im negativen Sinne?
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

naja, - zunächst könnte man den Selengleichrichter mal ohne Last am Ausgang betreiben und dabei den Strom messen, den der Gleichrichter zieht.
Der sollte bei intaktem Gleichrichter nur sehr gering sein.
Wird der Trafo bei anschließend wieder angeschlossener Last über Gebühr erwärmt, so kann das an einer allgemein zu hohen Stromaufnahme des Radios liegen. Die Kondensatorkur steht schließlich noch aus.

Man darf nicht vergessen, daß der Innenwiderstand des SE-Gleichrichters höher ist als der Innenwiderstand eines Siliziumgleichrichters. Infolgedessen fällt auch mehr Leistung (Wärme) während des Betriebes an. Nicht ohne Grund ist der SE-Gleichrichter stets in gutem Wärmekontakt zum Chassis montiert. Ein Siliziumgleichrichter steckt diese Ströme locker ohne Kühlung weg.
Was bitte sollte ich dann sonst tun?
Wenn sich der Austausch des Gleichrichters nicht vermeiden läßt, dann muß in die Plus-Leitung ein Widerstand eingebaut werden. Üblich sind 150 Ohm bei einer Belastbarkeit von 9-11 Watt.

Will man als Restaurateur noch einen Schritt weiter gehen, so versucht man 4 Si-Dioden + 4 keramische Scheibenkondensatoren im zuvor entkernten Gehäuse des alten SE-Gleichrichters unterzubringen.
Dies ist allerdings nicht Jedermanns Sache, da hierfür eine ordentliche Portion an Geduld und Liebe zum Detail aufgebracht werden muß.

Gruß

Rocco11
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Herzlichen Dank für deinen Ratschlag.

Mir ist noch was zu Ohren gekommen:

Wie wäre es mit 2 Dioden antiseriell geschaltet um die Spannung in Grenzen zu halten?