Probleme mit falscher Spannung

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BeBo
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Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von BeBo »

Hallo,

ich benötige ein wenig Hilfe. Ich habe angefangen einen Röhrenverstärker zu bauen.
Die Schaltung ist ein Mullardklon in Stereo von Sven Dzuba.

http://www.audioelektronik-shop.de/ein_ ... _klon.html

Als Netzteil habe ich ein Hammond 172FX verbaut.

Der Aufbau lief soweit unproblematisch, doch beim ersten Test, haben sich mehrere Probleme aufgetan:

Zum einen kommt aus dem linken Kanal kein Ton heraus.

Des Weiteren ist die Spannung der 6,3 V Heizung zu niedrig.
Diese liegt an allen 4 Röhren (parallelgeschaltet) zwischen 4,44 und 4,47 Volt.
Das Netzteil kann im 6,3 Volt Kreislauf 5 Ampere Liefern. (Kabelquerschnitt von 0,75 Einzelader benutzt)

Ein weiteres Problem sind die El 84 Röhren. Deren Kathodenspannung beträgt re 20,8 und links 25,6 V und nicht wie erwünscht zwischen 7-8 V.

Gibt es Ideen woran das liegen könnte?
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von frank_w »

Zitat:
Des Weiteren ist die Spannung der 6,3 V Heizung zu niedrig.
Diese liegt an allen 4 Röhren (parallelgeschaltet) zwischen 4,44 und 4,47 Volt.
Das Netzteil kann im 6,3 Volt Kreislauf 5 Ampere Liefern. (Kabelquerschnitt von 0,75 Einzelader benutzt)
Zitat Ende

Welchen Trafo hast Du verbaut?

Leerlaufspannung Heizung messen und Strom mit Röhren messen.
Gruß Frank

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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von BeBo »

Der Trafo ist ein Hammond 172FX

Die Spannung ohne Röhren beträgt: 6,65V Wechselspannung.
Mit Röhren dann wie oben Beschrieben.
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von SABA78 »

Mit der Trafobezeichnung kann ich nichts anfangen. Schön wäre, wenn Du die genauen Daten oder einen Link dazu einfügen könntest. Dann kann man sich das Ganze besser vorstellen.
Gruß,
Daniel


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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von BeBo »

http://www.hammondmfg.com/300series.htm das ist der Link zur Übersicht und

dieser ist direkt für das Datenblatt http://www.hammondmfg.com/pdf/EDB372FX.pdf


Auf der primären Seite sind der Braune und Schwarze in Reihe geschaltet um auf 240 Volt zu kommen.
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von captain.confusion »

Hallo Bebo (hast Du auch einen richtigen Namen) :D :D ?

Bevor wir hier weiter arbeiten können, muss erstmal die Heizspannung klar sein.
Mit 4,4 Volt können die Röhren nicht richtig funktionieren.
Entweder ist was falsch verdrahtet (Kurzschluss) oder der Trafo bringt einfach zu wenig Leistung.

Viele Grüße
Frank
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von rettigsmerb »

Mit Verlaub, aber ich halte diese Schaltung für weitestgehend sinnfrei. Die arme EL84 wird mit Gitterstrom in die Anodenstromsättigung gejagt. Wie lange soll sie das durchhalten? Die EF86 wird mit Spannungen weit außerhalb der Spezifikationen betrieben, so dass ich mich frage, ob sie überhaupt einen Ton überträgt. Sieht alles für mich mal wieder wie ein Voodoo-Konstrukt aus.
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Die Schaltung existiert im Prinzip seit 1956 von Mullard und dann auch ab 1957 von Radio-RIM veröffentlicht mit EF804 bzw EF86.
Allerdings sind die Bauteilewerte dort anders, diese Loftin White Kopplung funktioniert auch sehr gut, allerdings muss man sich an die Werte halten. Ich selbst habe diese Schaltung mehrfach nachgebaut mit sehr guten Ergebnissen.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von BeBo »

Haha ja... den habe ich tatsächlich.

Ich werde nachher die Lötpunkte noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Wäre es möglich, dass eine Röhre den Kurzschluss verursacht? ( Eigentlich alle neu und die EL84 sind gematched)
Die Verlötung ist ja auch ohne Röhren vorhanden und die Spannung dann stabil.
Zusammen ziehen die Röhren ja 1,9...Ampere und das Netzteil ist für 5 Ampere auf der 6,3 Wicklung ausgelegt.

Viele Grüße Benjamin
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radio-volker
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Dann messe mal die Fassungen nach auf Kurzschluss und die einzelnen Röhren, oder du steckst die Röhren nacheinander rein und misst ab welcher Röhre die Spannung zusammenbricht.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von captain.confusion »

BeBo hat geschrieben:Haha ja... den habe ich tatsächlich.

Ich werde nachher die Lötpunkte noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Wäre es möglich, dass eine Röhre den Kurzschluss verursacht? ( Eigentlich alle neu und die EL84 sind gematched)
Die Verlötung ist ja auch ohne Röhren vorhanden und die Spannung dann stabil.
Zusammen ziehen die Röhren ja 1,9...Ampere und das Netzteil ist für 5 Ampere auf der 6,3 Wicklung ausgelegt.

Viele Grüße Benjamin
Hallo Benjamin,

normalerweise sollte de Trafo die Spannung dicke liefern können. Ich würde auch alles mal durchmessen, dazu aber die Heizleitung einseitig vom Trafo ablöten, sonst misst Du die Wicklung.
Die Heizungen der Röhren solltest Du auch mal messen, * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* auch den Heizstrom, den die einzelnen Röhren ziehen, vielleicht ist mit einer was nicht in Ordnung.

Zu der Schaltung:

Hier das originale Mullarddokument: http://www.electrojumble.org/DATA/Mulla ... -Mixer.pdf

Mullard wollte damals zeigen, wie leistungsfähig die damals relativ neu entwickelten Röhren sind.
Das besondere an dieser Schaltung ist die direkte, auch gleichspannungsmäßige Kopplung von EF86 und EL84. Dazu musste die EF86 mit einer extrem niedrigen Anodenspannung (30 V) betrieben werden, deswegen ist der Anodenwiderstand auch so groß (1 M oder mehr). Offensichtlich liefert die EF86 aber immer noch genug Spannungshub um die EL84 durchzusteuern, Luft für eine über-alles-Gegenkopplung ist auch noch.
Die EL84 wird dazu an der Kathode hochgelegt (27 Volt), daher auch der ungewöhnlich große Kathodenwiderstand von 560 Ohm.

Das ist schon eine interessante Schaltung, vor allem auch die niedrige Eingangsempfindlichkeit von nur 100 mV ist beachtenswert.

Ziemlich zeitgleich veröffentlichte Mullard damals den 5-10, einen EL84 Gegentakter: http://www.r-type.org/articles/art-003e.htm

EDIT: Hier noch ein Link zu dem von Volker erwähnten Musikus von RIM: http://www.jogis-roehrenbude.de/Rim/Musikus-M.htm

Viele Grüße
Frank
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von frank_w »

BeBo hat geschrieben:Der Trafo ist ein Hammond 172FX

Die Spannung ohne Röhren beträgt: 6,65V Wechselspannung.
Mit Röhren dann wie oben Beschrieben.
Alle Röhren raus Spannung messen und einzeln die Röhren stecken und Spannung ablesen.
Gruß Frank

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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von BeBo »

Vielen Dank für den ganzen Input. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Die gute Nachricht ist, dass alle Röhren scheinbar funktionieren.

Die Schlechte ist dann wohl, dass das die Fehlersuche nicht vereinfacht...

Ich habe die Röhren einzeln gemessen. Die Spannungen sind soweit stabil.
Dann habe ich die Röhren der Kanäle vertauscht und festgestellt, dass alle Röhren auf dem rechten Kanal super funktionieren und ein klarer Ton aus dem Lautsprecher kommt.

Auf dem Linken jedoch nur ein ganz fieses lautes Brummen sodass ich schnell wieder alles ausgeschaltet habe.

Lediglich die 5U4G kommt nicht ganz auf ihre 5 Volt. Sie liegt er im Bereich 4, 7 Volt.

Viele Grüße

Benjamin
BeBo
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von BeBo »

Hallo,
ich brauche doch noch weitere Hilfe…
Ich habe den Fehler im linken Verstärkerteil gefunden und behoben (Masseverbindung der EF86 hatte sich gelöst).

Jetzt ergibt sich noch folgendes Problem:
Wenn ich nur in eine Seite des Verstärkers Röhren einsetze, funktioniert der Kanal ohne Probleme und spielt Musik.
Dabei ist es jetzt egal welcher Kanal und die Röhren kann ich auch beliebig tauschen.
Wenn jetzt zusätzlich noch die andere EF86 steckt, geht auch alles ohne Probleme.
(Hierbei ist allerdings nur noch ein Heizstrom von 5,3 Volt vorhanden)
Sobald ich aber beide Kanäle in Betrieb setzen ist das Signal kratzig und leise und gestört.

Ich hatte probiert den Strom des Heizkreises zu messen.
Dieses funktionierte aber leider nicht, da mir mein Messgerät keine Werte angezeigt hat.
Viele Grüße Benjamin
karo
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Re: Probleme mit falscher Spannung

Beitrag von karo »

Hallo,

Hast Du Das Meßgerät auf "AC" gestellt? Oder hast Du DC Heizung? Ich denke nicht? Bei vielen Geräten müssen die Strippen umgesteckt werden bei Strommessungen?

Gruß Karo